Ich sitze im Einkaufszentrum pep in einem Café im Untergrund. Auf einmal schreit eine ältere Frau Kinder an, die vor dem Café-Bereich Fußball spielen. Sie sollten draußen spielen, so ihre Anweisung. Die Kinder zeigen sich unbeeindruckt. Die Frau schreit immer wieder, immer lauter, die Kinder wirken nun irritiert, weichen dann ganz langsam.
Ich überlege, ob ich was sage. Erst einmal warte ich ab. Dann brüllt die Frau plötzlich rassistische Parolen. Sie hat festgestellt, dass die Eltern offensichtlich Ausländer sind. Ich gehe auf die Frau zu und sage ihr im lauten Ton – nur so kam ich gegen ihre Lautstärke an –, dass sie sofort aufhören sollte und dass hier keinerlei Rassismus geduldet werde. Sie brüllt weiter und wirft mir schwerste Beleidigungen an den Kopf. Ich weise sie weiter lautstark zurecht, spreche ein paar Mitarbeiter umliegender Läden an, sie sollten die pep-Security rufen. Sie wirkten eher ratlos. Ich verlasse das Untergeschoss und nehme den Ausgang Richtung Theodor-Heuss-Platz.
Auf einmal höre ich die Frau wieder brüllen, sie stellte mir möglicherweise nach. An ihre Fersen haben sich mehrere pep-Security-Mitarbeiter geheftet. Diese erklärten mir, die Frau hätte gerade eben einen Platzverweis für das gesamte pep erhalten. Wenn sie das pep noch einmal betrete, würde sie einen Abgang machen. Der Dank geht an pep die -Security-Mitarbeiter, die hier vorbildlich reagiert haben und die mir auch noch mal erklärt haben, dass rassistische Parolen in keinster Weise hingenommen würden.
Als Ersatz sollen zwei Wohnblöcke mit 6 bzw. 8 Geschossen mit insgesamt 177 Wohnungen gebaut werden. Wie das aussehen soll, kann man sich hier anschauen: Neues Quidde-Zentrum (dort auf Seite 20 blättern). Ob und welche Läden zurückkommen, da schweigt sich das Dokument allerdings aus. Es hieß aber die ganze Zeit, dass wieder Läden entstünden.
Abriss Quidde-Zentrum (03.07.2021). Foto: LesereinsendungWer das Neuperlacher Fußwegsystem zwischen Strehleranger und Plett-Zentrum benutzen will, muss die grün eingezeichnete Umleitung nehmen. Für Radfahrende ist sie ungeeignet, da für den östlichen Brückenanfang nur eine steile Treppe ohne Rampe zur Verfügung steht. Lizenz: Open Database License 1.0
Jetzt wurde das gesamte Gelände, auch der Parkplatz abgesperrt. Die Brücke über die Quiddestraße kann nur noch über den Zugang der ehemaligen Möbelapotheke benutzt werden. Es steht nur eine Treppe ohne Rampe zur Verfügung. Die Treppe findet sich direkt unterhalb der Brücke in unmittelbarer Nähe der Haltestelle Nawiaskystraße 197 Innenring.
Abriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
03.10.2021
Der Fotograf hat dem Bild den passenden Titel „Der Bus hat Verspätung“ verpasst:
„Der Bus hat Verspätung“ (03.10.2021). Foto: Lesereinsendung
Und ein Video dazu vom selben Tag. Lesereinsendung, vielen Dank!
05.10.2021
Abriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Abriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Bislang haben keine Bauarbeiten begonnen, wieder einmal ist ein Jahr Stillstand zu verzeichnen. Leider kann die Fußgängerbrücke über die Quiddestraße nur noch sehr eingeschränkt über eine Festtreppe genutzt werden. Der Weg Richtung Plett-Zentrum/Einkaufszentrum Life/Montessori-Schule ist unterbrochen. Dabei könnte man mit sehr wenig Aufwand den Weg wieder freigeben. Ein wenig Kies aufschütten, ein paar Bauzäune umstellen, und der Weg wäre wieder passierbar. Aber es passiert nichts. Es gibt nur einen hässlichen eingezäunten Platz mit Kies und Erde und immerhin ein paar Bäumen.
So soll es einmal aussehen. Bild: ECHO-CORESTATEDer Parkplatz zwischen dem Life und dem Bürohaus Albert-Schweitzer-Straße wird bebaut. Im Hintergrund Mitte: Das LAO-Vierschanzenhaus (20.04.2021). Foto: Lesereinsendung
Auf dem Parkplatz zwischen dem Life-Einkaufszentrum und dem Büro-/Gewerbehaus Albert-Schweitzer-Straße 62-66 (nicht nur Ureinwohner kennen den Platz mit seiner markanten Thermometer-Uhr) wird ein dreistöckiger Neubau in Holzmodulbauweise und Niedrigenergiestandard realisiert. Dort wird die Montessori-Schule „Campus di Monaco“ einziehen. Bis zum Sommer 2022 entsteht eine zweizügige Grund- und Mittelschule für rund 320 Schülerinnen und Schüler. Die bestehende Montessori-Mittelschule zieht dabei von ihrem Provisorium an der Schwanthalerstraße an den neuen Standort, die Grundschule entsteht neu. „Bildung statt Parkplatz“ könnte man sagen. Zusammen mit dem Neubau der Grundschule am Strehleranger und der Grundschule am Karl-Marx-Ring ist das der bereits dritte Schulneubau in Neuperlach – und das in kurzer Zeit.
Ursprünglich sollte auch das bestehende 6-stöckige Büro-/Gewerbehaus verändert werden. Dabei war vorgesehen, es im Erdgeschoss zu vergrößern, es sollte also tiefer werden, was den bereits vorhandenen Läden und gastronomischen Einrichtungen zugutegekommen wäre. Sowohl für Pächter und Kunden wären die Einrichtungen durch das größere Platzangebot attraktiver geworden. Dieser Plan wurde jedoch laut Auskunft eines Pächters gecancelt. Die Büros und Gewerbeeinheiten erhalten teilweise neue Grundrisse. Bestandsmieter sollen bleiben. Eine bauliche Verbindung des Bestandsgebäudes mit der Montessori-Schule wird es nun doch nicht geben. Die lange geplante Aufstockung des Bestandsgebäudes ist auch vom Tisch. Der Parkplatz kommt fast vollständig weg, nur 13 Stellplätze sollen erhalten werden.
Der Schulbau wird im vorderen Bereich aufgeständert sein, da er dort auf die bestehenden Tiefgaragenabfahrt gesetzt wird. Zur Ausstattung werden ein Dachgarten, offene Lernbereiche, ein Sportraum, eine Aula, eine Werkstatt und eine Kantine gehören.
Die Bauarbeiten haben am 20.04. mit dem Abtragen des Parkplatzes begonnen.
Zur Montessoripädagogik ist ein von Maria Montessori ab 1907 entwickeltes und namentlich in Montessori-Schulen angewandtes pädagogisches Bildungskonzept, das die Zeitspanne vom Kleinkind bis zum jungen Erwachsenen abdeckt. Sie beruht auf dem Bild des Kindes als „Baumeister seines Selbst“ und verwendet deshalb zum ersten Mal die Form des offenen Unterrichts und der Freiarbeit. Sie kann insofern als experimentell bezeichnet werden, als die Beobachtung des Kindes den Lehrenden dazu führen soll, geeignete didaktische Techniken anzuwenden, um den Lernprozess optimal zu fördern. Als Grundgedanke der Montessoripädagogik gilt die Aufforderung „Hilf mir, es selbst zu tun“.
Ein Modul wiegt rund 15 Tonnen. Bis Weihnachten sollte alles fertig sein! Ganz geschafft hat man es dann doch nicht bis Heiligabend, aber dennoch wurde Erstaunliches in so kurzer Zeit geleistet!
Die Montessori-Schule an der Albert-Schweitzer-Straße entsteht durch Zusammenfügen von Holzmodulen (03.12.2021). Foto: LesereinsendungDie Montessori-Schule an der Albert-Schweitzer-Straße entsteht durch Zusammenfügen von Holzmodulen (03.12.2021). Foto: LesereinsendungDie Montessori-Schule an der Albert-Schweitzer-Straße entsteht durch Zusammenfügen von Holzmodulen (03.12.2021). Foto: Lesereinsendung
Auf dem Abenteuerspielplatz Utopia in Ramersdorf entstand in einem Gemeinschaftsprojekt von Kindern und Erwachsenen ein großes Boot nach dem Vorbild eines Schulschiffes aus Bangladesch.
Am Sonntag startete von der Ottobrunner Straße 10 eine bunte Bootsparade für Vielfalt von Ramersdorf nach Neuperlach. Das Boot nahm dann auf dem Dach der kurz vor der Fertigstellung stehenden Montessori-Schule in Neuperlach seinen Platz ein, um von dort aus künftig für Vielfalt und Toleranz zu werben.
Zur feierlichen Bootsparade luden über 20 Initiativen und Einrichtungen aus der ganzen Stadt. Musikalisch unterstützt wurde der Umzug für ein friedliches Zusammenleben von der Express Brass Band.
Eröffnung der Montessori-Schule (13.09.2022). Foto: Montessori-SchuleEröffnung der Montessori-Schule (13.09.2022). Foto: Montessori-Schule
Am 13.09. hat der Schulbetrieb in der Montessori-Schule an der Albert-Schweitzer-Straße begonnen. An den Außenanlagen wird derzeit noch gearbeitet, aber diese werden ja nicht zwingend benötigt. Auch der Eingang und die letzten Fassadenelemente sind noch nicht fertig. Es ist aber ein provisorischer Eingang entstanden.
Fotos vom 13.09. und 14.09. Die ersten beiden Fotos (Luftballons am Geländer und Blumen; beide 13.09.) wurden mir von der Montessori-Schule zur Verfügung gestellt. Vielen Dank!
Die Wegweiser zu unseren Subzentren mit den Läden sind so typisch für Neuperlach. Leider werden diese Tafeln nicht mehr gut gepflegt. Folgendes gibt es hier nicht mehr:
Club Bodrun
Rewe
Bäcker Bachmeier
Bella Calabria
Iskender Kebap Haus
Es wäre einfacher gewesen, das aufzulisten, das noch existiert.
Update (13.06.2021)
Ladenwegweiser zum Marx-Zentrum
Mein Bericht scheint Wirkung gezeigt zu haben. Das Döner-Restaurant „Doy Doy“ im Marx-Zentrum, in dem man vortrefflich speisen kann, findet jetzt Erwähnung!
Albert-Schweitzer-Straße vor dem Life (13.08.2020). Foto: Lesereinsendung
Es war die wohl die gefährlichste und nervigste Stelle im Neuperlacher Straßennetz: Der Übergang an der viel befahrenen Albert-Schweitzer-Straße, Ecke Siegfried-Mollier-Straße, vor dem Einkaufszentrum Life. Oft musste man als Fußgänger oder Radfahrer Minuten warten, bis man eine Lücke fand. Es kam immer wieder zu gefährlichen Situationen.
Endlich wurde hier eine Fußgängerampel installiert. Die Arbeiten haben im August 2020 begonnen, wenngleich die Ampel eigentlich erst für 2021 vorgesehen ist.
Als sichere Alternative gab es zwar die U-Bahnunterführung, die aber von Radfahrern nur schiebend benutzt werden darf. Auch für Fußgänger ist sie eher dann praktisch, wenn diese geradeaus Richtung Plett-/Quidde-Zentrum weiter möchten. Zum Life ist es ein Umweg.
