Heute ging es wie fast jede Woche mal wieder zum Qi Gong-Kurs. Dieser findet im benachbarten Stadtteil Fasangarten statt. Moment, geht’s hier nicht um Neuperlach? O.k., eigentlich schon, aber man muss ja auch mal seine Perspektive erweitern. Seit einiger Zeit baut der Qi Gong-Lehrer auch eine Yoga-Übung in den Kurs ein. Vor ein paar Tagen las ich in einem Programmierbuch (!), dass Flexibilität zwar beim Yoga nützlich sei. In der Programmierung könne jedoch übertriebene Flexibilität schädlich sein. Hahaha, ein wirklich guter Witz.
Eine neue Kamera, ein neues Wetter und ein neugieriger Blick von der hauseigenen Dachterrasse (nicht neu) sind die Ingredienzen für ein Lichtkunstbild aus Neuperlach hinüber zu den Nachbarn des SZ-Verlags in Zamdorf (SV-Hochhaus rechts oben im Bild). Deren Haus (es ist brandneu) misst 99,95 Meter. In der Bildmitte oben das Hypo-Haus (114 Meter). Im Vordergrund übrigens das Ärztehaus im Marx-Zentrum und – angeschnitten – das Bürohaus Peschelanger (rechts), das die Gesetze der Optik bricht.
In Deutschland gibt es viele Schilder. Nun gibt es ein weiteres. Ein schönes Schild hat da die AOK an ihrem Parkplatzende fast unmittelbar vor meinem Haus aufgestellt.
Würde man das Schild auch ohne den erklärenden Text verstehen?
Hier trifft man sich (31.03.2009). Foto: Thomas Irlbeck
Nein, es geht nicht um das Telefon (in Anspielung auf einen Song von Kraftwerk), sondern um Fernwärme und eine Baustelle in der Nähe. Gestern flatterte ein Papierflieger (weniger deutsch auch Flyer genannt) in meinen Briefkasten, der mich auf eine zusätzliche Baustelle aufmerksam macht. Konkret wird das im Bau befindliche Pflegeheim Neuperlach ans Fernwärmenetz angeschlossen. Schließlich sollen es die zukünftigen Bewohner mollig warm haben, und der alte fahrbare Elektroheizkörper von Onkel Fritz ist keine Alternative für das feine Fernwärmenetz der Stadtwerke München. Zum Anschluss muss der Karl-Marx-Ring auf Höhe des Friedrich-Engels-Bogen „geöffnet“ werden. Naturgemäß erfordern Arbeiten an Fernwärmerohren wegen der hohen Betriebstemperatur (130 Grad) eine sehr spezielle Bauweise.
Daher dauern die in der KW 14 (ab 30.03.) beginnenden Arbeiten auch satte 8 Wochen. In dieser Zeit sind die Fahrspuren am Karl-Marx-Ring auf Höhe des Friedrich-Engels-Bogen (und auch ein paar Meter in beide Richtungen weiter) nur eingeschränkt benutzbar bzw. werden verschwenkt. Die Häuserzufahrten und Hauseingänge bleiben durch noch zu errichtende Behelfsbrücken erreichbar.
Update: Ich habe noch den erwähnten Flyer hinzugefügt. Die dort abgedruckte Skizze zeigt fast metergenau, wo die Operation genau stattfindet. Es lässt sich erahnen, welche Zufahrten betroffen sein werden.
Der erwähnte Flyer. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der SWMDer erwähnte Flyer. Besonders interessant ist hier die Skizze, die zeigt, wo die Rohre genau verlegt werden. Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung der SWM
Seit längerem gibt es Pläne, für das Parkieren am Hanns-Seidel-Platz Geld zu nehmen. Vorerst bleibt das Parkieren aber nun doch kostenlos. Das berichtet „Hallo“ in seiner heutigen Ausgabe „Ramersdorf-Perlach“. Fast hätte es eine Einigung der Stadt München mit dem Bayerischen Roten Kreuz gegeben, das als Bewirtschafter aufgetreten wäre. Doch nun sucht man einen Generalbetreiber, der ab 2010 die Zuständigkeit für sämtliche städtischen Parkplätze erhalten soll. Die Polizei hatte zwischenzeitlich sogar gefordert, den Parkplatz gegen das Befahren zu sperren, da der Platz verwahrlost sei und in der Nacht Autorennen stattfinden würden und auch schon Camper gesehen worden seien. Wegen des Parkdrucks sei dies dem Bürger aber kaum zu vermitteln.
