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Kein Happy End für unser Siedlerhaus

Siedlerhaus vor dem Wohnring
Siedlerhaus vor dem Wohnring, Ottweilerstraße 15 (Ecke Otterfinger Straße) (05.09.2021) © Thomas Irlbeck

Das kultige Siedlerhaus vor dem Wohnring kannte wohl fast jeder Neuperlacher. Es zeigte einen enormen Kontrast auf. Ein kleines Häuschen vom Typ Gartenstadt vor imposanten Hochhäuser, die als „Wohnring“ bekannt sind. Der Wohnring mit bis zu 17 Geschossen ist die nach den beiden Zwillingstürmen am Gerhart-Hauptmann-Ring (18 Geschosse)  Neuperlachs höchster Wohnkomplex.

2020 wurde bekannt, dass das zweigeschossige Doppelhaus, das schon mal in der Krimiserie „München 7“ von Franz Xaver Bogner eine Rolle spielte, durch ein 9-Parteienhaus ersetzt wird. Die aufkommenden Proteste konnten das Haus leider nicht retten. Das Haus wurde im September 2021 bereits entkernt, wie die Aufnahmen zeigen. Ein Plot Twist mit Happy End gibt es halt nur im Film, in der Realität ist das selten.

Bereits Mitte September 2021 wurde das Haus abgerissen.

Siedlerhaus vor dem Wohnring
Siedlerhaus vor dem Wohnring (05.09.2021) © Thomas Irlbeck
Siedlerhaus vor dem Wohnring
Siedlerhaus vor dem Wohnring (05.09.2021) © Thomas Irlbeck

So sah das Haus mal aus:

Siedlerhaus vor dem Wohnring
Siedlerhaus vor dem Wohnring (24.02.2012). Foto: Casey Hugelfink / Lizenz: CC BY-SA 2.0

2023

Der Neubau ist bereits weit fortgeschritten, wie die Aufnahmen vom 21.04.2023 zeigen.

Siedlerhaus vor dem Wohnring
Der Neubau (21.04.2023) © Thomas Irlbeck
Siedlerhaus vor dem Wohnring
Der Neubau (21.04.2023) © Thomas Irlbeck
Siedlerhaus vor dem Wohnring
Der Neubau (21.04.2023) © Thomas Irlbeck
Siedlerhaus vor dem Wohnring
Der Neubau (21.04.2023) © Thomas Irlbeck
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Architektur Bilder

Waschbeton am Funkmast

Waschbeton am Funkmast
Bild 1: Waschbeton am Funkmast. Blick von der Heinrich-Lübke-Straße (30.03.2017) © Thomas Irlbeck
Waschbeton am Funkmast
Bild 2: Ansicht mit dominierendem Funkmasten. Rechts die BLM, im Hintergrund ist ein Stückchen des Waschbeton-Baus zu sehen (02.04.2017) © Thomas Irlbeck

Unser heutiges Objekt in Neuperlach Mitte an der Heinrich-Lübke-Straße 25, Ecke Schumacherring, wurde von der Deutschen Bundespost errichtet. Der Telekommunikationsbereich firmiert ja heute bekanntlich unter „Deutsche Telekom“. Das Halteverbotsschild mit Ausnahmen für Fahrzeuge der Deutschen Telekom bestätigt dies. Der Bau wurde einmal um ein Geschoss aufgestockt, wohl in den 1980er-Jahren. Daneben liegt die BLM (Bayerische Landeszentrale für neue Medien) und der Telekom-Funkmast.

Waschbeton am Funkmast
Bild 3: Detailansicht Fassade (02.04.2017) © Thomas Irlbeck

Die einzige Erwähnenswerte des Quaderbaus scheint die Waschbeton-Fassade zu sein). Irgendwelche architektonischen Spielereien hielt man bei Gewerbebauten offenbar nicht für angebracht.

Bei Waschbeton handelt es sich um Beton, dessen Gesteinskörnung durch eine besondere Oberflächenbehandlung erzeugt wird. Er wird vor allem als dekoratives Element für Fassaden eingesetzt. Die Bezeichnung kommt daher, dass nach Entfernung der Gussform die Zementschlämme mit einem starken Wasserstrahl ausgewaschen werden. Die Herstellung ist genauer auf Wikipedia beschrieben.

Nur auf den ersten Blick Langeweile

Ein genauerer Blick zeigt jedoch Außentüren im ersten und zweiten Stockwerk, die offenbar in den Abgrund führen, haben sie doch sogar eindeutig Außengriffe.

Funktion des Gebäudes

Waschbeton am Funkmast
Bild 4: Türen in den Abgrund? (30.03.2017) © Thomas Irlbeck
Waschbeton am Funkmast
Bild 5 (30.03.2017) © Thomas Irlbeck

Die niedrigen Fenster lassen auf ein Betriebsgebäude mit technischen Telekommunikationseinrichtungen schließen, weniger auf Büros. Die Außentüren wurden sehr wahrscheinlich dafür vorgesehen, Telekommunikations-Komponenten im Falle von Defekten oder bei Austausch durch leistungsstärkere Versionen auf einfache Weise – mithilfe eines mobilen Lkw-Krans – an- bzw. abliefern zu können. Das Schild mit der Warnung vor schwebenden Lasten weist darauf hin. Ein fest installierter Kran ist nicht vorhanden, auch zeigt Google Maps keine Reste einer solchen Einrichtung auf dem Dach. Aber für das unterste Stockwerk, für das auch ein paar Zentimeter Höhenunterschied zu bewältigen sind, wurde eine Hebebühne im Boden vor dem Gebäude eingelassen. Dort ist auch die allgemeine Anlieferung.

Waschbeton am Funkmast
Bild 6: Ladetüre im Erdgeschoss (02.04.2017) © Thomas Irlbeck
Waschbeton am Funkmast
Bild 7: Das Schild warnt vor der Gefahr. Der Aufenthalt bzw. Verkehr unterhalb von schwebenden Lasten ist verboten! (02.04.2017) © Thomas Irlbeck

Über eine heute abweichende Nutzung ist nichts Näheres bekannt. Laut Werbeplakat am Gebäude sind in dem Gebäude Büros/Gewerbeflächen, die alle vermietet sind.

Waschbeton am Funkmast
Bild 8: Das Gebäude vom Anfang des Schumacherring aus gesehen (30.03.2017) © Thomas Irlbeck
Waschbeton am Funkmast
Bild 9: Ein Stückchen dem Schumacherring gefolgt (30.03.2017) © Thomas Irlbeck
Waschbeton am Funkmast
Bild 10: Eingangsbereich (02.04.2017) © Thomas Irlbeck
Waschbeton am Funkmast
Bild 11: Anfahrtsbereich (02.04.2017) © Thomas Irlbeck