Die Fahrbahnmarkierungen wurden gezogen, die südliche Mittelinsel verbreitert und die Ampeln an die schon länger stehenden Masten montiert. Mit der verbreiterten Mittelinsel (diese macht jetzt einen kleinen Kurve; siehe nachfolgendes Bild) soll offenbar verhindert werden, dass ein stadtauswärts fahrender Bus an der Haltestelle überholt werden kann. Es dürfte zumindest jetzt knapp werden.
Der Bau des Life. Hier sind heute Zufahrt und Parkplatz. Die „Nase“ dagegen ist schon annähernd fertiggestellt. In sie wird ein Blumenladen einziehen – leider kein Café, obwohl sich die Aussicht dafür eignen würde (15.05.2009). Foto: Georg Pantel
Am 09.09.2020 jährte um 09:09 sich die Eröffnung unseres Einkaufszentrums Life (offizielle Website) an der Albert-Schweitzer-Straße zum 11. Mal. Dies sind nicht nur viele Schnapszahlen, sondern ist auch eine gute Gelegenheit, noch einmal zurückzuschauen – vor allem darauf, wie der Bau entstand.
Dankenswerterweise hat der Neuperlacher Georg Pantel sein Archiv geöffnet. Er hat damals den Bau des Life von Anfang an verfolgt. Erstmals ist seine Fotoserie öffentlich zu sehen (als Ergänzung werden auch noch einige Bilder anderer Fotografen gezeigt).
Fangen wir ganz vorne an: Nach dem Abriss des Neue-Heimat-Verwaltungsgebäudes am Plett-Zentrum (siehe folgendes Foto von 1970; Bruno Tamborino hat zu diesem Bau den bemerkenswerten Artikel Requiem – in Erinnerung an das Plett-Zentrum verfasst) entstand ein vollklimatisiertes, hochmodernes Einkaufszentrum, das Life. Es ersetzt das alte Ladenzentrum des Plett-Zentrum, das vorerst noch als Ruine im Südteil des Plett-Zentrum-Gebäudes stehenblieb und noch bis Anfang 2012 eine Durchgangsfunktion Richtung Allianz/pep hatte.
Bild 1: Das Plett-Zentrum (ca. 1970). Foto: Christoph Wimber
Das Life ist nach dem pep das zweite Einkaufszentrum in Neuperlach, das nicht mehr den ursprünglichen Neuperlacher Ladenzentren (Subzentren) folgt. Letztere stellen keine abgeschlossenen Gebäudekomplexe dar, sondern bestehen aus im Freien verteilten Läden (meist als Bestandteil von Wohnhäusern; etwa im Marx-Zentrum) oder sind als weitgehend überdachte Ladenpassage realisiert (etwa das inzwischen abbruchreife Quidde-Zentrum). Aber die Passagen sind immer – auch nach Ladenschluss – begehbar, es gibt keine zentralen Eingangstüren. Bei Regen, Kälte oder Hitze ist das Einkaufen auf dieser Art wenig angenehm. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder auch für Mütter und Väter mit Kinderwagen sind die Festtreppen eine Zumutung oder gar ein K.-o.-Kriterium. Und gerade beim Plett-Zentrum musste erst eine steile Festtreppe überwunden werden, um zur Ladenpassage zu gelangen.
Das Life erfüllt die heutigen Standards. Es ist durch Rollsteige und Fahrstühle barrierefrei. Selbstverständlich gibt es auch eine Tiefgarage. Das Konzept „alles unter einem Dach“ erlaubt das bequeme Einkaufen unabhängig von Wind und Wetter.
Eine Besonderheit ist, dass der 9.700 m² große, zweigeschossige Bau mit seinen rund 20 Läden nach Feng-Shui-Prinzipien gebaut wurde. Das Wellendach (nebenstehende Abbildung), das in einer Art „Nase“ über dem Haupteingang endet, ist dabei nach dem „Reisschalenprinzip“ (Einkaufen unter der Reisschale) konstruiert und soll nach der Lehre des Feng Shui positive Energie (Himmels-Qi) sammeln. Auf Ecken am Gebäude wurde konsequent verzichtet, alles wurde stattdessen penibel abgerundet. Die Fenster sind mit Metallbedampfung, Aluminiumrahmen und Wärme isolierendem Glas versehen und sollen auf diese Weise einen lückenlosen Schutz vor Funkbelastung bieten.
Damit nicht das Zentrum des Gebäudes attackiert wird – nach Feng Shui der Herzpunkt – wurden die Rollsteige im Ober- und Erdgeschoss außerhalb der Mitte angeordnet.
Erwähnenswert – wenngleich spätestens jetzt der eine oder andere den Kopf schütteln dürfte – ist die vor Baubeginn durchgeführte Landreinigung mithilfe von Erdakupunktur. Auf diese Weise sollen nach Feng-Shui-Lehre die positiven Punkte aktiviert werden.
Der Bau (02.07.08–27.06.09)
Bild 2: Bautafel zum Life. Aldi, Rewe, dm, Alnatura und Vinzenzmurr sind bis heute Mieter. Als wichtiger Mieter ist später noch die Postbank dazugekommen (02.07.2008). Foto: Georg Pantel
Den Abriss überspringen wir nun und starten mit dem Baubeginn. Als Erstes schauen wir uns die Bautafel an und betrachten dann die einzelnen Stationen bis zur Eröffnung.
Durch die Coronakrise hat die Standbetreiberin der bekannten Mandelbrennerei vor dem pep Einnahmeausfälle zu verzeichnen. Um diese zu kompensieren, wollte die Betreiberin ihrem Platz zusätzlich im Sommer nutzen. Ein Sortiment mit Mandeln und Lebkuchenherzen, das sind ja Artikel. die auch im Sommer und Herbst funktionieren – so wie auch auf der Wiesn, obwohl diese ja heuer ausfällt.
Doch dass KVR wollte nicht mitspielen und verweigerte die Genehmigung. Dank dem Einsatz des Stadtteilpolitikers Thomas Kauer hat es nun doch geklappt. Am 22.06. hat die Mandelbrennerei vor dem pep den Betrieb aufgenommen.
Das Marx-Zentrum, so wie wir es kennen. Doch das Schwarz wird weichen. Grau ist das neue Schwarz! (25.08.2012). Foto: LesereinsendungVergrößerung: Die neue Farbe
Viele werden mich jetzt nicht verstehen. Aber ich habe mein halbes Leben in einem schwarzen Haus gewohnt, verkleidet mit asbesthaltigen Eternit-Fassadenplatten. Daher ist heute für mich ein besonderer Tag.
Konkret wohnte ich vom Herbst 1974 bis ca. 1979* im Peschelanger 12, dann mit zweimal farblichem Fremdgehen (aber dennoch Neuperlach) von 1991 bis heute im Karl-Marx-Ring 58, siehe Foto ganz unten.
(* Genau kann ich es nicht mehr sagen, aber ich habe hier eine Ansichtskarte von Ende 1979, die noch an den Peschelanger 12 ging. Damit dürfte 1979 ein sehr guter Anhaltspunkt sein, Umzug vermutlich 1980?)
Anfangs hatte ich mich für das Schwarz geschämt. Ich hielt es für düster. Bis ich die Geschichte hörte, Architekten würden bei Hochhäusern immer Gebirge nachbauen. Das ist tatsächlich so, es lässt sich verifizieren. Hier hätten sie ein Schiefergebirge als Vorbild genommen, hieß es. Das hatte mich überzeugt und seitdem gefallen mir schwarze Häuser. Fast überall. Oft habe ich welche fotografiert und auch hier gezeigt. Schwarz ist bekanntlich streng genommen keine Farbe. Dennoch, sind wir nicht päpstlicher als der Papst. Im Kleidungsbereich ist Schwarz jedenfalls edel. Warum also nicht auch auf schwarze Häuser setzen? Ende der 2010er Jahre gab es sogar wieder einen Trend hin zu schwarzen Häusern. Eher im kleineren Rahmen, aber immerhin.
Nun aber geht in Neuperlach eine Ära zu Ende. Es ist ein Einschnitt.
Das Ereignis: Am Peschelanger wurden Platten angeliefert, die offenbar die neuen Fassadenplatten darstellen. Denn wie berichtet werden die Fassadenplatten im Marx-Zentrum durch asbestfreie ersetzt.
Die neuen Platten sind nun anthrazit. Ihre Form ist nicht mehr annähernd quadratisch wie früher, sondern länglich.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Das Marx-Zentrum verliert sein schwarzes Kleid, und zwar zuerst der Wohnblock Peschelanger 8–12, also genau der Block, in dem ich in den 1970er-Jahren wohnte.
Die schwarzen Eternitplatten in meiner Wohnanlage bleiben dagegen bis auf Weiteres. Es gibt keinen Beschluss zum Austausch. Daher wird meine Wohnanlage mit ihren sechs Häusern in einiger Zukunft einen Sonderfall darstellen – wir sehen also quasi für die Zukunft schwarz, aber nur in hinsichtlich der Farbe, versteht sich. Auch wenn eines Tages die Platten ausgetauscht werden sollten, ist noch völlig offen, welche Farbe die neuen Platten haben werden.
Ich bin schon ein bisschen traurig, ich hätte das Schwarz gerne auch im Marx-Zentrum weiter gesehen.
Inzwischen hängen schon stellenweise die neuen Platten. Wie es mal aussehen wird, verschweigt momentan noch die Verhüllung des Gerüstes. Um die neuen Flächen besser erkennen zu können, ist auf einem der Bilder eine der Flächen durch einen roten Rahmen hervorgehoben.
Die Fassade in einem helleren Licht erscheinen lassen – davon ein Bild machen! (Update 26.07.2020)
An einigen wenigen Stellen wurde inzwischen die Verhüllung abgenommen. Zu sehen sind die vielleicht ersten Fotos, die die neue Farbgebung ohne verfälschende Plane zeigen Bild 1 und 2). Wie gefällt euch die neue Optik? Fotos von heute. Ich lege als Vergleich noch Aufnahmen bei (Bild 3 und 4), die die originalen schwarzen asbesthaltigen Eternit-Platten zeigen. Man kann sich hier nur „ein Bild machen“. Im wahrsten Wortsinn.
Was ich erstaunlich finde, zumindest dieser Vergleich lässt die Fassade gar nicht in einem viel helleren Licht erscheinen. Aber es hängt von der Intensität des Tageslichts, von den Kameraeinstellungen und der Nachbearbeitung ab. Man kann sich hier nur „ein Bild machen“. Im wahrsten Wortsinn.
Nun werden auch auf den Vordereingängen der Häuser am Peschelanger die alten asbesthaltigen Eternit-Fassadenpatten und die Isolierwolle entfernt, Erstmals seit ca. 1973 ist wieder der nackte Beton zu sehen. Der Beton sieht wie neu aus, als wäre er gerade gegossen worden. Die Fassadenplatten haben die Abnutzung mindestens sehr stark reduziert.
Erstmals sind nach Entfernung der Plane ganze Geschosse im neuen Kleid sichtbar geworden. Die Fassade ist jetzt asbestfrei! Die vielleicht ersten Fotos davon gibt es hier!
Da nun ganze Fassaden von dem Gerüst befreit wurden, kann man sich erstmals ein umfassendes Bild von der neuen Optik machen. Je nach Tageslicht erscheinen die neuen grauen Fassadenplatten mal deutlich heller als die alten Platten, mal ähnlich dunkel.
