Die alten begehbaren Trafohäuschen (Netztrafostationen) aus Beton in Neuperlach mit 29 m² werden von den Stadtwerken München durch kompakte Einrichtungen mit nur noch 7 m² ersetzt. Hier ein Beispiel für einen solchen neuen Bau an der Kurt-Eisner-Straße. Ein Beispiel mit der alten Bauweise Wohnanlage Karl-Marx-Ring 52–62 ist hier auch zu sehen. 2021 waren Neubau und Abriss noch in einiger Ferne.
Heute ging es bei uns in der Wohnanlage Karl-Marx-Ring 52–62 los. Dabei ist zu bedenken, dass an unserem alten Trafohäuschen außen ein „Ofenrohr“ angebracht ist. Dieses ist das Abgasrohr unseres Notstromaggregats, welches sich im Keller des Hauses 58 befindet. Diese Lösung wurde gewählt, damit die Abgase möglichst weit von denn Wohnhäusern entfernt in die Luft geblasen werden. Das Rohr darf beim Abriss des Häuschens nicht entfernt werden. Es wird wohl eine Stützvorrichtung erhalten.
Das mit Diesel betriebene Notstromaggregat ist nur für Haus 58 zuständig. Es springt bei einem Stromausfall automatisch an und übernimmt dann die Stromversorgung der beiden Fahrstühle sowie der Beleuchtung vor den Fahrstühlen sowie im Fluchttreppenhaus. In den anderen Häusern der gleichen Wohnanlage (Haus 52, 54, 56, 60 und 62) gibt es keine solche Einrichtung.
Heute wurden Erdarbeiten durchgeführt und die Kabel freigelegt. Zudem wurde bereits eine provisorische Netztrafostation aufgestellt.
Altes Trafohäuschen erhalten und umfunktionieren?
Es wurde uns angeboten, das alte Trafohäuschen zu übernehmen. Wir haben das abgelehnt, da eine Nutzung etwa als Fahrradabstellraum nicht zweckmäßig ist. Denn der Innenraum ist nicht ebenerdig, es geht erst einmal vier Stufen nach unten. Auch soll das Dach schon leicht undicht sein.
Es wurde ein Stück weiter aufgebaggert als geplant. Es wird aber ausdrücklich nicht weiter Richtung Marx-Zentrum aufgebaggert. Hier ist definitiv Schluss.
Die Kabel wurden aufgeschnitten. Nun kann das Provisorium fertig angeschlossen werden. Am 28.11.2022 muss hierfür für eine Stunde (10–11 Uhr) der Strom abgestellt werden.
Der Strom wurde um Punkt 10 abgeschaltet. Das Notstromaggregat sprang an, sodass die Fahrstühle und die Beleuchtung in den Gemeinschaftsfluren weiter in Betrieb blieben.
Bereits um 10:34 konnte das Netztrafostationsprovisorium in Betrieb und die Stromversorgung wiederhergestellt werden. Der Plan wurde überfüllt! Das alte Trafohäuschen geht nun in seinen wohlverdienten Ruhestand. Nach Entfernung der Elektrik kann es abgerissen werden.
Vom Trafohäuschen ist nichts mehr übrig. Nur noch das Abgasrohr des Notstromaggregats, das mit dem Trafohäuschen an sich nichts zu tun hatte, ragt einsam in die Luft. Das Trafohäuschen diente dem Rohr lediglich als Stütze. Zudem hat man noch eine der Türen auf der Baustelle belassen, warum auch immer.
Am Montag, den 04.09.2023, haben die Verkabelungsarbeiten zum Anschluss der neuen kompakten Netztrafostation begonnen. Nach drei Tagen waren die Gruben fertiggestellt. Nun kann die neue Netztrafostation angeschlossen und das Provisorium abgetrennt werden.
Sprungschanze Ostpark: Screenshot aus dem Video von Peter Wahrendorff (ca. 1975)
Unsere Sommer-Skisprungschanze! Fast ist sie vergessen. Aber echte Neuperlacher erinnern sich an diese Attraktion, die 1975 errichtet wurde. Am 22.07.1975 wurde der erste Teil des Ostparks eröffnet, und wahrscheinlich wurde an diesem Tag auch die Sprungschanze eingeweiht.
Sie lag auf dem großen Hügel, der sich nahe am Michaeligarten befindet. (Der andere große Hügel, der als Aussichtshügel fungiert, befindet sich näher am Spielhaus Maulwurfshausen.)
Auf der Schanze selbst sowie im Landebereich waren Matten in Strohoptik (laut eines Neuperlach-Kenners bestanden sie aus Plastikstreifen) angebracht, welche die Ski ähnlich wie auf Schnee gleiten ließen.
Der K-Punkt der Schanze betrug 15 m, der Schanzenrekord bei den Frauen lag bei 13,5 m, der bei den Männern bei 17,0 m.
Leider habe ich nicht einmal eine grobe Angabe, wann die Schanze außer Betrieb genommen und wann sie abgebaut wurde.
Sprungschanze Ostpark: Screenshot aus dem Video von Peter Wahrendorff (ca. 1975)Sprungschanze Ostpark: Screenshot aus dem Video von Peter Wahrendorff (ca. 1975)Sprungschanze Ostpark: Screenshot aus dem Video von Peter Wahrendorff (ca. 1975)Sprungschanze Ostpark: Screenshot aus dem Video von Peter Wahrendorff (ca. 1975)Sprungschanze Ostpark: Screenshot aus dem Video von Peter Wahrendorff (ca. 1975)Sprungschanze Ostpark: Screenshot aus dem Video von Peter Wahrendorff (ca. 1975)Sprungschanze Ostpark: Screenshot aus dem Video von Peter Wahrendorff (ca. 1975)Sprungschanze Ostpark: Screenshot aus dem Video von Peter Wahrendorff (ca. 1975)Sprungschanze Schema. Foto: Tkarcher / Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der K-Punkt (Konstruktionspunkt, Kalkulationspunkt, Tabellenpunkt oder vor Einführung der Juryweite Kritischer Punkt genannt) ist der Punkt der Schanze, an dem das Gefälle des Aufsprunghangs flacher wird. Mathematisch betrachtet handelt es sich beim K-Punkt um den Wendepunkt des Gefälles.
Der Hillsize-Punkt (und die ihn enthaltende Querlinie) befindet sich bei 32 Grad Gefälle des Aufsprunghangs.
Heute wird die Hillsize als Maß für die Größe einer Skisprungschanze verwendet. Die Hillsize ist die Strecke zwischen der Schanzentischkante entlang des Aufsprungprofils bis zum Ende des Landebereichs.
Auch wenn die genaue Hillsize der Ostpark-Sprungschanze nicht bekannt ist, kann klar festgestellt werden, dass es sich um eine Schanze der Kategorie „kleine Schanze“ handelt (Hillsize bis 49 m).
Die Fotos sind aus einem Video, in dem die Schanze in Aktion zu sehen ist.
Fast jeder Neuperlacher kennst sie. Seit 50 Jahren zeigte diese Installation am Plett-Zentrum im schnellen Wechsel Uhrzeit und Temperatur an. Nun wurde die Thermometer-Uhr im Rahmen des Baus der Montessori-Schule entfernt. Aus der Erfahrung lässt sich leider sagen, dass nicht mit einer Rückkehr der Thermometer-Uhr zu rechnen ist. Wir wollen die Thermometer-Uhr zurück – oder ist ihre Zeit einfach abgelaufen? Update: Ganz so aussichtslos sieht es nicht mehr aus. Es gibt Hoffnung, dass die Uhr an ihren alten Platz (oder ganz in der Nähe) zurückgestellt wird.
Hans-Jochen Vogel (1926–2020) war so etwas wie der Vater von Neuperlach. Und ganz nebenbei war es ein Ausnahmepolitiker. Geehrt wurde Hans-Jochen Vogel aber mit einem Platz im Olympiapark in der Nähe des Olympiaturms. Dazu wurde ein Teil des bisherigen Coubertinplatzes umbenannt. Das ist natürlich angemessen, denn Vogel holte die Olympischen Spiele 1972 nach München.
Das kultige Siedlerhaus vor dem Wohnring kannte wohl fast jeder Neuperlacher. Es zeigte einen enormen Kontrast auf. Ein kleines Häuschen vom Typ Gartenstadt vor imposanten Hochhäuser, die als „Wohnring“ bekannt sind. Der Wohnring mit bis zu 17 Geschossen ist die nach den beiden Zwillingstürmen am Gerhart-Hauptmann-Ring (18 Geschosse) Neuperlachs höchster Wohnkomplex.
2020 wurde bekannt, dass das zweigeschossige Doppelhaus, das schon mal in der Krimiserie „München 7“ von Franz Xaver Bogner eine Rolle spielte, durch ein 9-Parteienhaus ersetzt wird. Die aufkommenden Proteste konnten das Haus leider nicht retten. Das Haus wurde im September 2021 bereits entkernt, wie die Aufnahmen zeigen. Ein Plot Twist mit Happy End gibt es halt nur im Film, in der Realität ist das selten.
Bereits Mitte September 2021 wurde das Haus abgerissen.
Entkernung (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Das Quidde-Zentrum wird derzeit für den Abriss vorbereitet und entkernt. Es ist hermetisch abgeriegelt, der Zutritt für Unbefugte strengstens verboten. Von außen sieht man kaum etwas, auch der Bewuchs verhindert Blicke ins Innerste. Doch wie es dort aussieht, muss keine Spekulation bleiben. Denn Georg und Marcus Pantel durften in das Heiligste. Dabei zeigen sie nicht nur den Stand der Entkernung, sondern halten auch die herrlichen Graffiti, die teilweise schon Jahre nicht mehr zugänglich sind, für die Nachwelt fest! Die Fotos sind am 05.07.2021 entstanden. Vielen Dank an die beiden!
Graffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelEntkernung (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelEntkernung (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelEntkernung (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelEntkernung (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelDer Blaue Vogel (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Ein Post über Neuperlachs erste und längst vergessene Post
Aktuelle Umgebungskarte im Bereich der Emil-Nolde-Straße. Die Position des alten Postamtes wurde anhand eines alten Stadtplans rekonstruiert und hier eingezeichnet. Quelle: OpenStreetMap, bearbeitet durch Neuperlach.org, Lizenz: Open Database License 1.0Das erste Postamt für Neuperlach – wo war es?
1971 bekam Neuperlach sein erstes Postamt. Die Adresse war Emil-Nolde-Straße 6. Dort beginnt eine langgezogene Bungalow-Siedlung. Der Standpunkt liegt bereits im Stadtteil Michaeliburg (Stadtbezirk Trudering-Riem), auch wenn es nach Neuperlach nur etwa 250 Meter sind. Streng genommen ist es daher nicht Neuperlachs erstes Postamt, aber ein Postamt, das vor allem Neuperlach versorgte.
Wer nun Orientierungsschwierigkeiten hat: In der Nähe des Standpunktes befindet sich die Michaelikapelle sowie ein Spielplatz mit Tarzanbahn. Wie lange das Postamt in Betrieb war, ist mir nicht bekannt. Später (der Zeitpunkt ist ebenso unklar) kam am Standort Kurt-Eisner-Straße (wahrscheinlich Hausnummer 36), Höhe Brittingweg (das ist dort, wo die Brücke über die Ständlerstraße beginnt; auf dem Grundstück befindet sich heute ein Spielplatz), ein weiteres Postamt dazu, das nun wirklich in Neuperlach lag und 1981 durch das Postamt am Hanns-Seidel-Platz ersetzt wurde. Letzteres wiederum zog 2013 ins Einkaufszentrum Life um. 2016 wurde das Postamt am Hanns-Seidel-Platz abgerissen.
Leider verfüge ich weder vom Postamt an der Emil-Nolde-Straße noch vom Postamt an der Kurt-Eisner-Straße über Aufnahmen, auch im Netz habe ich keine gefunden.
Aber schauen wir doch mal, wie es an der Emil-Nolde-Straße heute aussieht. Laut einem alten Stadtplan (von 1974) gab es auf der Südseite der Straße nur ein einziges Gebäude – eben die Post. Das Postgebäude wurde längst abgerissen. Inzwischen stehen dort zwei dreistöckige Gebäude aus jeweils drei Reihenhäusern. Die Hausnummern lauten 6, 8, 10, 12, 14, 16. Die heutige Hausnummer 6 entspricht nicht der alten Position. Das Postgebäude war vielmehr dort, wo heute Haus 10 und 12 stehen.
Interessanterweise steht noch der alte Briefkasten an der Kreuzung zur Max-Beckmann-Straße. Dieser trägt weiter die Adressaufschrift Emil-Nolde-Straße 6, obwohl nun das Haus Emil-Nolde-Straße 16 das nächstgelegene ist.
Die Post war in einem Bungalow untergebracht. Ich war ab 1974 (dem Jahr meines Einzugs ins Marx-Zentrum) unzählige Male in dieser Post. Nach meiner Erinnerung war es ein normaler Bungalow wie auch die ganzen als Wohnhäuser genutzten Bungalows. Für mich stellte es sich so dar, dass man einen der Wohnbungalows vorübergehend als Postamt nutzte. Doch die Erinnerung könnte täuschen, laut Stadtplan war das Gebäude wohl deutlich größer als die anderen Bungalows.
An dieser Stelle sind die Leser aufgerufen: Wer hat noch Fotos von der ersten und zweiten Neuperlacher Post und stellt sie hier zur Verfügung?
Einige Wohnanlagen haben ja diese Waschboxen. Dort durfte man früher offiziell das Auto waschen. Das gehörte wohl zur autogerechten Stadt. Als solche wurde Neuperlach bekanntlich angelegt, obwohl auch für Fahrradfahrende und Fußgehende sehr viel getan wurde. Dann wurde es vermutlich aus Kosten- und Umweltschutzgründen verboten. Gelegentlich wurden die Boxen auch zum Ölwechsel und als Werkstattplatz für Autoreparaturen genutzt. Nun verfallen die Waschboxen. Zu sehen sind hier Waschboxen am Quidde-Zentrum (inzwischen Geschichte) und am Karl-Marx-Ring, Ecke Heinrich-Wieland-Straße. Lesereinsendung, vielen Dank!
Über die Ortsgrenzen hinaus ist das Unterhachinger Freibad unter anderem deshalb beliebt, weil es – neben der Anlage im Münchner Olympiapark – über den einzigen Zehn-Meter-Sprungturm der Region verfügt.
Aber was ist mit dem Michaelibad? Gibt es unseren 10-Meter-Sprungturm etwa nicht mehr? Laut SWM-Website steht er noch. Aber das ist kein Beweis. Also habe ich heute beim Michaelibad auf einen Sprung vorbeigeschaut. Ergebnis: Den Turm gibt es noch, er hat nicht mal einen Sprung!
Gar nicht 10 Meter hoch?
Ich wurde darauf hingewiesen, der Turm sei ja laut Aufdruck gar keine 10 Meter hoch, sondern nur 9,36 Meter. Also wäre es streng genommen ja kein 10-Meter-Turm. Die SWM führen ihn aber mit 10 Metern. Außerdem liegt der Wasserpegel meist ein schönes Stück unterhalb des Wasserpegels, sodass die effektive Sprunghöhe doch 10 Meter betragen könnte. Die exakte Höhe der Türme im Olympia-Schwimmbad und im Unterhachinger Freibad wären auch zu hinterfragen.
Wie auch immer: Der Sprungturm im Michaelibad ist der höchste, der sich auf städtischem Münchner Grund befindet und zu einem Freibad gehört. Ein Rekord! Aber, Moment mal, was ist mit dem 10-Meter-Sorungturm im Dantebad? Dieser wurde inzwischen abgebaut.
Wasserspiegel angehoben
Ein Leser wies mich darauf hin, dass man den Wasserspiegel um 70 cm angehoben habe. Gesetzliche Bestimmungen hätten dies erforderlich gemacht. Der Beckenrand sei jetzt erhöht worden, man könne jetzt darauf sitzen. Vermutlich erreicht man nun auf diese Weise die geforderte höhere Wassertiefe – ohne mit riesigem Aufwand den Beckenboden tieferlegen zu müssen. Das bedeutet, dass die Sprungtiefe offenbar doch ein schönes Stück unterhalb der 10-Meter-Marke liegt. Ein paar Zentimeter sind jetzt nicht gravierend, aber ich versuche immer, Angaben so genau wie möglich zu machen. Das Michi behält aber sprachlich auf jeden Fall gesehen seinen „Zehner“.
Gesehen am 30.09.2020 an unserer St. Monika am Marx-Zentrum. Unter dem Kirchturm steht ein Regal zum Bücher-Tauschen (neudeutsch eher Sharen/Teilen). Eine nette Idee, wie ich finde, zumal „Teilen“ auch ein christlicher Begriff ist. Das meine ich jetzt keineswegs abwertend. Ich bin Atheist, aber manchmal war ich in der Kirche, etwa wenn Freunde gehen mussten, weil es die Eltern befohlen hatten. Exakt in dieser Kirche bzw. genauer dem Vorgänger der St. Monika in Gestalt eines Holzprovisoriums erinnere ich mich noch genau an einen Gottesdienst. Als Bewohner des Marx-Zentrum (Peschelanger 12) war dies ja „meine“ Kirche.
Das Thema war „Teilen“. Der Pfarrer sagte, man sollte mit anderen teilen. Er bezog das auf alles Erdenkliche. Als Kinder, die damals vielleicht 10 Jahre oder so waren, probierten wir es aus und gaben uns untereinander Süßigkeiten ab. Nicht, dass wir das vorher abgelehnt hätten. Aber wir wollten gezielt die Empfehlung des Pfarrers umsetzen. Eigentlich könnte man die Geschichte unter „nicht besonders erwähnenswert“ abheften. Aber da ich wie angedeutet so selten einen Gottesdienst besucht habe, verbinde ich die St. Monika immer mit dem Vorgang des Teilens. Heute bin ich bei Facebook.
Der Bau des Life. Hier sind heute Zufahrt und Parkplatz. Die „Nase“ dagegen ist schon annähernd fertiggestellt. In sie wird ein Blumenladen einziehen – leider kein Café, obwohl sich die Aussicht dafür eignen würde (15.05.2009). Foto: Georg Pantel
Am 09.09.2020 jährte um 09:09 sich die Eröffnung unseres Einkaufszentrums Life (offizielle Website) an der Albert-Schweitzer-Straße zum 11. Mal. Dies sind nicht nur viele Schnapszahlen, sondern ist auch eine gute Gelegenheit, noch einmal zurückzuschauen – vor allem darauf, wie der Bau entstand.
Dankenswerterweise hat der Neuperlacher Georg Pantel sein Archiv geöffnet. Er hat damals den Bau des Life von Anfang an verfolgt. Erstmals ist seine Fotoserie öffentlich zu sehen (als Ergänzung werden auch noch einige Bilder anderer Fotografen gezeigt).
Fangen wir ganz vorne an: Nach dem Abriss des Neue-Heimat-Verwaltungsgebäudes am Plett-Zentrum (siehe folgendes Foto von 1970; Bruno Tamborino hat zu diesem Bau den bemerkenswerten Artikel Requiem – in Erinnerung an das Plett-Zentrum verfasst) entstand ein vollklimatisiertes, hochmodernes Einkaufszentrum, das Life. Es ersetzt das alte Ladenzentrum des Plett-Zentrum, das vorerst noch als Ruine im Südteil des Plett-Zentrum-Gebäudes stehenblieb und noch bis Anfang 2012 eine Durchgangsfunktion Richtung Allianz/pep hatte.
