Unser heutiges Objekt in Neuperlach Mitte an der Heinrich-Lübke-Straße 25, Ecke Schumacherring, wurde von der Deutschen Bundespost errichtet. Der Telekommunikationsbereich firmiert ja heute bekanntlich unter „Deutsche Telekom“. Das Halteverbotsschild mit Ausnahmen für Fahrzeuge der Deutschen Telekom bestätigt dies. Der Bau wurde einmal um ein Geschoss aufgestockt, wohl in den 1980er-Jahren. Daneben liegt die BLM (Bayerische Landeszentrale für neue Medien) und der Telekom-Funkmast.
Die einzige Erwähnenswerte des Quaderbaus scheint die Waschbeton-Fassade zu sein). Irgendwelche architektonischen Spielereien hielt man bei Gewerbebauten offenbar nicht für angebracht.
Bei Waschbeton handelt es sich um Beton, dessen Gesteinskörnung durch eine besondere Oberflächenbehandlung erzeugt wird. Er wird vor allem als dekoratives Element für Fassaden eingesetzt. Die Bezeichnung kommt daher, dass nach Entfernung der Gussform die Zementschlämme mit einem starken Wasserstrahl ausgewaschen werden. Die Herstellung ist genauer auf Wikipedia beschrieben.
Nur auf den ersten Blick Langeweile
Ein genauerer Blick zeigt jedoch Außentüren im ersten und zweiten Stockwerk, die offenbar in den Abgrund führen, haben sie doch sogar eindeutig Außengriffe.
Funktion des Gebäudes
Die niedrigen Fenster lassen auf ein Betriebsgebäude mit technischen Telekommunikationseinrichtungen schließen, weniger auf Büros. Die Außentüren wurden sehr wahrscheinlich dafür vorgesehen, Telekommunikations-Komponenten im Falle von Defekten oder bei Austausch durch leistungsstärkere Versionen auf einfache Weise – mithilfe eines mobilen Lkw-Krans – an- bzw. abliefern zu können. Das Schild mit der Warnung vor schwebenden Lasten weist darauf hin. Ein fest installierter Kran ist nicht vorhanden, auch zeigt Google Maps keine Reste einer solchen Einrichtung auf dem Dach. Aber für das unterste Stockwerk, für das auch ein paar Zentimeter Höhenunterschied zu bewältigen sind, wurde eine Hebebühne im Boden vor dem Gebäude eingelassen. Dort ist auch die allgemeine Anlieferung.
Über eine heute abweichende Nutzung ist nichts Näheres bekannt. Laut Werbeplakat am Gebäude sind in dem Gebäude Büros/Gewerbeflächen, die alle vermietet sind.
Aktueller Stand (2020): Die Griechische Schule wurde nie fertiggestellt und ab Ende 2019 abgerissen. Der Artikel ist als Chronik der Ereignisse zu verstehen.
Der BER-Flughafen ist nichts dagegen. Zumindest was die Bauzeit betrifft. Denn die Griechische Schule in unserem Nachbarstadtteil Berg am Laim an der Hachinger-Bach-Straße 14a (einige Quellen sagen abweichend Hausnummer 19), Höhe Langkofelstraße (am FC Phönix), wird voraussichtlich nie fertig werden. 2001 übernahmen die Griechen das Grundstück, das neben dem Michaeli-Gymnasium liegt. Aber erst 2014 begannen nach langen bürokratischen Querelen und Stillständen endlich die Bauarbeiten. Im Juni 2016 sollte der Rohbau stehen, aber der Bau ist bis heute nur wenig über das Erdgeschoss hinausgekommen (Fotos). Da Griechenland sämtliche Fristen überschritten hat, gehört das Grundstück nun wieder der Stadt München. Die Stadt will das Gebäude nun abreißen, was aber nun an einem Schloss scheitert. Den Schlüssel dazu wollen die Griechen nicht rausrücken. Die Griechen sagen, sie hätten das Grundstück so lange in ihrer Hand gehabt, dass es weiterhin zu ihrem Hoheitsgebiet zähle.
Sogar der Bis-vor-kurzem-Außenminister Frank-Walter Steinmeier wurde eingeschaltet, der daraufhin den Griechen als Ersatz das Gelände der Bundesmonopolverwaltung für Branntwein am Leuchtenbergring angeboten hat.