Auf dem Grundstück des ehemaligen Kieswerks Piederstorfer entsteht das Alexisquartier. Namensgeber ist der Alexisweg, der wiederum nach Willibald Alexis benannt ist.
Das Grundstück reicht von der Niederalmstraße im Norden bzw. der Friedrich-Creuzer-Straße im Nordosten bis zum Handwerkerhof (am Graf-Zentrum) und der Wohnanlage am Stemplingeranger im Süden. Östlich wird das Quartier vom inzwischen asphaltierten Alexisweg (und damit dem dort beginnenden Truderinger Wald) begrenzt, westlich von der vorhandenen Bebauung am Karl-Marx-Ring (Wohnanlage Karl-Marx-Ring 75-83, Merccure-Hotel, Heizwerk Perlach).
Das gesamte Alexisquartier liegt auf Neuperlacher Grund, grenzt im Nordosten aber haarscharf an Trudering (Truderinger Grenzkolonie) an und im Osten an Waldperlach.
Als Architekturbüro fungiert Riegler Riewe Architekten, Graz. Weiter beteiligt: yellow z Stadtplanung, Berlin, und lad Landschaftsarchitektur Diekmann, Hannover.
Gestartet hat das Immobilienunternehmen Demos, das auf dem Gelände auch Reihenhäuser baut. Als zweites Unternehmen ist inzwischen Pandion mit dem Projekt Pandion Verde dazugekommen.
Veröffentlichung der Fotos mit freundlicher Genehmigung von Demos. Vielen Dank!
Im ersten Foto ist das Graf-Zentrum zu sehen, und es wird eindrucksvoll klar, wie groß das Gelände ist (06.05.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeNeubaugebiet Alexisquartier (06.05.2020). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Update 29.05.2020: Schnellwachstum
Manch einer wird sich beim Besuch der Baustelle verwundert die Augen reiben. Eben war da noch ein Acker und das Kieswerk. Und jetzt ist alles so schnell gegangen. Zumindest ein Haus hat sein Gerüst bereits teilweise verloren. Die Fassade macht einen annähernd fertigen Eindruck. Doch mit dem Einzug wird es nicht ganz so schnell gehen. Die Fertigstellung dieses Wohnabschnitts 3 ist für den Februar 2021 anberaumt – und auch erst irgendwann danach wird voraussichtlich der erste Möbelwagen anrücken.
Veröffentlichung der Fotos mit freundlicher Genehmigung von Demos. Vielen Dank!
… sang einst der Roy, obwohl er ja „Black“ heißt. Gefühlt wurde hier gestern noch Kies verarbeitet, nun macht im Alexisquartier das erste Haus äußerlich einen fertigen Eindruck. Das Alexisquartier wird aber kein völlig weißes Viertel, es wird auch stellenweise Farbe kommen, wie die Website von „Demos“ verrät. Fotos: Benno Steuernagel-Gniffke, vielen Dank! Die Veröffentlichung der Fotos wurden von Demos genehmigt, vielen Dank!
Der aktuelle Stand der Bauarbeiten. Die Bilder sind am Übergang Friedrich-Creuzer-Straße/Alexisweg entstanden. Dort befand sich der frühere Kieswerk-Haupteingang.
Neubaugebiet Alexisquartier (28.07.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeGanz rechts entstehen die Reihenhäuser, die an die bestehenden Häuser der Niederalmstraße-Südseite anschließen (28.07.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeNeubaugebiet Alexisquartier (28.07.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeNeubaugebiet Alexisquartier (28.07.2020). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Update 22./23.09.2020
Neuer Bauabschnitt „Wohnen an der Allee“ an unserem Alexisquartier, ein neuer Kran steht.
Noch ein Kran am 23.09.2020. Es sind dann noch einmal zwei weitere Kräne vorgesehen, aber die kommen viel später. Alle Bilder von meiner Wohnung am Karl-Marx-Ring aus geschossen.
Update 24.09.2020: Stand und Start am Wohnabschnitt 4 (Wohnen an der Allee)
Ein Blick ins Alexisquartier. Es ist erstaunlich, wie viele Bauten dort schon entstanden ist. Nun beginnen die Arbeiten am Wohnabschnitt 4 („Wohnen an der Allee“). Der Fotograf Benno Steuernagel-Gniffke entführt uns auf die Baustelle und zeigt bei der Gelegenheit (zwei weitere Kräne werden aufgestellt, was hier jetzt nicht das Thema sein soll), wie es hier generell aussieht. Interessant sind die „Swimmingpools“. Natürlich werden diese Wasserbecken keine Hallenbäder, sondern ein Teil der Autos wird in Duplex-Garagen unterhalb des Grundwasserspiegels parken. Daher muss hierfür eine Betonwanne gegossen und das Wasser abgepumpt werden. Schließlich sollen die Karossen später mal trocken bleiben!
Vielen Dank an Benno Steuernagel-Gniffke! Ebenso geht ein Dank an Demos für die Erlaubnis, die Fotos zu zeigen.
Auch die Fahrbahnen und Gehwege sind bereits in Arbeit (24.09.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeWasserbecken. Das werden Parkplätze, aber keine Unterwasserparkplätze. Mehr im Text weiter oben (24.09.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeNeubaugebiet Alexisquartier (24.09.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeNeubaugebiet Alexisquartier (24.09.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeNeubaugebiet Alexisquartier (24.09.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeNeubaugebiet Alexisquartier (24.09.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeNeubaugebiet Alexisquartier (24.09.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeNeubaugebiet Alexisquartier (24.09.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeNeubaugebiet Alexisquartier (24.09.2020). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Nein, es geht nicht ums Rauchen. Und ich weiß, es heißt „Asphalt“ und man sagt nur umgangssprachlich „Teer“. Aber irgendeinen Aufhänger braucht man ja.
Konkret wird im Alexisquartier nun asphaltiert. Die Veronastraße, die Hararestraße und Teile der Franz-Heubl-Straße bekommen den erwarteten schwarzen Belag. Schließlich sollen Anfang 2021 die ersten Neu-Neuperlacher ins Alexisquartier einziehen. Eine Staubpiste aus dem Wilden Westen wäre da eher unpraktisch.
Fotos: Benno Steuernagel-Gniffke; Veröffentlichung der Fotos mit freundlicher Genehmigung von Demos. Vielen Dank!
Asphaltierung im Alexisquartier (10.11.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAsphaltierung im Alexisquartier (10.11.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAsphaltierung im Alexisquartier (10.11.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAsphaltierung im Alexisquartier (10.11.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAsphaltierung im Alexisquartier (10.11.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAsphaltierung im Alexisquartier (10.11.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAsphaltierung im Alexisquartier (10.11.2020). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAsphaltierung im Alexisquartier (10.11.2020). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Nächtliches (24.11.2020)
Die Nacht öffnet die Seelen. Als Benno Steuernagel-Gniffke am Alexisquartier eintrifft, ist es noch stockduster. Daher sind Bilder mit ganz besonder Atmosphäre entstanden. Veröffentlichung der Fotos mit freundlicher Genehmigung von Demos. Vielen Dank!
Vor einem Haus wurden Holzstämme aufgestellt. Hier darf man raten, ob das ein Kunstwerk oder ein Spielgerät werden soll. Ich tippe einmal auf Letzteres, das könnte mal eine Hängebrücke geben:
Fotos: Benno Steuernagel-Gniffke, vielen Dank! Ein besondere Dank geht auch an die Firma Demos, die uns erlaubt hat, die Fotos zu zeigen.
Die Zeit frisst Stahl und Eisen, aber die Fotos bleiben (08.12.2020)
Aus Eisendraht kann man Kunstwerke machen. Oft ist das gar nicht notwendig. Benno Steuernagel-Gniffke hat auf der Alexisquartier-Baustelle den Bewehrungsstahl für den guten bewährten (nein, jetzt nicht „bewehrten“) Stahlbeton so fotografiert, dass Fotokunst entstanden ist. Really awesome! Vielen Dank! Ein besondere Dank geht auch an die Firma Demos, die uns erlaubt hat, die Fotos zu zeigen.
Nicht nur im Marx-Zentrum gibt es einen Christbaum. Auch auf einem Kran im Alexisquartier wurden ein Christbaum montiert und eine Lichterkette angebracht.
Das ganze Gelände! (02.03.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeRohbau am WA 2 (02.03.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeFertiggestelltes Haus am WA 3 mit Ladenzeile im Erdgeschoss (02.03.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeDie erste Baugrube von Pandion Verde am Alexisquartier (02.03.2021). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Eindrucksvolles Wetter. Wir wissen nun aber auch, warum an dieser Stelle nur 5 Geschosse gebaut wurden. Die Lampe wäre im Weg gewesen. Gut, das ist nur eine optische Täuschung, aber eine gute.
Das ist derzeit mein Wohnungsausblick. Ich zähle 7 Kräne. 2 gehören zur Grundschule am Karl-Marx-Ring, 4 zum Demos-Teil des Alexisquartiers und einer (ganz rechts) zum Pandion-Verde-Teil des Alexisquartiers. Dämmerungsfoto von heute.
Veröffentlichung der Fotos mit freundlicher Genehmigung von Demos. Vielen Dank!
Nicht Christo, sondern die Fassadenbauer haben den Bau WA 2 verkleiden lassen, um bei winterlichen Verhältnissen dort weiter arbeiten zu können (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeBei WA 1 gehen auf der Südseite die Kellerwände in die Höhe (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeGegenüber bei WA 2 zeigt sich immer mehr die helle Fassade mit den grau abgesetzten Fensterumrandungen (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAuf der nördlichen Seite wird … (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke… Magerbeton auf den Kiesboden gegossen (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeVon links nach rechts: WA 4, WA 3, WA 2 und Baugrube WA 1 (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeWA1: Auf der nördlichen Seite hat eine erste Wand … (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke… das Bodenniveau erreicht (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeWA1 (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeWA1 (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeWA1 (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeWA1 (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAuf dem Dach vom Frontgebäude WA 2 ist noch einiges zu tun (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeWA2: Das Dach sollte jedoch bereits regenfest sein (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeWA2: (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeWA2 (links) und WA3 (18.11.2021). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Pandion Verde: Stiegensteigen (19.12.2021)
Treppenelemente fürs Stiegenhaus. Manches sieht auf Baustellen schon fast künstlerisch aus, obwohl es nur künstlich ist. Es kommt auf die richtige Anordnung an.
Es ändert sich so schnell so viel! Gerade Pandion Verde hat jetzt mächtig an Höhe zugelegt. Ein Laden – der verdächtig nach einem Bekleidungsgeschäft aussieht – ist auch schon weit fortgeschritten. Die Physiotherapie soll bereits im Februar eröffnen.
Alexisquartier zur Winterzeit im Sommer (30.10.2022)
Heute hatte es 26 Grad in Neuperlach, die eben auf Winterzeit umgestellten Uhren stehen im Widerspruch dazu. Herrliche Bilder vom Alexisquartier sagen uns eher was von Spätsommer. Das Gebäude mit dem damals noch nicht eröffneten Edeka ist auch Motiv, ebenso die Baugrube für das erste von beiden Hochhäusern, und auch die Bauma-Messe ist in der Ferne zu sehen.
