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Trambahn nach Neuperlach

Eröffnung der Tram nach Neuperlach. Foto: Reinhold Kocaurek
Trambahn in Neuperlach: Der P-Wagen ist stadteinwärts unterwegs und hat eben die Haltestelle „Karl-Marx-Ring“ verlassen (12.09.1970, dem Eröffnungstag!). Foto: Reinhold Kocaurek

Hier gibt es historische Bilder sowie weitere Infos von der Trambahn in Neuperlach sowie aktuelle Bilder von dem, was noch von ihr übrig geblieben ist.

Chronologie

Erstes Teilstück

21.07.1956: Die Trambahn zum Michaelibad wird eröffnet (Linie 29). Es war die erste Neubaustrecke in München nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Wendeschleife befand sich am späteren Busbahnhof nördlich der Heinrich-Wieland-Straße. Die Tram endete damit wenige Meter vor Neuperlacher Grund. Eine brauchbare Anbindung an Neuperlach war das aber nicht, da die ersten Neuperlacher Häuser ein großes Stück weiter südöstlich liegen.

Die Geburt der Tram nach Neuperlach

12.09.1970: Die Trambahn-Neubaustrecke Michaelibad–Neuperlach (exakter „Neuperlach Nord“, ursprünglich als „Perlach“ bezeichnet) wird eröffnet (Linien 11 und 29).
28.05.1972: Neuperlach bekommt seine eigene Linie 24.
28.09.1973: Die Verlängerungsstrecke von Neuperlach Nord nach Neuperlach Zentrum wird eröffnet.
30.09.1973: Die Tram wird wegen beginnendem U-Bahnbau dauerhaft umgeleitet und fährt nun durch Ramersdorf/Kirchseeoner Straße/Hechtseestraße anstelle Anzinger Straße/Bad-Schachener-Straße.
18.10.1980: Die Trambahn nach Neuperlach wird stillgelegt.

Linienverlauf Tram 11/29/24 vom 12.09.1970 bis 28.09.1973

Die Bedienung erfolgte anfangs (bis 27.05.1972) durch die Linien 11 und 29, die auch durch die Innenstadt fuhren (und weiter nach Moosach (Linie 11) bzw. Pasing (Linie 29)). Dargestellt ist hier aber nur der Linienverlauf ab Ostbahnhof, wobei der Ostbahnhof nur von der Linie 11, nicht aber der Linie 29 bedient wurde. Am 28.05.1972 erhält die Tram die eigene Liniennummer 24 und wird zum Ostbahnhof zurückgenommen. Dort bildet sie den Zubringer für die neue S-Bahn. Ene Tramverbindung von Neuperlach bis in die Innenstadt ohne Umsteigen gibt es ab dato nicht mehr. Ein Klick öffnet jeweils den Linienverlauf:

Linienverlauf Tram 11/29/24, Phase 1 (Klick zum Öffnen)

Ostbahnhof
Orleanstr.
Anzinger Str.
Aschheimer Str.
Bad-Schachener-Str.
Krumbadstr.
Michaelibad
Heinrich-Wieland-Str.
Zehntfeldstr.
Albert-Schweitzer-Str.
Karl-Marx-Ring
Perlach
(später als Neuperlach Nord bezeichnet)

Linienverlauf Tram 24 vom 28.09.1973 bis 29.09.1973

Neuerung: Verlängerungsstrecke nach Neuperlach Zentrum in Betrieb gegangen.

Linienverlauf Tram 24, Phase 2 (Klick zum Öffnen)

Ostbahnhof
Orleanstr.
Anzinger Str.
Aschheimer Str.
Bad-Schachener-Str.
Krumbadstr.
Michaelibad
Heinrich-Wieland-Str.
Zehntfeldstr.
Albert-Schweitzer-Str.
Karl-Marx-Ring
Perlach Nord
(später als Neuperlach Nord bezeichnet)
Fritz-Schäffer-Str.
Perlach Zentrum
(später als Neuperlach Zentrum bezeichnet)*

Linienverlauf Tram 24 vom 30.09.1973 bis 18.10.1980

Neuerung: Umleitungsstrecke über Ramersdorf in Betrieb gegangen.