Quelle: Hallo vom 26.03.2009, Ausgabe „Ramersdorf-Perlach“, Seite 1 und 4.
Der Hanns-Seidel-(Park)platz. Noch ist hier das Parkieren kostenlos. Diiese Möglichkeit wird einfrig genutzt, vor allem zum Einkaufen im pep. Aber wohl nicht mehr lange. Und bebaut werden soll der Platz ja auch mittelfristig, spätestens dann ist das Parkieren hier nur noch in den Geschichtsbüchern nachzulesen (Archivfoto). Foto: Thomas Irlbeck
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über das neue Nahversorgungszentrum „Life“ an der Albert-Schweitzer-Straße, das nach Feng-Shui-Prinzipien gebaut wird (20.03.2009, S. 41, Stadtausgabe) . Am 26. März ist Richtfest, im September oder Oktober klingelt die Kasse erstmals unter der Reisschale.
Weitere Berichte auf Neuperlach.org direkt oder indirekt zum „Life“:
Grünen-Fraktionschef Guido Bucholtz hat sich über Münchens Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) geärgert. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Ude wurde in der Sendung „Kontrovers“ im Bayerischen Rundfunk befragt, warum von der Wohnungsbaugesellschaft Gewofag Luxuswohnungen in Neuhausen gebaut würden. Ude habe dann sinngemäß geantwortet „… solche Wohnungen könne man doch nicht im Hasenbergl oder Neuperlach bauen“.
Der Bezirksausschuss will nun Ude die Schönheit Neuperlachs bei einer Kulturdult am 19. Juli präsentieren. Doch von Udes Büro kam bereits eine Absage, Ude habe im Juli keine Termine mehr frei.
Kommentar: Da sollte man darüber stehen. Immerhin erwähnte Ude Neuperlach im Bayerischen Rundfunk. Medienpräsenz – kommt es nicht darauf alleine an? Und was spielt es überhaupt eine Rolle, was die anderen sagen? Es gibt jede Menge Neuperlacher, die Neuperlach schön finden. Weil Neuperlach auch schöne Flecken hat. Weil Neuperlach praktische Seiten hat. Und weil auch architektonische Dekadenz ihren Reiz haben kann. Das zählt. Was die Kulturdult angeht – wenn Ude keine Zeit hat, vielleicht liest der Herr Oberbürgermeister ja regelmäßig Neuperlach.org und lernt nun so die Vorzüge Neuperlachs kennen. Was finden die Leser von Neuperlach.org an Neuperlach schön oder weniger schön? Ich bin auf die Antworten gespannt.
Das ist weniger schön, das alte Plett-Zentrum, das noch als Durchgang von der Plettstraße zum pep dient. Schön Wasser von oben und eine schauerlich-schöne Gruselatmosphäre sind inklusive (Archivfoto). Foto: Thomss Irlbeck
Zumindest fast, zumindest vielleicht. Wo bekommt man schon ein fertig eingerichtetes Reisebüro zum Schnäppchenpreis? Einen Hundeparkplatz gibt’s auch dazu. Mit dem Geldverdienen kann es dann gleich losgehen. Gesehen im Marx-Zentrum, Peschelanger 13.
Ein Reisebüro mit allem Drum und Dran … (10.03.2009). Foto: Thomas Irlbeck… für lau (10.03.2009). Foto: Thomas Irlbeck
Kritiker halten das Quidde-Zentrum für tot und nicht überlebensfähig. Schließlich war in den späten 1960er-Jahren das Wort „barrierefrei“ noch weithin unbekannt. Man hielt es für ausreichend, ein kleines Ladenzentrum zu bauen, bei dem man vom Parkplatz aus über eine halsbrecherische Treppe für Schwindelfreie zu den Geschäften gelangt. Reinhold Messner-Feeling inklusive. Doch heute will man, wenn es schon nicht ebenerdig geht, mit dem Einkaufwagen per spektakulärem Rollsteig unter einer Glaskuppel und neben einem Springbrunnen zu den Klängen entspannender Easy Listening-Musik zum Automobil transportiert werden, um den Wocheneinkauf zu verstauen. Doch den Rollsteig muss man sich beim Quidde-Zentrum dazu denken. Und die traurige Wahrheit: Auch der Rest muss weiterhin der Vorstellungskraft entspringen.