Häuser von Demos im Alexisquartier (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkePandion Verde im Alexisquartier (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkePandion Verde (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeBaugrube (Demos) für das erste Hochhaus (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeHäuser von Demos (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeDemos: Hier kommt der Edeka rein (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeBaugrube (Demos) für das erste Hochhaus (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeHäuser von Demos (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAlexisquartier im Gesamtüberblick (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAlexisquartier (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeBaugrube (Demos) für das erste Hochhaus (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAlexisquartier (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkePanorama mit dem Alexisquartier und weiteren Teilen Neuperlachs (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-GniffkePanorama mit dem Alexisquartier und weiteren Teilen Neuperlachs (30.10.2022). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Letzte Woche wurde Boymer Café an der Franz-Heubl-Straße im Alexisquartier eröffnet. Die Öffnungszeiten speziell am Sonntag sind sehr großzügig. Fotos: Benno Steuernagel-Gniffke, vielen Dank!
Noch können Bewohner des Alexisquartiers Lebensmittel nur außerhalb ihres Viertels einkaufen. „Dank“ der Baustellen und der noch nicht freigegebenen Zufahrtsstraßen via Karl-Marx-Ring sind die Märkte (etwa das pep) aber nur über Umwege zu erreichen. Am Edeka ist von einer Eröffnung noch nicht sonderlich viel zu spüren. Nur die späteren unterirdischen Kundenparkplätze sowie die Warenanlieferzone zeigen bereits per Beschriftung, dass Edeka hier der Hausherr sein wird. In den Verkaufsräumen selbst herrscht noch gähnende Leere, auch Regale sind noch keine aufgestellt.
Draußen steht eine missmutig dreinschauende türkisfarbige Figur. Eine Auskunft ergab, dass diese ausdrücklich nicht die Filialleitung übernehmen wird.
Bei Pandion Verde sind inzwischen auch große Fortschritte zu verzeichnen. Bei einigen Häusern wird bereits das Gerüst abgebaut. Interessant ist das Design der Fensterläden, das durchaus als gelungen bezeichnet werden darf.
Heute hat der Edeka eröffnet. Damit werden erstmals direkt im Alexisquartier Lebensmittel verkauft, was die Versorgungssituation entscheidend verbessert.
Auch die nahe Grenzkolonie Trudering, eine lange Zunge mit Häusern, die weit in den Wald hineinreicht und die seit vielen Jahren keinen Supermarkt mehr hat, profitiert davon.
Der neue Markt ist groß und großzügig gestaltet. Auch mit einem Rollstuhl kommt man sehr gut durch. Es gibt eine eigene Kundentiefgarage, die per Lift direkt aus dem Markt zugänglich ist. Integriert in den Markt ist die Bäckerei Wünsche mit eigenen Café.
Öffnungszeiten: Edeka und Wünsche: Mo–Sa 7–20 Uhr, Wünsche So 8–11 Uhr.
Offiziell ist der Markt aus Neuperlach nur so erreichbar:
Karl-Marx-Ring, abbiegen (am Flötenspieler-Kunstwerk) in den Hugo-Lang-Bogen, dann rechts in die Niederalmstraße, dann rechts in die Friedrich-Creuzer-Straße und schließlich rechts bis zum Ende der Franz-Heubl-Straße.
Zu Fuß und per Fahrrad kann der Markt auch Folgendermaßen angesteuert werden: Oskar-Maria-Graf-Ring, dann am Aldi (Graf-Zentrum) vorbei, dann links durch den Handwerkerhof (Lidl), dann Alexisweg (schmaler Weg) bis zum Ende, dann links bis zum Ende der Franz-Heubl-Straße.
Zu Fuß und per Fahrrad gibt es eine weiter Möglichkeit: Über die „Verlängerung der Ständlerstraße“ an der Kreuzung Karl-Marx-Riug/Ständlerstraße. Dort immer geradeaus ins Alexisquartier, am Alexisweg (schmaler Weg) dann links und weiter wie einen Punkt zuvor beschrieben.
Die Zufahrt zwischen Mercure-Hotel und Heizwerk Perlach vom Karl-Marx-Ring (Franz-Heubl-Straße) aus ist offiziell derzeit nicht möglich. Es ist nur eine Staubpiste. Zwar sind die Tore erfahrungsgemäß offen, aber ein Verbotsschild für Fahrzeuge aller Art und auch ein Verbotsschild für Fußgänger zeigen an: Hier kommst du nicht durch. Ob sich die Leute daran halten, ist eine andere Geschichte.
„Verlängerung der Ständlerstraße“ (17.07.2023)
Die Verlängerung ins Alexisquartier von der Kreuzung Karl-Marx-Ring/Ständlerstraße (in der Karte mit „A“ markiert) wurde endlich freigegeben. Weiterlesen →
High-Tech kann ästhetisch sein (08.08.2023)
Glasfaser im Alexisquartier (08.08.2023). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeGlasfaser im Alexisquartier (08.08.2023). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeGlasfaser im Alexisquartier (08.08.2023). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Heute gab es Erstaunliches und auch sehr Farbenfrohes zu sehen. Der Bauabschnitt Pandion Verde 1 wurde an das bestehende Glasfasernetz angeschlossen. Die Kabel dafür sowie für die noch nicht fertigen Bauabschnitte wurden bereits vor geraumer Zeit verlegt.
Die Franz-Heubl-Straße zwischen Karl-Marx-Ring/Mercure-Hotel und Edeka wird gerade befestigt und für das Asphaltieren vorbereitet (Foto).
Wer jetzt denkt, damit gäbe es bald endlich eine offizielle Zufahrt vom Karl-Marx-Ring zum Alexisquartier (Edeka, Demos-Wohnanlagen) mit Weiterfahrt Richtung Trudering/Wabula/Haar, den muss ich enttäuschen.
Wie das Foto zeigt, wird die Franz-Heubl-Straße sehr schmal, es wird eine dauerhafte Einbahnstraße aus dem Alexisquartier heraus. Reinfahren wird man dort also nicht können. Nur die Parkplatzeinfahrt vom Karl-Marx-Ring zum Hotel wird zweispurig.
Aber es gibt ja noch die Zufahrtsmöglichkeit ins Alexisquartier über die Kreuzung Karl-Marx-Ring/Ständlerstraße/Hans-A.Engelhard-Straße. Doch damit erreicht man derzeit nur die Pandion-Verde-Wohnanlage. Die Querverbindung rüber zum Edeka darf bis auf Weiteres nur von Baustellenfahrzeugen benutzt werden.
Das heißt: Zum Edeka und zu den Demos-Wohnhäusern kommt man nur via überstrapazierter Verbindung Hugo-Lang-Biogen/Niederalmstraße. Wer aber mal drin ist im Alexisquartier, kann demnächst zumindest am Mercure-Hotel vorbei wieder rausfahren und muss nicht die Niederalmstraße benutzen.
Update: Anfang Juli 2021 – nach 2 Jahren geht es jetzt endlich los!
Am 19.06.2019 wurden alle Zugänge zum Quidde-Zentrum gesperrt. Das mit dem Abriss solle nun sehr schnell gehen, hieß es. Und wieder einmal gewinne ich den Eindruck, dass hier übereilt gehandelt wurde. War es wirklich notwendig, dass man die Künstler und sozialen Einrichtungen schon jetzt rausgeworfen hat? Klar, die Räume sind marode – ohne funktionierende Heizung und teilweise mit Wasserschäden. Aber den Durchgang hätte man beibehalten können. Das Neuperlacher Fußwegsystem und eine wichtige West-Ost-Verbindung sind nun faktisch unterbrochen, auch wenn es eine Umleitung gibt (die aber nicht jeder kennt und die nicht ausgeschildert ist) und die Brücke (Bild 5) über die Quiddestraße weiterhin prinzipiell benutzbar ist. Für Radler bedeutet es aber, auf der Umleitungsstrecke eine schmale Rampe zu befahren, was für viele Absteigen bedeutet. Möglich ist natürlich, dass sich inzwischen schon Teile der Decke selbstständig machen und es zu gefährlich wäre, was aber Spekulation sind und zumindest durch meine Beobachtung nicht gedeckt ist. Wenn es wirklich so wäre, könnte man hier sicherlich eine etwaige Gefahrenstelle durch Sicherungsmaßnahmen entschärfen.
Aber ich frage: Wie lange soll dieser unhaltbare Zustand noch anhalten?
Bereits 2011 (!) schloss der letzte Lebensmittelmarkt im Quidde-Zentrum und auch die Stadtbibliothek. Seitdem ist das Quidde-Zentrum vor allem eins: Eine Ruine ohne die früher bestandene Nahversorgungsfunktion.
Update 25.08.2020: Zum Jahresende soll nun abgerissen werden
Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrem Artiekl Neuperlach soll fit für die Zukunft werden. Allerdings hieß es in den vergangenen Jahren schon öfter, dass man jeweils am Jahresende abreißen werde, doch wie wir wissen, ist dann doch nichts passiert.
Update 04.02.2021 und 03.06.2021: Immer noch kein Abriss erfolgt
Diese Baustelle ist keine. Es ist eine Ruine. Von Bauarbeitern und Baufahrzeugen ist immer noch nichts zu sehen.
Geplanter Neubau
Als Ersatz sollen zwei Wohnblöcke mit 6 bzw. 8 Geschossen mit insgesamt 177 Wohnungen gebaut werden. Wie das aussehen soll, kann man sich hier anschauen: Neues Quidde-Zentrum (dort auf Seite 20 blättern). Ob und welche Läden zurückkommen, da schweigt sich das Dokument allerdings aus. Es hieß aber die ganze Zeit, dass wieder Läden entstünden.
Bereits im September 2022 hat das Hotel Ibis Styles eröffnet, am 7. Oktober 2022 die L’Osteria, Am 13. Oktober 2022 folgten dann Lidl, Tegut und Wimmer. Später schlossen sich in mehreren Etappen die Stadtsparkasse, die Bäckerei Müller, Plana Küchenland, das Restaurant Haiky, der Laden „Tabak / Lotto /Hermes“ und das Hamburgerlokal Five Guys an. Statt Vodafone wird nun „Mr. Box Tea“ kommen.
Neuperlachs Neue Mitte – Lage der Perlach Plaza sowie der anderen Bauten: Loge №1und №2 (fertiggestellt) und der Gewofag-Bauten (im Bau befindlich, gekennzeichnet“). Quelle: OpenStreetMap, Lizenz: Open Database License 1.0
Die Bauarbeiten zur Perlach Plaza sind am 29.04.2019 gestartet! In Zukunft muss man sich noch einen Begriff in Neuperlach merken: Die Perlach Plaza ist Teil des Kultur Quadrat auf dem Hanns-Seidel-Platz, also unserer Mitte. „Plaza“ ist spanisch und bedeutet „(Markt-)Platz“. Ob es korrekt „die“, „der“ oder „das“ Plaza heißt, darüber kann man streiten. Im Duden steht das Wort nicht und Wiktionary gibt kein Genus an. Auch wenn „Platz“ maskulin ist, haben wir uns für „die Plaza“ entschieden, da das „a“ am Wortende dem Ausdruck eine feminine Note gibt.
