Einblick ins Buch – NutzungsplanEinblick ins BuchDas Buch: Tugba Ercan – Heimat Neuperlach – Transformation der öffentlichen Räume in einer Großsiedlung
Große Ehre für unsere Hood! Es ist ein neues Buch über Neuperlach erschienen. Anfang 2022 wird es noch eine E-Book-Ausgabe geben.
Wie viele andere Großstädte befindet sich auch München in einer Wachstumsphase. Die Bevölkerungszahl wächst kontinuierlich. Entsprechendes gilt für den Münchner Stadtteil Neuperlach. Der Stadtteil unterliegt einem stetigen Wandel und entwickelt sich ständig weiter. Nichtsdestotrotz hat sich Neuperlach einen ganz eigenen Charakter erhalten. Hier leben Menschen mit unterschiedlichsten Lebensplanungen und Wohnbedürfnissen zusammen. Um der Weiterentwicklung dieses Wohnraums gerecht zu werden, reicht eine rein marktwirtschaftlich orientierte Vorgehensweise nicht aus. Im Rahmen dieser Studie soll in erster Linie eine Strategie zur Transformation der öffentlichen Räume in Neuperlach entwickelt werden.Mit Hilfe dieser strategischen Herangehensweise wird der Fokus auf die wichtigen identitätsstiftenden Orte gelegt und Schritt für Schritt der Betrachtungsraum verkleinert. Ziel der Untersuchung ist es, auf Grundlage der städtebaulichen Analyse sowie der Analyse der Lebenswelten der Bewohner vor Ort den Umbau der Transformationsfläche des ehemaligen Quidde-Zentrums durchzuführen. Dabei ist es wichtig – aufbauend auf der vorhandenen Atmosphäre und Struktur – einen nachhaltigen Mehrwert zu schaffen. Des Weiteren sollen in der vorliegenden Studie die Großsiedlungen Nordweststadt, Gropiusstadt und Neuperlach auf deren unterschiedliche Entwicklungsprozesse untersucht und einer vergleichenden Betrachtung unterzogen werden.
Fast jeder Neuperlacher kennst sie. Seit 50 Jahren zeigte diese Installation am Plett-Zentrum im schnellen Wechsel Uhrzeit und Temperatur an. Nun wurde die Thermometer-Uhr im Rahmen des Baus der Montessori-Schule entfernt. Aus der Erfahrung lässt sich leider sagen, dass nicht mit einer Rückkehr der Thermometer-Uhr zu rechnen ist. Wir wollen die Thermometer-Uhr zurück – oder ist ihre Zeit einfach abgelaufen? Update: Ganz so aussichtslos sieht es nicht mehr aus. Es gibt Hoffnung, dass die Uhr an ihren alten Platz (oder ganz in der Nähe) zurückgestellt wird.
Der Pfad am Hachinger Bach hinter dem Pflegeheim „Ballauf-Hof“ in Perlach wurde neu angelegt. Mit dem niedrigeren Holzzaun (letztes Foto; vielen Dank an Simone Weinzierl für das Foto) war der Weg allerdings früher idyllischer.
Hachinger Bach – Neuer Weg am Ballauf-Hof (12.09.2021). Foto: LesereinsendungHachinger Bach – Neuer Weg am Ballauf-Hof (12.09.2021). Foto: Lesereinsendung2018 sah es hier so aus (fast die gleiche Stelle, Blick in die entgegengesetzte Richtung). Foto: Simone Weinzierl
Hans-Jochen Vogel (1926–2020) war so etwas wie der Vater von Neuperlach. Und ganz nebenbei war es ein Ausnahmepolitiker. Geehrt wurde Hans-Jochen Vogel aber mit einem Platz im Olympiapark in der Nähe des Olympiaturms. Dazu wurde ein Teil des bisherigen Coubertinplatzes umbenannt. Das ist natürlich angemessen, denn Vogel holte die Olympischen Spiele 1972 nach München.