Linienverlauf Tram 24, Phase 3 (Klick zum Öffnen)

Ostbahnhof
Orleanstr.
Anzinger Str.
Claudius-Keller-Str.
Ramersdorf
Hechtseestr.
Krumbadstr.*
Michaelibad
Heinrich-Wieland-Str.
Zehntfeldstr.
Albert-Schweitzer-Str.
Karl-Marx-Ring
Neuperlach Nord
(anfangs als Perlach bzw. Perlach Nord bezeichnet)
Fritz-Schäffer-Str.
Neuperlach Zentrum
(anfangs als Perlach Zentrum bezeichnet)**

* Gleicher Name, aber die Haltestelle Krumbadstraße auf der Umleitungsttrecke liegt deutlich weiter südlich als die alte Haltestelle (jetzt in der Hechtssestraße, vorher in der Bad-Schachner-Str.).
** Zwar heißt unser Stadtteil bereits seit 1972 offiziell Neuperlach, aber die Tram war nach Eröffnung der Verlängerungsstrecke nach Neuperlach Zentrum anfangs tatsächlich noch mit Perlach Zentrum ausgeschildert, wie ein Foto vom Eröffnungstag 28.09.1973 beweist (das Foto ist auf dieser Seite leider nicht zu sehen).

Fotos von der ehemaligen Neuperlacher Trambahn 1970-1973 (vor Verlängerung nach Neuperlach Zentrum)

Tram Bau Feichtstraße
Die Tram befindet sich noch in Bau. Zu sehen sind die Gleisbauarbeiten in der „Heinrich-Wieland-Straße“ (gleichnamige Haltestelle), Höhe Feichtstraße. Weiter vorne in der Kurve entsteht die Haltestelle Zehntfeldstraße. Der Eingang zum Michaelibad liegt hinter uns im rechten Bereich. Bis zur Eröffnung dauert es nicht mehr lang. Blick ist stadtauswärts. September 1970, Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
Tram 11 Karl-Marx-Ring
M/m-Zug der Linie 11 an der Haltestelle Karl-Marx-Ring. Blick ist stadteinwärts. Foto ist vom 12.09.1970 (dem Eröffnungstag!). Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
12.09.1970 Neuperlach Nord
M/m-Zug der Linie 11 an der Haltestelle Neuperlach Nord. Blick ist stadteinwärts. Foto ist vom 12.09.1970 (dem Eröffnungstag!). Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
12.09.1970 Michaelibad
Eröffnungszug vom Typ P/p der Linie 29 hat die Haltestelle Michaelibad verlassen und fährt stadtauswärts. Foto ist vom 12.09.1970 (folglich dem Eröffnungstag!). Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
12.09.1970 Albert-Schweitzer-Straße/ Karl-Marx-Ring
P/p-Zug der Linie 29 zwischen den Haltestellen Albert-Schweitzer-Straße und Karl-Marx-Ring. Blick ist stadtauswärts. Foto ist vom 12.09.1970 (dem Eröffnungstag!). Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.

Bücher mit vielen Trambahnbildern, auch solchen von der Tram Neuperlach, gibt es im InterTram Fachbuchverlag zu kaufen!

Wendeschleife Neuperlach Nord (1970-1973)

Lange Zeit war strittig, wo sich die ominöse Wendeschleife Neuperlach Nord befand. Es gab viele Leute, die fast beschwörten, die Schleife wäre im Tal an der Ständlerstraße gewesen. Nun sind Fotos und Informationen zu der Schleife ziemlich rar. Schließlich existierte die Schleife nur drei Jahre und damals war Neuperlach noch nicht so groß.