Perlach Plaza – unser neuer Marktplatz mit unterirdischer Ladenstadt und überirdischem Gewerbe, Hotel und Wohnbau
Nach den beiden Logen-Wohnhäusern und den beiden Gewofag-Bauten (Neuperlach.org berichtete) ist dies bereits das dritte Bauprojekt auf dem Hanns-Seidel-Platz. Die Perlach Plaza findet sich dort, wo früher der Sonntags-Flohmarkt war, also am Eck Thomas-Dehler-Straße/Von-Knoeringen-Straße. Die wörtliche Übersetzung Marktplatz deutet bereits vorsichtig an, was geboten werden wird. Konkret werden Einzelhandel (13.000 m²), Gastronomie, ein Hotel (150 Zimmer), insgesamt 110 Mietwohnungen und dazu noch Studentenappartements realisiert. Die Planung wird vom Architekturbüro AllesWirdGut aus Wien realisiert. Weitere Partner sind die BHB und Concrete Capital (der Link zeigt eine Visualisierung).
Beim Einzelhandel standen bereits vor Baubeginn die Biolebensmittelkette Tegut sowie der Discounter Lidl als Mieter fest.
Ein paar Baudetails
Es werden insgesamt vier Baukörper errichtet, die längs der Thomas-Dehler-Straße 6 Obergeschosse umfassen, hofseitig 5.
Zur Plaza wird auch ein 5.000 Quadratmeter großer Park gehören, denn schließlich soll man da auch flanieren können, sonst würde es dem Namen nicht gerecht werden. Dabei wird auch ein neuer Zugang zum U-Bahnhof realisiert. Die Einzelhandelsflächen werden dabei primär im Untergeschoss errichtet – mit direktem Zugang zum U-Bahnsteig.
Die Fertigstellung der Perlach Plaza ist für 2022 anvisiert.
Wie die heute entstandenen Fotos zeigen, wurde nun angefangen, den Asphalt des alten Parkplatzes abzutragen. Auch ein Rammgerät zur Herstellung der Spundwand wurde angeliefert.
Perlach Plaza (03.05.2021). Foto: Georg und Marcus PantelPerlach Plaza (06.05.2021). Foto: Georg und Marcus PantelPerlach Plaza (06.05.2021). Foto: Georg und Marcus PantelPerlach Plaza (06.05.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Perlach Plaza (21.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelPerlach Plaza (21.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelPerlach Plaza (21.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelPerlach Plaza (21.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelPerlach Plaza (21.08.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
06.11.2021
Perlach Plaza (06.11.2021). Foto: Georg und Marcus PantelPerlach Plaza (06.11.2021). Foto: Georg und Marcus PantelPerlach Plaza (06.11.2021). Foto: Georg und Marcus PantelPerlach Plaza (06.11.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
08.03.2022
Das Gerüst wurde teilweise abgebaut, sodass die endgültige Fassade immer mehr in Erscheinung tritt.
Die erste Reklame ist schon dran. Ein Lidl kommt und das Restaurant L’Osteria. Laut Eigenwerbung steht L’Osteria für die „beste beste (sic!) Pizza, Pasta d’amore und eine einzigartige Atmosphäre – ein unschlagbares Rezept“.
Inzwischen sind weitere Ladenlogos dazugekommen. Auffällig ist ein zweites Lidl-Logo am anderen Ende des Gebäudes. Das erste Logo Nähe U-Bahn wurde wie hier berichtet vor kurzem angebracht. Sehr wahrscheinlich ist eines der Logos nur Verkaufsförderung, damit niemand übersieht, dass es hier einen Lidl gibt. Solche mehrfachen Schilder sind nichts Ungewöhnliches.
Die Ladenlogos (Lidl etc.) in den Bögen (wir berichteten) sind verschwunden. Stattdessen wurden zwei überdimensionale Plakate angebracht, aus denen 12 der geplanten Läden hervorgehen.
Heute, 13.10.2022, war es so weit. Unser Neuperlach hat eine neue Attraktion. Die ersten drei Läden in der Perlach Plaza haben nun seit 7 Uhr geöffnet: Lidl, Tegut und die Bäckerei Wimmer (integriert im Tegut), alle im Untergeschoss. In Betrieb waren bereits das Hotel Ibis Styles und das Restaurant L’Osteria. Am 18. Oktober kommt die Stadtsparkasse hinzu.
Das Untergrundgeschoss macht noch einen sehr unfertigen Eindruck. Die restlichen Läden werden aber bereits eingerichtet.
Der Zugang zu Tegut und Lidl erfolgt über
das U-Bahn-Sperrengeschoss,
an der Oberfläche am Perlach-Plaza-Eck mit der Müller-Reklame (Nähe Fußgängerampel, das heißt Verbindung pep/Busbahnhof) befinden sich unweit davon Rolltreppen und ein Fahrstuhl ins Untergeschoss,
einen Eingang weiter südlich an der Thomas-Dehler-Straße, dort wo die Lidl-Reklame hängt. Hier stehen eine Treppe und ein Fahrstuhl zur Verfügung. Man gelangt hier auch in die Parkgarage, die noch ein Geschoss tiefer liegt als die Ladenpassage im Untergrund.
Die Einfahrt zur Tiefgarage ist in der Von-Knoeringen-Straße.
Am 18.10.2022 wurde die Stadtsparkasse eröffnet. Für die offizielle Eröffnungsfeier der Perlach Plaza am darauffolgenden Tag wird eine Bühne aufgebaut, wie ebenso auf dem Foto zu sehen ist.
Eröffnung der Perlach Plaza (19.10.2022)
Am 19.10 wurde die Perlach Plaza mit einer kleinen Feier offiziell eröffnet. Am gleichen Tag haben die Bäckerei Müller und Plana Küchenland ihren Betrieb aufgenommen.
Der unterirdische Zugangsbereich vom U-Bahnsperrengeschoss zur Perlach Plaza wird derzeit noch als trist angesehen. Wird? Es hat sich schon teilweise geändert. Eine große und eine kleine Wand wurden mit Graffiti verschönert. Die offizielle Eröffnung der Graffiti-Wand ist am 10.11.22 von 16-18 Uhr.
Geschaffen wurden die Graffiti von den niederländischen Künstler*innen Krista Burger Heimprofi Burger, Kenneth Letsoin mit Unterstützung von einigen Kindern und Jugendlichen. Mehr Infos: Facebook
Unsere Perlach Plaza wird immer leistungsfähiger. Zwei neue Läden haben eröffnet: „Can Supermarkt“ und der Schönheitssalon L’Amour Beauty.
Der „Can Supermarkt“ über sich selbst:
Ihr internationaler Supermarkt im Zentrum Münchens und jetzt auch neu am Neuperlach Zentrum. In der Nähe das Bahnhofes, entlang der Goethestraße, dort wo sich Tradition und internationale Kultur treffen, finden Sie uns. Can Supermarkt bietet Ihnen ein breites, farbiges und vor allem frisches Sortiment an Lebensmitteln. Wir freuen uns auf Sie. Besuchen Sie uns einfach in der Gothestraße 21 und im neuen Perlach Plaza am PEP Einkaufszentrum (Thomas-Dehler-Straße 15).
Noch immer wird an den Außenanlagen gearbeitet. Dabei habe ich den Eindruck, dass man immer noch ganz am Anfang ist. Dabei ist der gesamte Zugang zur Plaza aus dem U-Bahnhof eine Baustelle mit schmalen Gehfuhrten. Auch an der Oberfläche ist es nicht viel besser. Leider ist das der Eindruck auch bei anderen Bauprojekten. Das Gebäude an sich ist fertig, aber das Außenrum, das letztlich auch etwas fürs Auge ist und Lust auf das Gebäude machen soll, längst sehr lange auf sich warten.
Nach vielen, vielen Jahren des Wartens soll es nun schnell gehen – am Quidde-Zentrum sollen ein neues Ladenzentrum, aber auch Wohnungen kommen – in Gestalt eines achtgeschossigen Zeilenhauses und eines sechsgeschossigen Punkthauses. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung, die ihren Artikel mit äußerst passenden Worten einleitet:
„Fast hätte man vergessen, dass das Quiddezentrum abgerissen werden soll, so viel Zeit ist nach den ersten Ankündigungen inzwischen vergangen.“
Wir erinnern uns, im November 2011 schloss der letzte größere Laden, der Mix Markt. Die Stadtbibliothek gab wenige Wochen später am 23. Dezember auf. Die Stadtsparkasse, die Papeterie Schwarz, das Tortenparadies (jetzt passenderweise am Neuen Südfriedhof in der Unterhachinger Straße zu finden), die Apotheke, Reinigung, der Friseur – oder, noch älter: der Edeka, Rewe und der Wienerwald – sind ebenfalls längst Geschichte.
Seit fast zehn Jahren ist das Ladenzentrum Geschichte. Einige der Räume werden nun von Künstlern genutzt – im Rahmen des „Neuperlach Zoo“. Andere Räume sind in einem derart desolaten Zustand, dass sie nicht mehr benutzt werden können. Ein Teil des Quidde-Zentrum ist inzwischen mit Bauzäunen abgesperrt.
Der Abriss und eine Realisierung eines Neubaus wurden immer wieder verschoben. Als Grund wurde angegeben, dass man bei der ursprünglichen Neuplanung nachträglich zum Ergebnis gekommen sei, dass der Anteil der Ladenflächen zu hoch ausgefallen sei. Man befürchtete Leerstände. Warum aber diese Umplanung sich über so viele Jahre hinzog, ist unverständlich, zumal Wohnungen dringend gebraucht werden und die Versorgung mit Waren in dem Quartier nicht mehr optimal ist. Immerhin ist ein Lidl (Nawiaskystraße) und ein Penny (Quiddestraße, Ecke Staudingerstraße) zumindest in fußläufiger Umgebung erreichbar. Das war es aber dann auch schon im Wesentlichen.
Der Abriss soll noch dieses Jahr erfolgen, der Neubau dann nächstes Jahr starten. Die WSB will die Anwohner in den nächsten Wochen über die Pläne informieren. Mehr dazu in der Hallo.
Originalfotos unter Androhung gerichtlicher Schritte gelöscht!
Und wieder ein Laden weniger im Marx-Zentrum. Unser Schreibwarenladen (mit Lotto/Toto und E-Zigaretten-Abteilung) im Marx-Zentrum ist seit dem 21. Januar 2019 geschlossen. Am Eingang ist zu lesen „Liebe Kunden, ab Montag, den 21.01.2019, bleibt unser Laden geschlossen. Unsere e-Zigaretten-Produkte können Sie weiterhin online unter … bestellen. Wir möchten uns für Ihre Treue bedanken und wünschen Ihnen alles Gute. Ihr ABC-Smoke Team.“ Auf der Homepage des Ladens ist zudem der folgende Hinweis zu lesen: „Wir […] freuen uns, Sie schon bald im neuen Laden begrüßen zu dürfen.“
Der Schreibwarenladen hat mich einen sehr großen Teil meines Lebens begleitet. Als ich 1974 ins Marx-Zentrum zog, war der Laden noch im Bau, aber ein Vorläufer existierte als Bretterbude auf dem Sportplatz auf der anderen Seite des Karl-Marx-Ring. Dort waren auch weitere Läden (Bäcker, Supermarkt) provisorisch untergebracht.
Schon bald wurde der Schreibwarenladen dann in den Räumlichkeiten des Marx-Zentrum, Max-Kolmsperger-Straße, eröffnet. Die offizielle Einweihung des Marx-Zentrum war im Juni 1975.
Ich habe in dem Laden Schreibhefte und anderes Schulzubehör gekauft, Comics und Zeitschriften, meine Eltern kauften mir dort Spielsachen und auch Faschingskostüme.