Die Häuser der Maximilian-Kolbe-Allee 8 bis 12 in Neuperlach Süd werden derzeit um zwei bzw. drei auf einheitlich sechs Geschosse aufgestockt. Es entstehen 43 zusätzliche Wohnungen.
Die Allianz hat Neuperlach Ende 2020 verlassen. Das jüngere der beiden Gebäude an der Fritz-Schäffer-Straße (das weiße) wird saniert und aufgestockt, der (dunklere) Altbau dagegen abgerissen und durch einen höheren Neubau ersetzt werden (Neuperlach.org berichtete). Bis es so weit ist, wird es im Altbau eine Zwischennutzung geben. Konkret entsteht die Community Kitchen, das „Restaurant der geretteten Lebensmittel“.
In der ehemaligen Allianz-Kantine (also Altbau) werden Gerichte serviert, die aus Lebensmitteln zubereitet werden, die sonst im Müll gelandet wären. Natürlich ist dennoch alles frisch. Das kann z.B. Gemüse sein, das unverkäuflich ist, weil es braune Stellen hat oder von der Form nicht den gängigen Vorstellungen spricht. Ebenso werden abgelaufene, aber noch genießbare Lebensmittel verarbeitet. Es wird zwei verschiedene Mahlzeiten für 5 EUR geben. Das Restaurant verfügt über 100 Plätze.
Außerdem sollen auch Eigenmarken im Glas angeboten werden, die im Einzelhandel und im Onlineshop bestellt werden können.
Das kultige Siedlerhaus vor dem Wohnring dürfte fast jeder Neuperlacher kennen. Letztes Jahr wurde bekannt, dass das zweigeschossige Doppelhaus, das schon mal in der Krimiserie „München 7“ von Franz Xaver Bogner eine Rolle spielte, durch ein 9-Parteienhaus ersetzt wird. Die aufkommenden Proteste konnten das Haus leider nicht retten. Das Haus wurde bereits entkernt, wie meine Aufnahmen von heute zeigen. Ein Plot Twist mit Happy End gibt es halt nur im Film, in der Realität ist das selten.
Update: Bereits Mitte September wurde das Haus abgerissen.
Neuperlach hat ein neues Kunstprojekt. An einem Bauzaun. Ein Bauzaun steht für Veränderung – und nicht nur das. Denn das Englische „town“ (also Stadt) entstand aus einem proto-germanischen Wort, das im Deutschen zu „Zaun“ wurde. „Town“ und „Zaun“ sind damit eng etymologisch verwandt. Eine Stadt ist schließlich genau abgesteckt, quasi eingezäunt (auch wenn wir in Neuperlach Zäune nicht so gerne sehen). Passender geht es kaum noch. Denn genau die Frage, wie könnten Städte zukünftig aussehen, ist das Thema. Bei der Vorbereitung zu diesem Bericht hatte ich auch ein nettes Déjà-vu.
Der Hintergrund: Die Allianz hat Neuperlach Ende 2020 verlassen. Das jüngere der beiden Gebäude an der Fritz-Schäffer-Straße (das weiße) soll saniert, der (dunklere) Altbau dagegen abgerissen und durch einen höheren Neubau ersetzt werden (Neuperlach.org berichtete). Bis es so weit ist, wird es im Altbau eine Zwischennutzung geben. Konkret entsteht die Community Kitchen, das „Restaurant der geretteten Lebensmittel“ (siehe Ex-Allianz: Community Kitchen, das „Restaurant der geretteten Lebensmittel“).
Der Allianz-Neubau ist bereits mit Bauzäunen abgeschirmt. Der so wichtige Durchgang durch das LAO-Vierschanzenhaus zum Einkaufszentrum Life und zur Plettstraße ist als etwas schmalere Schneise erhalten geblieben. Baustellen bedeuten normalerweise Lärm und Dreck. Das wird auch hier so sein, aber in Neuperlach ist alles anders (was mein Slogan: „Neuperlach – Das ist München, aber anders!“ aussagt). Auf dem Bauzaun sind auf 200 Metern Kunstwerke unterschiedlichster Art entstanden – Graffiti, aber auch Wandgemälde. Ebenso unterschiedlich sind die Künstler. So unterschiedlich wie wir Neuperlacher.
