„911“ steht bekanntlich als Schreckenssymbol für die islamistischen Terrorattentate vom 11. September 2001 in New York, bei denen Terroristen zwei Passagiermaschinen in die beiden Türme des World Trade Centers lenkten. Beide Gebäude stürzten dann ein, wie wir alle wissen.
Weniger bekannt dabei ist, dass 911 nicht nur das Datum in amerikanischer Schreibweise darstellt (dort wird erst der Monat und dann der Tag geschrieben), sondern auch die Notrufnummer in den USA. Es ist eine weitere Verbindung zum Thema Unglück.
In Neuperlach mussten wegen der Einflugschneise des Flughafens Riem, der inzwischen längst stillgelegt ist, die meisten Häuser (gerechnet mit allen Aufbauten wie Fahrstuhlbetriebsräumen) unter 25 Metern und damit knapp unter der Grenze für echte Hochhäuser bleiben. Laut allgemeiner Definition muss der Fußboden des höchstgelegenen Aufenthaltsraums mehr als 22 Meter über der festgelegten Geländeoberfläche liegen, damit ein Haus als Hochhaus gilt (Quelle: Brockhaus Wissenschaft und Technik). In der Praxis bedeutete das, bei 8 Stockwerken (9 Geschossen) war Schluss.
Es gibt aber auch eine Reihe von Ausnahmen. Gebäude, die außerhalb der Hauptflugschneise liegen, durften bis zu 65 Meter hoch werden.
Die beiden höchsten Gebäude unseres Stadtteils bringen es daher doch auf immerhin 17 Stockwerke (18 Geschosse). Die Höhe beträgt jeweils 64,14 Meter. Sie stehen nahe beieinander und können durchaus als Zwillingstürme gesehen werden. Von uns Neuperlachern werden die die beiden am Gerhart-Hauptmann-Ring liegenden Wohnhäuser (in Nähe des pep, des größten Münchner Einkaufszentrums) auch oft so bezeichnet.
Der erste Turm wurde 1975 fertiggestellt, der zweite 1982. Bei der Fertigstellung waren also die Terroranschläge vom 11. September noch ganz, ganz weit weg.
Hausnummern 9–11 für diese Zwillingstürme!
Zwillingstürme in Neuperlach, links Haus 11, rechts Haus 9 (Archiv). Bild: Franco und Manuel aus Neuperlach
Zwar bin ich kein Anhänger von Numerologie. Aber ein durchaus makabrer Zufall ist, dass die beiden Türme ausgerechnet die Hausnummern 9 (der 1975 fertiggestellte Bau) und 11 (der 1982 fertiggestellte Bau) erhalten haben.
Zwillingsturm 9 (Foto von 2021)Zwillingsturm 11 (Foto von 2021)
Wir stellen uns einmal vor, es gäbe nur wenige Meter von Neuperlach entfernt einen Steinkreis, der an Stonehenge erinnert. Das klingt recht abenteuerlich. Und dennoch ist etwas dran. Unweit des U-Bahnbetriebshofes in Neuperlach Süd im Rockinger Wald, der bereits zu Waldperlach gehört, findet sich so ein Steinkreis. Genau genommen sind es sogar zwei, die nur wenige Meter auseinanderliegen. Einer besteht aus sieben aufrecht stehenden Steinen (im Folgenden „Hauptsteinkreis“ genannt), beim anderen sind die Steine in den Boden eingelassen („Bodensteinkreis“).
Beide Steinkreise sind natürlich nicht so imposant wie das Original. Der Hauptsteinkreis erinnert auch nur ganz entfernt an Stonehenge. Nicht nur in der Größe und der Steinanzahl liegt der Unterschied, sondern es fehlen bei der Kopie auch waagrecht angebrachte Steine.
Schön anzuschauen sind die Steinkreise aber allemal. Es ist ein netter Ort für eine kleine Sause oder zum Meditieren.
Entstehung der Steinkreise
Google Maps gibt den Hauptsteinkreis als „Keltischen Steinkreis“ aus, der Bodensteinkreis ist nicht eingezeichnet. OpenStreetMap kannte bei der Erstellung dieses Artikels beide Steinkreise nicht.
Im Netz findet sich praktisch nichts zur Entstehung und zur Geschichte, nicht einmal das Entstehungsjahr. Es darf getrost angenommen werden, dass es sich nicht wie beim Original um eine historische, über 4.000 Jahre altes Anlage aus der Jungsteinzeit mit Ambitionen auf ein frühzeitliches Observatorium handelt, sonst wäre der Ort längst weltberühmt.
Stonehenge. Lizenz: Public Domain
Aber könnte es sich um weniger bedeutende historische Steinkreise handeln, die als Kultort dienten, in Verbindung mit einer Grabanlage stehen oder deren Zweck nebulös bleibt? Solche Steinkreise gibt es nicht nur in Europa eine ganze Reihe, auch in Deutschland, etwa den Boitiner Steintanz in Mecklenburg-Vorpommern, der aus gleich vier Kreisen besteht.
Wohl kaum. Denn die Anlagen sind nicht im Bayerischen Denkmalatlas verzeichnet, der als vollständig und zuverlässig angesehen werden kann. Auch macht die Anlage nicht den Eindruck, antik zu sein. So muss davon ausgegangen werden, dass es sich um eine Kunstaktion handelt. Seltsam ist nur, dass es offenbar keine weiteren Informationen dazu gibt. Das Fehlen einer Entstehungsgeschichte verleiht dem Ort aber auch wieder eine gewisse Mystik.
Umgebungskarte Keltischer Steinkreis. Quelle: OpenStreetMap, bearbeitet durch Neuperlach.org, Lizenz: Open Database License 1.0
Der Rockinger Wald, der vereinzelt auch als „Rockinger Park“ bezeichnet wird, gehört zur Grünanlage „Im Gefilde“ und schließt diese vom Süden ab. Besonders bekannt in der Grünanlage ist der beliebte Skatepark.
Die Steinkreise kann man von der U-Bahnbetriebsanlage Neuperlach Süd (der beschrankte Bahnübergang ist ganz in der Nähe) aus erreichen oder über die Grünanlage „Im Gefilde“. Leichter zu finden für nicht Ortskundige ist erstere Variante. Dabei folgt man der Arnold-Sommerfeld-Straße bis zum Abzweig Lise-Meitner-Weg. Ab hier ist der Weg für Autos gesperrt, nur für Fußgehende und Radfahrende ist der Weg frei, die dem Lise-Meitner-Weg bis zum Ende folgen. Von dort aus sind es nur noch wenige Meter auf einem Trampelpfad.
Vielversprechender Versuch, das Rätsel zu lösen
Da das Gelände „Rockinger Wald“ bzw. „Rockinger Park“ heißt, hatte ich eine Idee. Es gibt den Münchner Landschaftsgärtner Andreas Rockinger. Seine Berufskollegen haben in der Nähe in Taufkirchen (also nicht besonders weit entfernt) einen Park angelegt. Meine Idee war nun, dass der Wald nach seinem Vater oder Opa benannt wurde und Andreas Rockinger die beiden Steinkreise realisiert hat. Der Name Rockinger ist ja jetzt nicht gerade häufig anzutreffen.
Dich eine Recherche war ernüchternd. Die Namensgleichheit ist doch ein Zufall. Andreas Rockinger ist für die beiden Steinkreise nicht verantwortlich. Ich bedanke mich bei ihm für die sehr freundliche Antwort. Aber das Rätsel bleibt weiterhin ungelöst.
In der Architekturszene kursiert der Witz, den Neuperlacher Wohnring könne man sogar vom Mars sehen. Doch zumindest von den Alpen, dem Brauneck bei Lenggries, ist er sichtbar, wie es das Foto beweist. Danke an Julian Reischl dass ich die Bilder hier zeigen darf!
Der Wohnring ist im obersten linken Teil des ersten Fotos zu sehen:
Wohnring vom Brauneck (30.10.2020). Foto: Julian Reischl
Ich lege noch zwei Fotos vom selben Standpunkt aus der Serie bei, damit ihr einen Eindruck davon habt, wo Julian genau war:
Bad Tölz vom Brauneck (30.10.2020). Foto: Julian ReischlBerge vom Brauneck aus (30.10.2020). Foto: Julian Reischl
Hier ist die Herkunft von Ortsnamen das Thema. Es sollen bald auch weitere Arten von Namen dazukommen, etwa Straßennamen. Nur den Karl-Marx-Ring muss man wohl nicht erklären! Auch allgemein Sprachliches findet hier Platz.
Perlach – Nomen est omen
„Sitz zu Perlach“. Kupferstich von Michael Wening (1701). Lizenz: Public Domain
Perlach ist die Perle Münchens, zumindest fast. Doch mit der Perle hat Perlach etymologisch nichts zu tun. Woher kommt aber dann der Name? Der Anfang klingt ein wenig wie Bär, und das ist sogar ein Teil der Lösung. Per oder Pera ist ein altgermanisches Wort, das für Bär oder aber Eber (also Wildschein, Saubär) steht. Ob jetzt Braunbären gemeint waren oder Eber, da gehen die Meinungen auseinander. Beide Theorien finden sich in etwa gleichwertig und beide Tierarten waren seinerzeit in der Umgebung verbreitet.
Der bärigste Stadtteil!? Braunbären im Wald. Ein wahrscheinlicher Ursprung des Namens „Perlach“, der schlicht „Bärenwald“ bedeuten könnte. Lizenz: Public Domain
Eine Leserin hat ein starkes Argument für die Eber-These. Sie weist darauf hin, dass es sich bei dem Gehölz um einen lichter Auwald gehandelt habe, der vornehmlich aus Eichen bestanden habe. Die dunklen Nadelgehölze seien erst im 18. Jahrhundert aus kommerziellen Gründen gepflanzt worden. Und unter Eichen hätten Eber gelebt, Eicheln seien ein Nahrungsbestandteil. Bären seien eher im alpinen Raum verbreitet gewesen. Im Flachland hätten sie keine Höhlen gefunden, um ihre Jungen aufzuziehen oder Winterschlaf zu halten. Es darf aber erwähnt werden, dass Bären einen großen Aktionsradius haben.
Der zweite Wortbestandteil lach ist schwieriger aufzulösen. Dazu muss man wissen, dass Perlach früher mal Peralooh hieß (erstmalige Erwähnung 780, der Ort existierte aber vermutlich schon um 600 herum; verbreitet sind auch die Schreibweisen Peralohc, Peraloh (heute noch als Straßenname in Perlach existent), Peroloch, Perloch, Perloh, Perlôhen, Perloch). Das Looh führt uns zu dem alten deutschen Wort Lohe, also dem Auwald.
Perlach bedeutet also schlicht Bärenwald oder Eberwald. Wälder gibt es immer noch, auch mit dem Namen Perlach, eben den berühmten Perlacher Forst. Bären sind aber äußerst rar geworden und allenfalls darauf beschränkt, dass ein Verwandter des Problembären Bruno Perlach als neue Heimat entdecken könnte.
Perlachturm in Augsburg
Nicht zu verwechseln ist das Münchner Perlach mit dem Perlachturm in Augsburg Interessanterweise kommt hier etymologisch auch die Bären-Erklärung zum Zuge, zumindest nach einer von drei gängigen Thesen. Nach dieser besonders populären These gab es im Mittelalter auf dem Platz vor dem damaligen Wachturm regelmäßige Vorführungen mit wilden Bären; das lach soll Fest oder Vorführung bedeuten. Eine weitere These stützt sich auf ein Schild im Turm, auf dem steht, der Name stammt vom Lateinischen „perlego“ (durchlesen). Der Hintergrund: Auf dem Platz vor dem Turm sollen offizielle Verlautbarungen verlesen worden sein. Eine dritte These besagt, an dieser Stelle habe einst eine römische Legion eine Schlacht verloren. „perdita legio“ bedeutet „untergegangene Legion“. Keine der Thesen ist jedoch historisch belegt, sodass die Namensherkunft wohl nie eindeutig geklärt werden kann.