Lange dauerte die Rekonstruktion, nun gelang sie. Die Schleife lag oben an der Heinrich-Wieland-Straße, also nicht im Tal unten an der Ständlerstraße. Die Position ist leicht südöstlich von der ehemaligen Haltestelle Neuperlach Nord aus gesehen, dort wo die Abfahrt zur Ständlersraße beginnt. Das Gelände ist noch weitgehend erhalten. Die Schienen dürften etwa an der Stelle, an der sich heute die im Nichts liegenden Kanaldeckel befinden, vorbeigeführt haben. Nun aber Fotos von der Schleife:

Sep 1970 Neuperlach Nord
Die Schleife ist noch in Bau. Blick ist stadtauswärts. September 1970, Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
Sep 1970 Neuperlach Nord
Die Schleife ist noch in Bau. Links ist das Gervais-Danone-Haus zu sehen. Das noch fehlende Gleis unter der rechten Oberleitung wird das Hinterstellgleis. Rechts kann man den Schleifenbogen erkennen. Blick ist stadteinwärts. September 1970, Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
12.09.1970 Neuperlach Nord
M/m-Zug der Linie 11 im Hinterstellgleis der Wendeschleife Neuperlach Nord. Trambahnzüge konnten in das Hinterstellgleis nur rückwärts  einfahren, nachdem in der Schleife gewendet wurde. Das Hinterstellgleis wurde ursprünglich gebaut, um außerhalb der Hauptverkehrszeit Beiwagen abzustellen. Blick ist stadtauswärts. Foto ist vom 12.09.1970 (dem Eröffnungstag der Schleife!). Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
12.09.1970 Neuperlach Nord
P/p-Zug der Line 29 wendet in Neuperlach Nord. Das Gleis in der Mitte ist das Hinterstellgleis. Die einzige Weiche der gesamten Schleife befindet sich hinter dem Betrachter. Blick ist stadtauswärts. Foto ist vom 12.09.1970 (dem Eröffnungstag der Schleife!). Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.

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Die fast metergenaue Rekonstruktion gelang schließlich durch eine alte Luftbildaufnahme von 1973.

Luftbildausschnitt Neuperlach Nord 01.08.1973

Die Schleife ist in der Karte ganz unten zu sehen.

Vielen Dank an „Gwamperte 8er“ aus dem Eisenbahnforum für die Zurverfügungstellung der Luftbildaufnahme und den damit verbundenen Einsatz!

Fotos von der ehemaligen Neuperlacher Trambahn 1973-1980 (Verlängerung nach Neuperlach Zentrum)

April 1973 LVA
Die Verlängerungsstrecke Neuperlach Nord – Neuperlach Zentrum befindet sich noch in Bau. Zu sehen sind Gleisbauarbeiten in der Fritz-Erler-Straße, Höhe LVA-Gebäude, Blick ist stadteinwärts. April 1973, Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
30.09.1973 Verlängerung Neuperlach Nord - Neuperlach Zentrum
M/m-Zug der Linie 24 fährt auf der Heinrich-Wieland-Straße vom Tal in der Ständlerstraße in Richtung Neuperlach Nord (die Verlängerungsstrecke nach Neuperlach Zentrum war zwei Tage zuvor eröffnet worden!). Im Hintergrund sind der Tennisplatz und die Häuser an der Kurt-Eisner-Straße zu sehen. Blick ist stadtauswärts. Foto vom 30.09.1973 (folglich zwei Tage nach Eröffnung der Verlängerungsstrecke von Neuperlach Nord nach Neuperlach Zentrum; und es ist der Eröffnungstag der Umleitungsstrecke durch die Hechtseestraße!), Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
Tram Fritz-Schäffer-Straße
Tram am 16.03.1975 an der Haltestelle Fritz-Schäffer-Straße mit dem Marx-Zentrum und der Tennishalle im Hintergrund. Blick ist stadteinwärts. Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
1980 Neuperlach Nord
P/p-Zug der Linie 24 an der Haltestelle Neuperlach Nord. Links ist das Gervais-Danone-Haus zu sehen. Hinter dem Wartehäuschen ist bei genauem Blick der Treppenabgang zu erkennen, über den man in die Unterführung und damit zum Neuperlacher Fußwegsystem gelangte. Die Fahrbahn musste also nicht überquert werden – allerdings die Schienen, wenn man die Haltestelle stadtauswärts benutzte, denn diese hatte keinen Treppenabgang. Blick ist stadteinwärts. Um 1980. Fotograf: Peter Bauer. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
Sep 1980 Neuperlach Zentrum
Wendeschleife Neuperlach Zentrum. Ein P/p-Zug der Linie 24 befindet sich in der Wendeschleife und erreicht die Haltestelle. Der Busbahnhof ist bereits im Bau, man beachte die Wartehäuschen links. Im Hintergrund ist das Einkaufszentrum pep zu sehen, das sich ebenso noch im Bau befindet. September 1980, Fotograf: Peter Bauer. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.
Trambahn Neuperlach Nord
P-Wagen-Zug der Linie 24 kurz vor der Haltestelle Neuperlach Nord (1980). Foto: Lesereinsendung
Altes aus Neuperlach - Video
Trambahn auf der Heinrich-Wieland-Straße/Kreuzung Albert-Schweitzer-Straße (Aus dem Video „Altes aus Neuperlach“)