Das Thema ist: „Wie könnte städtischer Raum eines Tages aussehen?“. Das dahinterstehende Künstlerkollektiv „Der blaue Vogel“ ist nicht unbekannt, jeder Neuperlacher dürfte schon Werke am Quidde-Zentrum gesichtet haben – und an anderen Stellen in München.
Als ich am Bauzaun eintreffe, arbeitet die Künstlerin Katharina Belaga noch an ihrem Werk. Es ist ihr erstes Freiluftprojekt. Das Bild befindet sich in den letzten Zügen. Die letzte Farbschicht wird gerade aufgetragen.
Zu sehen ist eine dystopische Stadt. Zunächst einmal ist es ein Gemälde. Aber das ist nicht alles. Einen im Bauzaun integrierten Sehschlitz hat sie zur Klimasanduhr umfunktioniert. Wenn der Sand komplett durchgerieselt ist, dann ist totale Klimakollaps eingetreten.
Die Menschen in der dystopischen Welt leben in Wohnkapseln, die auf Säulen stehen – links im Bild einzelne, in der Bildmitte ein Konglomerat von Kapseln, das an einen Baum erinnert. Ist das die Form des Hochhauses der Zukunft? Die Kapseln können auf die Straße heruntergelassen werden. Dort sind die in der Lage, wie Autos zu fahren. Wohnen und Reisen werden in stärkerem Maße eins, als es das beste Wohnmobil heute leisten kann.
Nakagin Capsule Tower: Ein Hochhaus aus Kapseln. Foto: Jordy Meow / Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Wohnkapseln haben bei Belaga Solarschirme, die sich nach Bedarf in Trichter verwandeln lassen, um Regenwasser sammeln zu können.
Dadurch sind die Menschen vor Überschwemmung, Dürren, kosmischer Strahlung und Energiemangel geschützt. Rechts im Bild ist ein Verwaltungsgebäude zu sehen. Es kommt ohne Menschen aus, denn künstliche Intelligenz verwaltet alles. Im Wasser (Mitte) schwimmen Chimären, also genetische Mischwesen.
Die anderen Kunstwerke stellen eine Reise durch unterschiedliche Stilarten darf. Von ihnen wird eine Auswahl gezeigt, wobei das wörtlich zu nehmen ist. Sie sind hier nur zu sehen, werden aber nicht näher beschrieben. Die Werke sprechen ohnehin für sich. Jeder kann und wird Aussagen finden, auch wenn jeder auch zu unterschiedlichen Interpretationen kommen kann.
Entkernung (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Das Quidde-Zentrum wird derzeit für den Abriss vorbereitet und entkernt. Es ist hermetisch abgeriegelt, der Zutritt für Unbefugte strengstens verboten. Von außen sieht man kaum etwas, auch der Bewuchs verhindert Blicke ins Innerste. Doch wie es dort aussieht, muss keine Spekulation bleiben. Denn Georg und Marcus Pantel durften in das Heiligste. Dabei zeigen sie nicht nur den Stand der Entkernung, sondern halten auch die herrlichen Graffiti, die teilweise schon Jahre nicht mehr zugänglich sind, für die Nachwelt fest! Die Fotos sind am 05.07.2021 entstanden. Vielen Dank an die beiden!
Graffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelEntkernung (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelEntkernung (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelEntkernung (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelEntkernung (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelDer Blaue Vogel (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus PantelGraffiti-Kunst (05.07.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Ein Post über Neuperlachs erste und längst vergessene Post
Aktuelle Umgebungskarte im Bereich der Emil-Nolde-Straße. Die Position des alten Postamtes wurde anhand eines alten Stadtplans rekonstruiert und hier eingezeichnet. Quelle: OpenStreetMap, bearbeitet durch Neuperlach.org, Lizenz: Open Database License 1.0
1971 bekam Neuperlach sein erstes Postamt. Die Adresse war Emil-Nolde-Straße 6. Dort beginnt eine langgezogene Bungalow-Siedlung. Der Standpunkt liegt bereits im Stadtteil Michaeliburg (Stadtbezirk Trudering-Riem), auch wenn es nach Neuperlach nur etwa 250 Meter sind. Streng genommen ist es daher nicht Neuperlachs erstes Postamt, aber ein Postamt, das vor allem Neuperlach versorgte.