München Südost von A-Z
Nicht nur Perlach ist ein besondere Name in München, auch die Umgebung ist reich an weiteren besonderen Namen: Entsprechend geht es hier weiter mit Nachbarstadtteilen und Nachbarorten.
Berg am Laim
Der Münchner Stadtbezirk wurde am 23. April 812 als „ad Perke“ erstmals urkundlich erwähnt, der Zusatz „am Laim“ in Gestalt von „auf dem Laimb“ erstmalig 1430. Der Begriff Laim bedeutet schlicht „Lehm“. Der Name nimmt auf die Lage Anspielung. Denn der Stadtbezirk befindet sich auf einer Erhöhung (Berg), die auf der etwa ein Kilometer breiten Löß-Lehm-Zunge der Münchner Schotterebene zwischen Ismaning und Berg am Laim liegt.
Grasbrunn
St. Ulrich, Grasbrunn. Foto: Rufus46 / Lizenz: CC BY-SA 3.0)
Die Gemeinde wurde 1140 erstmals als Gramasprunnen erwähnt. Der Name leitet sich vom adeligen Grundbesitzers Graman ab, der gesamte Name bedeutet Brunnen des Graman.
Der Name der Gemeinde Haar hat seinen Ursprung nicht von der Haarpracht der Bevölkerung oder der Dichte an Frisören. Es leitet sich vielmehr von dem Begriff Hardt (harde/hart) ab, welches ein leicht bewachsenes Waldland beschreibt. Daran erinnert auch das Beil im Haarer Wappen, das für die Rodung des Waldes steht.
Die Siedlung, die zu Aying gehört, entstand ab 1802 als planmäßige Neugründung durch die Ansiedlung protestantischer Siedler aus der Pfalz und aus Baden. Wie auch Großkarolinenfeld wurde sie nach der zweiten Gemahlin Max IV. Joseph, der Prinzessin Karoline von Baden, benannt.
Michaeliburg
Die Michaeliburg. Foto: Thomas Irlbeck, als Public Domain freigegeben
Der Name der Siedlung (die teilweise auf Perlacher Gebiet liegt) kommt entweder vom Gastwirt Michael Neumeyer (manche Quellen sagen auch Obermayer oder Obermeyer), der 1898 auf dem Gebiet ein burgähnliches Gebäude errichtet hat (die Michaeliburg; 2009 abgerissen), oder von der 1900 gebauten Michaelikapelle, die St. Michael geweiht ist. Näheres im Artikel: Auf der Suche nach der Michaeliburg
Neubiberg, Unterbiberg
Der Name Biberg leitet sich von althochdeutsch pipurc (Umwallung, Ringburg) ab. Eine Umwallung in Gestalt einer Keltenchanze wurde in der Gegend durch Luftbildarchäologie nachgewiesen. Der Ort findet erstmals als Villa piburc zwischen 1034 und 1041 als Schenkung an das Kloster Tegernsee Erwähnung. Das heutige Neubiberg besteht aus zwei Teilen. Das westlich gelegene Unterbiberg ist der historische Teil des Ortes, gehört aber formal zur Gemeinde Neubiberg, dem – der Ausdruck neu deutet es an – später entstandenen Ort östlich vom historischen Kern.
NPL83
Künstlervereinigung, die von Hakan K., Grosses K, ENZ und CAZ132 gegründet wurde. Schwerpunkte sind Musik und bildende Kunst. NPL steht dabei natürlich für Neuperlach. Die 83 ist nicht das Gründungsjahr, sondern der alte Postleitzahlzusatz für Neuperlach (8000 München 83). Gegründet wurde NPL83 auch „erst“ 1986.
Ottobrunn
Die Gemeinde Ottobrunn hat ihren Namen von Prinz Otto von Wittelsbach. Der damals 17-Jährige war 1832 auf der Reise in sein künftiges Königreich Griechenland. Vor den Toren Münchens, 13 km vom Münchner Marienplatz entfernt, verabschiedete er sich von seinem Vater. Zwei Jahre später wurde an diesem Schauplatz eine dorische Säule errichtet, die an dieses Geschehen erinnert. Die knapp 10 Meter hohe Ottosäule ist heute das Wahrzeichen der Gemeinde und auch im Gemeindewappen abgebildet. Ottobrunn ist also noch verhältnismäßig jung, als politische Gemeinde existiert der Ort gar erst seit 1955.
Putzbrunn
E.T.-Hochhaus in Putzbrunn
Die erste Gemeinde hinter der Stadtgrenze in Waldperlach hat ihren ersten Namensbestandteil einem gewissen Puzzi zu verdanken, dessen Sippe sich dort im achten Jahrhundert niederließ. Der gesamte Name bedeutet Brunnen des Puzzi. In der ersten urkundlichen Erwähnung heißt der Ort noch Puzeprunnin. Südöstlich von München, auf der Münchner Schotterebene, musste das Trinkwasser aus mehreren Metern Tiefe geholt werden. Um die errichteten Brunnen bildeten sich Ansiedlungen, daran erinnert in vielen Ortsnamen der hinterer Namensbestandteil brunn.
Ramersdorf
Fast wie ein Schloss: Wohnhaus in Ramersdorf (Rosenheimer Straße/Wilramstraße)
Der Stadtteil bildet heute zusammen mit Perlach, Neuperlach und Waldperlach den Stadtbezirk Nummer 16 Ramersdorf-Perlach. Namensgeber war die Familie Rumoltes. Entsprechend lautete der Name ursprünglich Rumoltesdorf. Der Name wurde erstmals 1006 bis 1022 in einer Freisinger Urkundenabschrift erwähnt. Die Endung „-dorf“ deutet aber darauf hin, dass es bereits in der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts eine Siedlung gegeben haben könnte, zumal einzelne Mitglieder der Familie seit dem 8. Jahrhundert urkundlich bezeugt sind.
Riem
Diesen Stadtteil kann man wörtlich nehmen und muss sich bei der Herleitung nicht am Riemen reißen. Oder genau doch, denn eben der Begriff Riemen ist Namensgeber, im Mittelhochdeutschen rieme. Der Ortsname bedeutet also schlicht Streifen, spezifischer (schmaler) Ackerstreifen, Gürtel, Kanal, Traufe. Die letzten beiden Deutungen sind die wohl entscheidenden. Denn in Riem tritt der Grundwasserstrom an die Oberfläche. Es gibt aber auch die Theorie, die Höfe des ursprünglichen Ortes seien wie ein Gürtel um die Kirche herumgebaut gewesen. Die erste urkundliche Nennung war 957 bzw. 972 als Riema. Doch bereits um 700 soll ein fränkischer Ritter den Ort gegründet haben.
Im Münchner Südosten und im Umland gibt es sicherlich noch weitere interessante Geschichten hinter Ortsnamen. Dazu vielleicht irgendwann mal in einem weiteren Teil.
Solalinden und Oedenstockach
Hinsichtlich dieser Ortsteile von Putzbrunn, die abgesetzte Dörfer darstellen, habe ich nichts in puncto Namensherkunft gefunden. Bei Solalinden drängt sich etwas mit solar (Sonne) auf, aber das ist nur ein vager Verdacht.
Oedenstockach mit dem Wasserturm und der Holzkapelle St. Anna
Taufkirchen
Der Name der Gemeine im Landkreis München leitet sich vom bayerischen Adelsgeschlecht der Taufkircher ab. Die erste Vertreterin des Geschlechts könnte Juditha de Tovkirchen um die Mitte des 12. Jahrhunderts sein (der Ort entsprechend anfangs Tovkirchen). Es gibt aber auch die These, dass die Linie aus der Gefolgschaft des Klosters Tegernsee abstammt. Ob sich der Name des Adelsgeschlechts an den heiligen Johannes der Täufer anlehnt, dafür konnte ich keinen direkten Beleg finden. Es ist aber anzunehmen, da bereits 1052 die Taufkirche St. Johannes der Täufer urkundlich erwähnt wird, die in Taufkirchen liegt.
Trudering
Der Stadtteilname ist auf einen Bauern namens Truchtaro zurückzuführen, der sich dort um 500 mit seiner Sippe niederließ. Im Auftrag seines Grundherrn, wahrscheinlich handelt es sich um den adeligen Fagana, kultivierte er Fluren und errichtete Stallungen. Mit einiger Wahrscheinlichkeit war die erste Siedlungsstätte der Zehentbauernhof in Kirchtrudering oder der Mayrhof in Straßtrudering. Die erste bekannte schriftliche Erwähnung ist 772 als Truhtheringa. Als Schreibweise ist noch Truchteringa bekannt. An den alten Namen erinnert heute noch der Straßenname Truchthari-Anger in Kirchtrudering, an dem im Rahmen eines Bauprojekts Reste einer Kelten-Siedlung aus vorchristlicher Zeit gefunden wurden. Trudering ist also so gesehen viel älter.
Valley
Zu der Gemeinde, die südlich von Aying liegt, gehören u.a. das Dorf Valley und das Dorf Kreuzstraße (Endpunkt der S7). Der Gemeindename hat nichts mit den englischen Wort valley, das Tal bedeutet, gemein. Vielmehr stammt der Name vermutlich von der keltischen Göttin Fallada. Entsprechend wird der Name auch nicht wie das englische valley (Lautschrift: vălē) gesprochen, sondern so, wie man es bei einem deutschen Wort üblich wäre (Lautschrift: faˈlaɪ]).
Vaterstetten
Die Nachbargemeinde von Haar ist mit knapp 25.000 Einwohnern die nach Unterhaching bevölkerungsreichste Gemeinde Bayerns, die weder die Bezeichnung Stadt noch Markt führt. Die erste Vaterstettener Siedlung entstand bereits in der Zeit zwischen 750 und 600 v. Chr. im Ortsteil Purfing. Der Name Vaterstetten leitet sich vom altbajuwarischen Geschlecht der Fater ab, die den Ort gegründet haben.
Selbst viele Münchner stutzen bei diesem Namen, obwohl er in der Lokalpresse oft erwähnt wird. Der Name ist schlicht die Abkürzung für „Wasserburger Landstraße“, die als mehrspurige Hauptstraße Richtung Wasserburg am Inn führt. Am Rand liegen unzählige Läden und Gewerbebauten, diverse Autohäuser prägen das Bild. Sie beginnt in Trudering ab der Kreuzung mit der Bajuwarenstraße als Fortsetzung der Kreillerstraße und läuft in östlicher Richtung. Ab der Stadtgrenze in Haar ändert sich der Namen in Münchner Straße, später – noch in Haar – gibt es eine weitere Namensänderung. Nun heißt sie Wasserburger Straße. Am östlichen Ende von Haar – dass Gebiet gehört zu Grasbrunn – erhält sie ihren alten Namen „Wasserburger Landstraße“ zurück. Am Ortsende in Vaterstetten geht sie in die B 304 über. Auch in Zorneding existiert eine „Wasserburger Landstraße“ (die Wabula gibt es also gleich mehrfach) als Teil der ehemaligen Hauptverbindung München – Wasserburg am Inn. Durch Ortsumgehungen in Zorneding und Ebersberg wurde der Durchgangsverkehr zu großen Teilen ausgesperrt, wodurch die ursprünglich Hauptstraße den Charakter der Verbindung München – Wasserburg am Inn eingebüßt hat.
Quellen
Trudering – Waldtrudering – Riem: Münchens ferner Osten / hrsg. von Willibald Karl. Mit Beitr. von Karl Bachmair … – München: Buchendorfer Verl., 2000
Der Begriff Hausieren/Hausierer ist im Aussterben begriffen. Man sagt höchstens noch „er ging mit der Idee hausieren“, was aber mit dem klassischen Hausierer nichts gemein hat. An meinem Haus (Baujahr 1971) steht aber noch „Betteln und Hausieren verboten“.