Video „Altes aus Neuperlach“ anschauen

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Aktuelle Bilder

13.05.2009 Reste
Überteerte Schienenreste auf dem Mittelstreifen der Heinrich-Wieland-Straße etwas stadtauswärts von der Haltestelle Neuperlach Nord. An dieser Stelle (am linken oberen Gleis) war die Weiche der Wendeschleife Neuperlach Nord. Die Schleife selbst befand sich rechts (13.05.2009) © Thomas Irlbeck

Zu sehen ist übrigens hier der Bahnübergang aus dem folgenden historischen Foto, das sich auch weiter oben findet:

12.09.1970 Neuperlach Nord
Schleife Neuperlach Nord (12.09.1970). Fotograf: Peter Wagner. Mit freundlicher Genehmigung der Freunde des Münchner Trambahnmuseums e.V.

Die Weiche wurde dabei schon 1973 ausgebaut, als die Schleife Neuperlach Nord aufgelassen wurde. Daher gibt es von der Weiche keine Spuren mehr.

Altes Trambahngleisbett auf dem Mittelstreifen der Heinrich-Wieland-Straße etwas südlich von der Haltestelle Neuperlach Nord. Hier geht es den Berg runter zur Ständlerstraße. Die Schwellen sind noch vorhanden. Blick ist stadtauswärts (13.05.2009) © Thomas Irlbeck
Gleisbett auf dem Mittelstreifen der Heinrich-Wieland-Straße im Tal an der Ständlerstraße. Auf dem Berg oben war die alte Wendeschleife Neuperlach Nord. Blick ist stadteinwärts (13.05.2009) © Thomas Irlbeck
Kirchseeoner Straße in Ramersdorf
Kirchseeoner Straße in Ramersdorf. 1980 fuhr hier – auf dieser dauerhaften Umleitungsstrecke (Grund: U-Bahnbau)  – das letzte Trämli der Linie 24 zum Ostbahnhof bzw. nach Neuperlach. Doch noch heute, nach über 30 Jahren, sieht die Anlage so frisch aus, als hätte man gerade vor ein paar Wochen den Fahrdraht abgenommen (17.07.2012) © Thomas Irlbeck
Mittlerer Ring (Innsbrucker Ring)/Kirchseeoner Straße/Hechtseestraße
Fast an derselben Stelle wie beim Vorgängerbild. Zu sehen: der Mittlere Ring (Innsbrucker Ring), rechts die Kirchseeoner Straße, links geht es in die Hechtseestraße (17.07.2012) © Thomas Irlbeck

August 2013: Auf der Schwelle stehen

Asphaltierungsarbeiten Albert-Schweitzer-Straße
Bei Farbahn-Asphaltierungsarbeiten auf der Albert-Schweitzer-Straße … (15.08.2013) © Thomas Irlbeck

Im August 2013 fanden Fahrbahn-Asphaltierungsarbeiten auf der Albert-Schweitzer-Straße statt. An der Kreuzung mit der Heinrich-Wieland-Straße (die Albert-Schweitzer-Straße geht dort in die Corinthstraße über) tauchten dabei nach der Entfernung des alten Fahrbahnbelags Reste der alten Neuperlacher Trambahn auf. Deutlich zu sehen sind die alten Holzschwellen.