Wer nun Orientierungsschwierigkeiten hat: In der Nähe des Standpunktes befindet sich die Michaelikapelle sowie ein Spielplatz mit Tarzanbahn. Wie lange das Postamt in Betrieb war, ist mir nicht bekannt. Später (der Zeitpunkt ist ebenso unklar) kam am Standort Kurt-Eisner-Straße (wahrscheinlich Hausnummer 36), Höhe Brittingweg (das ist dort, wo die Brücke über die Ständlerstraße beginnt; auf dem Grundstück befindet sich heute ein Spielplatz), ein weiteres Postamt dazu, das nun wirklich in Neuperlach lag und 1981 durch das Postamt am Hanns-Seidel-Platz ersetzt wurde. Letzteres wiederum zog 2013 ins Einkaufszentrum Life um. 2016 wurde das Postamt am Hanns-Seidel-Platz abgerissen.
Leider verfüge ich weder vom Postamt an der Emil-Nolde-Straße noch vom Postamt an der Kurt-Eisner-Straße über Aufnahmen, auch im Netz habe ich keine gefunden.
Aber schauen wir doch mal, wie es an der Emil-Nolde-Straße heute aussieht. Laut einem alten Stadtplan (von 1974) gab es auf der Südseite der Straße nur ein einziges Gebäude – eben die Post. Das Postgebäude wurde längst abgerissen. Inzwischen stehen dort zwei dreistöckige Gebäude aus jeweils drei Reihenhäusern. Die Hausnummern lauten 6, 8, 10, 12, 14, 16. Die heutige Hausnummer 6 entspricht nicht der alten Position. Das Postgebäude war vielmehr dort, wo heute Haus 10 und 12 stehen.
Interessanterweise steht noch der alte Briefkasten an der Kreuzung zur Max-Beckmann-Straße. Dieser trägt weiter die Adressaufschrift Emil-Nolde-Straße 6, obwohl nun das Haus Emil-Nolde-Straße 16 das nächstgelegene ist.
Die Post war in einem Bungalow untergebracht. Ich war ab 1974 (dem Jahr meines Einzugs ins Marx-Zentrum) unzählige Male in dieser Post. Nach meiner Erinnerung war es ein normaler Bungalow wie auch die ganzen als Wohnhäuser genutzten Bungalows. Für mich stellte es sich so dar, dass man einen der Wohnbungalows vorübergehend als Postamt nutzte. Doch die Erinnerung könnte täuschen, laut Stadtplan war das Gebäude wohl deutlich größer als die anderen Bungalows.
An dieser Stelle sind die Leser aufgerufen: Wer hat noch Fotos von der ersten und zweiten Neuperlacher Post und stellt sie hier zur Verfügung?
Blick von der Maximiliansbrücke. Die Meldestufe 2 wurde erreicht. Wieder einmal gibt es einige unvernünftige Leute. Gemeint sind jetzt nicht die Fotoreporter, die von sicherem Gelände aus ihre Bilder machen:
Isar-Hochwasser in München: Schwimmer trotz Badeverbots im Wasser! Weil Gefahr für Leib und Leben besteht, hat die Stadt ein Bade- und Bootsfahrverbot auf der Isar erlassen. Einige Personen gingen trotz des Verbots ins Wasser.
Bei uns liegen nicht nur profane Felsbrocken (meist als Parkhemmnisse und damit ästhetischere Polleralternative) in der Gegend herum, sondern auch mindestens ein Edelstein (Quarz).