Bild 1: Das Plett-Zentrum (ca. 1970). Foto: Christoph Wimber
Das Life ist nach dem pep das zweite Einkaufszentrum in Neuperlach, das nicht mehr den ursprünglichen Neuperlacher Ladenzentren (Subzentren) folgt. Letztere stellen keine abgeschlossenen Gebäudekomplexe dar, sondern bestehen aus im Freien verteilten Läden (meist als Bestandteil von Wohnhäusern; etwa im Marx-Zentrum) oder sind als weitgehend überdachte Ladenpassage realisiert (etwa das inzwischen abbruchreife Quidde-Zentrum). Aber die Passagen sind immer – auch nach Ladenschluss – begehbar, es gibt keine zentralen Eingangstüren. Bei Regen, Kälte oder Hitze ist das Einkaufen auf dieser Art wenig angenehm. Für Menschen mit Mobilitätseinschränkungen oder auch für Mütter und Väter mit Kinderwagen sind die Festtreppen eine Zumutung oder gar ein K.-o.-Kriterium. Und gerade beim Plett-Zentrum musste erst eine steile Festtreppe überwunden werden, um zur Ladenpassage zu gelangen.
Das Life erfüllt die heutigen Standards. Es ist durch Rollsteige und Fahrstühle barrierefrei. Selbstverständlich gibt es auch eine Tiefgarage. Das Konzept „alles unter einem Dach“ erlaubt das bequeme Einkaufen unabhängig von Wind und Wetter.
Eine Besonderheit ist, dass der 9.700 m² große, zweigeschossige Bau mit seinen rund 20 Läden nach Feng-Shui-Prinzipien gebaut wurde. Das Wellendach (nebenstehende Abbildung), das in einer Art „Nase“ über dem Haupteingang endet, ist dabei nach dem „Reisschalenprinzip“ (Einkaufen unter der Reisschale) konstruiert und soll nach der Lehre des Feng Shui positive Energie (Himmels-Qi) sammeln. Auf Ecken am Gebäude wurde konsequent verzichtet, alles wurde stattdessen penibel abgerundet. Die Fenster sind mit Metallbedampfung, Aluminiumrahmen und Wärme isolierendem Glas versehen und sollen auf diese Weise einen lückenlosen Schutz vor Funkbelastung bieten.
Damit nicht das Zentrum des Gebäudes attackiert wird – nach Feng Shui der Herzpunkt – wurden die Rollsteige im Ober- und Erdgeschoss außerhalb der Mitte angeordnet.
Erwähnenswert – wenngleich spätestens jetzt der eine oder andere den Kopf schütteln dürfte – ist die vor Baubeginn durchgeführte Landreinigung mithilfe von Erdakupunktur. Auf diese Weise sollen nach Feng-Shui-Lehre die positiven Punkte aktiviert werden.
Der Bau (02.07.08–27.06.09)
Bild 2: Bautafel zum Life. Aldi, Rewe, dm, Alnatura und Vinzenzmurr sind bis heute Mieter. Als wichtiger Mieter ist später noch die Postbank dazugekommen (02.07.2008). Foto: Georg Pantel
Den Abriss überspringen wir nun und starten mit dem Baubeginn. Als Erstes schauen wir uns die Bautafel an und betrachten dann die einzelnen Stationen bis zur Eröffnung.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet im Artikel Bedrohtes Kulturgut, dass der Eigentümer des Gasthaus zur Post am Pfanzeltplatz plane, Wirtshaussaal und Dachgeschoss in Gästezimmer umwandeln. Damit müssten im Dachgeschoss Gauben eingebaut werden, was die Optik verändere. Die Gaststätte im Erdgeschoss soll bleiben, der Biergarten vergrößert werden. Aber der Saal im 1. Obergeschoss würde wegfallen. Die Gästezimmer sollen offenbar als Boardinghouse genutzt werden. Stadtviertelvertreter und Denkmalschützer lehnen die Pläne entschieden ab.
Gasthaus zur Post Perlach um 1900. Quelle: „Grüße aus Perlach“, Festring Perlach, Seite 1
Allerdings zeigt eine alte Postkarte (um 1900) das Gasthaus zur Post ziemlich eindeutig mit Gauben. Die jetzigen Fensterluken scheinen mir neuere Datums zu sein (vielleicht 1950er- bis 1970er-Jahre). Vielleicht wäre ja ein Kompromiss möglich: Gästezimmerausbau im Dachgeschoss ja, 1. Obergeschoss unverändert. So könnte das Haus eventuell sogar wieder seine ursprüngliche Dachoptik zurückerhalten, was ein Gewinn sein könnte. Wichtig: Die Gedanken in diesem Absatz sind nur eine persönliche Meinung und basieren auf dieser alten Postkarte. Im Demkmalschutzliste ist sicherlich die jetzige Optik geschützt. Damit müsste die Machbarkeit erst geprüft werden.
Hier ist die Herkunft von Ortsnamen das Thema. Es sollen bald auch weitere Arten von Namen dazukommen, etwa Straßennamen. Nur den Karl-Marx-Ring muss man wohl nicht erklären! Auch allgemein Sprachliches findet hier Platz.
Perlach – Nomen est omen
„Sitz zu Perlach“. Kupferstich von Michael Wening (1701). Lizenz: Public Domain
Perlach ist die Perle Münchens, zumindest fast. Doch mit der Perle hat Perlach etymologisch nichts zu tun. Woher kommt aber dann der Name? Der Anfang klingt ein wenig wie Bär, und das ist sogar ein Teil der Lösung. Per oder Pera ist ein altgermanisches Wort, das für Bär oder aber Eber (also Wildschein, Saubär) steht. Ob jetzt Braunbären gemeint waren oder Eber, da gehen die Meinungen auseinander. Beide Theorien finden sich in etwa gleichwertig und beide Tierarten waren seinerzeit in der Umgebung verbreitet.
Der bärigste Stadtteil!? Braunbären im Wald. Ein wahrscheinlicher Ursprung des Namens „Perlach“, der schlicht „Bärenwald“ bedeuten könnte. Lizenz: Public Domain
Eine Leserin hat ein starkes Argument für die Eber-These. Sie weist darauf hin, dass es sich bei dem Gehölz um einen lichter Auwald gehandelt habe, der vornehmlich aus Eichen bestanden habe. Die dunklen Nadelgehölze seien erst im 18. Jahrhundert aus kommerziellen Gründen gepflanzt worden. Und unter Eichen hätten Eber gelebt, Eicheln seien ein Nahrungsbestandteil. Bären seien eher im alpinen Raum verbreitet gewesen. Im Flachland hätten sie keine Höhlen gefunden, um ihre Jungen aufzuziehen oder Winterschlaf zu halten. Es darf aber erwähnt werden, dass Bären einen großen Aktionsradius haben.
Der zweite Wortbestandteil lach ist schwieriger aufzulösen. Dazu muss man wissen, dass Perlach früher mal Peralooh hieß (erstmalige Erwähnung 780, der Ort existierte aber vermutlich schon um 600 herum; verbreitet sind auch die Schreibweisen Peralohc, Peraloh (heute noch als Straßenname in Perlach existent), Peroloch, Perloch, Perloh, Perlôhen, Perloch). Das Looh führt uns zu dem alten deutschen Wort Lohe, also dem Auwald.
Perlach bedeutet also schlicht Bärenwald oder Eberwald. Wälder gibt es immer noch, auch mit dem Namen Perlach, eben den berühmten Perlacher Forst. Bären sind aber äußerst rar geworden und allenfalls darauf beschränkt, dass ein Verwandter des Problembären Bruno Perlach als neue Heimat entdecken könnte.
Perlachturm in Augsburg
Nicht zu verwechseln ist das Münchner Perlach mit dem Perlachturm in Augsburg Interessanterweise kommt hier etymologisch auch die Bären-Erklärung zum Zuge, zumindest nach einer von drei gängigen Thesen. Nach dieser besonders populären These gab es im Mittelalter auf dem Platz vor dem damaligen Wachturm regelmäßige Vorführungen mit wilden Bären; das lach soll Fest oder Vorführung bedeuten. Eine weitere These stützt sich auf ein Schild im Turm, auf dem steht, der Name stammt vom Lateinischen „perlego“ (durchlesen). Der Hintergrund: Auf dem Platz vor dem Turm sollen offizielle Verlautbarungen verlesen worden sein. Eine dritte These besagt, an dieser Stelle habe einst eine römische Legion eine Schlacht verloren. „perdita legio“ bedeutet „untergegangene Legion“. Keine der Thesen ist jedoch historisch belegt, sodass die Namensherkunft wohl nie eindeutig geklärt werden kann.
München Südost von A-Z
Nicht nur Perlach ist ein besondere Name in München, auch die Umgebung ist reich an weiteren besonderen Namen: Entsprechend geht es hier weiter mit Nachbarstadtteilen und Nachbarorten.
Berg am Laim
Der Münchner Stadtbezirk wurde am 23. April 812 als „ad Perke“ erstmals urkundlich erwähnt, der Zusatz „am Laim“ in Gestalt von „auf dem Laimb“ erstmalig 1430. Der Begriff Laim bedeutet schlicht „Lehm“. Der Name nimmt auf die Lage Anspielung. Denn der Stadtbezirk befindet sich auf einer Erhöhung (Berg), die auf der etwa ein Kilometer breiten Löß-Lehm-Zunge der Münchner Schotterebene zwischen Ismaning und Berg am Laim liegt.
Grasbrunn
St. Ulrich, Grasbrunn. Foto: Rufus46 / Lizenz: CC BY-SA 3.0)
Die Gemeinde wurde 1140 erstmals als Gramasprunnen erwähnt. Der Name leitet sich vom adeligen Grundbesitzers Graman ab, der gesamte Name bedeutet Brunnen des Graman.
Der Name der Gemeinde Haar hat seinen Ursprung nicht von der Haarpracht der Bevölkerung oder der Dichte an Frisören. Es leitet sich vielmehr von dem Begriff Hardt (harde/hart) ab, welches ein leicht bewachsenes Waldland beschreibt. Daran erinnert auch das Beil im Haarer Wappen, das für die Rodung des Waldes steht.