Asphaltierungsarbeiten Albert-Schweitzer-Straße
… tauchten an der Kreuzung Heinrich-Wieland-Straße … (15.08.2013) © Thomas Irlbeck
Asphaltierungsarbeiten Albert-Schweitzer-Straße
… Reste der alten Neuperlacher Tram auf. Der ursprüngliche Verlauf der Gleise lässt sich hier gut sehen (15.08.2013) © Thomas Irlbeck

Alte Neuperlacher kennen sie: Grundschule an der Führichstraße

Grundschule an der Führichstraße
Grundschule an der Führichstraße (23.09.2021) © Thomas Irlbeck
Grundschule an der Führichstraße
Grundschule an der Führichstraße (23.09.2021) © Thomas Irlbeck

Wer mit der Tram 24 gefahren ist, dem ist auch diese Schule in Ramersdorf ein Begriff: die „Grundschule an der Führichstraße“, früher „Volksschule an der Führichstraße“. Die Tram 24 fuhr vom 30.09.1973 (Beginn der Umleitungsstrecke) bis zur Stilllegung 18.10.1980 an der Schule vorbei. In Schulnähe war die Haltestelle „Ramersdorf“, vom Betrachter aus war sie links zu finden. Die Schule im Stil des Historismus wurde 1915 bis 1918 gebaut. An der östlichen Seite entstand 1933 ein Erweiterungstrakt. Inzwischen steht das Schulgebäude unter Denkmalschutz.

Reinhard Veit hat noch ein Foto von 1934 – damals gab es noch keine Ampeln. Vielen Dank!

Grundschule an der Führichstraße
Grundschule an der Führichstraße (1934). Foto: Reinhard Veit

20 Antworten auf „Trambahn nach Neuperlach“

Ja, endlich haste die eingescannten Bilder erhalten, dank diesen kann ich mir viel genauer vorstellen, wie das ganze ausgesehen hat.

Bsp: am Michaelibad und der Heinrich Wieland Straße siehts ja jetzt noch fast identisch aus.
Bei letzterem ist nur die Vegetation etwas stärker geworden.

Und natürlich die Tram fehlt, aber dass dürfte wohl jedem bekannt sein.

Durch Zufall habe ich diese Seite gefunden, denn die Tram nach Neuperlach wird mir ewig in Erinnerung bleiben. In der Woche vor der Eröffnung der Tram-Linie fragte ich immer wieder bei der Strassenbeleuchtung nach, wie es denn mit der Beleuchtung der Endhaltestelle aussieht,denn die Kabel waren zwar verlegt, aber es standen noch keine Beleuchtungsmaste.
Immer wieder wurde ich vertröstet. Als ich am Freitag vor der Eröffnung (sie war für den Samstag anberaumt) sah,dass immer noch keine Beleuchtung vorhanden war, erhielt ich vom Baureferat nur die lapidare Antwort, dass nur eine Asphaltdecke aufgebracht wird und die Maste erst in der kommenden Woche aufgestellt würden. Der von OB Dr.Vogel so kurzfristig anberaumte Eröffnungstermin ließe keine andere Lösung zu. So, nun war die Strasse asphaltiert und die Haltestelle ohne die obligatorischen Leuchten. Als ich meinen Vorgesetzten dies mitteilte, gab es einen Riesenwirbel. Die Strassenbeleuchtung weigerte sich, kurzfristig, nur wegen der Eröffnung, etwas zu tun, bot uns aber an, die an Haltestellen üblichen Leuchten auf niedrigen Masten zu liefern- d.h. holen mussten wir sie selbst. Alles andere wäre unsere Sache. Jetzt am Freitag war keine Firma mehr zu erreichen,sodass Handwerker der Abteilung Fahrleitung und unsere Abteilung (Starkstromtechnik) angreifen mussten.Die Handwerker übernahmen die Grab- und Aufstellarbeiten und wir Ingenieure und Meister hatten, nachdem die Handwerker sich in das Wochenende abmeldeten, die Aufgabe, die Löcher wieder zu schließen und die Pflasterung zu vervollständigen. Das alles geschah bis etwa 22.00h bei leichtem Regen. Wir waren ziemlich fertig und ich vergesse nie mehr in meinem Leben diesen schrecklichen Tag. OB Vogel war von da an mein Intimfeind…am Montag darauf wurde der Asphalt wieder entfernt und die Bauarbeiten fortgesetzt…was das gekostet hat, möchte ich gar nicht wissen…

