Ein Einweihungsfest mag nur symbolisch sein. Dennoch prägt sich ein solches Fest ein, da dort fleißig fotografiert wird und die Bilder erst an die Tagespresse und später dann in Archive wandern. Ab und zu tauchen entsprechende Bilder wieder auf. Hier ist es das Einweihungsfest der „Entlastungsstadt Perlach“ – symbolträchtiger kann kaum ein Foto für Neuperlach sein. Der Firmengründer der Terrafinanz, Gustav-Adolf Blum, steht im Juli 1970 am Rednerpult.

Die spannende Frage ist, ob sich der Ort wiederfinden lässt. Da Häuser nach einer alten Architektenehre in aller Regel nicht zweimal identisch gebaut werden, hat man trotz des relativ kleinen Ausschnittes eine echte Chance. Das abschüssige Gelände ist für Neuperlach schon einmal ungewöhnlich, die Verbindung zweier Häuserblöcke übers Eck charakteristisch. Entsprechend ließ sich die Stelle schnell in Google Maps lokalisieren. Es ist die Wohnanlage an der Quiddestraße, Höhe blaue Brücke, auf der Ostparkseite.
Als Fleißaufgabe habe ich versucht, einen möglichst exakt gleichen Ausschnitt zu fotografieren und gegenüberzustellen. Damit es gut wirkt, natürlich in Schwarzweiß wie das Original. Ferner sind zwei weitere aktuelle Fotos von der Anlage entstanden.

Heute sieht es hier kaum anders aus. Der Weg ist zwar verschwunden und auch am Grund hat man offenbar noch etwas gebaggert, sodass das Gefälle nicht mehr ganz identisch ist. Dennoch kann man kaum glauben, dass fast ein halbes Jahrhundert zwischen den beiden Aufnahmen liegt.
Alle Bilder mit Ausnahme des Fotos ganz oben können übrigens durch Anklicken vergrößert werden.
Vielen Dank an Sebastian von der Terrafinanz, der mir die Erlaubnis erteilt hat, das historische Foto hier zu zeigen!


Sowas in der Art (auf moderne Weise) würde München wohl auch heute wieder gutun.
Die Stadt will jetzt nach langer Abkehr wieder auf Wohn-Hochhäuser setzen. Aber es scheint mir schon wieder viel zerredet zu werden. Ein weiteres Neuperlach hat OB Dieter Reiter bereits ausgeschlossen. Es sollen nur punktuell Hochhäuser gebaut werden bzw. nur kleine neue Quartiere entstehen.
Wäre nicht eine Stadterweiterung sinnvoll?
mir ist immer noch nicht klar warum in neuperlach E+6 schon als hochhaus tituliert wird (und es „sowas nicht mehr geben darf“), aber im altbau oder den momentanen riegelbauten E+5 als chic gilt?
Genau diese positive Aufbruchsstimmung dieser Zeit bräuchten wir heute wieder. Aber wir regen uns ja lieber über jedes neue Haus einzeln auf, statt uns zu freuen, dass überhaupt noch was weiterentwickelt wird. Schade!
Genauer gesagt Quiddestraße 20-26. Bin in dem Haus aufgewachsen und habe dort 23 Jahre gelebt 🙂