Die Siedlung, die zu Aying gehört, entstand ab 1802 als planmäßige Neugründung durch die Ansiedlung protestantischer Siedler aus der Pfalz und aus Baden. Wie auch Großkarolinenfeld wurde sie nach der zweiten Gemahlin Max IV. Joseph, der Prinzessin Karoline von Baden, benannt.
Michaeliburg
Die Michaeliburg. Foto: Thomas Irlbeck, als Public Domain freigegeben
Der Name der Siedlung (die teilweise auf Perlacher Gebiet liegt) kommt entweder vom Gastwirt Michael Neumeyer (manche Quellen sagen auch Obermayer oder Obermeyer), der 1898 auf dem Gebiet ein burgähnliches Gebäude errichtet hat (die Michaeliburg; 2009 abgerissen), oder von der 1900 gebauten Michaelikapelle, die St. Michael geweiht ist. Näheres im Artikel: Auf der Suche nach der Michaeliburg
Neubiberg, Unterbiberg
Der Name Biberg leitet sich von althochdeutsch pipurc (Umwallung, Ringburg) ab. Eine Umwallung in Gestalt einer Keltenchanze wurde in der Gegend durch Luftbildarchäologie nachgewiesen. Der Ort findet erstmals als Villa piburc zwischen 1034 und 1041 als Schenkung an das Kloster Tegernsee Erwähnung. Das heutige Neubiberg besteht aus zwei Teilen. Das westlich gelegene Unterbiberg ist der historische Teil des Ortes, gehört aber formal zur Gemeinde Neubiberg, dem – der Ausdruck neu deutet es an – später entstandenen Ort östlich vom historischen Kern.
NPL83
Künstlervereinigung, die von Hakan K., Grosses K, ENZ und CAZ132 gegründet wurde. Schwerpunkte sind Musik und bildende Kunst. NPL steht dabei natürlich für Neuperlach. Die 83 ist nicht das Gründungsjahr, sondern der alte Postleitzahlzusatz für Neuperlach (8000 München 83). Gegründet wurde NPL83 auch „erst“ 1986.
Ottobrunn
Die Gemeinde Ottobrunn hat ihren Namen von Prinz Otto von Wittelsbach. Der damals 17-Jährige war 1832 auf der Reise in sein künftiges Königreich Griechenland. Vor den Toren Münchens, 13 km vom Münchner Marienplatz entfernt, verabschiedete er sich von seinem Vater. Zwei Jahre später wurde an diesem Schauplatz eine dorische Säule errichtet, die an dieses Geschehen erinnert. Die knapp 10 Meter hohe Ottosäule ist heute das Wahrzeichen der Gemeinde und auch im Gemeindewappen abgebildet. Ottobrunn ist also noch verhältnismäßig jung, als politische Gemeinde existiert der Ort gar erst seit 1955.
Putzbrunn
E.T.-Hochhaus in Putzbrunn
Die erste Gemeinde hinter der Stadtgrenze in Waldperlach hat ihren ersten Namensbestandteil einem gewissen Puzzi zu verdanken, dessen Sippe sich dort im achten Jahrhundert niederließ. Der gesamte Name bedeutet Brunnen des Puzzi. In der ersten urkundlichen Erwähnung heißt der Ort noch Puzeprunnin. Südöstlich von München, auf der Münchner Schotterebene, musste das Trinkwasser aus mehreren Metern Tiefe geholt werden. Um die errichteten Brunnen bildeten sich Ansiedlungen, daran erinnert in vielen Ortsnamen der hinterer Namensbestandteil brunn.
Ramersdorf
Fast wie ein Schloss: Wohnhaus in Ramersdorf (Rosenheimer Straße/Wilramstraße)
Der Stadtteil bildet heute zusammen mit Perlach, Neuperlach und Waldperlach den Stadtbezirk Nummer 16 Ramersdorf-Perlach. Namensgeber war die Familie Rumoltes. Entsprechend lautete der Name ursprünglich Rumoltesdorf. Der Name wurde erstmals 1006 bis 1022 in einer Freisinger Urkundenabschrift erwähnt. Die Endung „-dorf“ deutet aber darauf hin, dass es bereits in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts eine Siedlung gegeben haben könnte, zumal einzelne Mitglieder der Familie seit dem 8. Jahrhundert urkundlich bezeugt sind.
Riem
Diesen Stadtteil kann man wörtlich nehmen und muss sich bei der Herleitung nicht am Riemen reißen. Oder genau doch, denn eben der Begriff Riemen ist Namensgeber, im Mittelhochdeutschen rieme. Der Ortsname bedeutet also schlicht Streifen, spezifischer (schmaler) Ackerstreifen, Gürtel, Kanal, Traufe. Die letzten beiden Deutungen sind die wohl entscheidenden. Denn in Riem tritt der Grundwasserstrom an die Oberfläche. Es gibt aber auch die Theorie, die Höfe des ursprünglichen Ortes seien wie ein Gürtel um die Kirche herumgebaut gewesen. Die erste urkundliche Nennung war 957 bzw. 972 als Riema. Doch bereits um 700 soll ein fränkischer Ritter den Ort gegründet haben.
Im Münchner Südosten und im Umland gibt es sicherlich noch weitere interessante Geschichten hinter Ortsnamen. Dazu vielleicht irgendwann mal in einem weiteren Teil.
Solalinden und Oedenstockach
Hinsichtlich dieser Ortsteile von Putzbrunn, die abgesetzte Dörfer darstellen, habe ich nichts in puncto Namensherkunft gefunden. Bei Solalinden drängt sich etwas mit solar (Sonne) auf, aber das ist nur ein vager Verdacht.
Oedenstockach mit dem Wasserturm und der Holzkapelle St. Anna
Taufkirchen
Der Name der Gemeine im Landkreis München leitet sich vom bayerischen Adelsgeschlecht der Taufkircher ab. Die erste Vertreterin des Geschlechts könnte Juditha de Tovkirchen um die Mitte des 12. Jahrhunderts sein (der Ort entsprechend anfangs Tovkirchen). Es gibt aber auch die These, dass die Linie aus der Gefolgschaft des Klosters Tegernsee abstammt. Ob sich der Name des Adelsgeschlechts an den heiligen Johannes der Täufer anlehnt, dafür konnte ich keinen direkten Beleg finden. Es ist aber anzunehmen, da bereits 1052 die Taufkirche St. Johannes der Täufer urkundlich erwähnt wird, die in Taufkirchen liegt.
Trudering
Der Stadtteilname ist auf einen Bauern namens Truchtaro zurückzuführen, der sich dort um 500 mit seiner Sippe niederließ. Im Auftrag seines Grundherrn, wahrscheinlich handelt es sich um den adeligen Fagana, kultivierte er Fluren und errichtete Stallungen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit war die erste Siedlungsstätte der Zehentbauernhof in Kirchtrudering oder der Mayrhof in Straßtrudering. Die erste bekannte schriftliche Erwähnung ist 772 als Truhtheringa. Als Schreibweise ist noch Truchteringa bekannt. An den alten Namen erinnert heute noch der Straßenname Truchthari-Anger in Kirchtrudering, an dem im Rahmen eines Bauprojekts Reste einer Kelten-Siedlung aus vorchristlicher Zeit gefunden wurden. Trudering ist also so gesehen viel älter.
Valley
Zu der Gemeinde, die südlich von Aying liegt, gehören u.a. das Dorf Valley und das Dorf Kreuzstraße (Endpunkt der S7). Der Gemeindename hat nichts mit den englischen Wort valley, das Tal bedeutet, gemein. Vielmehr stammt der Name vermutlich von der keltischen Göttin Fallada. Entsprechend wird der Name auch nicht wie das englische valley (Lautschrift: vălē) gesprochen, sondern so, wie man es bei einem deutschen Wort üblich wäre (Lautschrift: faˈlaɪ]).
Vaterstetten
Die Nachbargemeinde von Haar ist mit knapp 25.000 Einwohnern die nach Unterhaching bevölkerungsreichste Gemeinde Bayerns, die weder die Bezeichnung Stadt noch Markt führt. Die erste Vaterstettener Siedlung entstand bereits in der Zeit zwischen 750 und 600 v. Chr. im Ortsteil Purfing. Der Name Vaterstetten leitet sich vom altbajuwarischen Geschlecht der Fater ab, die den Ort gegründet haben.
Selbst viele Münchner stutzen bei diesem Namen, obwohl er in der Lokalpresse oft erwähnt wird. Der Name ist schlicht die Abkürzung für „Wasserburger Landstraße“, die als mehrspurige Hauptstraße Richtung Wasserburg am Inn führt. Am Rand liegen unzählige Läden und Gewerbebauten, diverse Autohäuser prägen das Bild. Sie beginnt in Trudering ab der Kreuzung mit der Bajuwarenstraße als Fortsetzung der Kreillerstraße und läuft in östlicher Richtung. Ab der Stadtgrenze in Haar ändert sich der Namen in Münchner Straße, später – noch in Haar – gibt es eine weitere Namensänderung. Nun heißt sie Wasserburger Straße. Am östlichen Ende von Haar – dass Gebiet gehört zu Grasbrunn – erhält sie ihren alten Namen „Wasserburger Landstraße“ zurück. Am Ortsende in Vaterstetten geht sie in die B 304 über. Auch in Zorneding existiert eine „Wasserburger Landstraße“ (die Wabula gibt es also gleich mehrfach) als Teil der ehemaligen Hauptverbindung München – Wasserburg am Inn. Durch Ortsumgehungen in Zorneding und Ebersberg wurde der Durchgangsverkehr zu großen Teilen ausgesperrt, wodurch die ursprünglich Hauptstraße den Charakter der Verbindung München – Wasserburg am Inn eingebüßt hat.
Quellen
Trudering – Waldtrudering – Riem: Münchens ferner Osten / hrsg. von Willibald Karl. Mit Beitr. von Karl Bachmair … – München: Buchendorfer Verl., 2000
Der Begriff Hausieren/Hausierer ist im Aussterben begriffen. Man sagt höchstens noch „er ging mit der Idee hausieren“, was aber mit dem klassischen Hausierer nichts gemein hat. An meinem Haus (Baujahr 1971) steht aber noch „Betteln und Hausieren verboten“.