Nun drohen die Griechen mit dem Äußersten: vor den Internationalen Gerichtshof in Den Haag zu gehen. Die Stadt München widerspricht der Auffassung der Griechen, das wäre griechisches Hoheitsgebiet, denn es handle sich nicht um ein Botschafts- oder Konsulatsgelände.
Auch der BR berichtet (18.05.2017) und verrät Erstaunliches. Das Fundament ist nicht nach bayerischen, sondern griechischen Standards gebaut – das heißt erdbebensicher!
Update 31.05.2018
Keine Änderung, nur der Himmel ist blauer.
Abrissvorbereitungen (Stand 11.10.2019)
Die Abrissarbeiten haben jetzt begonnen, zumindest räumen Bagger nun den Schutt aus der Ruine.
Abriss (Update 25.10.2019)
Abriss der Griechischen Schule in Berg am Laim. Die Arbeiten haben jetzt begonnen, der Zangenbagger zerlegt die Ruine zu Schutt.
„Griechische Schule München: Es bleibt nur ein Trümmerfeld“ (Update 14.01.2020)
Das berichtet die Abendzeitung. Auf dem Gelände wird nun das Michaeli-Gymnasium erweitert. Auch für 400 griechische Kinder wird Platz sein, die Stadt vermietet entsprechende Räume an die Griechen.
Unterkünfte für Geflüchtete aus der Ukraine (März 2022)
Noch wurde mit dem Neubau nicht angefangen. Nun wird der Platz erst einmal zur Unterbringung von Geflüchteten aus der Ukraine genutzt. Es entstehen vier Leichtbauhallen mit insgesamt bis zu 400 Bettplätzen. Der Baubeginn ist eben erfolgt.
Unser pep (Perlacher Einkaufs-Paradies) wird größer und schöner. Wenn aber das Grundstück schon ausgereizt ist, wird es schwer, mehr Läden und Ladenfläche unterzubringen. Doch man hatte hier eine gute Idee: Das Parkhaus Nord war marode. Anstatt es zu sanieren oder es eins zu eins neu zu errichten, konstruiert man den Nachfolgebau nun mit zusätzlichen Etagen. So hat man ein würdiges Nachfolgeparkhaus und gleichzeitig Platz für weitere Ladenflächen. Es entstehen 7.900 m2 zusätzliche Verkaufsflächen Der Textil-Discounter Primark soll hier einziehen (dieser erhält mit 6.000 m² den Löwenanteil), die Drogerie Müller sowie weitere Läden und auch Gastronomie. Das alte pep-Konzept der zwei oberirdischen Etagen (Erdgeschoss und erstes Stockwerk) wird aufgegeben, der Erweiterungsbau wird auf drei oberirdischen Verkaufsetagen basieren, bietet also noch zusätzlich ein 2. Verkaufsstockwerk.
Stand Bauarbeiten (26.03.2017)
Die Bauarbeiten sind bereits im vollen Gange. Das alte Parkhaus wurde ab März 2016 abgerissen (Neuperlach.org berichtete), jetzt zieht man gerade den neuen Bau nach oben. Die Bilder zeigen den Stand der Bauarbeiten.
Es soll aber nicht nur neu gebaut werden, sondern auch das bestehende Gebäude modernisiert und aufgehübscht werden. Konkret sollen Decken, Beleuchtung und Möblierung erneuert werden.
Inwieweit das pep das größte Münchner Einkaufszentrum ist, gibt es unterschiedliche Angaben. In der Wikipedia heißt es, mit rund 120 Läden und 60.000 m² Nutzfläche sei das pep bereits heute das größte Einkaufszentrum Münchens. Die offizielle pep-Website gibt sich aber bescheidener und sieht das pep nur als das größte Einkaufszentrum im Münchner Osten.
Wie auch immer, nach der Erweiterung wird das pep auf jeden Fall das größte Münchner Einkaufszentrum sein. Eröffnung soll im Frühjahr 2018 sein. 135 Läden werden dann zum Shoppen einladen.