Und da dies alles nicht so recht funktioniert, war es mit dem Weggang des Rewe Ende letzten Jahres dann vorbei mit frischen Lebensmitteln im Quidde-Zentrum (Neuperlach.org berichtete).
Vor kurzem sah es im Quidde-Zentrum noch so aus. Ein Supermarkt, der gerade entrümpelt wird. Foto (Handycam): Thomas Irlbeck
Die Wohnungs- und Siedlungsbau Bayern GmbH (WSB) hat sich dafür eingesetzt, dass für die Nahversorgung wieder ein Supermarkt ins Quidde-Zentrum einzieht. Ihr will nun ein Coup gelungen sein, mit dem niemand mehr gerechnet hat. Und tatsächlich: Dem Quidde-Zentrum wird wieder Leben eingehaucht. Am 17. März öffnet eine Filiale des auf osteuropäische Lebensmittel spezialisierten Supermarktkette Mix Markt in den alten Rewe-Räumen. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung.
15 bis 20 Prozent der Waren, die außerhalb des frischen Angebots in dieser Filiale verkauft werden, müssen jedoch in Deutschland hergestellt sein. Die WSB hat es vertraglich geregelt.
Wenn die Kunden das neue Konzept annehmen, dann funktioniert Einkaufen auch ohne Rollsteig. Und sogar ohne verkaufsfördernde Bigband- und James Last-Musik.
Zusätzlich zum Mix Markt öffnet die Diakonie Hasenbergl einen Secondhand-Laden im Quidde-Zentrum.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, „Die Wiederbelebung des Quidde-Zentrum“
Noch ist nicht alles draußen, aber der größte Teil. Ein Zahn mit drei Wurzeln ist halt nicht mal ebenso in der Kaffeepause entfernt (03.03.2009). Foto: Thomas Irlbeck
Es sind die schönen Dinge im Leben, die begeistern. Z.B. der Besuch beim Zahnarzt zur Weisheitszahnextraktion. Fast 2,5 Stunden mühte sich der Neuperlacher Zahnarzt mit seinem funkelnden Werkzeug ab, bis der Zahn draußen und die Wunde zu war. Kurzerhand schnitt er den Zahn in mehrere Teile.
Ein großer Teil des Zahns ist auf dem Foto zu sehen. Zum Zeitpunkt, als das Foto geschossen wurde, war noch ein Teil vom Zahn im Mund, wie eine spätere Röntgenaufnahme offenbarte. Der Zahnarzt legte noch einen Zahn zu und konnte den fehlenden Teil auch noch aus der Wunde rausfischen. Es muss ja alles seine Ordnung haben.
Hanns-Seidel-(Park)platz. Teer, nichts als Teer, und werktags viele, viele Automobile, dort wo schon längst das Stadtteilzentrum von Neuperlach, quasi der Marienplatz des Teils von München, das nie ein Tourist zu Gesicht bekommt, stehen sollte (Archivfoto). Foto: Thomas Irlbeck
Seit rund 30 schlappen Jahre wird die Bebauung des „vorübergehend“ als Parkplatz genutzten Areals am Hanns-Seidel-Platz geplant. Noch dieses Jahr soll ein Architektenwettbewerb stattfinden. Wohnungen, Büros, Läden, Gastronomie und Bürgerhaus sollen dort entstehen. Grünen-Fraktionschef Guido Bucholtz will aber mehr, er würde ganz gerne sehen, wenn das neue Areal nicht durch die breite Thomas-Dehler-Straße vom pep getrennt bleibt. Stattdessen soll die Thomas-Dehler-Straße zur Fußgängerzone werden und der Verkehr auf die umliegenden Straßen verteilt werden. Ein Prüfungsantrag wurde bereits vor eineinhalb Jahren gestellt, ohne Ergebnis, aber bei der gesamten Planungszeit eher ein Wimpernschlag.
Wenn das Resultat positiv ausfallen sollte, könnte die Fußgängerzone als optionales Element in den Wettbewerb zur Bebauung des Hanns-Seidel-Platzes integriert werden.
Wer ist für eine „Fuzo“ (Fußgängerzone), wer ist dagegen?