Das Marx-Zentrum, so wie wir es kennen. Doch das Schwarz wird weichen. Grau ist das neue Schwarz! (25.08.2012). Foto: LesereinsendungVergrößerung: Die neue Farbe
Viele werden mich jetzt nicht verstehen. Aber ich habe mein halbes Leben in einem schwarzen Haus gewohnt, verkleidet mit asbesthaltigen Eternit-Fassadenplatten. Daher ist heute für mich ein besonderer Tag.
Konkret wohnte ich vom Herbst 1974 bis ca. 1979* im Peschelanger 12, dann mit zweimal farblichem Fremdgehen (aber dennoch Neuperlach) von 1991 bis heute im Karl-Marx-Ring 58, siehe Foto ganz unten.
(* Genau kann ich es nicht mehr sagen, aber ich habe hier eine Ansichtskarte von Ende 1979, die noch an den Peschelanger 12 ging. Damit dürfte 1979 ein sehr guter Anhaltspunkt sein, Umzug vermutlich 1980?)
Anfangs hatte ich mich für das Schwarz geschämt. Ich hielt es für düster. Bis ich die Geschichte hörte, Architekten würden bei Hochhäusern immer Gebirge nachbauen. Das ist tatsächlich so, es lässt sich verifizieren. Hier hätten sie ein Schiefergebirge als Vorbild genommen, hieß es. Das hatte mich überzeugt und seitdem gefallen mir schwarze Häuser. Fast überall. Oft habe ich welche fotografiert und auch hier gezeigt. Schwarz ist bekanntlich streng genommen keine Farbe. Dennoch, sind wir nicht päpstlicher als der Papst. Im Kleidungsbereich ist Schwarz jedenfalls edel. Warum also nicht auch auf schwarze Häuser setzen? Ende der 2010er Jahre gab es sogar wieder einen Trend hin zu schwarzen Häusern. Eher im kleineren Rahmen, aber immerhin.
Nun aber geht in Neuperlach eine Ära zu Ende. Es ist ein Einschnitt.
Das Ereignis: Am Peschelanger wurden Platten angeliefert, die offenbar die neuen Fassadenplatten darstellen. Denn wie berichtet werden die Fassadenplatten im Marx-Zentrum durch asbestfreie ersetzt.
Die neuen Platten sind nun anthrazit. Ihre Form ist nicht mehr annähernd quadratisch wie früher, sondern länglich.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen. Das Marx-Zentrum verliert sein schwarzes Kleid, und zwar zuerst der Wohnblock Peschelanger 8–12, also genau der Block, in dem ich in den 1970er-Jahren wohnte.
Die schwarzen Eternitplatten in meiner Wohnanlage bleiben dagegen bis auf Weiteres. Es gibt keinen Beschluss zum Austausch. Daher wird meine Wohnanlage mit ihren sechs Häusern in einiger Zukunft einen Sonderfall darstellen – wir sehen also quasi für die Zukunft schwarz, aber nur in hinsichtlich der Farbe, versteht sich. Auch wenn eines Tages die Platten ausgetauscht werden sollten, ist noch völlig offen, welche Farbe die neuen Platten haben werden.
Ich bin schon ein bisschen traurig, ich hätte das Schwarz gerne auch im Marx-Zentrum weiter gesehen.
Inzwischen hängen schon stellenweise die neuen Platten. Wie es mal aussehen wird, verschweigt momentan noch die Verhüllung des Gerüstes. Um die neuen Flächen besser erkennen zu können, ist auf einem der Bilder eine der Flächen durch einen roten Rahmen hervorgehoben.
Die Fassade in einem helleren Licht erscheinen lassen – davon ein Bild machen! (Update 26.07.2020)
An einigen wenigen Stellen wurde inzwischen die Verhüllung abgenommen. Zu sehen sind die vielleicht ersten Fotos, die die neue Farbgebung ohne verfälschende Plane zeigen Bild 1 und 2). Wie gefällt euch die neue Optik? Fotos von heute. Ich lege als Vergleich noch Aufnahmen bei (Bild 3 und 4), die die originalen schwarzen asbesthaltigen Eternit-Platten zeigen. Man kann sich hier nur „ein Bild machen“. Im wahrsten Wortsinn.
Was ich erstaunlich finde, zumindest dieser Vergleich lässt die Fassade gar nicht in einem viel helleren Licht erscheinen. Aber es hängt von der Intensität des Tageslichts, von den Kameraeinstellungen und der Nachbearbeitung ab. Man kann sich hier nur „ein Bild machen“. Im wahrsten Wortsinn.
Nun werden auch auf den Vordereingängen der Häuser am Peschelanger die alten asbesthaltigen Eternit-Fassadenpatten und die Isolierwolle entfernt, Erstmals seit ca. 1973 ist wieder der nackte Beton zu sehen. Der Beton sieht wie neu aus, als wäre er gerade gegossen worden. Die Fassadenplatten haben die Abnutzung mindestens sehr stark reduziert.
Erstmals sind nach Entfernung der Plane ganze Geschosse im neuen Kleid sichtbar geworden. Die Fassade ist jetzt asbestfrei! Die vielleicht ersten Fotos davon gibt es hier!
Da nun ganze Fassaden von dem Gerüst befreit wurden, kann man sich erstmals ein umfassendes Bild von der neuen Optik machen. Je nach Tageslicht erscheinen die neuen grauen Fassadenplatten mal deutlich heller als die alten Platten, mal ähnlich dunkel.
Neubau der Grundschule am StrehlerangerArchivfoto vom 24.03.2019Archivfoto vom 24.03.2019
Wieder einmal ist ein Bau verschwunden, an den viele (auch ehemalige) Neuperlacher viele Erinnerungen haben. Die Grundschule am Strehleranger 4 (benannt nach dem Pädagogen Dr. Adolf Strehler; Schülerverballhornung „Streberanger“) in Neuperlach West wurde abgerissen und wird neu gebaut. Gründe waren der schlechte Zustand des Gebäudes sowie steigende Schülerzahlen.
Es entsteht eine 6-zügige Grundschule, eine 3-zügige Mittelschule und ein Hauses für Kinder mit 3 Krippen- und 4 Kindergartengruppen. Der Neubau wird weit mehr Schüler aufnehmen, konkret bis zu 1.200. Bislang wurden 350 Schüler unterrichtet. Der Neubau soll zum Schuljahr 2023/2024 fertiggestellt werden.
Der Schulbetrieb geht in einer Containerstadt weiter, die auf dem Schulgrundstück aufgestellt wurde. Für die Containerstadt wurde sogar eine eigene Hausnummer Staudingerstraße 36 vergeben. Wie zu ahnen ist, erfolgt die Zufahrt über die Staudingerstraße.
Grundschule am Strehleranger (09.09.2020). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (13.09.2020). Foto: Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.09.2020). Foto: Georg und Marcus Pantel
November 2020
Grundschule am Strehleranger (12.11.2020). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (14.11.2020). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (14.11.2020). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (16.11.2020). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (17.11.2020). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (17.11.2020). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (19.11.2020). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.11.2020). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (30.11.2020). Foto: Georg und Marcus Pantel
Dezember 2020
Grundschule am Strehleranger (02.12.2020). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (14.12.2020). Foto: Georg und Marcus Pantel
Januar 2021
Grundschule am Strehleranger (24.01.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Es geht voran (Update 05.02.2021)
Punktuell ist man bereits im 1. Obergeschoss angekommen.
Auch zu sehen: Die alte Turnhalle steht noch, links vom zweiten Kran im Hintergrund (11.03.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (11.03.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (11.03.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAuch bei Schneefall fällt der Weiterbau keinesfalls aus! (17.03.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (25.03.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
April 2021: Geschoss Nr. 4 steht bevor!
Eine Betonpumpe rollt an (10.04.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (13.04.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (16.04.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (14.04.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (19.04.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (19.04.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (19.04.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (21.04.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (21.04.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Die endgültige Höhe ist nun erreicht:
Grundschule am Strehleranger (27.04.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Es kam hier jüngst die Frage auf, warum nur die Schulgebäude abgerissen worden seien, aber die Turnhalle bis heute stehen geblieben sei. Ganz einfach: Sie wird weiter gebraucht für den Sportunterricht. Der normale Unterricht erfolgt ja in der Containerstadt. Zu einem späteren Zeitpunkt wird die Turnhalle aber doch noch durch einen Neubau ersetzt. Die Schüler müssen dann auf andere Sportanlagen ausweichen.
Mai 2021
Grundschule am Strehleranger (12.05.2021). Foto: Georg und Marcus PantelBaustellenromantik (13.05.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.05.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Juni 2021
Grundschule am Strehleranger (02.06.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Baustellenbesuch bei der Grundschule am Strehleranger (15.06.2021)
Wo andere „einen“ Blick haben, haben wir ganz andere „Ein“-Blicke – und den vollen Durchblick!
Unser Neuperlach ändert sich täglich in einer Weise, wie es seit Ende der 1960er-Jahre nicht mehr der Fall ist. Überall wird neu gebaut. In erster Linie entstehen Wohnungen. Neue Wohnbebauung erfordert aber natürlich auch entsprechende pädagogische Angebote. Die Bestandsschulen sind meist marode und auch noch viel zu klein. Damit ist eine Sanierung nicht mehr sinnvoll und man entscheidet sich für einen Neubau. Genau aus diesem Grund wird unsere Grundschule am Strehleranger derzeit neu gebaut – größer und moderner.
Jeder kann heute Fotos vom öffentlichen Raum schießen und damit den Fortschritt einer Baustelle dokumentieren. Dass dabei ein Großteil verborgen bleibt, ist eine bittere Pille. Erst eine Begehung vor Ort bietet andere Einblicke und damit den vollen Durchblick.
Georg Pantel (15.06.2021)
neuperlach.org-Korrespondent Georg Pantel durfte am 15.06.21 auf das Heiligste, auf die Baustelle selbst. Es sind eindrucksvolle Bilder entstanden.
Grundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelBlick von der Baustelle auf ein Wohnhaus (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Panoramaaufnahmen und Probeklinkerung (29./30.06.2021)
neuperlach.org-Korrespondent Georg Pantel hat phantastische Panoramaaufnahmen von seinem Hausdach gemacht. Zudem zeigt er auf einigen Fotos eine Probeklinkerung. So soll offenbar die zukünftige Fassade unserer Schule aussehen. Die endgültige Entscheidung dazu wird wohl erst nach einer Probeklinkerung auf einer größeren Wand vor dem vierstöckigen Gebäude fallen.
Grundschule am Strehleranger (29.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (29.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (29.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelProbeklinkerung (29.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelProbeklinkerung (30.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelProbeklinkerung (30.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelProbeklinkerung (29.06.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Erfolg ist eine Treppe, keine Tür! (11.08.2021)
Auch wenn die einzelnen Gebäude bereits die endgültige Höhe erreicht haben, fehlt hier und da etwas Entscheidendem. Etwa Treppen. In dieser Fotoserie sind zwei angelieferte Teile zu sehen. Das längere ist eine tragende Unterkonstruktion, auf die noch die eigentliche, wesentlich breitere Treppe montiert wird.
Grundschule am Strehleranger – Treppen-Unterkonstruktion (11.08.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Auf dem nächsten Foto sind auf der Oberseite des Objekt schwarze Längsstreifen zu sehen. Dabei dürfte es sich um Hartgummistreifen handeln, auf die noch die eigentlichen Treppenteile gelegt werden. Die Gummistreifen dienen der Dämpfung des Trittschalls, der bei den wepsigen, trampelnden Horden an Schülerinnen und Schülern durchaus ein wichtiges Thema ist.
Treppen-Unterkonstruktion. Die schwarzen Längsstreifen sind erkennbar (11.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelTreppen-Unterkonstruktion (11.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelTreppen-Unterkonstruktion (11.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelTreppen-Unterkonstruktion (11.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelTreppen-Unterkonstruktion (11.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelTreppen-Unterkonstruktion (11.08.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Das zweite Objekt ist leichter zu erkennen, es ist schlicht und ergreifend ein Treppenelement. Beide Teile schweben an ihren Bestimmungsort.
Treppenelement (11.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelTreppenelement (11.08.2021). Foto: Georg und Marcus PantelTreppenelement (11.08.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
September 2021
Grundschule am Strehleranger (18.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (18.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (18.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (18.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (18.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (18.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (22.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (22.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (22.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (22.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (22.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (27.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Oktober 2021
Es wurdern große Mengen an Flachdach-Dämmplatten angeliefert:
Grundschule am Strehleranger (06.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (06.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (06.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (06.10.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
21.12.2021
Grundschule am Strehleranger (01.12.2021). Foto: Georg und Marcus PantelDie alte Turnhalle bleibt stehen, damit der Sportbetrieb weitergehen kann (15.12.2021). Foto: Georg und Marcus PantelDie alte Turnhalle bleibt stehen, damit der Sportbetrieb weitergehen kann (15.12.2021). Foto: Georg und Marcus PantelSo sieht es innen aus! (21.12.2021). Foto: Georg und Marcus PantelDie alte Trnhalle bleibt stehen, damit der Sportbetrieb weitergehen kann (21.12.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (21.12.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (21.12.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (21.12.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (21.12.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (21.12.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (21.12.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Februar 2022
Es wurden Schalldämpfelemente für die Klimaanlage angeliefert (03.02.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (10.02.2022). Foto: Georg und Marcus Pantel
Echter Klinker
Für die Fassade wird echter Klinker und keine dünnen Täfelchen verwendet.
Angelieferte Klinkerziegel (24.02.2022). Foto: Georg und Marcus PantelBeton, darauf die Dämmplatten (violett) und dann als Abschluss die Klinkerziegel (25.02.2022). Foto: Georg und Marcus PantelErrichtung der Klinkerfassade (28.02.2022). Foto: Georg und Marcus PantelErrichtung der Klinkerfassade (28.02.2022). Foto: Georg und Marcus PantelErrichtung der Klinkerfassade (28.02.2022). Foto: Georg und Marcus PantelErrichtung der Klinkerfassade (28.02.2022). Foto: Georg und Marcus Pantel
März 2022
Errichtung der Klinkerfassade (01.03.2022). Foto: Georg und Marcus PantelErrichtung der Klinkerfassade (15.03.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.03.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.03.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (24.03.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (24.03.2022). Foto: Georg und Marcus Pantel
April 2022
Grundschule am Strehleranger (05.04.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (05.04.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (05.04.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (06.04.2022). Foto: Georg und Marcus Pantel
Mai 2022
Grundschule am Strehleranger (05.05.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (05.05.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (09.05.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (09.05.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (09.05.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (09.05.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (11.05.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (11.05.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (11.05.2022). Foto: Georg und Marcus Pantel
Juni 2022
Grundschule am Strehleranger (30.06.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (30.06.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (30.06.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (30.06.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (30.06.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (30.06.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (30.06.2022). Foto: Georg und Marcus Pantel
August 2022
Die Fassade der neuen Grundschule am Strehleranger nimmt Formen an. Ich finde, dass das Design, das auf echtem Klinker basiert, freundlich wirkt. Was meint ihr?
26.09/27.09.2022: Einblicke beim Ausblick vom Dach
Grundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (26.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (27.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (27.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (27.09.2022). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (27.09.2022). Foto: Georg und Marcus Pantel
16.02.2023
Grundschule am Strehleranger (16.02.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (16.02.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (16.02.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (16.02.2023). Foto: Georg und Marcus Pantel
24.02.2023
Grundschule am Strehleranger (24.02.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (24.02.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (24.02.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (24.02.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (24.02.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (24.02.2023). Foto: Georg und Marcus Pantel
01.03.2023
Grundschule am Strehleranger (01.03.2023). Foto: Georg und Marcus Pantel
02.03.2023
Grundschule am Strehleranger (02.03.2023). Foto: Georg und Marcus Pantel
04.03.20223
Grundschule am Strehleranger (04.03.2023). Foto: Georg und Marcus Pantel
Wer wird denn gleich in die Luft gehen?
Grundschule am Strehleranger (05.04.2023). Mit freundlicher Genehmigung des Baureferats der Stadt München
Das Ausmaß einer Baustelle und eines Gebäudes wird oft nur aus der Luft klar. Es lassen sich auch viele Details sehen, die den „Erdbürgern“ verbogen bleiben, etwa der Dachbereich oder Außenanlagen hinter Mauern. Auch ist vieles generell nicht vom öffentlichen aus Raum sichtbar und kann daher nicht im Rahmen der Panoramafreiheit gezeigt werden.
Herr Georg Pantel, der die Baustelle von Anfang an fotografisch begleitet, hat dankenswerterweise eine Genehmigung erhalten, die von der Bauüberwachung im April 2023 angefertigten Drohnenaufnahmen hier zu zeigen.
Zu den Aufnahmen
Die Baukörper des neuen Schulgebäudes am Strehleranger sind am Luftbild sehr schön zu erkennen. Die Mittelschule befindet sich im Süden des Grundstücks, die Grundschule im nördlichen Teil und dazwischenliegend die Sporthalle mit der darüberliegenden Mensa.
Der Innenausbau läuft auf Hochtouren, damit der Schulbetrieb zum Schuljahresbeginn im September 2023 aufgenommen werden kann.
Die Aufnahmen werden mit freundlicher Genehmigung des Baureferats der Stadt München gezeigt.
Grundschule am Strehleranger (05.04.2023). Mit freundlicher Genehmigung des Baureferats der Stadt MünchenGrundschule am Strehleranger (05.04.2023). Mit freundlicher Genehmigung des Baureferats der Stadt MünchenGrundschule am Strehleranger (05.04.2023). Mit freundlicher Genehmigung des Baureferats der Stadt MünchenGrundschule am Strehleranger (05.04.2023). Mit freundlicher Genehmigung des Baureferats der Stadt MünchenGrundschule am Strehleranger (05.04.2023). Mit freundlicher Genehmigung des Baureferats der Stadt MünchenGrundschule am Strehleranger (05.04.2023). Mit freundlicher Genehmigung des Baureferats der Stadt MünchenGrundschule am Strehleranger (05.04.2023). Mit freundlicher Genehmigung des Baureferats der Stadt MünchenGrundschule am Strehleranger (05.04.2023). Mit freundlicher Genehmigung des Baureferats der Stadt München
Straßenbau
Das Schulgebäude ist fast fertig. Nun werden die umliegenden Straßen erneuert, was noch einmal eine lärmende Zumutung für die Anwohner darstellt. Aber es muss sein. Wie die Bilder zeigen, gibt man sich höchste Mühe, dass die Bäume nicht beschädigt werden.
15.06.2023
Grundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (15.06.2023). Foto: Georg und Marcus Pantel
27.06.2023
Grundschule am Strehleranger (27.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (27.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (27.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (27.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (27.06.2023). Foto: Georg und Marcus PantelGrundschule am Strehleranger (27.06.2023). Foto: Georg und Marcus Pantel
Die Allianz-Versicherung hat Neuperlach verlassen. Das Unternehmen hatte den bis Ende 2020 laufenden Mietvertrag für das Bürogebäude an der Fritz-Schäffer-Straße 9 nicht verlängert. Die Mitarbeiter sind in die Allianz-Zentrale in Unterföhring umgezogen.
Nach ersten Planungen sollten beide Bauten abgerissen werden, obwohl der Neubau (das weiße Gebäude) erst im April 1996 fertiggestellt worden war, der dunklere Altbau im April 1982 (Quelle für die beiden Zeitpunkte: Dokument „Städtebauliche Entwicklung des neuen Stadtteils Neuperlach in München“, Sigrid Bretzel, München).