Als Ersatz sollen zwei Wohnblöcke mit 6 bzw. 8 Geschossen mit insgesamt 177 Wohnungen gebaut werden. Wie das aussehen soll, kann man sich hier anschauen: Neues Quidde-Zentrum (dort auf Seite 20 blättern). Ob und welche Läden zurückkommen, da schweigt sich das Dokument allerdings aus. Es hieß aber die ganze Zeit, dass wieder Läden entstünden.
Abriss Quidde-Zentrum (03.07.2021). Foto: LesereinsendungWer das Neuperlacher Fußwegsystem zwischen Strehleranger und Plett-Zentrum benutzen will, muss die grün eingezeichnete Umleitung nehmen. Für Radfahrende ist sie ungeeignet, da für den östlichen Brückenanfang nur eine steile Treppe ohne Rampe zur Verfügung steht. Lizenz: Open Database License 1.0
Jetzt wurde das gesamte Gelände, auch der Parkplatz abgesperrt. Die Brücke über die Quiddestraße kann nur noch über den Zugang der ehemaligen Möbelapotheke benutzt werden. Es steht nur eine Treppe ohne Rampe zur Verfügung. Die Treppe findet sich direkt unterhalb der Brücke in unmittelbarer Nähe der Haltestelle Nawiaskystraße 197 Innenring.
Abriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (30.09.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
03.10.2021
Der Fotograf hat dem Bild den passenden Titel „Der Bus hat Verspätung“ verpasst:
„Der Bus hat Verspätung“ (03.10.2021). Foto: Lesereinsendung
Und ein Video dazu vom selben Tag. Lesereinsendung, vielen Dank!
05.10.2021
Abriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (05.10.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Abriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus PantelAbriss Quidde-Zentrum (14.10.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
„911“ steht bekanntlich als Schreckenssymbol für die islamistischen Terrorattentate vom 11. September 2001 in New York, bei denen Terroristen zwei Passagiermaschinen in die beiden Türme des World Trade Centers lenkten. Beide Gebäude stürzten dann ein, wie wir alle wissen.
Weniger bekannt dabei ist, dass 911 nicht nur das Datum in amerikanischer Schreibweise darstellt (dort wird erst der Monat und dann der Tag geschrieben), sondern auch die Notrufnummer in den USA. Es ist eine weitere Verbindung zum Thema Unglück.
In Neuperlach mussten wegen der Einflugschneise des Flughafens Riem, der inzwischen längst stillgelegt ist, die meisten Häuser (gerechnet mit allen Aufbauten wie Fahrstuhlbetriebsräumen) unter 25 Metern und damit knapp unter der Grenze für echte Hochhäuser bleiben. Laut allgemeiner Definition muss der Fußboden des höchstgelegenen Aufenthaltsraums mehr als 22 Meter über der festgelegten Geländeoberfläche liegen, damit ein Haus als Hochhaus gilt (Quelle: Brockhaus Wissenschaft und Technik). In der Praxis bedeutete das, bei 8 Stockwerken (9 Geschossen) war Schluss.
Es gibt aber auch eine Reihe von Ausnahmen. Gebäude, die außerhalb der Hauptflugschneise liegen, durften bis zu 65 Meter hoch werden.
Die beiden höchsten Gebäude unseres Stadtteils bringen es daher doch auf immerhin 17 Stockwerke (18 Geschosse). Die Höhe beträgt jeweils 64,14 Meter. Sie stehen nahe beieinander und können durchaus als Zwillingstürme gesehen werden. Von uns Neuperlachern werden die die beiden am Gerhart-Hauptmann-Ring liegenden Wohnhäuser (in Nähe des pep, des größten Münchner Einkaufszentrums) auch oft so bezeichnet.
Der erste Turm wurde 1975 fertiggestellt, der zweite 1982. Bei der Fertigstellung waren also die Terroranschläge vom 11. September noch ganz, ganz weit weg.
Hausnummern 9–11 für diese Zwillingstürme!