Unser heutiger mystischer Ort ist ein sehr auffälliges, für deutsche Augen eher ungewöhnliches Gebäude. Kein Wunder, denn katholische Kirchen haben in München bekanntlich einen höheren Verbreitungsgrad, und hier sehen wir ja schließlich eine Serbisch-Orthodoxe Kirche. Sie ist die einzige Serbisch-Orthodoxe Kirche in München. Ihr Name ist Heiliger Märtyrerkönig Jovan Vladimir. Sie liegt fast unmittelbar vor dem Neuperlacher Wohnring, also an einer der bekanntesten Wohnanlagen in Neuperlach.
Dennoch werden viele Neuperlacher diese Kirche noch nie gesehen haben. Das liegt daran, dass sie von der viel befahrenen Putzbrunner Straße aus nur schwer einsehbar ist – und von anderen Straßen (Schumacherring vor dem Wohnring etwa) auch kaum. Man muss von dort ein paar Meter am Hans-Fried-Weg laufen, um die Kirche sehen zu können. Übrigens grenzt an die Kirche unmittelbar der Friedhof Perlach, der auch nicht besonders bekannt ist. Wie auch der Friedhof Perlach liegt die Kirche offiziell haarscharf noch in Perlach, aber der sehr nahe Wohnring erzeugt Satellitenstadt-Atmosphäre.
Geschichte und Daten zur Kirche „Heiliger Märtyrerkönig Jovan Vladimir“
Die Serbisch-Orthodoxe Kirchengemeinde in München wurde bereits 1946 gegründet. Unter den ersten Mitgliedern waren frühere serbische Kriegsgefangene. Der Bau der Kirche und des Kirchenzentrums an der Putzbrunner Straße fand aber erst 1994 (Kirchenzentrum vor der Kirche, auf den Bildern nicht zu sehen, siehe Umgebungskarte) bzw. 1996 (Kirchengebäude) statt. Bis dahin wurden für Gottesdienste und andere Aktivitäten provisorisch Räume in Kirchen und Wohnungen angemietet. Heute betreut die Gemeinde rund 25.000 orthodoxe Serben. Die Adresse von Kirchenzentrum und Kirche ist Putzbrunner Straße 49.
Jovan Vladimir (serb. Јован Владимир; bulg. Иван Владимир Ivan Vladimir; deutsch auch Johannes Wladimir; * 10. Jahrhundert; † 22. 05.1016) war laut Wikipedia Herrscher von Duklja, dem bedeutendsten serbischen Fürstentum seiner Zeit. Er wird von der Serbisch-Orthodoxen Kirche als Märtyrer und nationale Symbolfigur verehrt. Mehr unter dem Wikipedia-Artikel Jovan Vladimir.
Bereits letztes Jahr kam ich bei einer Radtour an diesem seltsam erscheinenden Objekt vorbei, das sich unweit von Moosach bei Grafing befindet. Es sind aufrechte Holzpfähle und Holzstücke, teilweise mit länglichen Metallplatten verbunden, die in einem riesigen Kreis angeordnet sind. Was soll dies darstellen? Eine Kultstätte? Ein Kunstwerk? Ich kam nicht darauf, aber schoss ein Foto.
Vermutlich lässt sich das Rätsel durch Kombinieren und Überlegen alleine nicht lösen. Erfreulicherweise hat man nun zwei Infotafeln aufgestellt, welche die Fragen beantworten.
Königseiche 1909 (von der Infotafel abfotografiert)
Es handelt sich bei diesem Objekt um ein Naturdenkmal auf der Flur Breitwiese. Es entstand 2012 und erinnert an die mächtige Maximilians- oder Königseiche, einer Stieleiche, die rund 1.000 Jahre alt gewesen ist und am 7. April 1988 exakt an dieser Stelle Opfer der Osterstürme wurde. Der Kreis des Naturdenkmals bildet den enormen Stammumfang ab, der stolze 13 Meter betrug. Mit integriert wurden die letzten noch enthaltenen Stammreste der Königseiche sowie fünf Sitzsteinblöcke aus heimischem Nagelfluh. Wenige Meter entfernt (im ersten Bild ganz rechts) wurde – ebenso 2012 – eine neue Stieleiche gepflanzt.
Frühe urkundliche Erwähnung
Bereits in einer Urkunde aus dem 13. Jahrhundert wurde die Königseiche als „alter und großer Baum“ erwähnt.
Namensherkunft Königs-/Maximilianseiche
König Ludwig I. kaufte die Eiche 1846 von Kaspar Maier ab, dem Bauern am nahe gelegenen Schartlhof, und zahlte ihm 70 Gulden, um den Baum vor Abholzung zu schützen und der Nachwelt zu erhalten. Dennoch wurde die Eiche Maximilianseiche und nicht etwa Ludwigseiche genannt. Eine Erklärung könnte eine Namensverwechslung sein. Auf dem an der Eiche angebrachten Schild stand fälschlicherweise „Diese mehr als tausendjährige Eiche wurde von weiland Maximilian II. König von Bayern, dem Unvergeßlichen, gekauft, um sie vor Vernichtung durch die Axt zu bewahren (gestiftet von Bürgern Haidhausens 1882, renov. 1892 und 1898)“. Erst 1952 wurde der Fehler in einem neuen Schild korrigiert.
Die 1.000-jährige Königseiche – Ausflugsziel und Kraftplatz
Eine historische Aufnahme von 1909 lässt erahnen, wie mächtig der Baum war. Schon damals war die Eiche längst zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. Die Besucher schätzten den Ort als Kraftzentrum.
Rettungsversuche
Die Eiche wurde keinesfalls ihrem Schicksal überlassen. Bereits 1949 wurden Sanierungen an dem altersschwachen Baum durchgeführt. Dabei wurde im Inneren des Baumes ein Gerüst aus Eichenpfählen installiert und mit 12 Kubikmetern Beton aufgefüllt. Herausbrechende Teile des Baumes konnten auf diese Weise durch starke Verschraubungen an dem Gerüst wieder fixiert werden. Mit einer 25 Meter langen Eisenkette, mehrere Zentner schwer, wurde der Baum zusammengeschnürt. Derartige Reparaturen unter Einsatz von Beton werden heute nicht mehr durchgeführt, da sie dem Baum mehr schaden als nützen. Denn die sich dort festsetzende Feuchtigkeit führt zu Pilzbefall. Auch geht die Sicherheit vor, gerade wenn Bäume nahe an Straßen stehen. Bäume, die ein Risiko darstellen, werden gefällt. Alleebäume werden heutzutage kaum mehr als 80 bis 100 Jahre alt.
Reste Königseiche (von der Infotafel abfotografiert)
Bei der Sanierung von 1949 wurden auch drei Ruhebänke aufgestellt und eine Treppe errichtet, um den Zugang von der Straße zu erleichtern. Ebenso wurde das Alter der Eiche näher bestimmt. Bei eine Zählung der Jahresringe an einem herausgebrochenen Stammstück kommt der Heimatkundler Ludwig Aicher zu dem Ergebnis, dass der Baum mehr als 1.000 Jahre alt ist.
Das Ende – und ein Weiterleben als Denkmal und Madonnenskulptur
Ab 1960 verfällt der Baum zusehends. Schuld an dem Niedergang soll auch der Fichtenaufwuchs gehabt haben, der dem Baum Licht entzog. Denn Eichen brauchen viel Licht. Pläne, die Fichten zu entfernen, konnten nicht umgesetzt werden, da Verhandlungen der Behörden scheiterten.
1988 kam dann, wie schon erwähnt, das Ende. Der Baum konnte den Osterstürmen nichts mehr entgegensetzen und stürzte um. Der Platz mit den Resten der Königseiche (Foto) wurde abgesichert. Aus den vermodernden Resten des Baumes wird 2000 ein großer Ast geborgen, aus dem der Ebersberger Bildhauer German Larasser eine lebensgroße Madonnenskulptur mit Christuskind schnitzte, die in de Kapelle des Schartlhofes angebracht wurde. Der Baum ist damit nicht nur durch sein Naturdenkmal unsterblich geworden, sondern lebt auch in dieser Madonnenskulptur weiter.
Das Naturdenkmal
Die aktuellen Fotos vom 18. Juli 2014 zeigen das Naturdenkmal. Deutlich sind die alten Stammreste zu erkennen. Eine der beiden Infotafeln wurde in die Mitte des eigentlichen Denkmals gesetzt und die andere neben der Neupflanzung platziert (letztes Foto). Die neu geschaffene Lichtung soll dauerhaft freigehalten, also Wildwuchs regelmäßig entfernt werden, damit die neue Eiche genug Licht erhält. Dazu hat der Landkreis Ebersberg eigens einen 903 Quadratmeter großen Bereich um das Naturdenkmal herum erworben. Dennoch erscheint es eher unwahrscheinlich, dass die Nachfolger-Eiche auch eines Tages 1.000-Jähriges feiern darf.
Der Baum verfügte über einen Blitzableiter. Auch wenn das jetzt kurios erscheinen mag, bei Mammutbäumen ist eine solche Einrichtung nicht unüblich.
Verschwundene Neupflanzung
Laut einem Bericht des Münchner Merkur wurde bereits 1990 eine neue Eiche gepflanzt und eine Gedenktafel angebracht. Im Frühjahr 2011 stellte man dann fest, dass der Baum verschwunden ist. Es wird vermutet, dass ein Arbeitstrupp den Baum versehentlich beseitigt hat.
Wie sicherlich das eine oder andere Mal erwähnt, habe ich mit der Kirche als Institution weniger als wenig am Hut. Aber Kirchenarchitektur kann mich durchaus begeistern. Dabei zieht mich hier vor allem klassische Kirchenarchitektur an. Moderne Kirchenbauten gibt es nur sehr wenige, die mir gefallen.
Der heutige mystische Ort ist die katholische St.-Augustinus-Kirche in Trudering, die folgerichtig an der St.-Augustinus-Straße liegt. Die Kreuzung zur Bajuwarenstraße ist hier ganz in der Nähe, und – wen wundert es – an dieser befindet sich auch die Augustinus-Apotheke. Räumlich sind wir zwar ein Stückchen von Neuperlach entfernt. Doch das Ziel, endlich einen mystischen Ort in Neuperlach zu finden, kommen wir heute vielleicht näher denn je.
Der Neuperlach-Faktor liegt in der Architektur. Die Kirche ist kein klassischer, aber auch kein typisch moderner Bau. Es ist 1950er-Jahre Architektur, so gesehen also der Nachkriegsmoderne zuzuordnen. Genauer wurde die Kirche 1952 bis 1955 geplant und gebaut. Am 28. August 1955 zum Fest des heiligen Augustinus wurde sie geweiht.
Ungewöhnlich: Die Form des Turmes ist die eines „angeschrägten“ Quaders
Das Neuperlachige ist die Form des Turmes, der 26 Meter Höhe misst bei einem Grundriss von 7 × 9 Metern. Dieser sieht wie ein Quader aus und hat auch das in Neuperlach obligatorische Flachdach. Damit ähnelt der Turm von der Optik einem Hochhausblock, wobei es hier doch zwei Unterschiede gibt. Erstens: Das Flachdach ist weit auskragend. Zweitens: Der Quader ist bei strengerer Betrachtung keiner, der Turm verjüngt sich nach oben hin zumindest leicht. Das Besondere ist, dass die Schräge nur auf der Nordseite vorhanden ist, im Bild ist das rechts. Das Foto kann diesen Effekt nur begrenzt zeigen – siehe weiter unten unter Nicht objektiv, sondern eine Sache der Perspektive.