Es geht noch viel größer
Freilich gibt es noch viel größere Einkaufszentren. Das weltweit größte ist die Dubai Mall mit 1.200 Läden und 350.000 m². Die imposanten 95 Aufzüge und 150 Rolltreppen lassen ahnen, dass man hier nicht klein denkt. Aus Umweltgesichtspunkten wenig überzeugend ist jedoch die zum Einkaufszentrum gehörige Eislaufbahn, die auch bei 40 Grad Außentemperatur in Betrieb ist.
Stand Bauarbeiten (22.05.2017)
Stand Bauarbeiten (29.06.2017)
Stand Bauarbeiten (12.08.2017)
Stand Bauarbeiten (08.09.2017)
Rohbau-Endspurt! (Update 01.10.2017)
Stand der Bauarbeiten (17.10.2017)
Stand der Bauarbeiten (04.11.2017)
Stand der Bauarbeiten (14.11.2017)
Stand der Bauarbeiten (14.12.2017)
Stand der Bauarbeiten (18.12.2017)
Stand der Bauarbeiten (27.12.2017)
Stand der Bauarbeiten (19.01.2018)
Stand der Bauarbeiten (12.02.2018)
Lamellenoptik (11.03.2018)
Die Lamellenoptik wird nun erkennbar. Die Lamellen sind aus Aluminium, aber in Holzoptik gehalten:
Eine neue Serie
Zugegeben, ich war mir bei der Idee zu dieser neuen Serie nicht wirklich sicher, inwieweit sie Sinn ergibt. Der Plan ist nämlich, Gebäude in Neuperlach festzuhalten, die unspektakulär, unscheinbar sind, also weder eine ansprechende Architektur haben, noch durch gewagte Elemente oder durch Verfall provozieren. Es sind also gerade Objekte, die selten bis gar nicht fotografiert werden dürften. Oft sind es Zweckbauten, teilweise als Profanarchitektur ausgeführt. Doch vielleicht liegt genau dort der Reiz. Auch verschwinden in Neuperlach immer wieder Bauten oder werden völlig umgestaltet. Dann gibt es nur noch Bilder im Kopf, die immer mehr verblassen. Kaum einer kann dann mehr ganz genau sagen, wie das mal früher aussah. Beispielsweise wurde „Bruestle Textilien“ an der Nawiaskystraße in Neuperlach West abgerissen, heute befindet sich dort ein Lidl-Markt. Von dem recht mächtigen Betonklotz habe ich nur ein einziges Foto gefunden, bei dem leider der Urheber einer Verbreitung nicht zugestimmt hat, sodass ich keine Erinnerung öffentlich zeigen darf. Da Wohnhäuser zum Glück in Neuperlach erfahrungsgemäß nie abgerissen werden, soll sich die Serie auf Gewerbebauten und soziale Einrichtungen konzentrieren. Trotz einiger Gründe, die für die Serie sprechen, sie bleibt natürlich experimentell.
In der ersten Folge geht es um die evangelisch-reformierte reformierte Kirchengemeinde München II an der Kurt-Eisner-Straße, Ecke Karl-Marx-Ring/Hugo-Lang-Bogen. Das Mercure-Hotel ist gleich gegenüber. Der Bau wirkt nicht nur belanglos, sondern sieht auch aus, als wäre er aus verschiedenen Baustilen zusammengestückelt worden, was er wohl auch ist. Durch seine geringe Höhe und auch durch das Fehlen eines Kirchturms fällt er aber immerhin kaum auf.
Von der Straßenseite am auffälligsten ist ausgerechnet der langweilige gelbe, quaderförmige Bau. Der mit Schießschartenfenstern und Kreuz ausgestattete Teil in dem ansprechenderen Rot ist primär nur vom Parkplatz aus einsehbar, aber kaum bei der normalen Durchfahrt durch unseren Stadtteil.
Die II im Namen hat ihren Ursprung durch eine Teilung der evangelisch-reformierten Gemeinde. Das Gebiet umfasst „die Orte rechts der Isar mit den Postleitzahlen von München 81500 bis an die tschechische und österreichische Grenze, begrenzt im Westen durch die Isar, im Norden durch die Bundesstraße 11 bis Bayerisch Eisenstein sowie im Osten und Süden durch die Staatsgrenzen zur Tschechischen Republik und zu Österreich“, heißt es auf der offiziellen Website der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde München II. Der Gottesdienst beginnt sonntags um 10:30.