Zwillingstürme in Neuperlach, links Haus 11, rechts Haus 9 (Archiv). Bild: Franco und Manuel aus Neuperlach
Zwar bin ich kein Anhänger von Numerologie. Aber ein durchaus makabrer Zufall ist, dass die beiden Türme ausgerechnet die Hausnummern 9 (der 1975 fertiggestellte Bau) und 11 (der 1982 fertiggestellte Bau) erhalten haben.
Zwillingsturm 9 (Foto von 2021)Zwillingsturm 11 (Foto von 2021)
Aber was ist die „Glyptotheke“? Es sind Stufen aus Seekiefer-Sperrholzplatten, auf denen man sitzen kann. Im Endeffekt ist es eine sehr lange und bequeme Bank, genauer sind es zwei Teile, also zwei Bänke. Es gibt genug Platz für alle!
Natürlich ist die Glyptothek am Königsplatz der Namensgeber. Dort war sie 2019/2020 ein Projekt zur vorübergehenden Erhaltung der Aufenthaltsqualität am Königsplatz. Während das Gebäude mit der Sammlung antiker Skulpturen renoviert wurde, sollte der Treffpunkt im öffentlichen Raum nutzbar bleiben. Dabei wurden die Sitzstufen des Sockels im virtuellen Sinne hinter dem Bauzaun hervorgeholt – und in Gestalt eines Holzobjektes auf dem Königsplatz aufgestellt.
Schwanenfamilie mit vier erst einen Tag alten Jungen. Gesehen am Ostparksee. Vielen Dank für die Fotos!
Schwanenfamilie (09.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelSchwanenfamilie (09.06.2021). Foto: Georg und Marcus PantelSchwanenfamilie (10.06.2021). Foto: Georg und Marcus Pantel
Eines von den vier Küken ist in das Gefieder seiner Mutter eingedrungen und wie ein Kapitän oben zu sehen.
Leider sind seit 2019 die meisten Bereiche gesperrt. Daher erinnern wir uns noch mal an das Quidde-Zentrum, das damals noch begehbar war. Die Bilderserie ist 2017 entstanden. Lesereinsendung, vielen Dank!
Foto: Georg und Marcus PantelFoto: Georg und Marcus PantelFoto: Georg und Marcus PantelFoto: Georg und Marcus PantelFoto: Georg und Marcus PantelFoto: Georg und Marcus PantelFoto: Georg und Marcus PantelFoto: Georg und Marcus PantelFoto: Georg und Marcus PantelFoto: Georg und Marcus PantelFoto: Georg und Marcus Pantel
Einige Wohnanlagen haben ja diese Waschboxen. Dort durfte man früher offiziell das Auto waschen. Das gehörte wohl zur autogerechten Stadt. Als solche wurde Neuperlach bekanntlich angelegt, obwohl auch für Fahrradfahrende und Fußgehende sehr viel getan wurde. Dann wurde es vermutlich aus Kosten- und Umweltschutzgründen verboten. Gelegentlich wurden die Boxen auch zum Ölwechsel und als Werkstattplatz für Autoreparaturen genutzt. Nun verfallen die Waschboxen. Zu sehen sind hier Waschboxen am Quidde-Zentrum (inzwischen Geschichte) und am Karl-Marx-Ring, Ecke Heinrich-Wieland-Straße. Lesereinsendung, vielen Dank!
Alexisquartier: Pandion realisiert hier sein Projekt Pandion Verde mit zunächst 133 Eigentumswohnungen (WA 8)
Immer werde ich gefragt, was da Seltsames im Alexisquartier abgehe – im wahrsten Wortsinn, denn es geht dort ja nach unten. Seit Ende März dieses Jahres werden unter lautem Getöse und unzähligen Hammerschlägen lange Pfähle aus Stahlbeton in die Erde gerammt. Der Vorgang ist in weiten Teilen Neuperlachs und Truderings deutlich wahrnehmbar. Inzwischen ist eine grotesk anmutende Pfahlstadt entstanden mit Pfählen, die verschieden weit aus dem Boden herausstehen.