Im Turm befinden sich sieben Glocken, die 1955 auf Basis einer zinnfreien Bronzelegierung in Erding gegossen wurden. Die Töne der Glocken lauten von unten nach oben: As – c’ – es’ – f’ – as’ – b’ – c’’
Kirchenschiff und Orgel
Das Kirchenschiff misst 15 Meter in der Höhe, ist 45 Meter lang und 22 Meter breit. Es verfügt über ein übliches Satteldach. Verspätung gab es bei der Kirchenorgel. Diese wurde erst 1965 von der Firma Carl Schuster und Sohn erbaut und in Betrieb genommen. Die 41 Register sind auf Hauptwerk, Positiv, Schwellwerk und Pedal verteilt.
Kirchturm ohne Kreuz – der Flughafen Riem war schuld
Der Flughafen Riem, 1939 eröffnet, sorgte für ein Kuriosum. Aus Sicherheitsgründen galten in der Einflugschneisen des Stadtgebiets strenge Bauhöhenbegrenzungen. Diese kann man heute noch in Neuperlach sehen. An der Haupteinflugschneise war eine Begrenzung auf 25 Meter vorgeschrieben (was acht Stockwerke ermöglichte), wobei man bei Dachaufbauten manchmal großzügig waren, sodass manche Häuser doch zumindest punktweise auf rund 26 Meter kamen. Außerhalb der Haupteinflugschneise – bereits das Marx-Zentrum lag ein paar Meter von dieser entfernt – gab es weniger strenge Limitierungen. So waren für die Häuser im Marx-Zentrum bis zu 35 Meter erlaubt, was sich in bis zu 14 Stockwerken (zuzüglich teilweise mehrstöckiger Dachaufbauten) widerspiegelt.
Genau diesr Bauhöhenbegrenzung war verantwortlich dafür, dass die St.-Augustinus-Kirche kein Kreuz auf dem Turm tragen durfte. Mit 26 Meter Höhe des Turmes war offenbar schon alles ausgeschöpft. Als Ersatz war aber aber ein kleines Kreuz auf dem Dach des Kirchenschiffs ganz vorne am Haupteingang (Westseite) aufgesetzt worden. 1992 wurde der Flughafen Riem stillgelegt, doch erst 2002 bekam der Kirchturm sein Kreuz. Im Rahmen einer umfassenden Sanierung wurde an der Nordseite des Turms ein zwölf Meter langes vergoldetes Kreuz angebracht, das sechs Meter über das Flachdach hinausragt, und das alte Kreuz auf dem Satteldach entfernt. Obwohl gerade diese Nordseite nicht senkrecht, sondern schräg läuft, steht das Kreuz selbst exakt vertikal. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass dies durch zwei unterschiedlich lange waagrechte Halterungen erzielt wird (die Abbildung zeigt es, diese anklicken, um zu vergrößern). Der Abstand des Turms zum Kreuz wird nach oben hin größer. Aber auch bei den Fenstern am rechten Rand des Turmes (Abbildung am Artikelanfang) sieht man, dass deren Abstand zur rechten Turmwand nach oben hin kleiner wird.
Nicht objektiv, sondern eine Sache der Perspektive
Ein Objektiv ist nur dem Begriff nach objektiv. In der Realität gibt es starke Verzerrungen, je weitwinkiger, desto größer werden sie. Objekte laufen dann auf einmal spitz nach oben oder unten zu, Hochhäuser und Türme, speziell am Bildrand, drohen umzustürzen. Diese stürzenden Linien lassen sich per Bildbearbeitung automatisch oder manuell aufrichten. Hat man ein Gebäude vor sich, bei dem die Kanten wirklich senkrecht laufen, lässt sich auf diese Weise ein gutes Ergebnis erzielen und ein Schiefer Turm von Pisa vermeiden. Besitzt ein Gebäude aber keine oder nicht durchgehend senkrechte Kanten, da es sich tatsächlich verjüngt, wird es schwieriger, da es weniger oder keine Anhaltspunkte gibt. Eine normale Entzerrung stürzender Linien würde hier ein Ergebnis erzielen, das an der Realität vorbeigeht. Daher wurde hier die Entzerrung behutsam eingesetzt. Dabei wurde darauf geachtet, dass alle senkrechten Kanten inklusive des Kreuzes möglichst vertikal verlaufen. Die einzige Schräge ist damit die Turmnordseite, die aber hier im Ergebnis möglicherweise subjektiv zu stark ausfällt. Es muss klar sein, dass dies nur ein Kompromiss sein kann. Keine Aufnahme, ganz speziell in diesem Fall, kann eine Betrachtung vor Ort ersetzen.
Augustinus von Hippo (* 13. November 354 in in Tagaste, auch: Thagaste, in Numidien, heute Souk Ahras in Algerien; † 28. August 430 in Hippo Regius, heute Annaba in Algerien) war „einer der vier lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike und ein wichtiger Philosoph an der Epochenschwelle zwischen Antike und Mittelalter“ (Quelle: Wikipedia). Von den Westkirchen wird Augustinus als Heiliger verehrt.
An der Westseite der Kirche mit dem Haupteingang befindet sich ein Relief des heiligen Augustinus (siehe Abbildung). Der Künstler Siegfried Moroder meißelte dieses 1958 aus den Sandsteinblöcken heraus, die bereits beim Bau der Kirche eingefügt worden waren.
Ein Bunker hat aufgrund seiner enormen Festigkeit etwas Bewahrendes, Schützendes, etwas Ewiges. Gleichzeitig tangiert er aber immer auch das Endliche, denn er ist unauflöslich mit den Schrecken des Krieges verbunden, mit dem Vergänglichen, dem Tod. Speziell Hochbunker alter Bauart verkörpern etwas Geheimnisvolles, Mystisches. Kaum mehr als einen Steinwurf von Neuperlach entfernt steht er, der Hochbunker an der Sonnwendjochstraße, Ecke Waldstraße. Die offizielle Adresse lautet Sonnwendjochstraße 54c. Vom Bunker blickt man auf die Heinrich-Wieland-Straße, den Ostpark. Der Standort indes gehört zum Stadtteil Josephsburg und damit zu Berg am Laim.
1941 wurde der Bunker als „Luftschutzbau Nr. 7“ (im Folgenden kurz als „Nr. 7“ bezeichnet) nach Plänen von Karl Meitinger (* 1882; † 1970) errichtet, einem Münchener Architekten und Baubeamten, der sich für weitere Hochbunker wie den bekannten Hochbunker an der Blumenstraße, aber auch für diverse Schwimmbäder (Städtisches Männerfreibad in der Schyrenstraße, Frauenfreibad in den Isarauen, Nordbad …) und völlig andere Arten von Bauten, etwa Wohnanlagen, verantwortlich zeichnet.
Markant ist der achteckige Grundriss von Nr. 7, ebenso die monumentale Freitreppe. Der Stil folgt der Tradition des spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Wehrbaus. Vier Geschosse hat der turmähnliche Bau, die mit einem Zeltdach abschließen. Inzwischen steht Nr. 7 unter Denkmalschutz. Der Hochbunker ist derzeit nahezu leer und für die Allgemeinheit nicht zugänglich.
Es gibt noch zahlreiche weitere Hochbunker in München. Wikipedia listet 25 noch existierende Bauten auf. 3 Hochbunker wurden abgerissen. Die meisten stehen einfach leer, so wie auch Nr. 7. Manche Hochbunker werden für kulturelle Zwecke genutzt, etwa Kunstausstellungen oder als Musik- und Theaterschule. Der Hochbunker an der Claude-Lorrain-Straße in Giesing wurde gar zu einem Wohnhaus umgebaut. Wohnen hinter 2,40 Meter dicken Wänden (das ist normalerweise die Raumhöhe!), das gibt es. Der Hochbunker an der Ungererstraße wurde umgebaut – und ist jetzt ein achtgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit ca. 1.000 m² Wohn- und Nutzfläche. Nur zwei Hochbunker sind noch als Schutzbauten (in der Schleißheimerstraße und in der Blumenstraße) vorgesehen, eine Rolle, die sie hoffentlich nie mehr ausfüllen müssen.
Auf der Suche nach mystischen Orten in Neuperlach werden wir nun das erste Mal einen Ort finden, der tatsächlich (auch) in Neuperlach liegt und nicht haarscharf daneben. Genau genommen ist es kein Ort, sondern vielmehr ein linienförmiges Gebilde: der Hachinger Bach. An seinem Verlauf gibt es eine ganze Reihe mystischer Orte. Auch als Ort der Ruhe ist der Bach an vielen Stellen mindestens eine Kraftzone. Da auch Taufrituale an Gewässern durchgeführt werden, hat ein Gewässer grundsätzlich einen gewissen mystischen Charakter. Zudem ranken sich noch Sagen und Legenden um den Hachinger Bach, dazu später mehr. Schließlich soll noch ein Experiment den Bach „erfahrbar“ machen, im wahrsten Sinne des Wortes.
Kinder baden im Hachinger Bach an der Sebastian-Bauer-Strasse im August 1932. Bild: Festring PerlachAnsichtskarte Hachinger- und Gleißental aus der Vogelperspektive (um 1909). Urheber: unbekannt, Lizenz: Public Domain
Zunächst einmal das Wichtigste: Der Hachinger Bach fließt durch Oberhaching, Taufkirchen, Unterhaching, Unterbiberg, Perlach und dann eben auch Neuperlach. Gleich hinter Neuperlach taucht dann der Bach in den Untergrund ab, worauf später noch näher eingegangen wird. Letztlich fließt der Bach über seine Folgegewässer ins Schwarze Meer.
Ein Bach ohne eindeutige Quelle – und mit ungewöhnlicher Mündung
Das zwölf Kilometer lange Gewässer beginnt in einer ehemaligen Gletscherabflussrinne zwischen Deisenhofen und Oberhaching. Dabei zeigt sich die erste Besonderheit, der Hachinger Bach hat keine eindeutige Quelle. Die Stelle, wo der Hachinger Bach in Erscheinung tritt, liegt in einem Bereich, in dem das vom Deininger Weiher ausgehende Gleißental zum Hachinger Tal wird. Auf einer Länge von rund 100 Metern tritt stetig mehr Grundwasser aus dem Boden, sodass der Boden immer mehr Feuchtigkeit aufweist, bis tatsächlich eine sichtbare Wasserrinne und damit der Bach entsteht. Da das Grundwasser ständigen Schwankungen unterworfen ist, lässt sich kein genauer Quellpunkt ausmachen. Um zu verhindern, dass das Bachbett ganz trocken fallen kann, wurde neben einem Parkweg ein Rohr installiert, das Wasser einleitet. Die Wassermenge steigt im weiteren Bachverlauf an – durch Grundwassereintritt und Zuflüsse wie den Entenbach in Taufkirchen.
Doch nördlich von Unterhaching ist der Bach in Gefahr, da die Flinzschicht, die das Wasser hält und den Bach vor einem Versickern bewahrt, stark abfällt. Ebenso sinkt das Grundwasser. Doch die Schlammablagerungen, die der Bach selbst geschaffen hat, verschonen ihn vor diesem Schicksal. Dadurch versickerte der Bach nicht mehr wie ursprünglich irgendwo kurz nach Unterhaching in der Münchner Schotterebene, sondern schaffte es noch bis zu einer Stelle, die nördlich des heutigen Ostparks liegt. Doch heute ist alles anders. Der Bach unterquert nach dem Ostpark noch die Heinrich-Wieland-Straße und hat dann noch 120 Gnadenmeter an der Oberfläche, bevor er seit 1933 in einem Einlaufbauwerk mit automatischem Schmutzrechen abtaucht. Neben dem Einlaufbauwerk wurde ein Versickerungsbecken angelegt, das bei Hochwasser Überschwemmungen verhindern soll.