Die Wohnungsnot ist in München so groß wie noch nie, vor allem fehlt bezahlbarer Wohnraum. Da sind die Gewofag-Mietwohnungen, die derzeit in Neuperlach Süd an der Carl-Wery-Straße, Höhe Therese-Giehse-Allee, gegenüber dem Leonardo Hotel, entstehen, eine Bereicherung. Die 438 Wohnungen werden sozial gefördert, wobei verschiedene Fördermodelle zum Einsatz kommen. Der größte Teil der Teil der Wohnungen fällt unter den KMB (Konzeptioneller Mietwohnungs-Bau), ein weiterer Teil der Wohnungen basiert auf dem Modell München-Modell-Miete und beim Rest kommt eine einkommensorientierte Förderung zum Tragen. Bei den KMB-Wohnungen gelten keine Einkommensgrenzen, sodass sie für alle Münchner interessant sind, dennoch werden diese Wohnungen über 60 Jahre verhältnismäßig günstig vermietet. Denn in dieser Zeit ist garantiert, dass die Miete nur im Rahmen der Anpassung an den Verbraucherpreisindex erhöht wird.
Baustopp für den Komplex WA2 (südlich)
Doch leider gibt es mit dem Bauvorhaben derzeit mächtig Ärger. Wie die Abendzeitung berichtete, darf der südliche Gebäudekomplex (WA2) vorerst nicht weitergebaut werden. Nachbarn hatten geklagt, weil die Stadt die Gebäude nicht wie ursprünglich geplant bei sechs Geschossen belassen, sondern teilweise auf acht Geschosse aufgestockt hatte. Dabei seien laut Gericht unter anderem Mindestabstände überschritten worden. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wehrt sich gegen Kritik seitens der CSU, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Reiter bringt dabei unter anderem vor, dass die Aufstockung der beiden Gebäude von sechs auf acht Geschosse auch von den CSU-Stadträten im Gewofag-Aufsichtsrat beschlossen worden sei.
Der Komplex WA1 (nördlich) ist nicht betroffen. Hier gehen die Bauarbeiten weiter und es bleibt entsprechend bei acht Geschossen.
Hoffen wir einmal, dass der teilweise Baustopp bald aufgehoben werden kann, aber erfahrungsgemäß ziehen sich solche Umplanungen oft stark in die Länge. Etwaige weitere Gerichtsverfahren könnten weiter auf die Bremse treten. Eine etwaig geänderte Planung soll so erfolgen, dass auch der südliche Komplex WA2 mit acht Geschossen errichtet werden kann. Die Fotos zeigen die Baustelle und sind gestern, am Sonntag, den 26.02.2017, entstanden.
Update (24.06.2017)
Es soll nun einen Kompromiss mit gestaffelter Höhe geben. Der Nordbau soll sechs bis acht Geschosse erhalten, der Südbau zwischen zwei und sieben. Es sollen 376 Wohnungen entstehen statt 422 (anderen Quellen zufolge waren es 438). In den ältesten Planungen mit sechsgeschossiger Bauweise waren es noch 327 Wohnungen. Das Ziegelrot verschwindet zugunsten eines weißen Anstriches, damit der Bau nicht so dominant wirkt.
Update (01.08.2017)
Jetzt wächst der Bau in die Höhe.
Update (29.08.2017)
Update (17.10.2017)
Update 24.01.2018
Update 06.05.2018
Update 26.10.2018
Die beiden Wohnblöcke nähern sich der Fertigstellung. Auf der Südwestseite ist die Fassade schon sehr weit fortgeschritten. Auch die Frage, die jüngst an mich herangetragen wurde, ob es Balkone geben werde, wird beantwortet: Ja, es gibt welche, genau genommen sind es sogar Loggien, die nach meinem Empfinden aber ruhig noch etwas breiter hätten ausfallen können.
Update 19.04.2019
Nun ist auch die Vorderseite so weit fertiggestellt (zur Rückseite siehe weiter oben, dass das Gerüst abgebaut werden kann. Mächtig und wie eine Wand wirkt der Bau, sodass ihn manche schon als neue Chinesische Mauer bezeichnen. Hat der Bau dieses eher nicht nett gemeinte Attribut verdient?