Pfahlstadt im Alexisquartier (18.05.2021). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Was jetzt noch sehr seltsam aussieht und für viele Fragen sorgt, ist in Wirklichkeit die Vorbereitung für – wer hätte es gedacht – den Bau von Wohnhäusern. Dabei realisiert das Kölner Unternehmen Pandion sein Projekt Pandion Verde. In zwei Bauabschnitten werden 256 Eigentumswohnungen entstehen. Derzeit wird am ersten Abschnitt WA 8 mit 133 Wohnungen gearbeitet. Die Häuser werden fünf Stockwerke aufweisen und voraussichtlich 2023 bezugsfertig sein.
Pfahlgründung bei zu geringer Tragfähigkeit
Die Erklärung für die Pfähle ist relativ einfach. Der Untergrund ist zu weich und daher muss ein Weg gefunden werden, eine ausreichende Tragfähigkeit zu erzielen. Sonst könnten im schlimmsten Fall später Schäden an den Häusern entstehen, sollte der Untergrund nachgeben. Man nennt das hier eingesetzte Verfahren Pfahlgründung.
Der Pfahl wird versenkt (30.03.2021). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Dabei werden nebeneinander viele Pfähle in die Erde geschlagen, die hier jeweils in der Regel 13 Meter lang sind. Über jeden versenkten Pfahl wird ein weiterer, etwas kürzerer Pfahl (meist 9 oder 10 Meter) aufgesetzt und mit einer Kupplung verbunden. Diese Konstruktion wird dann weiter versenkt, sodass die Pfähle faktisch auf eine Länge von bis zu 23 Metern kommen. Warum nimmt man nicht gleich längere Pfähle mit der gewünschten Länge? Ganz einfach, längere Pfähle als 13 Meter würden die Kapazität von Satttelschleppern sprengen und auch das Rammgerät hat Obergrenzen für ein einzelnes Pfahlelement. Das hier Beschriebene sind spezifische Parameter für diese Baugrube. An anderer Stelle kann das stark variieren, vor allem, was die Zahl der Kupplungen angeht. Das auf Pfahlgründung spezialisierte Bauunternehmen Aarsleff, das auch bei Pandion Verde zum Einsatz kommt, hat etwa bei einem Projekt in der Nähe des Bodensees gekuppelte Pfähle mit bis zu 55 Metern Gesamtlänge versenkt.
Kupplungsvorgang zur Verbindung zweier Pfähle (30.03.2021). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Auf die Pfähle kommt dann die Bodenplatte des Kellers. Dabei wird aber die Last nicht von den Pfählen selbst getragen, sondern von den stabileren Bodenschichten unterhalb der Pfähle. Konkret wird der Druck durch die Reibung der Pfähle mit dem Baugrund (Mantelreibung) und den Spitzendruck der Pfähle abgetragen. Anders ausgedrückt überbrücken die Pfähle die Bodenschichten, die nicht ausreichend tragfähig sind.
Auf den Fotos und vor Ort mag die Perspektive etwas täuschen. Es sieht eher so aus, als würden die Pfähle bis ins Erdgeschoss und sogar darüber hinausragen. Doch tatsächlich ist schon ein Kellergeschoss abgegraben worden. Da es keine Steilwand gibt, sondern nur ein sanftes Gefälle, ist das nicht so gut wahrnehmbar. Der Keller wird auch nicht so tief, nur ein Kellergeschoss ist vorgesehen. Punktuell geht es aber tiefer, da Duplex-Garagen vorgesehen sind.
Mitte Juni soll die Pfahlgründung beendet sein. Danach wird 20 bis 30 cm Kies derart ausgebaggert, dass alle Pfähle aus dem Boden schauen. Dann werden die Pfähle auf eine einheitliche Höhe gekappt. Darauf kommt dann die Keller-Bodenplatte.
Dass einzelne Pfähle relativ weit und unterschiedlich herausstehen, liegt daran, dass die Pfähle mit vertretbarem Aufwand nicht weiter versenkt werden konnten, da punktuell härtere und damit wie gewünscht tragfähige Schichten erreicht wurden. Das ist also letztlich so gewünscht.