2010: Zwangsversteigerung – aber es ging weiter
2010 sah es schon einmal sehr düster aus, der Laden wurde zwangsversteigert. Er wurde dann von einem neuen Inhaber weitergeführt.
Im März 2018 gab es einen Einbruch in den Laden (Neuperlach.org berichtete), es war offenbar nicht der einzige, wie das zerbrochene Glas auf den aktuellen Fotos demonstriert.
Hoffentlich findet sich eine neue Verwendung für den Laden. Es ist leider nicht der einzige Leerstand, das Ladengeschäft des Optikers Gallenberger ist bis heute verwaist (Neuperlach.org berichtete). Das Burger-Lokal (wie der Optiker in der Mittelinsel zu finden) ist ebenso „außer Betrieb“ (Neuperlach.org berichtete).
Der Laden leert sich (Update 01.02.2019)
Update 01.06.2019
Der Laden wurden inzwischen weiter ausgeräumt, ist aber immer noch nicht ganz leer. Was da nun wohl reinkommt?
Update 05.07.2019: Kinderkrippe als Nachfolger?
Ein Arbeiter sagte mir, dass eine Kinderkrippe in den Ex-Schreibwarenladen einziehen werde. Auch wenn diese Aussage jetzt nicht verbindlich ist, Kinderkrippen werden gebraucht, keine Frage. Leider verschwindet mal wieder ein Geschäft zum Einkaufen aus dem Marx-Zentrum.
Update 11.09.2019
Viele Monate waren an dem Laden noch Hinweise auf das alte Schreibwarengeschäft sichtbar – etwa die quadratische Lotto-Reklame oberhalb des Eingangs und eine Werbung für die Süddeutsche Zeitung. Doch das alles ist nun endgültig Geschichte. Die Lotto-Reklame wurde entsprechend umfunktioniert und verrät nun den Namen: „4Kids & you“.
Der Nachfolger vor der Eröffnung (Update 22.09.2019)
Nun ist das Rätsel verbindlich gelüftet: Laut Aufschrift kommt eine „Hausaufgabenbetreuung“, „Nachhilfe“, „Vorschule“ in die Räumlichkeiten.
Der Laden hat nun eine Türe mit zweifarbigem Design. Dieses verspielte Design fällt auf und passt wunderbar zu dem, was 4Kids & You darstellt.
Update 07.11.2019
Die Farbgebung hat sich noch einmal grundlegend geändert. Die verspielte zweifarbige Türe blieb. Ich finde, dass eine Einrichtung für Kinder eine bunte Fassade haben darf und haben soll.
Unser pep (Perlacher Einkaufs-Paradies) wird größer und schöner. Wenn aber das Grundstück schon ausgereizt ist, wird es schwer, mehr Läden und Ladenfläche unterzubringen. Doch man hatte hier eine gute Idee: Das Parkhaus Nord war marode. Anstatt es zu sanieren oder es eins zu eins neu zu errichten, konstruiert man den Nachfolgebau nun mit zusätzlichen Etagen. So hat man ein würdiges Nachfolgeparkhaus und gleichzeitig Platz für weitere Ladenflächen. Es entstehen 7.900 m2 zusätzliche Verkaufsflächen Der Textil-Discounter Primark soll hier einziehen (dieser erhält mit 6.000 m² den Löwenanteil), die Drogerie Müller sowie weitere Läden und auch Gastronomie. Das alte pep-Konzept der zwei oberirdischen Etagen (Erdgeschoss und erstes Stockwerk) wird aufgegeben, der Erweiterungsbau wird auf drei oberirdischen Verkaufsetagen basieren, bietet also noch zusätzlich ein 2. Verkaufsstockwerk.
Die Bauarbeiten sind bereits im vollen Gange. Das alte Parkhaus wurde ab März 2016 abgerissen (Neuperlach.org berichtete), jetzt zieht man gerade den neuen Bau nach oben. Die Bilder zeigen den Stand der Bauarbeiten.
Es soll aber nicht nur neu gebaut werden, sondern auch das bestehende Gebäude modernisiert und aufgehübscht werden. Konkret sollen Decken, Beleuchtung und Möblierung erneuert werden.
Inwieweit das pep das größte Münchner Einkaufszentrum ist, gibt es unterschiedliche Angaben. In der Wikipedia heißt es, mit rund 120 Läden und 60.000 m² Nutzfläche sei das pep bereits heute das größte Einkaufszentrum Münchens. Die offizielle pep-Website gibt sich aber bescheidener und sieht das pep nur als das größte Einkaufszentrum im Münchner Osten.
Wie auch immer, nach der Erweiterung wird das pep auf jeden Fall das größte Münchner Einkaufszentrum sein. Eröffnung soll im Frühjahr 2018 sein. 135 Läden werden dann zum Shoppen einladen.
Es geht noch viel größer
Freilich gibt es noch viel größere Einkaufszentren. Das weltweit größte ist die Dubai Mall mit 1.200 Läden und 350.000 m². Die imposanten 95 Aufzüge und 150 Rolltreppen lassen ahnen, dass man hier nicht klein denkt. Aus Umweltgesichtspunkten wenig überzeugend ist jedoch die zum Einkaufszentrum gehörige Eislaufbahn, die auch bei 40 Grad Außentemperatur in Betrieb ist.
In Neuperlach gibt es das pep, die Ottobrunner haben dafür ihr IsarCenter. Zunächst: Der Name IsarCenter wirkt etwas unpassend. Die Isar fließt nicht durch Ottobrunn und ist rund acht Kilometer vom IsarCenter entfernt. Aber der Isarweg ist ganz in der Nähe sowie eine Reihe weiterer Straßen, die nach Flüssen benannt sind. Also hat man doch einen Grund. Außerdem sind Namen ohnehin Schall und Rauch. Auf das Innere kommt es an.
Im IsarCenter ist alles etwas kleiner, aber es handelt sich immerhin um ein klimatisiertes Einkaufszentrum, das bereits 1971 eröffnet wurde. Parken kann man kostenlos, was im pep ja Vergangenheit ist. Über 20 Shops sind im IsarCenter untergebracht, was natürlich kein Vergleich zu den 125 Shops des pep ist. Geöffnet ist das IsarCenter Montag bis Samstag bis 20 Uhr.
Allenfalls dem Begriff nach bedeutet Ausstellung, etwas ins Aus zu stellen. Doch wer sich den Ort anschaut, an dem der Graffiti- und Streetart-Künstler Jan Deichmann alias CAZ132 (zur Website von CAZ132) sein neues Atelier hinverlagert hat, der findet mit dem Quidde-Zentrum ein schrecklich heruntergekommenes Ladenzentrum, das schon vor Jahren hätte abgerissen werden sollen, aber irgendwie von den Verantwortlichen bislang vergessen wurde. Einst war es der Stolz Neuperlachs mit Supermärkten, Schreibwarengeschäft, Apotheke, Wienerwald und Stadtsparkasse, später dann auch mit der legendären Stadtteilbibliothek. Läden im eigentlichen Sinn gibt es dort nicht mehr, heute kann man einen Teil der Räume nicht einmal mehr mieten, weil sie nicht mehr „verkehrssicher“ sind oder ein undichtes Dach haben.
Ein total marodes Zentrum mit „Einstürzende Neubauten“-Flair ist aber eine Chance für Kunst und Kultur fernab vom Mainstream, weil eben einige Räume doch noch zu haben und auch entsprechend günstig sind. Entsprechend hat CAZ132 hier ins Schwarze getroffen. Seine Räume gehören zu den besseren, da diese vor kurzem noch ein Café und eine Bar beherbergten und somit nicht einfach verfielen. Etwas Laufkundschaft ist hier auch zu finden, da das Quidde-Zentrum auf dem Neuperlacher Fußwegsystem liegt. Heute – zufälligerweise hat Neuperlach Geburtstag und ist stolze 46 geworden (Grundsteinlegung Neuperlach 11. Mai 1967), wir gratulieren –, ist offiziell Eröffnung des neuen Ateliers. Neues und Altes – Totes und Lebendiges –, die Gegensätze könnten kaum größer sein.
Heute ging es nicht darum, Werke zu verkaufen – Preise waren entsprechend auch keine auf den Werken angebracht –, sondern mit interessierten Bürgern, mit Kunstliebhabern, Presse und einfach mit Menschen von nebenan ins Gespräch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen. Entsprechend kam quasi Hinz und Kunst (o.k., Kunz) in die neuen Räume – zum Staunen und Plaudern. Tatsächlich war neben dem Fachpublikum auch die nette, liebe Familie aus dem Nachbarblock zum Schauen da. Immer wieder treffen neue Gäste ein.
Ich erfahre einiges. Da wird die Wohnungsbaugesellschaft WSB auch schon einmal lobend erwähnt, weil sie Stellen im Stadtteil, die in der Vergangenheit immer wieder mit Schmierereien verunstaltet wurden, nun von Künstlern verschönern lässt. Das Konzept geht auf: Mehrere von CAZ132 neu gestaltete Flächen sind seit Jahren kein Opfer von Vandalismus mehr geworden. Auch über den Verfall Neuperlachs wird gesprochen, über neue Tendenzen und über das hässliche Wort Nachverdichtung. Bis in alle Unendlichkeit wird auch das Quidde-Zentrum nicht mehr stehen. Ein Jahr könnte es durchaus noch so weitergehen, dann oder auch etwas später aber kommt der Neubau. Neben Läden (genauer darüber) wird es viele, viele Wohnungen geben, die ach so dringend gebraucht werden. Bis dahin wird vor allem eines hier zu Hause sein: die Kreativität.
Was Sie schon immer wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten: Was bedeutet NPL83? Wohl jeder Neuperlacher ist schon mal auf den Begriff NPL83 gestoßen. Doch was steckt dahinter? NPL83 ist eine Künstlervereinigung, die von Hakan K., Grosses K, ENZ und eben CAZ132 gegründet wurde. Schwerpunkte sind Musik und bildende Kunst.
NPL steht keinesfalls für Neurolinguistisches Programmieren, das wäre dann ja NLP, sondern schlicht für Neuperlach. Die 83 ist nicht das Gründungsjahr, sondern der alte Postleitzahlzusatz für Neuperlach (8000 München 83). Gegründet wurde NPL83 auch „erst“ 1986.
Viele sahen und sehen im Plett-Zentrum eine Betonbausünde aus den 1960er-Jahren, der man keine Träne nachweinen sollte. Doch dies wird dem Bau nicht gerecht. Denn der Gebäudekomplex war etwas Besonderes, er war durchdacht, er hatte seine berühmten Vorbilder und nahm Anleihen bei Stararchitekten. Vieles ist jedoch dem Normalsterblichen nicht bekannt und kann auch nicht mehr erkundet werden, da der Bau schlicht nicht mehr existiert – zum Zeitpunkt dieses Artikels liefen bereits die Abrissaktivitäten des verbliebenen Westteils. Speziell für Interessierte, die den ursprünglichen Bau nie oder nur flüchtig gesehen haben, ist es schwer, mehr zu erfahren. Auch hat nicht jeder das erforderliche architektonische Hintergrundwissen, ebenso sind manche Details nur mit aufwändiger Recherche in Erfahrung zu bringen, wenn sie überhaupt öffentlich zugänglich sind. So weist der Bau einige bemerkenswerte Raffinessen auf. Außerdem war das Plett-Zentrum in stärkerer Weise als Zentrum Neuperlachs konzipiert, als es gemeinhin bekannt ist. Bruno Tamborino entführt uns in die Entstehungsgeschichte des Baus und bringt uns in diesem hochinteressanten Artikel dessen Charakteristika und Eigenheiten nahe. Mit dieser Beschreibung liefert der Autor ein Plädoyer für den Erhalt vergleichbarer Gebäude, im Besonderen in Neuperlach.