Jetzt wird es unterirdisch
Der Bach fließt ab dem Einlaufbauwerk unterirdisch durch ein profanes Betonrohr bis zum so genannten Hüllgraben, einem künstlich angelegten Kanal, der am Zamdorfer Gleisdreieck beginnt. Von dort geht es oberirdisch weiter zum sogenannten Abfanggraben, der zwischen Johanneskirchen und Aschheim liegt. Dieser führt schließlich zum Mittlere-Isar-Kanal westlich von Neufinsing. Letzterer fließt dann bei Tiefenbach, westlich von Landshut, in die Isar. Diese wiederum mündet bekanntlich in die Donau und diese fließt noch „bekannlicher“ ins Schwarze Meer.
Renaturierung
Der Bach wurde wie viele Gewässer auch an vielen Stellen begradigt. Auch heute noch fließt er an manchen Stellen schnurgerade, oft sogar in einer kanalähnlichen Betonrinne. An einigen Stellen, etwa in einem Teilabschnitt in Unterbiberg, wurde aber inzwischen eine Renaturierung durchgeführt. Inwieweit diese Renaturierungen gelungen sind, zeigen die Fotos weiter unten.
Nach oben kommen!
Forderungen, den Hachinger Bach auch in Berg am Laim, wo er ja unterirdisch fließt, an die Oberfläche zu holen, gibt es immer wieder. Man hat auch eine vorbereitende Maßnahme durchgeführt und vom Einlaufbauwerk bis zum Pavillon der U-Bahn-Station Josephsburg ein Bachbett angelegt. Doch dieses ist bis heute ungenutzt. Update: 2014 sollte es weitergehen und der Bach hier offengelegt werden. Bis Januar 2021 ist aber nichts passiert. Update 2021: Angeblich soll die Umsetzung nun 2021 geschehen.
Legende
Früher versiegte die Quelle des Baches rund alle sieben Jahre, um dann ein Jahr später wieder aufzutauchen. Dafür und auch für das Versickern des Bachs hatte man damals keine Erklärungen. Entsprechend entstanden einige Sagen, in denen dafür dem Teufel die Verantwortung dafür gegeben wurde. Ferner ist eine Sage bekannt, in der von einem Erbschaftsstreit um eine Mühle am Bach zwischen zwei Söhnen die Rede ist. Da sich die Söhne nicht einigen konnten, soll Gott höchstpersönlich die Quelle zum Versiegen gebracht haben, um die Mühle vorübergehend sinnlos zu machen.
Wortherkunft
Der Name Hachinger Bach leitet sich von Hacho ab, einem Bajuwaren, der zwischen dem 5. und dem 8. Jahrhundert Siedlungen entlang des Bachlaufs errichtete.
Das Experiment – Entlang am Hachinger Bach
In dem angekündigten Experiment möchte ich den gesamten Hachinger Bach mit dem Fahrrad abfahren und auch das ominöse Wasserrohr an der Quelle lokalisieren. Der Grundgedanke ist, dass wenn ich nach Deisenhofen auf der normalen Straße fahre, ich möglicherweise gar nichts finde, da das Wasserrohr gut versteckt und der Bachverlauf unklar sein könnten. Also fange ich lieber auf der sicheren Seite an (im wahrsten Wortsinne!), das heißt beim Einlaufbauwerk am Michaelibad. Von dort aus taste ich mich gewissermaßen zum anderen Ende der Schnur. Meine selbst gesetzte Vorgabe ist, möglichst immer am Ufer zu fahren, zumindest aber in Sichtnähe zum Bach. An Stellen, wo der Bach durch Privatgrundstücke fließt, sind Ausnahmen möglich, aber zu weit sollte ich mich nicht vom Bach wegbewegen. Alle Bilder sind übrigens in der Reihenfolge streng von der Mündung in Richtung Quelle angeordnet. Der Blick wechselt aber mitunter und geht mal in die eine und mal die andere Richtung (je nachdem, was es zu sehen gibt und auch um Gegenlichtaufnahmen möglichst zu vermeiden). Das Experiment kann beginnen. Werde ich die Aufgabe meistern und am Ende vor dem erwähnten Rohr stehen?
Noch ein Hinweis: In dem nachfolgenden Text mag man mir verzeihen, dass ich den Verlauf Richtung Quelle beschreibe und dabei immer mal wieder die Formulierungen der „Bach unterquert, schlängelt sich (oder ähnlich)“ verwende, obwohl das ja dann quasi flussaufwärts wäre. Natürlich kann selbst der Hachinger Bach nicht Richtung Quelle und auch nicht bergauf fließen. Aber es ließe sich anders nur sehr kompliziert ausdrücken, daher diese sprachliche Ungenauigkeit.
Ich starte am Einlaufbauwerk, das sich an der Kampenwandstraße befindet. Das Kleine Brauhaus Wilder Mann ist hier ganz in der Nähe. Das Gelände mit dem Einlaufbauwerk ist eingezäunt und durch Bewuchs nur schlecht einsehbar. Lediglich den Bach sieht man deutlich verschwinden, der dann auf der anderen Seite nicht mehr auftaucht und sich unterirdisch auf seine Reise gen Norden begibt. In dem kurzen Stück zwischen Einlaufbauwerk und Heinrich-Wieland-Straße hat der Bach immerhin ein würdevolles Bett.
Nachdem der Bach die Heinrich-Wieland-Straße unterquert hat (Bild links), geht es ziemlich idyllisch durch den Ostpark. Es gibt diverse Brücken, auch Stellen, wo man nur mit Mühe auf einem kleinen Trampelpfad dem Gewässer folgen kann. Aber es lohnt sich. Ich zeige einfach mal einige der schönsten und typischsten Stellen. Bei einigen Bildern kann man kaum glauben, sich im künstlich angelegten Ostpark zu befinden. Es lohnt sich aber, die offensichtlichen Wege zu verlassen und dem Bach haut-, besser wassernah zu folgen.
Nachdem der Hachinger Bach die Staudingerstraße unterquert hat, fließt er am Adolf-Baeyer-Damm durch Neuperlach West. Das Ufer ist hier schön grün angelegt, aber das Ufer ist nicht so natürlich und wild wie im Ostpark. Hier steht jedoch das Erholungserlebnis der Bürger im Vordergrund, so führen an einer Stelle z.B. Betonstufen runter zum Bach (siehe die ersten drei Bilder). Unter der Ständlerstraße verlässt der Bach schließlich Neuperlach (letztes Bild).
Nach der Ständlerstraße schlängelt sich das Bächlein durch Perlach, also gewissermaßen Altperlach. Hier findet sich ein extrem abwechslungsreicher Verlauf. Es gibt wilde Stellen, aber auch gezähmte, bei denen der Bach fast schon trostlos in einer schnurgeraden Betonrinne dahinplätschert. Auffällig sind die vielen Brücken, von denen manche speziell nur für den Zugang von Einfamilienhäusern gebaut wurden. Einige der Brücken sind sehr simpel, andere aufwändiger und auch mit schwerem Gerät befahrbar.
Die Häuser weisen meist sehr dörflichen Charakter auf, aber auch Neubauarchitektur, die verdächtig nach Einheitsarchitektur von der Stange aussieht, hat sich stellenweise breit gemacht. Einöde wechselt sich mit belebten Stellen ab. Das Zentrum ist natürlich der Pfanzeltplatz, wo auch ein Marktplatz und die meisten Läden angesiedelt sind. Viele der Geschäfte haben ihren ursprünglichen Charakter behalten, bei manchen scheint die Zeit in den 1960er-Jahren stehen geblieben zu sein.
Am Pfanzeltplatz treffen wir auch auf den ersten echten mystischen Ort, die 1728 errichtete barocke römisch-katholische Pfarrkirche St. Michael (siehe Bild links). Etwas weiter stadtauswärts – der Sebastian-Bauer-Straße folgend – kommen wir noch einmal an einer Kirche und damit an einem weiteren wirklichen mystischen Ort vorbei, der evangelisch-lutherischen St.-Paulus-Kirche (siehe Bild rechts).Es ist keine Kirche wie jede andere, es ist vielmehr die älteste evangelische Kirche Münchens. Sie wurde 1849 nach Plänen des Architekten Georg Friedrich Ziebland (* 1800; † 1873) gebaut. Von ihm stammen unter anderem auch die Staatlichen Antikensammlungen am Königsplatz.
Unter den S-Bahn-Gleisen verlässt der Bach schließlich das eigentliche Perlach. Jetzt geht es weiter durch Perlach Süd (nicht zu verwechseln mit Neuperlach Süd!).
Perlach Süd – Idylle und eine geheimnisvolle Kapelle
Obwohl es in Perlach Süd ein Gewerbegebiet gibt, befinden sich am Bach die vielleicht idyllischsten Punkte überhaupt. Der Bach fließt dabei westlich der Unterbiberger Straße und parallel zu ihr. Am Ufer führt ein einfacher Pfad. An einigen Punkten läuft der Bach fast schon spektakulär durch Privatgrundstücke und ganz nah an Privathäusern vorbei. Es gibt viel zu entdecken – interessante Brücken, ein Baumhaus und ganz besonders geformte Bäume.
Am südlichsten Zipfel von Perlach kann ein weiterer echter mystischer Ort bestaunt werden, eine Kapelle gleich neben dem Bach. Leider ist „bestaunen“ schon fast zu viel versprochen, denn das Gotteshaus steht auf einem nicht zugänglichen, eingefriedeten Privatgrundstück. Das Wohnhaus und die Einrichtungen um das Haus herum machen nicht mehr den frischsten, ja fast schon einen verlassenen Eindruck. Dem Besucher bleibt leider nur ein Blick auf die Kapelle (siehe letztes Bild). Vielleicht weiß ja einer der Neuperlach.org-Leser mehr über die Kapelle.
Nun führt der Bachverlauf mich nach Unterbiberg, einem Ortsteil von Neubiberg. Hier hat der Bach richtig viel Platz. Es gibt einen Park und große Felder und es ist alles nicht so zugewachsen. Das erleichtert es auch, Bilder zu machen, die nicht wie die bisherigen den Bach vor einem eher unruhigen, grünen Hintergrund zeigen. Als Erstes komme ich an der Grundschule Unterbiberg vorbei, ein sehr farbenfrohes Gebäude, das bezeichnenderweise an der Straße „Am Hachinger Bach“ liegt. Als Nächstes führt mich mein Weg an der barocken römisch-katholischen Kirche St. Georg vorbei, dem bereits vierten mystischen Ort. Das dürfte rekordverdächtig für diese Reihe auf Neuperlach.org sein! Der Bau von St. Georg wurde 1725 begonnen und rund 20 Jahre später abgeschlossen. Der Friedhof ist übrigens noch viel älter, etwa 600 Jahre. Kurz hinter St. Georg verlasse ich den bebauten Teil von Unterbiberg. Nun wird es zunächst auf ein paar Metern fast so was wie wildromantisch, wenn man mal über die steinerne schnurgerade Kanalrinne hinwegsieht. Etwas weiter hinten wird der Bach begradigt über riesige Felder geführt. Hier sind noch keine Baumaschinen angerückt, um eine Neubausiedlung aus dem Boden zu stampfen, immerhin. Der Bach ist Hauptakteur in der Szenerie, ein Blick zurück auf St. Georg darf nicht fehlen. Nur das Rauschen der A8 im Hintergrund trübt die Stimmung.
Bald nähert sich der Bachverlauf der Autobahn. Und der Bach fließt unter der Autobahn durch. Das wäre eigentlich nicht schlimm, doch das Tunnelbauwerk hat nur einen engen Notdurchgang. Natürlich weiß ich, dass es noch andere Unter-/Überquerungsmöglichkeiten in der Nähe gibt, aber ich will ja direkt dem Bach folgen. Nur mit Mühe schaffe ich es, mein Rad in den schmalen Tunnel mit den scharfen abknickenden Mauern einzufädeln. Zum Glück leide ich nicht unter Klaustrophobie. Das gerade Stück lege ich sogar fahrend zurück, am Ende muss ich das Rad wieder ausfädeln. Geschafft!