Nach all dem,was ich im Internet über die damalige Trambahntrasse gelesen habe, kann ich nicht verstehen, weshalb man mühsam alles rekonstruiern musste. Die exakten Pläne, auch die der Umkehrschleife mit Personalraum, wurden von den einzelnen Abteilungen zur Archivierung gegeben (eine städtische Einrichtung). Gleisbau, Fahrleitungsbau, Hochbau und unsere Abteilung gaben alle Pläne und Aufzeichnungen ab. Wahrscheinlich hat irgendjemand das Ganze vernichtet, nach dem Motto: „was vorbei ist, ist vorbei.“ Es ist wirklich schade darum.

Sehr spannend in diesem Kontext ist landkartenarchiv.de
So findet man eine Karte von 1972 noch mit Tram 11 & 29 (https://www.landkartenarchiv.de/falkplan.php?q=falk_muenchen_35_1972) und eine von 1979 mit Tram 24 (https://www.landkartenarchiv.de/falkplan.php?q=falk_muenchen_45_1979).
Noch 1966 (https://www.landkartenarchiv.de/falkplan.php?q=falk_muenchen_26_10_1966) dagegen führen die 11 & 29 nur bis zum Michaelibad, die Wendeschleife war im Bereich der Sickergrube des Hachinger Bach.

Danke für die tollen Links. Ich kann mich noch an die Wendeschleife am Michaelibad erinnern. Diese wurde zwar ab 1970 nicht mehr regulär befahren, aber noch vorgehalten. Nach meiner Erinnerung wurde sie einige Monate vor der U-Bahneröffnung im Rahmen des Umbaus des Geländes zum Busbahnhof abgebaut.

Super und vielen Dank für die guten Bilder und Berichte. Gibt es eigentlich einen Streckenplan mit den verschiedenen Führungen und eingezeichneten Haltestellen? Stefanie, auch ich finde die Tram super und würde gerne auch die Tram gerne wieder eingeführt haben wollen. Die Strecke muss wieder aufgebaut werden.

An Streckenpläne von der Neuperlach-Tram kommt man noch ran, da die alten MVV-Liniennetzpläne noch ganz gut bei Ebay & Co. zu kriegen sind. Leider dürfen wie solches Kartenmaterial hier aus urheberrechtlichen Gründen nicht zeigen. Solltest Du auch Interesse an Gleisplänen haben, da dürfte es schon erheblich schwieriger werden.
Vereinfachte Pläne nur als Text könnte ich aber mal selbst erstellen. Ich sehe gerade, dass der Artikel nicht mal eine Auflistung der Haltestellen bietet. Das fehlt noch!

Bin in den 70er Jahren in Neuperlach (Kafkastraße) aufgewachsen. Erinnere mich gerne an die Tram zurück und hoffe Sie kommt wieder bis nach Neuperlach Süd! Wenn mein Wunsch Wirklichkeit wird und wir im Bereich U-Bahnhof Michaelibad (Berg am Laimer Seite) ein kleines Einkaufszentrum bekommen, wäre ein Trambahnanschluss zusätzlich zum U-Bahn Anschluss hervorragend.