Nun wird der Neubau nicht nur erhalten und saniert, sondern auch aufgestockt. Die Bruttogrundfläche steigt von 32.000 auf 40.000 qm. Dabei erhalten sowohl die Rotunde (in den Fotos weiter unten ist bereits das Wachstum zu sehen) als auch weitere Gebäudeteile zwei zusätzliche Geschosse. Anfang 2023 soll der Bau wiedereröffnet werden. Wie das mal aussehen wird, wird hier gezeigt: Fritz Neu(n) wird Aer. Das Gebäude erhält also mit „Aer“ einen neuen Namen.
Geschichte und Privates
Meine Mutter hat dort viele Jahre gearbeitet, daher habe ich einen Bezug zu dem Bau. Anfangs hieß der Konzern noch „Vereinte Versicherung“. Am 1. Mai 1995 wurde das Unternehmen an die Allianz Aktiengesellschaft (heute Allianz SE) verkauft. Am 8. November 2002 ging die Marke „Vereinte Versicherung“ schließlich in der Allianz auf.
I Kommentar: Historie und Besonderheiten eines bemerkenswerten Gebäudes
Das Gebäude, das in diesen Wochen des Jahres 2019 verschwindet, hat einige Besonderheiten in sich. Es handelt sich augenscheinlich nur um ein etwas plump gestaltetes Gebäude – zum größten Teil im Stil der 1970er-Jahre, mit einigen kleinen stilistischen Ausrutschern, die nicht so ganz hineinpassen. In Wirklichkeit ist es eine außergewöhnliche, historisch gewachsene Bausubstanz, die zum Teil rund 200 Jahre alt ist. Das heutige Gebäude entstand ursprünglich als Villa unmittelbar vor einem Stadttor – in den allerersten Jahren, in denen man in Mitteleuropa endlich die mittelalterlichen Stadtmauern aufgeben konnte und sorglos auch außerhalb dieser bauen und wohnen konnte. Das noch sehr ländlich anmutende Stachus-Rondell in seiner ersten Variante war noch neu, und das Umfeld der dreistöckigen, schlichten, aber eleganten Villa war ländlich, nur eine breitere Straße führte vom Karlstor aus an ihr vorbei.
Das Schicksal des ganzen Areals änderte sich, als man beschloss, vor dem Karlstor auf die offene Wiese einen Bahnhof für München zu erbauen. Diese Neuigkeit der Technik wurde sehr schnell überall zum Hauptelement der Massenmobilität von Menschen und Gütern, und die Gegend der Vorstadtvilla wurde sehr schnell zu einem wichtigen Durchgangspunkt, an dem bald viel gebaut wurde und Gaststätten -– auch die legendäre Gaststätte „Zum Eustachi“ (das war der Rufname des damaligen Wirtes Mathias Eustachius Föderl), von welcher der Stachus seinen Namen hat – und dann Hotels entstanden. Die Villa war eines der ersten Gebäude in dieser Gegend. Der Garten wurde als Baugrund verkauft, aber sie blieb stehen, bis man sie erweiterte und auch sie zum Hotel wurde. Man bedenke, früher war es die Regel, Gebäude zu erweitern und sie umzugestalten statt sie abzureißen und neuzubauen, wie es heute üblich ist. Es war einfach eine praktische und pragmatische Lösung. Erst mit der überwiegenden Industrialisierung des Bauprozesses ist man davon abgekommen. Der Stil der Villa wurde im Großen und Ganzen beibehalten, sie wurde aber seitlich und nach hinten erweitert und das Erdgeschoss bekam einen städtischen Charakter.
Bild 2: Karlsplatz Stachus, ca. 1908. Lizenz: Public Domain
Die Besonderheit an diesem „Hotel Bellevue“ war, dass das Haus ab diesem Zeitpunkt nur dieser kommerziell intensiven Funktion diente und dass daran nichts angebaut wurde. Es blieb also immer auf allen Seiten frei stehen – auch da es der Spender der umliegenden Baugründe war. Es folgten weitere Umgestaltungen, eine erste mit Doppelgiebeln, eine zweite Variante mit Doppelgiebeln, eine schlichte und elegante Nachkriegsvariante, dann der Einbau des großen verglasten Restaurants, dann das Redesign in den 1970er-Jahren, das sich strikt an architektonische Details und Materialien der Olympiabauten anlehnte. Fast bis zum Schluss wurde aufgestockt, modernisiert und verbessert. Alte und neue Besitzer haben zirka alle 20 Jahre das Gebäude aktualisiert, damit es wieder modern und attraktiv wurde. Dabei sind sie fast den Tendenzen der Zeit hinterhergerannt. Da es sich um ein Hotel handelte, ist dies für ein gewerbliches Gebäude nicht wunderlich. So konnte man die Umbauten auch schnell durchführen, ohne extreme lange Schließzeiten in Kauf nehmen zu müssen. Und da es ein frei stehendes Gebäude in der Innenstadt ist, hatte man keine Rückfassade, an der man auf Umbauten hätte verzichten können. Deshalb hat von der ursprünglichen Identität des Hauses nie etwas überlebt – nur die Erker, die plumpen Proportionen und das Restaurant sind Volumen, die nicht so recht in die modern Variante passen.
Bild 3: Die Hervorhebung in der Bildmitte zeigt, wie die Proportionen des Vorgängerbaus – der Vorstadtvilla von 1818 – im Vergleich zum aktuellen Bau aussehen. Es geht dabei nicht nur um die Größenverhältnisse, denn ursprüngliche Bausubstanz aus den Zeiten der vielen Erweiterungen und Umbauten des Hotels bis wahrscheinlich zurück an die Anfänge vor 200 Jahren sind im aktuellen Bau noch vorhanden. Foto: Rufus46, bearbeitet durch Bruno Tamborino / Lizenz: CC BY-SA 3.0
Bestimmt werden beim Abriss sehr alte Gemäuer zum Vorschein kommen, vielleicht überraschenderweise Kellergewölbe in einem „Bau aus den Siebzigern“, bestimmt ist das Stück Fassade mit den mittleren fünf Fensterachsen und dem zweiten und dritten Obergeschoss 200 Jahre alt, vielleicht befinden sich da sogar noch unter vielen Farbschichten die alten Fassadenmalereien.
Was jetzt verschwindet, ist also keine große Schönheit, aber dennoch interessant wegen seiner ungewöhnlichen Geschichte. Leider war das Haus offensichtlich nicht mehr den Zeiten angepasst und bot auch keine Verbesserungsmöglichkeiten mehr. Man muss auch bedenken, dass der Neubau neun anstatt sechs Obergeschosse bieten wird, was wohl wegen geringerer Raumhöhe nur mit einem geringen Höhenzuwachs einhergeht, abgesehen von der Möglichkeit, den Untergrund mit mehreren großen Kellergeschossen viel besser nutzen zu können.
Es bleibt halt nichts anderes als eine Phantasie, sich eine Renovierung des alten Hauses vorzustellen, bei der eine Dokumentation und Zurschaustellung seiner 200 Jahre langen, intensiven Geschichte zum Leitmotiv wird – bei der man die verschiedenen Mauerwerke und jeweiligen Materialien klar zur Schau stellt und dem Ganzen dann nur einen modernen, transparenten Rahmen gibt, ohne nochmals etwas vertuschen und vortäuschen zu wollen. Leider ist eine solche Maßnahme für die Bauherren verständlicherweise überhaupt nicht rentabel. Bestimmt ist man sich im Denkmalamt der Situation bewusst, aber vom Historischen ist ja außer Mauerwerk wirklich nichts mehr übrig.
II Neubau ab 2019 im expressionistischen Stil
Für den Entwurf des Neubaus zeichnen sich die spanischen Architekten Fuensanta Nieto und Enrique Sobejano verantwortlich. Von der Optik erinnert nichts mehr an das alte Hotel Königshof. Die expressionistische Fassade bietet einen starken Kontrast zu den umliegenden Gebäuden – dem denkmalgeschützten Nachkriegs-Kaufhausbau (vom Stachus-Rondell aus gesehen links) und dem ebenfalls denkmalgeschützten neubarocken Justizpalast (rechts). Dass der Neubau über neun statt sechs Geschosse verfügen wird, geht da schon fast unter.
Die Fassade ist – ebenso vom Stachus-Rondell aus gesehen – vertikal dreigeteilt. Diese Fassadenteile sind dabei so verschoben und gekippt, dass das doch ein Stück entfernte Stachus-Rondell noch einmal angedeutet wird. Die Fassade öffnet sich – akzentuiert durch einen senkrechten Spalt – quasi dem Betrachter, der auf diese Weise das Gefühl bekommt, nicht vor einer Blackbox zu stehen, sondern auch ein wenig in das Gebäude reinschauen und am Geschehen teilhaben zu können, selbst wenn er es gar nicht betritt.
Mit der Fassadenform wird der außerdem ohnehin schon runde Charakter des Stachus (Google-Maps zeigt das ganz gut) nun auch über die Hotelfassade betont und fortgeführt, was der alte Bau mit seiner geraden Fassade nicht leistete. Die Fassadenteile sind dabei unregelmäßig ausgeführt, was die Dominanz noch verstärken dürfte. In Worte ist das schwer zu fassen, daher soll an dieser Stelle an den Entwurf ist dem Artikel der Süddeutschen Zeitung verwiesen werden: Neubau am Stachus – Neunstöckiges Ausrufezeichen
Der Neubau wird über 95 Zimmer bzw. Suiten verfügen (bislang 71 Zimmer und 16 Suiten). Das Restaurant wird nun in die oberste Etage kommen, um einen Panoramablick über die Stadt zu ermöglichen.
Bereits 2021 sollte das neue Hotel eröffnet werden – was von Anfang an ein ambitionierter Zeitplan war, der nun endgültig nicht mehr zu schaffen sein dürfte.