Der Platz vor dem Haupteingang des pep wird keinen eigenen Namen erhalten und bleibt Teil der Thomas-Dehler-Straße. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung in ihrer heutigen Ausgabe. Der Bezirksausschuss Ramersdorf-Perlach wollte den Platz „Perlacher-Tor-Platz“ nennen. Der Kommunalausschuss lehnte dies aber nun ab und begründet dies unter anderem mit Kosten und Unannehmlichkeiten, da das pep und auch einige unmittelbar in der Nähe angesiedelten Betriebe eine neue Adresse bekommen würden. Außerdem werden Stadttore üblicherweise nicht nach dem Ort benannt, wo das Tor steht, sondern nach dem Ort, an den die Straße unter dem Tor führt. Das Sendlinger Tor steht z.B. nicht im Stadtteil Sendling, sondern in der Münchner Altstadt.
Quelle: Süddeutsche Zeitung vom 19.02.2009, Seite 59, Stadtausgabe
pep Haupteingang (Archivfoto). Ist das ein Tor und führt dieses nach Perlach? Sicher nicht so ganz direkt, denn es steht ja schon in Perlach. Wohin das Tor führt, ist aber entscheidend für den Namen des Platzes, auf dem das Tor steht. Foto: Rufus46 / Lizenz siehe: Wikipedia
Noch ein Nachtrag, der sich auf die Kommentare hier bezieht.
Otto Schlichtmeier (DaCG/ÖDP) hatte laut dem Zeitungsbericht moniert, dass der „Perlacher-Tor-Platz“ in öffentlichen Verzeichnissen nicht zu finden sei. Beim „Wochenende der Nationen“ zum 850. Geburtstag der Stadt München hätten zahlreiche Gäste den Veranstaltungsort „Perlacher-Tor-Platz“ nicht ausfindig machen können. Deshalb hat er sich für eine offizielle Benennung des Platzes eingesetzt.
Kommentar: Mit Verlaub, ich weiß nicht, wer auf die Idee gekommen ist, den Veranstaltungsort in irgendwelchen Schreiben und in Presseveröffentlichungen als „Perlacher-Tor-Platz“ auszuweisen. Hätte man geschrieben, der Veranstaltungsort wäre die Thomas-Dehler-Straße vor dem Haupteingang am pep, dann hätte das jeder ganz leicht gefunden, denn den pep-Haupteingang kennt so gut wie jeder im Münchner Osten.
Übrigens hat Schlichtmeier laut dem Zeitungsartikel festgestellt, dass die Bezeichnung „Perlacher-Tor-Platz“ bei den Besuchern gut ankommen würde. Nun ja, man sieht an den Kommentaren, offenbar bei vielen aber auch nicht. Ich bin gegen eine Umbenennung. Unabhängig von der vorhandenen oder auch nicht vorhandenen Ästhetik dieses torähnlichen Eingangs eines Einkaufszentrums schafft solch ein künstlicher Name nur zusätzliche Verwirrung. Im Sprachgebrauch heißt das ohnehin alles „pep“, das Einkaufszentrum wird als Synonym für alles verwendet, was bis zu rund drei Fußminuten vom pep entfernt ist. Man fährt mit der U-Bahn zum pep, keiner fährt mit der U-Bahn nach „Neuperlach Zentrum“. Man besucht das Kulturhaus am „pep“, nicht am Hanns-Seidel-Platz. Usw. usf.
Neuperlach.org-Leserin D. war am 16.01. bei der Premiere des Stücks „Vampire“ im FestSpielHaus (Quiddestraße) und hat eine Kritik dazu geschrieben, für die ich mich recht herzlich bei ihr bedanke:
Ich sag mal so: na ja…
Verglichen mit früheren Vorstellungen fand ich es ein bisschen enttäuschend.
Die jungen Leute (Laien-Darsteller bis 27) waren wirklich mit totaler Spielfreude dabei. Die finde ich immer ganz toll und echt bewundernswert; und das war auch jetzt wieder so. „Julie“ und „Juliette“ – echt super! Auch die anderen Darsteller waren toll, z.B. der Columbo-ähnliche Polizist.
Aaaber: Die Leute gut – das Stück irgendwie doof. Keine sich entwickelnde Handlung oder so.
Besonders frustend: Bei „Vampire“ erwartet man ja (ich jedenfalls) ein bisschen Theaterblut. Gab´s aber nicht, das musste man sich denken. Weitere Requisiten-Ersparnis: Telefon = Kaffeetasse. Fand ich auch nicht so doll und musste irgendwie an Alexander Graham Bell denken.