Nach der unbequemen Tunnel-Tour bin ich nun auf der anderen Seite, die zu Unterhaching gehört. Hier führt der Bach erstmals durch einen Ort, wo sich der Name des Baches auch im Ortsnamen findet. Doch die Freude währt nur kurz, der Bach verschwindet nach wenigen Metern in einem sehr gut eingezäunten Grundstück. Da geht es endgültig nicht mehr weiter, auch nicht so einfach an der Seite vorbei. Ich schaue mich ein wenig um. Ich befinde mich auf einem riesigen Parkplatz, auf dessen Ende das Geothermiekraftwerk Unterhaching liegt. Über den Parkplatz komme ich zu einer Hauptstraße, der Biberger Straße. Würde ich dieser folgen, würde ich sicherlich bald wieder auf den Bach treffen. Doch mir läuft die Zeit davon. Viel zu lange habe ich für die vielen Fotostopps gebraucht. Auch schlägt das Wetter nun so langsam um.
Das Projekt Wasserrohr-Lokalisierung ist daher erst einmal gescheitert, aber gesehen habe ich dennoch eine Menge Interessantes. Einen mystischen Ort auf Neuperlacher Gebiet habe ich allerdings, wenn man strengste Maßstäbe anlegt, wieder nicht gefunden, es sei denn, man lässt den Bach als Ganzes durchgehen, wie ich es am Anfang angedeutet habe. Aber es wird sicherlich eines Tages noch einen 9. Teil der Serie geben. Dann werden die Karten neu gemischt.
Am Ende noch ein kleines Zuckerl:
Das Michaeli-Gymnasium hat gleich zweimal einen Bezug zum Hachinger Bach
Michaeli-Gymnasium. Foto: Rufus46 / Lizenz: CC BY-SA 3.0)
Das 1971 gegründete staatliche Michaeli-Gymnasium im Stadtteil Josephsburg, der zum Stadtbezirk Berg am Laim gehört, liegt nicht nur in der Nähe des Hachinger Bachs, genauer an dem erwähnten Einlaufbauwerk, sondern hat auch eine passende postalische Adresse. Man würde sich für eine Schule von Weltruf, die rund 1.300 Schüler und rund 100 Lehrkräfte beheimatet, einen Straßennamen wie etwa Heinrich-Mann-Straße oder Albert-Einstein-Allee wünschen, doch der Betonbau liegt an der Hachinger-Bach-Straße 25. Mit etwas Augenzwinkern betrachtet nimmt der verniedlichende Name dem renommierten Gymnasium etwas von seinem Weltstadtflair. Aber München ist ja vielleicht gar keine Weltstadt, sondern eher ein Weltdorf und durch den Straßennamen wird die Schule wiederum etwas Besonderes. Sicherlich wird schon der eine oder andere mit angelsächsischen Wurzeln die Adresse falsch als „Häjtschinger Bach“ ausgesprochen haben.
Eine weitere Eigenheit des Gebäudes ist, dass man aus Gründen der Kostenersparnis das gleichzeitig im Stadtteil Fürstenried entstandene Thomas-Mann-Gymnasium nach exakt den gleichen Bauplänen errichtetet hat. Ähnliches findet man auch in Neuperlach – auch dort sehen sich die meisten Schulen zum Verwechseln ähnlich, etwa die Grundschule am Karl-Marx-Ring, die Grundschule an der Kafkastraße und (früher, vor dem Umbau) die Wilhelm-Röntgen-Realschule an der Klabundstraße. Effizienz ist alles.
Kunst
Die Bachmühle in Taufkirchen. Bild: Festring Perlach
An der Kreuzung Heinrich-Wieland-Straße/Albert-Schweitzer-Straße/Corinthstraße steht am nordöstlichen Eck die denkmalgeschützte Michaelikapelle. Wer sich hier nicht sofort was darunter vorstellen kann, es ist die riesige Kreuzung zwischen dem Schulzentrum an der Quiddestraße und dem Lidl-Markt an der Corinthstraße. Der Ostpark beginnt dort ebenso. Die Kapelle selbst befindet sich neben eben diesem Lidl-Markt.
Bis jetzt ist Neuperlach.org auf der Suche nach einem mystischen Ort, der sich auch wirklich in Neuperlach liegt und nicht nur in der Nähe des Stadtteils. Die Michaelikapelle ist ganz nahe dran. Denn der Ort, an dem sie steht, gehörte früher zur Gemarkung Perlach, und so ist sie auch im Grundbuchamt eingetragen. Die Kapelle entstand im Rahmen der Siedlung Michaeliburg, die zum Teil auf Truderinger als auch auf Perlacher Gebiet liegt. Nach dem Bau von Neuperlach und der Heinrich-Wieland-Straße sind die Stadtbezirksgrenzen entlang der Straße neu gezogen worden, sodass die Kapelle heute zum Stadtteil Trudering (Stadtbezirk Trudering-Riem) gehört.
Aber nur haarscharf: Die stadtauswärts führenden Fahrspuren der Heinrich-Wieland-Straße zählen an dieser Position schon zu Neuperlach, aber die Fahrspuren auf der anderen Seite und damit auch die am rechten Straßenrand (Blick stadteinwärts) befindliche Kapelle werden noch dem Stadtteil Stadtbezirk Trudering-Riem zugerechnet. Schade, aber die wenigen fehlenden Meter (es sind nur rund 50 Meter bis zur Grenze) lassen das Bauwerk gefühlt zu Neuperlach gehören.
Die Kapelle wurde am 7. Oktober 1900 eröffnet und ist St. Michael geweiht. Einmal im Jahr, zum Volkstrauertag, findet in der Kapelle ein Treffen der Vereine der Umgebung statt, die der Opfer der beiden Weltkriege sowie aller danach geführten Kriege gedenken. Sie erfüllt daher die Funktion einer Kriegergedächtniskapelle.
Geschichte
Die Kapelle hat eine bewegte Geschichte hinter sich. In Auftrag gegeben wurde sie den Quellen nach von Michael Obermayer (auch Versionen mit Michasel Obermeyer und Michael Neumeyer sind in Umlauf) aus Straßtrudering (der als erster Siedler auch Namensgeber für die Siedlung Michaeliburg sein soll), der sich der Gemeinde Perlach gegenüber verpflichtet hatte, als Gegenleistung für die Genehmigung seines Wirtshausbetriebs, eine Kapelle zu errichten. Das Gebäude mit dem früheren Wirtshaus wurde im Volksmund wegen des burgähnlichen Aussehens Michaeliburg genannt, erst 2009 wurde es abgerissen. Da die Kapelle St. Michael geweiht ist, gerät die Theorie über die Namensherkunft allerdings ins Wanken.
Das Grundstück erwarb Obermayer 1898, die Quelle „Trudering – Waldtrudering – Riem: Münchens ferner Osten“ nennt hier als Kaufpreis 60 Mark. 1906 bekam die Kapelle neue Eigentümer, die die Verpflichtung, die Kapelle ausschließlich für römisch-katholische Gottesdienste zu benutzen, ignorierten. Die Kapelle soll als Lagerraum und für landwirtschaftliche Zwecke verwendet worden sein. 1922 erhielt die Kapelle nochmals einen neuen Eigentümer, der wieder Gottesdienste initiierte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg war die Kirche in einem erbärmlichen Zustand. Dach, Fenster und Türen fehlten, selbst der Altar war entwendet worden. Die Kirchenbänke wurden offenbar in einem der strengen Nachkriegswinter verheizt. Nachdem es zunächst ernsthafte Überlegungen gab, die Kapelle abzureißen, wurde sie schließlich unter dem Einsatz einiger engagierter Bürger aus der Siedlung Michaeliburg aufwändig wiederhergestellt.
Denkmalschutz
Der Bayerische Denkmal-Atlas sagt zu dem Gebäude:
Kriegergedächtniskapelle Michaeliburg, Putzbau mit Satteldach und
Dachreiter, neugotisch, 1898; mit Ausstattung, nachqualifiziert.
Historische Fotos mal ganz anders
Hier noch ein seltenes Bild der Michaelikapelle aus früheren Zeiten (linkes Bild). Es stammt aus dem Video „Altes aus Neuperlach“ von Peter Wahrendorff. Michaelikapelle ca. 1975.
Michaelikapelle ca. 1975 (Screenshot aus dem Video „Altes aus Neuperlach“)
Auch im nächsten Bild auch ist die Michaelikapelle zu sehen, zwischen der Tram und dem linken Bildrand. Wer gut hinschaut, erkennt in dem rechten Bild auch die Michaeliburg, die Turmspitzen sind zwischen der Tram und dem Kran zu sehen.-Vielen Dank an einen Leser für den Tipp. Das Bild gibt es in der Rubrik Tram auch ohne Pfeile:
M/m-Zug der Linie 11 an der Haltestelle Karl-Marx-Ring. Blick ist stadteinwärts. Foto ist vom 12.09.1970 (dem Eröffnungstag!). Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
Zugegeben liegt unser heutiger mystischer Ort nicht in Neuperlach und auch überhaupt nicht in Perlach. Aber der Name „Friedhof am Perlacher Forst“ könnte „perlachiger“ nicht sein. Außerdem ist unsere heutige Einrichtung der „Mutterfriedhof“ des nicht eigenständigen Friedhof Perlach, und Letzterer befindet sich nur als einen Steinwurf vom Neuperlacher Wohnring entfernt. Es gibt also genug Verbindungen zu Perlach, auch wenn der Friedhof an der Stadelheimer Straße 24 offiziell zu Obergiesing gehört. Im Nordwesten grenzt das Gelände an das Gefängnis Stadelheim. Das Waldgebiet des Perlacher Forst beginnt ein Stück hinter dem Friedhof im Südwesten, getrennt durch die Bundesautobahn 995. In der Umgebungskarte am Artikelende ist links unten noch ein kleiner Ausschnitt des Perlacher Forst zu sehen.
Per ÖPNV erreicht man den Friedhof mit der Trambahn (Linie 27), die vor dem Friedhof ihren Endpunkt hat. Diese Haltestelle heißt heute Schwanseestraße, früher Schwanseeplatz und noch früher „Friedhof am Perlacher Forst“ und nochmals früher „Perlacher Forst“. Außerdem wird die Haltestelle Schwanseestraße von der Buslinie 139 bedient, die ostwärts nach Neuperlach Zentrum und von dort weiter zur Messestadt West fährt.
Der Friedhof wurde 1931 eröffnet und verfügt über rund 27.000 Grabplätze. Des Weiteren finden sich zwei Ehrenhaine für KZ-Opfer.
Aussegnungshalle Friedhof am Perlacher Forst
Gräber bekannter Persönlichkeiten
Friedhof am Perlacher Forst. Grab der Geschwister Scholl und von Christoph Probst und deren Eltern. Foto: קיין אומוויסנדיקע פּרעפֿערענצן / Lizenz: CC BY-SA 4.0
Auf dem Friedhof haben die Mitglieder der Widerstandsgruppe gegen den Nationalsozialismus „Weiße Rose“ Hans Leipelt (*1921, †1945), Christoph Probst (* 1919, † 1943), Alexander Schmorell (* 1917, † 1943), Hans Scholl (* 1918, † 1943), Sophie Scholl (* 1921, † 1943) und Marie-Luise Schultze-Jahn (* 1918, † 2010) ihre letzte Ruhestätte. Hans Leipelt, Christoph Probst, Alexander Schmorell, Hans Scholl und Sophie Scholl wurden von den Nazis im Gefängnis Stadelheim mit dem Fallbeil hingerichtet. Marie-Luise Schultze-Jahn entging der Hinrichtung, da Hans Leipelt die gesamte Verantwortung für die Widerstandshandlungen auf sich nahm. Sie wurde schließlich zu zwölf Jahren Zuchthaus verurteilt und 1945 von US-Soldaten befreit.