III Historisches Hotel Königshof (1820–1944)
1818 wurde ein privates Wohnhaus – als eine Art Vorstadtvilla (München war damals an dieser Stelle nur schwach bebaut; das war quasi Vorstadt) im klassizistischen Stil errichtet. Der Architekt war Gustav Vorherr, daher auch die Bezeichnung Vorherrhaus. Es gab fünf Fensterachsen bei vier Geschossen (Erdgeschoss plus drei Obergeschosse):
Bild 4: Vorherrhaus als Hotelvorläufer (um 1820). Lizenz Public DomainBild 5: Detailvergrößerung des vorigen Fotos. Lizenz Public Domain
Aus diesem Bau entstand 1866 (einige Quellen sagen auch 1862) das Hotel Bellevue. Dabei wurde der Bau sehr wahrscheinlich schlicht und einfach an beiden Seiten im Erdgeschoss und ersten Obergeschoss um jeweils drei Fensterachsen erweitert. Das Originalgebäude hatte auch an den Seitenfassaden fünf Fensterachsen, die blieben weiterhin, aber hinten wurde ein gleich hoher Querflügel angebaut und das Erdgeschoss der neuen Funktion angepasst. Der Architekturstil bleibt im Wesentlichen erhalten.
Bild 6: Hotel Königshof (rechts) um 1871. Das Hotel hieß damals noch Hotel Bellevue. Lizenz: Public Domain
Bei einem Aus- und Umbau 1880 wurden auch das zweite Obergeschoss und dritte Obergeschoss an den Seiten auf die volle Breite aufgestockt. Ferner bekam das Haus ein höheres Dach, die markanten Doppelgiebel im Neorenaissancestil mit Romanikeinflüssen und die prächtige Fassadenmalerei von Claudius Schraudolph dem Älteren, wie sie auf der folgenden Postkarte zu sehen sind:
Bild 7: Hotel Königshof (rechts) um 1900 (Postkarte). Das Hotel hieß damals noch Hotel Bellevue. Lizenz: Public DomainBild 8: Vergrößerung des vorigen Bildes. Lizenz: Public Domain
Irgendwann nach 1900, aber noch vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914, wurde nochmals umgebaut, die Dachgauben seitlich wurden zu einem vollen zusätzlichen Stockwerk, die Fenster seitlich wurden von drei auf zwei reduziert (jeweils das mittlere des Seitenflügels zugemauert), die Giebel vermutlich erhöht und etwas anders gestaltet um sich der neuen Höhe anzupassen, der schlichte Eingang mit einem Vorbau mit drei Bogentoren und zwei Bullaugen aufgewertet. Auf diesen Vorbau kam schon ein großer Balkon (dann wurde er zur Restaurantvitrine). Die Fassadenbemalungen wurden zum größten Teil beibehalten. Nach dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs erhielt das Hotel den heutigen Namen „Hotel Königshof“, da französische Name inopportun geworden waren. 1938 wechselte das Haus, das damals 200 Betten aufwies, den Eigentümer. Seitdem gehört es der Familie Geisel.
1943 oder 1944 wurde das Gebäude im Zweiten Weltkrieg, so Wikipedia, „bis auf die Außenmauern zerstört“. Das Gebäude brannte wohl aus, das Dach war eingestürzt, die Außenmauern und wohl auch das Innenskelett waren noch vorhanden, wie ein Video von 1945 zeigt. Auch die Doppelgiebel waren damals noch vorhanden (zumindest der linke, denn das Video zeigt nicht das ganze Haus). In einer Aufnahme aus dem Februar 1948 auf der Seite 20 des Buches München farbig 1946–1965 fehlen die Doppelgiebel bereits, sie waren offenbar kurz nach Kriegsende wegen Einsturzgefahr entfernt worden.
IV Wiederaufbau und Renovierungen (1950–2007)
Von 1950 bis 1955 wurde das Hotel wieder aufgebaut. Dabei stand Rationalisierung im Vordergrund. Auf eine Wiederherstellung der Giebel wurde verzichtet, der Stuck verschwand. Es entstand die bekannte schlichte Fassade. Die Fensteranordnung blieb, auch die Proportionen im Großen und Ganzen. Die beiden Bullaugen des alten Vorbaus überlebten. Bemerkenswert ist auch, dass das Haus an den Seiten und hinten weiterhin seine Erker hat, die zwar nicht besonders auffallen, aber bereits in dieser Phase der Umbauten architektonisch anachronistisch waren.
Der Balkon der Beletage, also dem ersten Stockwerk, auf dem Vorbau wird überdacht und zur Panorama-Restaurantvitrine. Zur Verzierung dienen Ranken, als Sonnenschutz sind Markisen vorhanden, wie die Bildergalerie der Abendzeitung zeigt.
Bis Ende der 1950er-Jahre (eine der Quellen deutet eher auf Anfang bis Mitte der 1960er-Jahre hin) wird der Balkon über die komplette Fassade verbreitet, wie sie bis zu Ende stand. Ein Foto aus der Bauwelt, zeigt dies. Dafür wurde die Fassade im ersten Obergeschoss komplett herausgebrochen und die darüberliegenden Stockwerke mit Stahlpfeilern abgestützt. Die Stahlpfeiler wurden verkleidet, aber beim Abriss traten sie wieder hervor (Bild 13) .
Bild 9: Fassade (2014) mit kubanisierten Fenstern und Alurahmen (unten) sowie Aluverkleidung (oben)
1970 wurde eine Generalrenovierung durchgeführt. Das letzte Fassadendesign wurde 1972 zu den Olympischen Spielen fertiggestellt. Die ehemals schlanken Fenster wurden dem damaligen Stil entsprechend kubanisiert und so weit wie möglich horizontal orientiert. Als gestalterisches Element erhielten diese Fenster einen breiten Rahmen aus anodisiertem Aluminium, der an den Ecken deutlich abgerundet wurde. Nur im obersten Stockwerk blieben breite Fenster, die aber auch einem Redesign unterzogen wurden. Das so renovierte Haus zeigte sich in einem lebendigen Farbkontrast – zwischen dunklem Ocker und hellem Aluminium, aber auch mit sehr dominanter Leuchtreklame an der Fassade.
2007 wurde die Hotellobby neu gestaltet. Dabei dürften auch in diesem Zeitraum die Aluminiumelemente durchgehend hellgelb gestrichen worden sein. Vorher waren das oberste Stockwerk, die Fensterrahmen, das Erdgeschoss sowie die Leisten am Boden und Dach der Restaurantvitrine in Hellgrau gehalten.
Bild 10: Hotel Königshof (2010.) Rechts ist noch ein Stückchen vom Justizpalast zu sehen. Foto: Rufus46 / Lizenz: CC BY-SA 3.0
Trotz der gewaltigen Veränderungen dürfte die Bausubstanz zum Teil noch die ganz alte sein, vor allen Dingen betrifft das die mittleren fünf Fenster der Hauptfassade für das zweite und dritte Obergeschoss. Wikipedia weist darauf hin, dass „von der Originalsubstanz des Hotels kaum mehr etwas übrig geblieben“ und das Gebäude daher „zwar nicht als Baudenkmal in die Bayerische Denkmalliste eingetragen, aber trotzdem wegen seiner historischen Bedeutung in die Denkmaltopographie Denkmäler in Bayern aufgenommen“ worden sei. Es ist aber plausibel, dass von der alten Bausubstanz doch ein nicht geringer Teil noch vorhanden ist.
V Abriss 2019
Die Entkernung des Gebäudes begann im Februar 2019. So richtig zur Sache mit dem Abriss der Fassade geht es ab Anfang Mai 2019.
Stand 13.05.2019
Das aus dem Gebäudegrundriss herausstehende Teil des Panoramarestaurants im ersten Obergeschoss ist bereits größtenteils verschwunden. Ebenso die Fassade im Erdgeschoss an der Haupteingangsseite.
Optisch gehen die Abrissarbeiten eher langsam voran. Auf der Seite des Karstadt wird ein Gerüst aufgebaut, das nicht nur die Gebäuderückseite abdeckt, sondern auch einen erheblich Teil der Seiten. Das Gerüst dient offenbar als Splitterschutz, um Beschädigungen des Karstadt während des Abrisses zu vermeiden.
Jetzt scheint es schnell zu gehen, der Zangenbagger frisst sich immer weitere ins Gebäudeinnere. Eine riesige Plane – etwa so lang, wie das Hotel hoch ist/war, hängt am Kran und hilft, die Staubentwicklung einzudämmen (Bild 17).
Wer aber ist Alexis? Zunächst einmal ist Alexis sowohl als weiblicher als auch als männlicher Vorname bekannt. Hier aber ist Alexis ein Nachname. Konkret handelt es sich um Willibald Alexis (* 29. Juni 1798 in Breslau; † 16. Dezember 1871 in Arnstadt).
„Alexis“ nur der Künstlername
Der Name Alexis ist dabei ein Künstlername. Eigentlich heißt er Georg Wilhelm Heinrich Häring. Um Witze über seinen Namen Häring zu vermeiden, übersetzte er diesen ins Lateinische (allec=Hering). Alexis wurde auch in einigen anderen Städten geehrt, so gibt es etwa in Arnstadt, Berlin sowie Brandenburg an der Havel eine Willibald-Alexis-Straße.
Sein Schaffen
Alexis war ein deutscher Schriftsteller, der als Begründer des realistischen historischen Romans in der deutschen Literatur gilt. Seine Romane hatten meist großen Erfolg. Sein erstes eigenes fiktionales Werk ist Die Treibjagd, ein satirisch-idyllische Epos, das 1820 erschien. Mit Walladmor veröffentlichte Alexis 1824 seinen ersten Roman. Dieser wurde – wie von ihm beabsichtigt – vielfach für eine Übersetzung eines Originalwerkes des schottischen Dichters Walter Scott gehalten, den Alexis verehrte. 1832 startete Alexis mit Cabanis die Reihe seiner sogenannten Vaterländischen Romane. In diesen beschreibt er die bedeutendsten Abschnitte der brandenburgisch-preußischen Geschichte vom 14. Jahrhundert bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts. Cabanis spielt dabei in Berlin zur Zeit Friedrichs des Großen.
Alexis hatte aber auch andere Tätigkeitsfelder. Er rief mehrere Lesegesellschaften ins Leben, betrieb Buchhandlungen, war Immobilienhändler und arbeitete als Theaterkritiker bei der Vossischen Zeitung.
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