Fazit: Die Darsteller sind supertoll, das Stück „Vampire“ wird ihren Fähigkeiten aber nicht gerecht.
Weitere Termine der Aufführung: 23. und 30.01.
Für 7,– Euronen kann man sich das gern mal angucken.
Mehr Infos zu „Vampire“ gibt es auf der Website des FestSpielHauses (Seite nicht mehr verfügbar)
Die Leerstände im Marx-Zentrum nehmen weiter zu. Das Bekleidungsgeschäft NKD („Niedrig Kalkuliert Discount“) schließt. Damit gibt es in Kürze im Marx-Zentrum keine Bekleidung mehr zu kaufen. Früher drehte man hier seine Bahnen im Hallenbad des Marx-Zentrum. Später wurde das Hallenbad in eine Judoschule umgewandelt. Dann kam der Betonmischer und das Becken wurde zubetoniert. Es entstanden zwei neue Ladengeschäfte, darunter der NKD. Nun geht auch dieses unter wie ein Bleigürtel im Wasser.
Der NKD im Marx-Zentrum schließt (18.01.2009). Foto: Thomas Irlbeck
Nach vielen Jahren Leerstand hat er nun wieder geöffnet, der Kiosk an der Kreuzung Heinrich-Wieland-Straße/Ecke Karl-Marx-Ring (Neuperlach.org berichtete, siehe Wie Phönix aus der Asche – der Kiosk am Karl-Marx-Ring öffnet bald wieder und Bildungsoffensive am Kiosk), der nun „Kiosk Martina“ heißt. In einem frisch renoviertem, freundlichen Verkaufsraum steht Antonio hinterm Tresen. Ein neues Konzept soll die Kasse zum Klingeln bringen. Neben Zeitungen, Getränken und Süßigkeiten zum Mitnehmen bietet Antonio auch kleinere warme Mahlzeiten und Kaffee an. MVG-Fahrscheine und die Lotto/Toto-Annahme sollen in Kürze dazukommen.
Dumm gelaufen. Hier läuft nichts wie geschmiert, derjenige, der sich das ausgedacht hat, hat vermutlich ein Rad los. Im Folgenden werden die dümmsten Stellen für Fußgänger und Radler in Neuperlach präsentiert.
Platz 1 – Aufgespießt: die Schranke für Schlanke am Überweg Kurt-Eisner-Straße
Schön lang ist die Schranke, damit nur noch Schlanke durchpassen. Vermutlich sollen hier nicht nur Pkws an der Durchfahrt gehindert werden, sondern auch Radler ausgebremst werden. Damit hier niemand zu schnell durchradelt, hat man noch einmal eigens ein paar Zentimeter Rohr an die Schranke vorne drangeschweißt, damit die radelnden Raser am Lenker order Fahrradkorb sicher an der Schranke hängenbleiben. Der Durchgang ist so schmal, dass besonders vollschlanke Personen, überbreite Kinderwägen oder Rollstühle zum Teil kaum mehr durchpassen. Diese geniale Idee verdient 10 von 10 Punkten.
Durch dieses Nadelöhr müssen Fußgänger und Radler, wenn sie über das Neuperlacher Fußwegsystem Richtung U-Bahn Quiddestraße wollen oder von dieser kommen. Bei breiten Kinderwägen oder Rollstühlen kann dies schnell knapp werden. Links und rechts an der Schranke vorbei geht es auch, man muss aber dann über den Rasen, den man bestimmt nicht betreten darf. Außerdem ist es hier (zwischen Mülleimer und Stange) auch nicht viel breiter (11.01.2009). Foto: Thomas IrlbeckDie Schranke für Schlanke in voller Pracht (11.01.2009). Foto: Thomas Irlbeck
Platz 2 – Zutritt nur für Astronauten: die Mondlandschaft im Marx-Zentrum
Als Park und Spielplatz war sie geplant, die riesengroße Dachterrasse auf der Mittelinsel im Marx-Zentrum. Die ersten Jahre war sie das auch, sie war noch mehr, der Stolz des Marx-Zentrum. Heute sind aber die Aufgänge mit Gittern zugesperrt, das Dach zur Mondlandschaft verkommen. Da immer wieder Personen das Dach betraten, hat man in den vergangenen Jahren in mehreren Etappen immer mächtigere Gitter angeschraubt. Viele Bewohner haben einen Blick ins Grüne. Bewohner im Marx-Zentrum haben dagegen einen Blick auf einen hässlichen Steinbruch. Dieser architektonische Wahnsinn reicht noch für 9,99 Punkte.