Wilhelm Hoegner (* 1887, † 1980), „Vater“ der Bayerischen Verfassung, bayerischer Ministerpräsident und Ehrenbürger der Landeshauptstadt München hat hier ebenso seine letzte Ruhe gefunden. Nach ihm wurde eine Straße in Perlach benannt.
Ein Besuch auf dem Friedhof
Ich stelle mein Rad vor einem der Nebeneingänge ab. Gleich fällt auf, wie groß das Gelände ist. Es gibt natürlich noch größere Friedhöfe, aber ein wenig Orientierungssinn sollte man schon mitbringen, wenn man dort einen Rundgang unternimmt. Obwohl auf dem Gelände Fahrrad fahren streng verboten ist, sieht man auffallend viele Radler. Ich hätte es nicht mal gewagt, mein Rad auch nur schiebend mitzuführen. Einige der Leute, die auf dem Rad am mir vorbeifahren, sind in einem Alter, in dem es für sie vielleicht der weit bequemere oder gar der faktisch einzig mögliche Weg ist, um überhaupt zur Grabstätte ihrer verstorbenen Angehörigen zu gelangen. Hier sollten wir nachsichtig sein. Doch dann brausen an mir immer wieder sehr junge Radler vorbei. Diese Bewegung kann aber die Atmosphäre eines Friedhofs nicht angreifen. Ein paar Gartenbaufahrzeuge sind auch unterwegs. Ich gehe zweimal kreuz und quer über das Gelände, in einer für mich untypisch geringen Geschwindigkeit, an der Aussegnungshalle vorbei, an den Urnengräbern und an den Ehrenhainen. Jegliche Alltagshektik ist verschwunden, die Mystik eines Friedhofs ist über den Dingen.
Schon als Kind habe ich mich gefragt, woher denn die benachbarte Siedlung Michaeliburg (die heute teilweise in Trudering (Stadtbezirk Trudering-Riem) und teilweise im Stadtteil Neuperlach (Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach liegt) ihren Namen hat. Denn eine Burg hatte ich dort nie gesehen. Noch fast bekannter als die Siedlung ist das in der Nähe befindliche Michaelibad, welches das größte Freizeitbad von München darstellt. Es liegt zwar in Neuperlach, sein Name ist aber auch von der Michaeliburg abgeleitet.
Ich ging lange Zeit davon aus, dass es früher mal eine Burg gab, die schon lange nicht mehr existiert. Letzte Woche gab es im familiären Umfeld eine Erwähnung des Themas. Anlass waren neu angebotene Wohnungen in der Siedlung Michaeliburg. Damals konnte ich zur Entstehung des Namens Michaeliburg nichts beitragen außer Spekulationen.
Wie es der Zufall will, brachte am Montag der Pizzabote eine tz-Zeitung als Gratisangebot mit. Dort las ich, die Michaeliburg würde noch stehen, würde aber bald abgerissen werden. Das klingt spannend, aber auch traurig. Wie auch immer, es ist eine letzte Gelegenheit für Fotos.
Also machte ich mich auf die Suche. Die Burg sollte nach der Beschreibung in der Zeitung nur einen Steinwurf von meinem Haus entfernt sein. Immerhin befindet sich die Zehntfeldstraße, an der die Burg liegen soll, gleich hinter meinem Haus. Ich nahm den Ausgang in meinem Haus und schritt durch die Parkanlagen. Wenige Minuten später erblickte ich schon die Türme der Burg. Natürlich hatte ich das Gebäude schon mal gesehen, aber leider nicht genauer angeschaut und auch nicht als Burg eingestuft. Es ist ja auch eher ein „Bürgchen“ mit zwei „Türmchen“.
Laut dem tz-Artikel (30.06.2009, Seite 6) sei das Gebäude 1898 „angeblich“ vom Gastwirt Michael Neumeyer errichtet worden, der dort eine Gaststätte betrieben haben soll, was den Namen „Michaeliburg“ erklären würde (andere Quellen sagen „Obermayer“ oder „Obermeyer“). Das Haus habe Georg Seger gehört, dem Opa von Gabriele Strauß, die die Ex-Frau von Max Strauß ist (der bekanntlich wiederum der Sohn vom berühmten Franz Josef Strauß ist). Später sei das Objekt an Gabriele Strauß, ihren Bruder und eine Cousine gewandert. Vor sechs Monaten sei das Grundstück an den Unternehmer Pöttinger verkauft worden, der nun einen Neubau hinstellen will. Hier gäbe es nun Ärger, denn den Anwohnern ist die vorgesehene Bebauung zu dicht, es gäbe zu viel Beton und zu wenig Freiflächen und Grün. Allerdings sei die Bebauungsdichte bereits reduziert worden. Den Anwohnern ist es aber immer noch zu dicht. Vier Komplexe mit 23 Eigentumswohnungen sollen entstehen. Eine Modernisierung des Gebäudes wäre zu aufwändig. Die Burg sei nun nicht mehr zu retten, da sie nicht unter Denkmalschutz stehe.
Gabriele Strauß kenne das Gebäude aus der Kindheit. Die Geschichte mit der Gaststätte sei ein Märchen, meint sie, da sich im Haus lauter Ein-Zimmer-Wohnungen mit Küche und Klo auf dem Gang draußen befinden würden. Ihr Großvater, der Maurer war, habe das Gebäude gekauft und eine Baustoffhandlung aufgebaut. Er habe dann ein Logo entworfen, welches das Haus zeigt und diesem den Namen Michaeliburg gegeben – als eine Art Marketing-Gag.
Als ich die ersten Fotos schoss, sprach mich ein Anwohner an. Er behauptete, vieles, das in dem besagten Artikel stehen würde, würde nicht stimmen. Der Bauherr wäre ein anderer, er könne aber den genauen Bauherrn momentan nicht nennen. Laut dem Anwohner wurde das Gebäude ursprünglich als Jagdschloss errichtet. Die Remise wäre dann später abgerissen worden. Hinter dem Gebäude habe es einen Bauernhof gegeben. An dieser Stelle steht heute ein Lidl-Markt (Kreuzung Corinthstraße/Bajuwarenstraße/Zehntfeldstraße).
Ja, zumindest der Lidl-Markt ist nicht zu übersehen. Im Discounter einkaufen, im Schatten der Burg, das ist noch für kurze Zeit möglich.
Der Vorname „Michael“ des Burgbauers „Neumeyer“ (oder „Obermeyer“ bzw. „Obermeyer“) scheint auf den ersten Blick der Siedlung den Namen gegeben zu haben. Allerdings existiert seit 1900 in der Siedlung die Michaelikapelle, die St. Michael geweiht ist, was die Namenstheorie ins Wanken bringt.
Trivia zum Standort: Trudering? Perlach?
Auch noch interessant: Die Siedlung Michaeliburg lag schon von Anfang teils auf Perlacher und teils auf Truderinger Gebiet. Das Gebäude der Michaeliburg ist dabei Ersterem zuzurechnen. Das bedeutet, der Ort, an dem die Michaeliburg stand, gehörte früher zur Gemarkung Perlach, und so ist sie auch im Grundbuchamt eingetragen. Konkret sind dort die Grundstücke bis etwa zur Zehntfeldstraße unter Gemarkung Perlach verzeichnet. Nach dem Bau von Neuperlach und der Heinrich-Wieland-Straße sind die Stadtbezirksgrenzen entlang der Straße neu gezogen worden, sodass der Standort der Michaeliburg heute zum Stadtbezirk Trudering-Riem gehört.
Update 28.04.2011: Abriss und Nachfolger
Die Michaeliburg ist Geschichte. Knapp zwei Jahre nach Beginn der Entkernung ist es an der Zeit, mal nachzuschauen, ob das alte Burg einen würdigen Nachfolger erhalten hat. Ich würde sagen, nein, auch wenn das subjektiv ist. Der neue Bau ist ein Allerweltsbau. Schade, dass das historische Gebäude, das vermutlich der Siedlung den Namen gab, ein Opfer der Abrissbirne wurde.
Der Truderinger Wald, der bekanntlich hinter den letzten Neuperlacher Hochhäusern des Graf-Zentrum beginnt, hat so manchen mystischen Ort zu bieten. Über die Mariengrotte und den Schwedenstein wurde bereits berichtet. Das ist aber noch nicht alles: Gut im Wald versteckt findet sich ein kleines Gotteshaus, die Josefskapelle. Ihr Standort ist zwar nicht in Neuperlach, aber wir bleiben zumindest Perlach treu, das Gebiet gehört zu Waldperlach.
Entstehungsgeschichte
Die Geschichte begann damit, dass der Waldperlacher Pfarrei St. Bruder Klaus im Frühjahr 1977 eine Josefsfigur gestiftet wurde. Gemeint ist der heilige Josef von Nazareth, also der Ziehvater Jesu. Zur Unterbringung und zum Schutz der Figur kam der Vorschlag auf, eine Kapelle im Wald zu errichten. Der Bau wurde alleine aus Spendenmitteln finanziert, nachdem das Ordinariat die Bau- und Nachfolgekosten nicht übernehmen wollte. Am 1. Mai 1980 wurde die Kapelle schließlich eingeweiht.
Die Kapelle
Der Bau mit kreisrunder Grundfläche liegt am Friedrich-Panzer-Weg, der zunächst durch Waldperlach als geteerte Straße beginnt und ab dem Waldrand als Wirtschaftsweg weiterläuft. Auch wenn der Bau nicht wirklich alt ist und das Flair vergangener Jahrhunderte fehlt, ist der Ort alleine durch die Waldlage etwas Besonderes. Auf dem Vorplatz der Kapelle gibt es zunächst ein großes Kruzifix sowie eine Holzskulptur der Mutter Gottes zu bestaunen. Der eigentliche Schatz, die gestiftete Josefsfigur mit Christuskind auf dem Arm, ist in der Kapelle zu finden, hinter einem Gitterzaun.
Fast alle Straßennamen in Waldperlach haben etwas mit Märchen und Sagen zu tun (Neuperlach.org berichtete: Erzähl doch keine Märchen). So auch der Friedrich-Panzer-Weg, an dem wie erwähnt die Josefskapelle liegt. Friedrich Panzer (* 1794; † 1854) war ein bayerischer Sagensammler und Architekt. Die Sagen trug er auf seinen Dienstreisen zusammen. Sein besonderes Interesse galt denjenigen Erzählungen, in denen er Spuren alten Götterglaubens annahm. Diese mythologische Sagendeutung wird aber heute abgelehnt.
Weitere Josefskapellen und -kirchen
Es gibt in Deutschland und auch im Ausland sehr viele Josefskapellen und -kirchen (Schreibweise auch: Joseph…). Eine Übersicht findet sich auf Wikipedia. Die meisten sind dem heiligen Josef von Nazareth, dem Ziehvater Jesu, geweiht, einige aber auch dem heiligen Josef von Arimathäa, einem Jünger Jesu.
ÖPNV-Benutzer fahren mit dem Metrobus 55 von Neuperlach Zentrum (U5, ab Dezember 2011 auch U7) bis Waldheimplatz. Von dort bewegt man sich stadtauswärts auf breiten Putzbrunner Straße bis zur Kreuzung Friedrich-Panzer-Weg. Hier biegt man links ab und folgt dem Friedrich-Panzer-Weg. Nicht weit vom Waldrand taucht dann die Kapelle auf der rechten Wegseite auf. Automobilfahrer programmieren ihr Navigationsgerät auf „Am Bauernwald 1“. Dort lässt sich leicht ein Parkplatz finden. Zu Fuß geht es dann am Friedrich-Panzer-Weg wie beschrieben weiter.