Update 22.07.2019
Die Wohnanlage (der südliche Block) von Unterbiberg aus gesehen.
Radfahren in München ist immer noch ein Abenteuer. Die Stadt München lässt sich immer wieder etwas einfallen. Eigentlich bin ich ein Anhänger von Fahrradspuren, die auf der normalen Fahrbahn angelegt werden. Dort wird man von Rechtsabbiegern nicht so schnell übersehen und man kann Tempo machen, ohne von Fußgängern und Hunden behindert zu werden. Allerdings sind von den angelegten Radspuren viele ständig durch Falschparker, auch durch Lieferverkehr (ganz übel in der Rosenheimer Straße!), unterbrochen. Da kann man sich dann nicht einmal so einfach vorbeizwängen, da man rechts den hohen Randstein hat und links die normale(n) Fahrspur(en) mit meist starkem Verkehr. Dann werden aber auch inzwischen immer mehr Fahrradstraßen angelegt.
Die neuen Radampeln
Relativ neu sind die Fahrradampeln, die nun nicht mehr an der Haltelinie stehen, sondern an der gegenüberliegenden Seite der Kreuzung. Sie haben immerhin den Vorteil, dass man wie bei den alten Radampeln jetzt wieder nur eine einzige Ampel hat, um über die Kreuzung zu kommen, und nicht wie bei den kombinierten Fußgänger-/Radampeln bis zu drei oder vier, was mehrfaches Anhalten bedeuten kann. Den neuen Radampeln fehlt im Unterschied zu den alten Radampeln aber ein Gelb. Meist werden nun diese neuen Radampeln verbaut, aber längst nicht immer. Und es gibt noch genug Kreuzungen, an denen man auf dem viel zu schmalen Mittelstreifen anhalten muss, da dort ja eine kombinierte Fußgänger-/Radampel Rot signalisieren kann. An manchen Stellen muss man zumindest theoretisch sein Rad querstellen, damit es nicht den Querverkehr behindert.
Auch werden manchmal noch Fahrradampeln verbaut, die doch wieder an der Haltelinie vor der Kreuzung stehen. Eine seltene Form ist dabei die Form der Fahrradampel, die so groß wie die Autoampel ausfällt (Foto links).
Der Vorteil der neuen Radampeln an der gegenüberliegenden Seite ist, dass diese vom Autoverkehr besser oder überhaupt gesehen werden können. Autofahrer sollten ja nicht nur auf die eigenen Ampeln achten, sondern auf die separaten Ampeln anderer Verkehrsteilnehmer. Beim Abbiegen ist es ja wichtig zu wissen, dass der Radverkehr noch Grün hat.
Neuperlach Süd: Die unvollständige Ampel
Was wir hier in Neuperlach Süd sehen (Bild ganz oben), ist eine solche neue Radampel. Nun ja, wir sehen sie – und sehen sie nicht. Zumindest nicht den entscheidenden grünen Teil. Das Bild ist von der Warteposition auf dem Radweg entstanden – ohne Tricks. Ein echtes Problem besteht hier aber nicht. Zwar kann man die grüne Leuchtscheibe kaum sehen, aber wenn das rote Licht ausgeht, weiß man, dass Grün sein muss. Auch wenn man einen Meter weiter links oder rechts wartet, wird die Sache schon besser sichtbar, wenngleich man dann nicht mehr vorschriftsmäßig hält.
Viele meinen ja, ich müsse in Neuperlach geboren sein, sei ich doch so mit dem Stadtteil verbunden. Doch als ich geboren wurde, liefen gerade die Planungen Neuperlachs auf Hochtouren, wohnen konnte man dort noch nicht. Also ist es klar, ich musste einen anderen Wohnort gehabt haben, in denen ich meine ersten Jahre verbracht habe.
Ja, und das ist dieses besonders Haus. Hier, in der Baumstraße 1a, 2. Stockwerk (Geschoss 3), wohnte ich bis 1974 und damit bis zu meinem achten Lebensjahr, bevor es vom Stadtteil Isarvorstadt (Stadtbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt) nach Neuperlach ging.