Bild 1: Das Plett-Zentrum (ca. 1970). Foto: Christoph Wimber
Thomas Irlbeck
Über den Autor Bruno Tamborino (* 1969) lebte von 1974 bis 1987 in Neuperlach und hat mit starkem Interesse sämtliche Bau- und Umgestaltungsmaßnahmen in Neuperlach Mitte und Nord erlebt, heute lebt er in Italien. Er hat ein kleines Privatarchiv, bestehend aus Fotos, Postkarten, Zeichnungen und Bauplänen, mit persönlichen Aufzeichnungen und war immer daran interessiert, was aus Perlach Nord am besten werden könnte. Er ist ab der 5. Klasse im Werner-von-Siemens-Gymnasium zur Schule gegangen und war deshalb täglich in Perlach Nord unterwegs. 1983 schlug er der Neuen Heimat einen Neuanstrich für ein Haus vor, dieser Vorschlag wurde dann in der lokalen Wochenzeitung „Hallo“ veröffentlicht, aber nicht ausgeführt. Er hat auch ein Modell von einem Haus in Neuperlach gebaut und in Neuperlach 1985 ausgestellt und Daten für weitere Modellgebäude gesammelt.
Der Zweck dieses Beitrages ist, vom Plett-Zentrum eine Erinnerung zu erhalten und die Gründe seines Verschwindens zu verstehen.
Bild 2: Das Plett-Zentrum (2007). Foto: Bruno Tamborino
Das Plett-Zentrum ist nach zirka 40 Jahren Existenz nur noch Erinnerung und das ist sehr schade. Die Hoffnung dieses Beitrages ist, dass, nachdem dieser Bau lieblos behandelt und recht flott abgebrochen wurde, dies nicht auch anderen Gebäuden in Neuperlach droht. Trotz einer sehr traurigen Indifferenz der Leute, die doch mit und in diesen Bauten aufgewachsen sind, stellen diese für viele ein Stück Heimat dar, das jetzt verschwindet, obschon man es schützen sollte.
Geschichte
Bild 3: Von oben links zeilenweise nach unten sieht man die Ostfassade, daneben die Westfassade mit Laderampe, die Südfassade mit den Kellerfenstern und die Nordfassade mit den Treppen und den Einfahrten. Alles ist im Ursprungszustand noch ohne Brücke an der Südseite, aber mit der Space Churn. Auch die dunklen Brüstungsabdeckungen gab es anfangs noch nicht. In Rot unterstrichen ganz unten ist der zuletzt noch stehende Bauteil markiert. Zeichnung: Bruno Tamborino
Das Plett-Zentrum war 1967 schon ganz geplant (siehe das Titelbild und Hauptillustration vom Buch „Entlastungsstadt Perlach in München“, herausgegeben 1967 von der Neuen Heimat), es wurde aber erst ein oder zwei Jahre nach den Wohnhäusern in seiner Umgebung zusammen mit dem noch bestehenden gegenüberliegenden Bürohaus eingeweiht. 1971 bezog also die Neue Heimat Bayern ihr neues Verwaltungshaus, es kamen aber auch Geschäfte, ein Restaurant und eine Filiale der Stadtbibliothek München in das Zentrum. Es waren der Ayinger Hof, ein Rewe-Supermarkt, die Papeterie Perlach, ein Solarium mit Kosmetikstudio und andere Geschäfte, die recht bald wieder verschwunden sind oder ihre Identität geändert haben, wie z.B. ein Tapetengeschäft. Der mittlere Teil des Plett-Zentrum bestand aus einem großen, offenen Platz, auf den auf einer Seite der Eingang der Verwaltung der Neuen Heimat schaute, auf der anderen Seite waren Geschäfte. Die Eingänge und Vitrinen aller Geschäfte (auch des Restaurants und der Bibliothek) bildeten drei Fronten, zwei schauten auf eine offene Passage, die andere auf diesen Platz. Der Platz war wie das ganze Hochparterre des Plett-Zentrum zirka 2,60 Meter über dem Straßenniveau. An seinen zwei gegenüberliegenden Seiten grenzten ihn nur zwei schmale Dachstreifen optisch ein und hier stand ab 1972 die Space Churn (Raumspindel, auch als Neuperlach Mobile bekannt), das Wahrzeichen Neuperlachs.
Bild 4: Hochparterre-Grundriss des Plett-Zentrum. Man erkennt in Schwarz die Säulen in versetztem Doppelraster, alle parallelen Säulen stehen in 10,50 Meter Abstand. In Orange die Räume im Hochparterre, in Rot und Violett die Obergeschosse der Büros, rechts die Geschäfte. In Hellblau die Bedachung der Freiflächen im Hochparterre. Die gestrichelten Linien deuten schematisch die Tragebalken der Decke an, alle habe ich nicht rekonstruieren und einzeichnen können. Zeichnung: Bruno Tamborino
Anfang der 1980er-Jahre wurde die Fußgängerbrücke über die Ständlerstraße gebaut, als auch das Konzerngebäude der Vereinte Versicherung (damals noch Vereinigte Versicherung) und das pep fertig waren. Als Durchgang zur Brücke wurden die Brüstung und der Blumentrog hier unterbrochen, welche vorher durchgehend waren, obwohl diese Brücke schon von Anfang an geplant war. In der ersten Hälfte der 1980er-Jahre wurde der Bau auch einer Pflege unterzogen, bei der die vertikalen Brüstungsplatten per Hochdruckwasserstrahl gesäubert wurden und vor allen Dingen die Oberkanten dieser Platten mit optisch angepassten, dunklen Aluminiumprofilen geschützt wurden. 1986 wurde die Neue Heimat aufgelöst und die WSB Bayern zog ein, entsprechend wurde auch das große „NH“-Logo am Obergeschoss des Verwaltungsbaus durch ein „WSB“-Logo ersetzt.
1999 wollte die WSB schon neue Räume, bis sie einige Jahre später den Bau verließ und die Büros dann nicht mehr benutzt wurden. 2001 zog die Stadtbibliothek in das nahe Quidde-Zentrum um, auch dies war ein klares Zeichen, dass das Plett-Zentrum seine besten Zeiten leider schon hinter sich hatte. Spätestens 2005 standen die Verwaltungsräume und die meisten Geschäfte leer. Der großflächige Bau wurde unter zwei Besitzern geteilt, der Geschäftsteil kam in eine Hand, der doppelt so große Teil mit Büroräumen und Platz in die Hand von Aldi, um dort die Büros und den Platz mit einem Markt zu ersetzen. 2006 schenkte die WSB die Space Churn auch der Stadt München.
Im März 2008 wurde der größere Teil des Baus abgerissen, zu diesem Zweck wurde die Space Churn umgesiedelt und der übrige Teil des Baus an der Trennstelle funktionell wieder instand gesetzt. Nach dem Abriss wurde dann nicht der Aldi-Markt, sondern das Life-Einkaufszentrum erbaut, das an den noch stehenden Teil anschloss. Die offene, ehemalige Ladenpassage wurde abgezäunt und ihre Ladenvitrinen mit Holzplatten verschalt, um weiterhin als Durchgang zur Fußgängerbrücke zu dienen, während der Restbau leer und mehr oder weniger in der Hand der Vandalen war, aber aus einigen Blickpunkten sah er noch recht gut aus. Im März 2012 begann auch hier der Abbruch, um ein mehrstöckiges Gebäude an seiner Stelle zu erbauen. Damit enden die 41 Jahre Existenz des Plett-Zentrum.
Beschreibung
Das Plett-Zentrum war ein großzügiger, flacher Bau, der mit großen Spannweiten zwischen den wenigen, relativ dünnen Säulen und einer Totalverglasung der Büro- und Ladenräume imponieren sollte. Die Räume sollten ein Maximum an Licht und Flexibilität bieten, auch innen waren nur wenige Säulen und Mauern zu finden. Alle Fenster der Büros schauten auf das Grün der balkonartigen Brüstungen oder auf zwei grüne Innenhöfe, deren größerer quadratisch war und sich in drei stockwerkshohen, begrünten Stufen nach unten verkleinerte. Alle Brüstungen, auf die Fenster oder Fußgängerbereiche schauten, waren mit Sträuchern und Blumen bepflanzt. Alles am Bau war streng geometrisch und entsprechend fixer Regeln gestaltet.
Das Plett-Zentrum war vollunterkellert, dieser Keller schaute über einen Meter aus dem Boden. Er diente als Büro- oder Archivraum, Tiefgarage und Nebenräumlichkeiten der Geschäfte. Das Hochparterre bedeckte den größten Teil der Oberfläche, abgesehen vom zentralen Platz, der Ladenpassage, den zwei Passagen von dieser zum Platz und beiden Innenhöfen der Verwaltung. Neben dem Platz befand sich der dreistöckige, quadratische Hauptbau der Verwaltung, dessen oberstes Geschoss nach außen keine Fenster hatte und deshalb nur wie eine sehr hohe Abschlussbrüstung aussah. Das Plett-Zentrum wies an der Nordseite drei breite Treppen zum Hochparterre auf, eine als Nebeneingang zur Verwaltung, zwei zu den offenen Flächen und zwei Tiefgarageneinfahrten. An der Südseite hatte nur der Keller unter dem dreistöckigen Bauteil große Fenster entsprechend den Stockwerken darüber. An der Westseite befand sich eine Laderampe für die Lagerräume der Geschäfte, auch hier war der Bau streng und komplett gestaltet. Außer an der Laderampe und an den Südfenstern war der Keller völlig fensterlos.
Es gab an dem Bau keine kleinteiligen Ausnahmen, alles folgte einem geometrisch-minimalistischem Stil, der aber sehr großzügig umgesetzt wurde. Die Decken waren alle in Innen- und Außenbereichen mit Rigipsplatten durchgehend flach und weiß verkleidet, mit eingebauten Neonleuchten. Horizontale, durchgehende Elemente waren dominant. Alle Brüstungen setzten sich aus vorgeblendeten, massiven Betonplatten zusammen, die gesägt, geschliffen und poliert waren, also fast wie natürliches Konglomerat aussahen. Alle Fenster- und Türrahmen und die sieben kubusförmigen Dachaufbauten waren aus brauneloxiertem Aluminium, die Säulen aus nicht bemaltem Beton und alle Kellermauern, außer den wenigen unter den Kellerfenstern, weinrot bemalt. Die Freiflächen bestanden aus großen, quadratischen, perfekt horizontalen Waschbetonplatten mit relativ breiten Fugen dazwischen, in die das Regenwasser abfloss und dann unter den Platten abgeleitet wurde. Auch die Treppen waren aus Waschbeton. In den meisten Räumen befand sich ein neutral gefärbter Teppich, in der Eingangshalle der Büros waren die Haupttreppe zu den Obergeschossen und die Empfangstheke imponierend und phantasievoll gestaltet. Die dominante Farbe außen war Betongrau, mit viel Verglasung.