Ob es auf Neuperlacher Gebiet mystische Orte gibt, ist umstritten. Zwar spürte Neuperlach.org bereits zweimal einen mystischen Ort auf, beide Orte lagen aber haarscharf außerhalb Neuperlachs (Alter Schwede und Mini-Lourdes im Truderinger Wald). In diesem dritten und keinesfalls letzten Teil sind wir aber dieses Mal so nahe an Neuperlach dran wie noch nie.
An der Putzbrunner Straße, die Neuperlach Nord/Mitte und Neuperlach Süd teilt, liegt er, der „Friedhof Perlach“. Die Adresse ist Putzbrunner Straße 51. Gemeint ist also nicht der „Neue Südfriedhof“ an der Hochäckerstraße und auch nicht der Friedhof am Perlacher Forst an der Stadelheimer Staße, sondern ein weniger bekannter und recht kleiner Friedhof – fast quadratsich mit einer Kantenlänge von rund 125×130 Metern. Quasi der Altperlacher Friedhof, wenngleich es Altperlach als Stadtteil offiziell nicht gibt, es heißt Perlach. Fast unmittelbar hinter den letzten Gräbern stehen die ersten Neuperlacher Hochhäuser. Diese Kulisse könnte widersprüchlicher kaum sein, dort der bescheidene, alte Friedhof und dahinter die moderne „Entlastungsstadt“ mit viel Beton und noch mehr Beton.
Eine Besonderheit sind die strengen Regeln für diejenigen, die hier ihre letzte Ruhe finden möchten. Der Verstorbene oder der Erwerber des Grabnutzungsrechts muss einen Wohnsitz im Stadtviertel oder einem angrenzenden Stadtviertel (ganz genau in einem der Stadtbezirksviertel 16.31, 16.32, 16.33, 16.34, 16.35, 16.41, 16.42, 16.43, 16.44, 16.45, 16.46, 16.47, 16.51, 16.52, 16.53, 16.54 sowie 16.55) von mindestens 20 Jahren gehabt haben bzw. haben.
Auf dem Friedhof Perlach sind auch einige Prominente beerdigt. So hat der bekannte bayerische Volksschauspieler Willy Harlander (* 1931; † 2000), der in unzähligen Filmen und Fernsehserien mitwirkte, hier seine letzte Ruhestätte.
Im Truderinger Wald, auf dem zu Waldperlach gehörigen Gebiet, unweit der Kiesgrube am alten Quetschwerk Fritz Roth, steht der Schwedenstein. Es handelt sich um einen Gedenkstein, welcher der Legende nach General Horn gewidmet ist. Angeblich ist Gustav Carl Horn im Dreißigjährigen Krieg 1632 bei Kämpfen um Perlach gefallen und unter dem Gedenkstein beerdigt. Doch diese Legende gilt als widerlegt, denn General Horn ist anderen Quellen zufolge 1657 in Skara (Schweden) gestorben und in Stockholm beerdigt. Ein gefallener General kämpft nur selten einfach so weiter, als wäre nichts geschehen. Bei einer Probeausgrabung am Gedenkstein wurden keine Gebeine gefunden, was die Theorie mit dem Schweden-Grab noch löchriger macht. Allerdings gilt als gesichert, dass Perlach 1632 tatsächlich von schwedischen Truppen und kurze Zeit später von kaiserlichen Truppen geplündert wurde.
An der „Schweden“-Theorie ist noch mehr faul. Der Stein ist nämlich erheblich älter, er soll um 1500 herum entstanden sein. Das Original befindet sich übrigens seit 1952/1953 im Münchner Stadtmuseum. Was heute noch im Truderinger Wald steht, ist eine Nachbildung, die 1988 an der Originalstelle platziert wurde.
Wem ist der Stein aber gewidmet, wenn die Story vom untoten General doch eher wenig glaubhaft ist? Einer anderen Legende nach soll das Teil ein Denkmal für den Empfang Kaiser Karls V. 1530 sein. Von der Jahreszahl kommt das schon näher hin. Der Kaiser zog zu dieser Zeit von Innsbruck über München nach Augsburg. Damals war das Gebiet noch unbewaldet. Auf dieser „Perlacher Haydn“ wurde zu Ehren des Kaisers eine Jagd veranstaltet.
Nicht weit vom Schwedenstein entfernt gibt es eine kleine Siedlung, die eine schmale Zunge im Wald mit nur einer Straße darstellt und irgendwo zwischen der Truderinger Grenzkolonie und der Kolonie Waldfrieden im Niemandsland eingeklinkt ist. Obwohl man noch zum Stadtgebiet gehört, gibt es dort keine Läden und auch keinen öffentlichen Nahverkehr. Diese einzige Straße heißt – wie auch sonst – Schwedensteinstraße, die Siedlung wird häufig folgerichtig als Schwedensiedlung bezeichnet. Der Schwede zieht also weite Kreise. Alter Schwede!
Trivia
Neben dem Stadtmuseum bemühte sich auch der Verschönerungsverein Perlach um den alten Stein, um den Ortskern aufzuwerten. Allerdings erfolglos.
Tagelanges Herumirren im Truderinger Wald muss nicht sein, um das Steinchen zu lokalisieren: Die GPS-Koordinaten des Schwedensteins lauten 48.09135, 11.678267.
Walter Graßmann: der Schwedenstein, in: Gudrun Gersmann / Torsten Reimer (Hg.): München im Dreißigjährigen Krieg. Ein universitäres Lehrprojekt, 1. Version vom 6.12.2000
Es war einmal … Nein, den Stadtteil gibt es immer noch. Die Rede ist vom wohl märchenhaftesten Stadtteil Münchens: Waldperlach. Die Straßen heißen dort
Aschenbrödelstraße
Däumlingstraße
Dornröschenstraße
Drosselbartstraße
Elfenstraße
Erlkönigstraße
Eulenspiegelstraße
Frau-Holle-Straße
Froschkönigweg
Gänselieselstraße
Heinzelmännchenstraße
Isegrimstraße
Koboldstraße
Märchenweg
Nixenweg
Puppenweg*
Robinsonstraße**
Rotkäppchenplatz
Rotkäppchenstraße
Rübezahlstraße
Rumpelstilzchenstraße
Schneewittchenstraße
Sterntalerstraße
Struwelpeterstraße
* gemeint ist das Marionetten-, Puppen- oder Kasperlspiel
** gemeint ist Robinson Crusoe
Szene aus „Frau Holle“. Beim Betten-Ausschütteln schneit es – zumindest im Märchen. Foto: Christian Heindel / Lizenz: CC BY-SA 2.0Hänsel und Gretel. Lizenz: Public Domain
Damit hat ein Großteil der Straßen dort einen Bezug zu Märchen, Sagen und ähnlichen phantastischen Geschichten.
Eine Frage in einem Forum brachte mich heute auf das Thema. Woher kommen diese Namen? War hier ein Scherzbold am Werk? Ein Märchenpapst? Die Antwort, dass thematische Schwerpunkte die Orientierung vereinfachen würden und z.B. für Taxifahrer eine Erleichterung seien, geht etwas am Thema vorbei. Genauso gut könnte man auch Maler, Dichter, Gebirge oder Kräuterarten bemühen.
Tatsache aber ist, dass Perlach (inklusive Waldperlach und Fasangarten) 1930 nach München eingemeindet wurde. Bei Eingemeindungen stellt sich das Problem, dass leider dann ein paar Straßen Dubletten bilden. Zweimal „Marienplatz“ geht einfach nicht in München (ja, liebe Pasinger, ich weiß, ihr habt dennoch euren Marienplatz behalten). Also müssen jede Menge Straßen umbenannt wurde.
Laut einem Artikel auf der Webseite der Katholischen Gemeinde St. Michael mit St. Georg (Seite nicht mehr verfügbar) wurden nicht nur Dubletten entfernt, sondern alle an die Monarchie (die bekanntlich 1918 endete) erinnernden Straßennamen. Sehr detailreich ist hier WAPE Bürger IG und verrät folgende Namensanpassungen:
Nicht alle der märchenhaften Namen sind aus der Umbenennung 1930 hervorgegangen. Auch bei neu gebauten Straßen wurde die Tradition teilweise fortgesetzt. Die Struwelpeterstraße etwa wurde erst 1953 errichtet.
Hexenhaus aus „Hänsel und Gretel“. Lizenz: Public Domain
Auffallend ist auch, dass einige neu gebaute Straßen einen Bezug zur germanischen Götter- und Sagenkultur bekamen, so der Asenweg und die Beowulfstraße. Auch weitere Waldperlacher Straßennamen haben indirekt mit Sagen zu tun, Friedrich Panzer etwa war unter anderem ein bayerischer Sagenforscher und wurde 1955 mit der Benennung einer Straße geehrt (Friedrich-Panzer-Weg).
Bis heute schwingt die Tradition in Waldperlach fort. Wer glaubt, die jüngeren Namensvergaben wären im kommunalpolitischen Kleinmief untergegangen, wird eines Besseren belehrt: 2000 etwa wurde eine Straße nach Klara Ziegler benannt, eine Schauspielerin, die als Deutschlands letzte Heldendarstellerin gilt und u.a. die Brunhild in den „Nibelungen“ spielte. Eine (noch unvollständige) Übersicht dieser Straßen zeigt diese Aufstellung:
Asenweg
Asen: nordische Bezeichnung der germanischen Götter
Beowulfstraße
Beowulf (möglicherweise „Bienen-Wolf“): ein Held der Gauten aus dem gleichnamigen frühmittelalterlichen epischen Heldengedicht in angelsächsischen Stabreimen.
Friedrich-Panzer-Weg
Bayerischer Sagenforscher
Klara-Ziegler-Bogen
Deutschlands letzte Heldendarstellerin, spielte u.a. Brunhild in den „Nibelungen“
Maria-Nicklisch-Straße
Deutsche Schauspielerin. Spielte u.a. die Hexe in „Faust“ (Verfilmung; 1988).
Peter-Lühr-Straße
Deutscher Schauspieler. Filmografie: „Der Mann, der zweimal leben wollte“, „Hunde, wollt ihr ewig leben“, „Unheimliche Geschichten“ u.v.m.
Der Bezug zu den Nibelungen in Gestalt des Klara-Ziegler-Bogens passt gut zur Straßenvergabe in der angrenzenden Gemeinde Neubiberg:
Fortsetzung in Neubiberg: Hier findet der sagenhafte Stadtteil nahtlos seine Fortsetzung in Gestalt der Nibelungensage. Die Straßen heißen hier Brunhildenstraße, Nibelungenstraße, Rheingoldstraße, Siegfriedstraße, Walkürenstraße und Wotanstraße.
Die Frage nach dem Grund für den Hang zu den Märchen und Sagen wurde aber immer noch nicht zufriedenstellend beantwortet. Möglicherweise war Waldperlach einfach immer schon märchenhaft. Und wenn nicht, ist es das durch die Straßennamen vielleicht inzwischen geworden. Aber vielleicht weiß ja ein Leser mehr … 2012 feierte Waldperlach übrigens 100-Jähriges. 100 Jahre, das ist der Zeitraum, den Dornröschen schlafen sollte.
Ist Waldperlach mystisch?
Klar, Straßennamen alleine machen aus einem Ort noch lange nichts Mystisches. Viele werden nun enttäuscht sein, denn der Märchenbezug spiegelt sich tatsächlich nur in den Straßennamen wider. Zumindest zwei Steinkreise verleihen dem Stadtteil einen gewissen Flair, der in die mystische Richtung geht: Mini-Stonehenge in Waldperlach.
Auch das ist Waldperlach: Der Baggersee (Rothsee) mit dem Biotop ist ein Überbleibsel des früheren Kieswerks Fritz Roth und liegt auf Waldperlacher Grund.
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