Viel scheint sich nicht verändert zu haben. Äußerlich fällt vor allem die ausgetauschte Eingangstüre auf.
2D-Haus
Leider kann ich von meinem Haus nur die Vorderansicht zeigen. Seitlich schließt es an die Nachbarhäuser an. Es gibt zwar noch einen Innenhof, aber der ist privat, den kann man nicht so einfach betreten und noch weniger von dort Fotos zeigen. Damit kann ich auch die Rückseite des Hauses nicht zeigen, auch von der Parallelstraße nicht, denn dort stehen ja wiederum Häuser, mit der Voderseite zur Straße. Mein Haus wird sozusagen zu einem 2D-Haus.
Interessant ist sicherlich noch, woher der Name „Baumstraße“ und – ganz in der Nähe „Holzstraße“ kommt. Klar, von Baum (und Holz). Aber das soll noch genauer geklärt werden. Wikipedia sagt zur Namensherkunft:
München, Baumstraße (1835) – In der Nähe war früher die Ausreitstelle der Floßbäume. (1936) 11.er Stadtbezirk.
Es zeigt sich also, dass man sich damals sehr viel Mühe mit einer Benennung gab, die sogar eine enge regionale, fast metergenaue Verbindung hat.
München Wiki weiß noch mehr:
Die „Untere Lände“ war nördlich der Ludwigsbrücke sozusagen der Haupthafen für die Flöße, insbesondere für den Richtung Donau abgehenden Verkehr (eingezeichnet auch bei Tobias Volckmers Stadtplan). Die „Obere Lände“ am Westermühlbach wurde ebenfalls im 13. Jahrhundert angelegt. Die Holz- und die Baumstraße erinnern an sie. Sie war nicht für den Floß-Transit verwendbar. Die Müller, Bäcker und Brauer hatten dort ihre Brennholzlagerplätze. Heute noch genutzt wird die 1899 gebaute Zentrallände in Thalkirchen am Ende des Ländkanals.
Unser heutiger mystischer Ort ist ein sehr auffälliges, für deutsche Augen eher ungewöhnliches Gebäude. Kein Wunder, denn katholische Kirchen haben in München bekanntlich einen höheren Verbreitungsgrad, und hier sehen wir ja schließlich eine Serbisch-Orthodoxe Kirche. Sie ist die einzige Serbisch-Orthodoxe Kirche in München. Ihr Name ist Heiliger Märtyrerkönig Jovan Vladimir. Sie liegt fast unmittelbar vor dem Neuperlacher Wohnring, also an einer der bekanntesten Wohnanlagen in Neuperlach.
Dennoch werden viele Neuperlacher diese Kirche noch nie gesehen haben. Das liegt daran, dass sie von der viel befahrenen Putzbrunner Straße aus nur schwer einsehbar ist – und von anderen Straßen (Schumacherring vor dem Wohnring etwa) auch kaum. Man muss von dort ein paar Meter am Hans-Fried-Weg laufen, um die Kirche sehen zu können. Übrigens grenzt an die Kirche unmittelbar der Friedhof Perlach, der auch nicht besonders bekannt ist. Wie auch der Friedhof Perlach liegt die Kirche offiziell haarscharf noch in Perlach, aber der sehr nahe Wohnring erzeugt Satellitenstadt-Atmosphäre.
Geschichte und Daten zur Kirche „Heiliger Märtyrerkönig Jovan Vladimir“
Die Serbisch-Orthodoxe Kirchengemeinde in München wurde bereits 1946 gegründet. Unter den ersten Mitgliedern waren frühere serbische Kriegsgefangene. Der Bau der Kirche und des Kirchenzentrums an der Putzbrunner Straße fand aber erst 1994 (Kirchenzentrum vor der Kirche, auf den Bildern nicht zu sehen, siehe Umgebungskarte) bzw. 1996 (Kirchengebäude) statt. Bis dahin wurden für Gottesdienste und andere Aktivitäten provisorisch Räume in Kirchen und Wohnungen angemietet. Heute betreut die Gemeinde rund 25.000 orthodoxe Serben. Die Adresse von Kirchenzentrum und Kirche ist Putzbrunner Straße 49.