Das Plett-Zentrum repräsentierte einen Bau mit gemischter Funktion, es war gleichzeitig Verwaltungsbau, Ladenzentrum und öffentlicher Bau mit der Stadtbibliothek, dem großen Platz und der Passagenfunktion zur Brücke. Die Verwaltung besetzte den größten Teil. Die Position der Space Churn auf dem Platz war nicht zufällig, denn der Platz war als erster Neuperlacher Mittelpunkt vorgesehen, die große Treppe, die Space Churn und seine ganze würdevolle Gestaltung bestätigen dies (siehe auch Illustration in „Entlastungsstadt Perlach“), er sollte in moderner Form eine säulengerahmte, griechische Agora interpretieren. Die breiten, nicht steilen Treppen waren alle einladend, wenn auch nicht barrierefrei.
Als Verwaltungsbau der (damals Neuperlach erbauenden) Neuen Heimat Bayern war er das eigentliche Zentrum Neuperlachs, mehr als der heute noch völlig undefinierte Hanns-Seidel-Platz. Der Bau sollte das Paradepferd von Neuperlach Nord sein und war es auch. Das Plett-Zentrum war aber auch ein klares Machtsymbol der Neuen Heimat, mit seiner sehr großen Ausdehnung und seinen besonderen bautechnischen Lösungen. Kohärent mit ihrer Wirkungs- und Bauphilosophie hat sie aber auf teure und exklusive Baumaterialien, etwa Marmor, oder auf aufwändige Verkleidungen verzichtet.
Maße und Bautechnik
Ich werde jetzt technische Charakteristika und Maße angeben, die alle aus meiner Beobachtung stammen. Ich bin mir der Maße ziemlich sicher, aber mit maximal 10 % Toleranz kann ich deren ganz sicher sein.
Das Plett-Zentrum war ein ungeteilter Stahlbeton-Skelettbau mit vorgefertigten Deckenplatten, Bodenbelagsplatten und vertikalen Fassadenbrüstungen und -platten. Vor Ort wurden also der Keller, die Säulen, die Deckenträger und die Brüstungshalterungen gegossen; wie schon angedeutet, war die Struktur völlig ohne Dehnfugen. Das Muster der Säulenverteilung war ungewöhnlich, um von außen weniger Säulen erscheinen zu lassen, als effektiv vorhanden waren. Auf den Säulen befanden sich massive, vor Ort gegossene Betonträger, die dann die Deckenplatten trugen. Die begehbaren Außenbereiche hatten unter dem sichtbaren Bodenbelag eine geneigte, vor Wasser schützende Dachoberfläche, auf der die Platten waagrecht aufgestützt waren.
Alles am Bau basierte auf einer besonderen Baukonzeption: wenige, dünne Säulen, von denen man von außen den Eindruck haben sollte, es seien nur halb so viele, auf denen komplexe, verschieden strukturierte Dachkonstruktionen ruhten. Die großen Spannweiten und die vielen Anforderungen führten also zu sehr hohen Dachkonstruktionen. Das was von außen wie Balkonbrüstungen aussah, war ja in Wirklichkeit fast nur der vertikale Abschluss dieser Deckenkonstruktion. Die Betonbalken, die doppelte Struktur der Freiflächen und die Blumentröge verursachten das Surplus an Höhe, während die schlichte, weiß bemalte Verkleidung der Decken den Eindruck erweckte, man sehe von unten die eigentliche Decke.
Der ganze Bau maß beachtliche 172 mal 56 Meter und war größtenteils 6,50 Meter hoch, der Verwaltungsbau hatte auf 14,30 Meter seine Dachhöhe. Es war ein sehr ausgedehnter und flacher Bau. An den Fassaden sah man alle 10,50 Meter eine 30 Zentimeter dicke Säule, die Brüstungen waren 1,75 Meter hoch, die Fensterbänder 2,60 Meter. Im Inneren waren die Säulen auf einem doppelten, diagonal versetzten Quadratraster angeordnet, um den 10,50 Meter-Abstand zu halbieren. Die Kellerbasis ohne Treppen, Einfahrten, Rampen und der 1,75 Meter-Auskragung der Brüstungen bedeckte stolze 8.886 Quadratmeter. Die Deckenkonstruktion hatte als Hauptelement 60 Zentimeter hohe und 30 Zentimeter breite Tragebalken, auf der die Fertigteil-Deckenplatten lagen. Die Deckenverkleidung war 20 Zentimeter unter den Balken abgehängt. Darüber befanden sich die oben genannten Bodenbeläge der Außenbereiche, die Erde der Blumentröge oder die entsprechende Füllschicht der Innenbereiche. Vom Fußboden bis zur Deckenunterseite waren es reichlich mehr als ein Meter Höhe, oben schauten die Brüstungen nur 40 Zentimeter heraus, dieselbe Höhe der an den Innenseiten der Blumentröge angeordneten Betonsitzbänke um die Außenbereiche.
Architektur
Das gewollte Aussehen des Baus war das einer filigranen, vertikalen Struktur, mit viel Glas und minimalistischen, modernen Fensterrahmen, auf der große und mächtige, horizontal betonte Decken lagen, alles schlicht und geometrisch gestaltet. Glas, lange, durchgehende Brüstungen und der massive obere Abschluss charakterisieren den Bau. Die Fensterrahmen aus brauneloxiertem Aluminium mit quadratischen Profilen und sehr großzügiger Isolierverglasung waren sehr modern, wie auch die niedrigen Heizkörper dahinter und die Vollklimatisierung.
Die Architektur ist typisch für die 1950er- oder 1960er-Jahre und entspricht internationalen und amerikanischen Vorbildern. Man erkennt den Pavillon der Expo in Barcelona (Bild 5), die Neue Nationalgalerie in Berlin (Bild 6), die Lake Shore Drive Apartments in Chicago (Bild 7) als Vorbilder, alles Meisterwerke des Architekten Ludwig Mies van der Rohe. Auch die Villa Fallingwater des Architekten Frank Lloyd Wright (Bild 8) und das Lever House (Bild 9) in New York könnten als Vorbild gedient haben. Es sind alles Meilensteine des Modernismus.
Pavillon der Expo in Barcelona
Bild 5: Pavillon der Expo in Barcelona (van der Rohe, 1929). Foto: Hans Peter Schaefer / Lizenz siehe: Wikipedia
Als Vorbild für das Plett-Zentrum diente hier das Verhältnis zwischen Wänden und der Decke, die wie Platten aneinanderstoßen, auch die Sitzbank (Mitte) und die Fensterkonstruktion.
Neue Nationalgalerie in Berlin
Bild 6: Neue Nationalgalerie in Berlin (van der Rohe, 1962). Foto: Manfred Brückels / Lizenz siehe: Wikipedia
Das große, markant horizontale, massive Dach auf dünnen Säulen diente als Vorbild, auch die dunkle Farbe der Metallkonstruktion und auf dem Bild nicht sichtbare große Untergeschossfenster.
Lake Shore Drive Apartments in Chicago
Bild 7: Lake Shore Drive Apartments in Chicago (van der Rohe, 1962). Foto: End User / Lizenz siehe: flickr
Die Gestaltung der offenen Erdgeschossbereiche war hier das Vorbild, mit der peniblen und streng geregelten Detailgestaltung. Auch die schmalen Bedachungen sah man um den Platz des Plett-Zentrum.
Villa Fallingwater in Pennsylvania
Bild 8: Villa Fallingwater in Pennsylvania (Wright, 1939). Foto: Jack Boucher, HABS / Lizenz siehe: Wikipedia
Damals modernste Bautechniken erlaubten es, die massive Balkone wie schwebend erscheinen zu lassen, die Säulen waren relativ dünn und in den Schatten zurückversetzt. Einen ähnliche Eindruck ergab das Plett-Zentrum, erzielt mit einer ähnlichen Technik.
Lever House in New York
Bild 9: Lever House in New York (Studio S.O.M., 1957). Foto: David Shankbone / Lizenz siehe: Wikipedia
Das fensterlose oberste Geschoss des Hauses war ein technisches Stockwerk und bildete einen optisch gelungenen Abschluss-Akzent, diese Lösung wurde bei Hochhäusern auch von van der Rohe verwendet. Der Flachbau auf Stelzen, den man im Vordergrund sieht, hat einen begrünten Innenhof. Beide Motive sah man am Plett-Zentrum.
Erklärungsversuche zum Abbruch
Das Plett-Zentrum hatte einige Mängel, die den Abbruch auf keinen Fall rechtfertigen, ihn aber vielleicht erklären. Bei 8.886 Quadratmetern Oberfläche (das Grundstück ist natürlich noch größer) bot es nur 7.828 Quadratmeter Büro- und Ladenflächen. Das ist wenig.
Der würdevolle Platz in der Mitte wollte eine Agora, also ein Treffpunkt sein, was er aber nie geworden ist. Ein Marktplatz (was das pep irgendwie ist) hätte besser funktioniert, der Platz ist leider immer leer geblieben.
Der flache, weitverglaste Bau war bestimmt unwirtschaftlich in der Beheizung, er war entsprechend der damaligen Technik wenig isoliert und hatte nach oben und nach unten potenziell große Wärmeverluste.
Dass man zu den Geschäften, der Verwaltung und dem Platz 2,60 Meter Höhe durch Treppen überwinden musste, machte den Bau bestimmt auch nicht beliebt, denn es gab keine barrierefreie Alternativen dazu.
Wahrscheinlich wurde das Plett-Zentrum als striktes ideologisches Eigentum und Symbol der Neuen Heimat angesehen, es war also den Nachfolgebesitzern unsympathisch, es wurde wohl als etwas Fremdes empfunden.
Komischerweise war der Bau 1967 als Erster schon fertig geplant, wurde aber erst vier Jahre später eingeweiht, trotz seiner schnell realisierbaren Bauweise. Wahrscheinlich musste man damals auf der Riesenbaustelle Neuperlach den Wohnhäusern Vorrang geben. Der Bau war also 1971 schon veraltet, die Planung geschah ja vor 1968 und der Energiekrise 1973, danach war eben viel schon wieder anders.
Es hat wohl auch Wassereinfallprobleme am Dach gegeben, die besondere, asymmetrisch ausgelastete Struktur des Baus ohne Dehnfugen mit Fertigteildachelementen hat vermutlich zu Spannungen im Dach geführt, die als Folge die dichtende Teerpappe darauf immer wieder aufgerissen haben könnten.
Schließlich litt der Bau wie alle Subzentren in Neuperlach schon seit den 1980er-Jahren unter der Konkurrenz des pep.
Eine Illusion …
Trotz allem hätte man den Bau retten müssen und können, ihn renovieren, reparieren und rentabel machen können. Mehrere, mit Spiegelglas verkleidete Stockwerke in Leichtbauweise auf den Geschäfts- und Büroteilen, ein Verglasen oder Zubauen des quadratischen Innenhofes und eine Umfunktionierung und Bedeckung der Agora hätten den Bau rentabel gemacht und ihn erhalten und modern gemacht. Aufzüge oder neu gestaltete, flachere Rampen (die alten Treppen hatten nur eine integrierte, mit einer hohen Stufe beginnende Kinderwagenrampe) hätten den Zugang erleichtert. So wäre der ursprüngliche Mittelpunkt Neuperlachs noch erhalten und die Identität dieses Stadtteils bewahrt, auch die Bibliothek könnte heute noch viele positive Jugenderinnerungen wachhalten. Das Plett-Zentrum war insgesamt ein einladender Bau mit Öffentlichkeits- und nicht Privatcharakter, der leider an einer Privatmentalität zu Grunde gegangen ist, obwohl er noch stehen sollte.