(Bilder entfernt)
Platz 3 – Nur für Katzen: dunkler Durchgang Plettstraße <–> pep
Tagsüber nicht schön anzuschauen, aber man sieht was. Nachts ist er es hier zappenduster, was den Vorteil hat, dass man nicht nur nichts sieht, sondern auch das Hässliche nicht mehr zu Gesicht bekommt (Archivfoto). Foto: Thomss Irlbeck
Zum pep geht es hier, und wieder zurück. Theoretisch. Leider hat man offenbar beim Ausräumen des ehemaligen Plett-Zentrum, das nur noch als Durchgang fungiert, auch die Lampen mitgenommen, denn die Betonruine ist nun völlig unbeleuchtet. Wer nicht zufällig eine Katze ist, kann den Durchgang bei Dunkelheit kaum noch benutzen. Dabei wollen viele diesen Durchgang benutzen, um im pep einzukaufen. Dem im näher gelegenen Quidde-Zentrum gibt es ja keine Lebensmittel mehr. Die Alternativroute führt über die Brücke der Albert-Schweitzer-Straße, was einen schönen Umweg bedeutet. Das ist 9,98 Punkte wert.
Es ist kalt in Neuperlach. Sehr kalt. Dies ist nichts Ungewöhnliches, aber es muss etwas getan werden, damit das schöne frische Gemüse keine Frostbeulen bekommt. Also, rein damit in den warmen Laden. Jetzt aber, wo vor dem Laden alles leer und tot ist, denken die Leute, Onkel Güls Laden reiht sich ein in die anderen Leerstände des Marx-Zentrum. Die Lösung ist einfach: Ein Schild muss her. Ein Blatt vom Whiteboard abgerissen, den Filzer gezückt und mit viel Schwung die Botschaft geschrieben. Jetzt wissen wir es, es gibt noch offene Läden im Marx-Zentrum. Über die kleineren Rechtschreib- und Grammatikfehler sehen wir einmal hinweg.
„Sämtliche Obst- und Gemüsesorten sind im Laden drin“ … (10.01.2009). Foto: Thomas Irlbeck… denn hier sind sie nicht (10.01.2009). Foto: Thomas Irlbeck
Der Vorhang im Rewe Quidde-Zentrum ist unten – für immer. Erst laufen, dann kaufen ist nun das Motto – oder: so weit die Füße tragen. Am zweiten Weihnachtsfeiertag erinnern von außen nur noch die grün-roten Streifen daran, dass hier vor wenigen Tagen noch das Kühlregal summte und das Geschäft brummte (26.12.2008). Foto: Thomas Irlbeck
Aus und vorbei, der Rewe im Neuperlacher Quidde-Zentrum ist für immer dicht. Er öffnet wie angekündigt nach Weihnachten nicht mehr. Eine schöne Bescherung, denn im Quidde-Zentrum gibt es nun keine frischen Lebensmittel mehr. Und Dosen sind auch keine Lösung, zumal es die dort nun auch nicht mehr gibt.
Wem die in der Nähe befindlichen, aber außerhalb des Quidde-Zentrum befindlichen Discounter Lidl und Penny nicht ausreichen, der kann nun den langen Fußmarsch bis zum Rewe im Marx-Zentrum antreten (rund 20 Minuten). Danach geht es retour (Sie werden es nicht glauben, noch einmal 20 Minuten). Schade, dass die meisten Hausverwaltungen in Neuperlach das Halten eines Lastenesels in der Etagenwohnung strengstens untersagen. Erst voraussichtlich im kommenden Herbst gibt es wieder einen Rewe in der näheren Umgebung – im „Life“ an der Albert-Schweitzer-Straße (siehe auch Update etwas weiter unten).
Was aber wird aus dem Quidde-Zentrum? Mit einem Schreibwarengeschäft, einem Konditor, einer Apotheke, einer Stadtbibliothek, einem Frisör und einer Stadtsparkasse kann das Quidde-Zentrum noch viel bieten, aber keine wirkliche Nahversorgung mehr leisten. Macht bald im Quidde-Zentrum der Letzte das Licht aus?
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