Rund 80 Prozent der elf Millionen Serben weltweit bekennen sich zur orthodoxen Kirche. Mehr unter dem Wikipedia-Artikel Serbisch-Orthodoxe Kirche.
Heiliger Märtyrerkönig Jovan Vladimir
Jovan Vladimir (serb. Јован Владимир; bulg. Иван Владимир Ivan Vladimir; deutsch auch Johannes Wladimir; * 10. Jahrhundert; † 22. 05.1016) war laut Wikipedia Herrscher von Duklja, dem bedeutendsten serbischen Fürstentum seiner Zeit. Er wird von der Serbisch-Orthodoxen Kirche als Märtyrer und nationale Symbolfigur verehrt. Mehr unter dem Wikipedia-Artikel Jovan Vladimir.
Unser heutiges Objekt befindet sich an der Einfahrt zur ehemaligen Kiesgrube Fritz Roth. Diese liegt gleich hinter dem Graf-Zentrum, etwas versteckt im Truderinger Wald. Das Gebiet gehört bereits zu Waldperlach.
Die Kiesgrube war über 40 Jahre in Betrieb und wurde mehrmals nach Osten vergrößert, Anfang der 1980er-Jahre kam dann das Aus. Heute ist das Gebiet der Kiesgrube mit dem Baggersee, dem Rothsee an der östlichen Grenze, als wertvolles Biotop anerkannt. Viele Neuperlacher und Waldperlacher gehen hier gerne spazieren. Wem der Ostpark zu künstlich erscheint, findet hier mehr Natur, auch wenn die Kiesgrube letztendlich ja auch etwas künstlich Geschaffenes ist.
In der näheren Umgebung des Hauses sind Technikrelikte des alten und längst abgerissenen Quetschwerks aufgestellt (imposante Bilder des alten Quetschwerks finden sich hier), es ist damit so eine Art Freilichtmuseum.
Über das Haus selbst ist wenig bekannt. Es wird als Wohnhaus genutzt, ist also nicht dem Verfall preisgegeben. Laut Bayerischem Denkmal-Atlas besteht für das Haus kein Denkmalschutz. Nur das Quetschwerk Mächler, das ein paar Meter weiter westlich am Waldrand steht und noch in Betrieb ist, ist denkmalgeschützt.
In Neuperlach gibt es das pep, die Ottobrunner haben dafür ihr IsarCenter. Zunächst: Der Name IsarCenter wirkt etwas unpassend. Die Isar fließt nicht durch Ottobrunn und ist rund acht Kilometer vom IsarCenter entfernt. Aber der Isarweg ist ganz in der Nähe sowie eine Reihe weiterer Straßen, die nach Flüssen benannt sind. Also hat man doch einen Grund. Außerdem sind Namen ohnehin Schall und Rauch. Auf das Innere kommt es an.
Im IsarCenter ist alles etwas kleiner, aber es handelt sich immerhin um ein klimatisiertes Einkaufszentrum, das bereits 1971 eröffnet wurde. Parken kann man kostenlos, was im pep ja Vergangenheit ist. Über 20 Shops sind im IsarCenter untergebracht, was natürlich kein Vergleich zu den 125 Shops des pep ist. Geöffnet ist das IsarCenter Montag bis Samstag bis 20 Uhr.
Heute führt uns die Reise zu dieser herrlichen Mietshauswohnanlage an der Rosenheimer Straße, Ecke Wilramstraße. Unmittelbar in der Nähe (vom Fotostandpunkt in Richtung links unten) befand sich die alte Trambahnstation „Ramersdorf“ mit Wendeanlage. Hier führte auch 1973 bis 1980 die Umleitungsstrecke der Tram 24 nach Neuperlach vorbei (diese bog vom Fotostandpunkt nach rechts unten ab).
Die Wohnanlage wurde 1925 bis 1927 von Eduard Thon erbaut und steht unter Denkmalschutz. Der Bayerische Denkmalatlas bezeichnet den Wohnkomplex als „viergeschossigen Satteldachbau, reich gegliedert mit Zwerchgiebeln, Dachgauben und Risaliten, Eckausbildung zur Wilramstraße mit polygonalen Eckrisaliten, reduziert historisierend“. An der Rosenheimer Straße, Ecke Wageneggerstraße, findet sich eine gleichartige Wohnanlage.