Gründe für die verringerte Tragfähigkeit
Warum aber ist der Boden an diesem Bauabschnitt relativ weich? Hier wurde früher Kies abgebaut. Später wurde das mit Erde und Bauschutt aufgeschüttet. Das bedeutet aber nicht, dass bei den anderen Bereichen des Alexisquartiers, die schon fertiggestellt oder noch im Bau sind, bester, tragfähiger Schotter die Basis war. Auch dort gab es zumindest teilweise auch weichere Bereiche, bei denen aber dann ein anderes Verfahren, nämlich Bohren und anschließendes Betonpfahl-Gießen eingesetzt wurden. Jedes Verfahren hat Vor- und Nachteile. Die Anwohner spüren bis heute bei der Pfahlgründung den Nachteil der besonders hohen Geräuschemission. Dafür müssen aber keine Unmengen an Betonmischern durch die halbe Stadt fahren, um den Beton zum Pfahlgießen anzukarren.
Namensherkunft Pandion Verde
Pandion ist die Immobilienfirma, der Ausdruck ist sehr wahrscheinlich altgriechischer Herkunft. Über weitere Hintergründe schweigen sich die Quellen aus. Weit besser gesichert ist der zweite Teil, der eigentliche Projektname. Das verde ist Spanisch und steht schlicht für „grün“ und (das) „Grün“. Auch in anderen romanischen Sprachen gibt es verde oder einen ähnlichen Begriff. Zurückzuführen ist verde auf Lateinisch viridis, das für „grün, grünlich“ und im übertragenen Sinne für „frisch, munter, jugendlich, rüstig“ steht. Im Englischen findet sich verdure, das „Grün“ und „Kraft“ bedeutet. Die indogermanische Wurzel für verde lautet „weys“, aus dem später deutsch „Wiese“ wurde. Pandion Verde bedeutet also etymologisch schlicht „Wiese“, ist das nicht traumhaft?
Bilderstrecke
Ein Pfahl wird in Position gebracht (06.05.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkePfahlstadt im Alexisquartier (06.05.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkeAngelieferte Pfähle mit Meterangaben (29.03.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkePfahlstadt mit einigen der bereits bestehenden Alexisquartier-Häusern (18.05.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkePfahlstadt im Alexisquartier, im Hintergrund hinter der Alexisweg (18.05.2021). Foto: Benno Steuernagel-GniffkePfahlstadt im Alexisquartier, auch hier ist im Hintergrund hinter der Alexisweg erkennbar (18.05.2021). Foto: Benno Steuernagel-Gniffke
Nachdem die Pfahlgründung beendet wurde, starten nun die Hochbauarbeiten. Gestern wurde der erste Kran aufgestellt.
Mein Blick von meinem Fensterbankerl zeigt den Kran auf der rechten Seite hinter des langgezogenen Wohnbaus am Karl-Marx-Ring 75-83, Ecke Hugo-Lang-Bogen. Der Pfeil erleichtert das Auffinden.
Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren, Funktionen für soziale Medien anbieten zu können und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Außerdem geben wir Informationen zu Ihrer Nutzung unserer Website an unsere Partner für soziale Medien, Werbung und Analysen weiter.AkzeptierenRejectMehr erfahren
Privacy & Cookies Policy
Privacy Overview
This website uses cookies to improve your experience while you navigate through the website. Out of these cookies, the cookies that are categorized as necessary are stored on your browser as they are essential for the working of basic functionalities of the website. We also use third-party cookies that help us analyze and understand how you use this website. These cookies will be stored in your browser only with your consent. You also have the option to opt-out of these cookies. But opting out of some of these cookies may have an effect on your browsing experience.
Necessary cookies are absolutely essential for the website to function properly. This category only includes cookies that ensures basic functionalities and security features of the website. These cookies do not store any personal information.
Any cookies that may not be particularly necessary for the website to function and is used specifically to collect user personal data via analytics, ads, other embedded contents are termed as non-necessary cookies. It is mandatory to procure user consent prior to running these cookies on your website.