Ich bin begeistert !! Das sich einzelne personen soviel muehe gemacht haben, den gesammten verlauf ( in die,damals benannte trabantenstadt Neuperlach ) zu rekonstuieren !! 2 dinge fehlen mir in der historie ! Ich war bereits 1968 / 1969 bei jemanden in Neuperlach / Quittestrasse , Plettstrasse zu versuch !! Und da kann ich mich , noch sehr bewusst, an eine “ Trambahn erinnern,die eine wendeschleife , ecke Heinrich – wielandstrasse / Hofangerstrasse hatte !! Das schoene und interessante-was ich in erinnern behalten habe, wird hier in der Historie aber nicht erzaehlt !? Das besondere war, dass man in der damaligen Tram die Tueren noch mit Hand oeffnen musste, der Schaffner noch seine Fahrkartengeldmaschine um die Schultern trug und sogar noch zur weiterfahrt , an einem deckenbefindlichem Drahtseil 2 mal zu bimmeln, um dem Fahrer zu signalisieren er koenne die fahrt fortsetzen !! Bilder und Kommentare fuer diesen , zwar kurzen Zeitraum, 1968/70 fehlen mir, in der doch sehr hoch interessanten Historie, die ich doch schon mit einer kleinen verliebtheit ansehe !! Vielleicht gibt es dazu doch noch Bilder von den Muenchner Verkehrsverbund, die ja eigentlich alles archivieren ( und so eine alte historie Tram ???? ) da gehen doch keine Bilder verloren ! Und ihrem, wirklich einzigartigen re konstruktion, waeren um ein vielfaches belebter, als erst 1970 anzufangen , weil halt der anfang fehlt !! Danke , das sie mir zugehoert haben – ich heisse Juergen Neumann / njurgen71@gmail.com /wohne heute am damaligen wendepunkt / U – Bahnhof – Michaelibad – ( ich bin total begeistert und dankbar – Danke fuer alles – J. N.( aktuell 23,03,2020 / 01.08. Uhr

Danke für den interessanten Kommentar. Die Tram wendete damals (bis 1970) am Michaelibad – auf der nördlichen Seite der Heinrich-Wieland-Straße auf der Position des heutigen Busbahnhofs. Das gehört zu Berg am Laim. Ich kann mich an die Schleife noch erinnern, aber nur vom Vorbeifahren. Sie wurde kurz vor Stilllegung der Tram 1980 abgebaut (sie diente wohl bis dahin als Wendeschleife für den Störfall, aber eine Trambahn habe ich da nie wenden sehen), ein paar Monate vorher glaube ich. Das wurde gemacht, um den Busbahnhof bauen zu können.
Die Geschichte bis 1970 wird nicht erwähnt, weil das eben noch keine Verlängerung nach Neuperlach war. Mir ist aber klar, dass wenige Meter auf der anderen Straßenseite (Heinrich-Wieland-Straße, südlich) bereits Neuperlach beginnt. Die Tram erreichte also tatsächlich den nordwestlichsten Zipfel Neuperlachs, bei den vielleicht 10 oder 20 fehlenden Metern sind wir mal großzügig. Daher folge ich der Argumentation, dass es noch aufgenommen werden sollte. Bildmaterial habe ich aber keines, zumindest keines mit Genehmigung. Es bleibt nur eine textliche Erwähnung, es sei denn, ich treibe noch was auf.

Ach Fick dich die alte Straßenbahn benutzt Strecke über Ramersdorf Michaelibad Neuperlach Zentrum und dann Putzbrunn und Otto Brunn zu verlängern und da drauf 19 oder 21 wie früher abholen alt die gleiche Strecke die alte Strecke auf der alten Strecktrasse der Straße da hast du doch Gleise die macht man einen Bogen Richtung Neuperlach Zentrum schöne

Grüße moussa

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