Gartenschau 1934
Südansicht von 1934 während des Baues der Gartenschau.
Wer die Nachbargemeinde Putzbrunn von früher noch kennt, dem ist das Gebäude ein Begriff: die Brañtwein Breñerei Putzbrunn e.G., die sehr prominent an der Hauptstraße des Orts lag (genauer Münchner Straße/Übergang Glonner Straße) – übrigens gegenüber dem Haus, das ich wegen der Ähnlichkeit mit dem Extraterrestischen gerne E.T.-Hochhaus nenne. Die Bushaltestelle, die sich dort befindet, heißt bezeichnenderweise „Brennerei“. Oft geben so markante Gebäude ganzen Ortsteilen ihren Namen (wie die Michaeliburg etwa).
Im August 2014 wurde die Brañtwein Breñerei abgerissen (Bild 3), der Schornstein stand noch kurze Zeit (Bild 4).
Der Neubau
Das Gebäude hatte nach meinem Empfinden durchaus Charme, war nicht unästhetisch. Das Problem ist, es stand nicht unter Denkmalschutz. Laut Wikipedia sind in Putzbrunn nur die Kirche St. Stephan und das Kleinbauernhaus denkmalgeschützt.
Da ich das Gebäude der Brañtwein Breñerei nicht näher kenne, möchte ich mir kein Urteil anmaßen, ob der Abriss sinnvoll oder notwendig war, ob man nicht aus dem Gebäude durch einen Umbau noch etwas hätte machen können. Aber es ist dennoch schade, da ein Identifikationsmerkmal verlorengegangen ist.
Gebäude geben Orten ein Gesicht, sie liefern Halt und Orientierung. Zu viel Veränderung lässt Orte fremd werden, zumal oft Einheitsarchitektur nachkommt, die überall in Deutschland und darüber hinaus stehen könnte.
Immerhin hat die Gemeinde beschlossen, das Nachfolgegebäude, das als Wohnhaus dienen wird, an der alten Brennerei zu orientieren. So bleibt der Eingang des Ortsbildes zumindest einigermaßen erhalten. Der Betrachter mag an den folgenden Bildern entscheiden, ob das gelungen ist:
Was mir gar nicht gefällt, ist, dass die Klinkerfassade nur in der Front beibehalten wurde. Die Seite des Hauses (Garagenbereich) ist dagegen Weiß gestrichen. Dass das Haus breiter als der alte Bau geworden ist und der zusätzliche Teil in Weiß weitergffeührt wird, erhält zumindest optisch die früheren Proportionen.
Brañtwein Breñerei – Schreibfehler?
Auf dem Firmenschild fällt auf, dass Branntwein und Brennerei mit nur einem „n“ geschrieben sind, was man als klaren Rechtschreibfehler deuten könnte. Wenn man aber genauer hinsieht, ist ein Strich auf dem „n“ (ñ). Diese heute nicht mehr sonderlich verbreitete Kennzeichnungsform (in Gestalt eines
Man nennt diese Linien auch Nasal– oder Reduplikationsstriche. Verdoppelt werden können mit dem Nasal-/Reduplikationsstrich (Nasal bedeutet schlicht Nasenlaut) entsprechend nur die Buchstaben „m“ und „n“, da diese – etwas vereinfacht ausgedrückt – die einzigen Nasenlaute sind.
Hinweis: Tilde (~) oder waagrechte Linie (-)?
Korrekt ist als Nasal-/Reduplikationsstrich im Deutschen eigentlich nur eine waagrechte gerade Linie über dem „n“ oder „m“. Der Webbrowser ist dazu in der Lage, dies darzustellen, aber es kann Probleme geben. Daher wird hier eine Tilde verwendet (ñ), das ist die spanische Variante. Aber ein Test: n̅ . Sehen Sie die korrekte Form?
2012 fanden in meiner Wohnanlage Dreharbeiten zu dem Kinofilm Finsterworld statt. Während der Arbeiten kam es zu Einschränkungen, die einige Bewohner als Belästigung empfanden. Der Durchgang über den Nordweg wurde immer wieder unterbrochen. Zeitweise durften die Bewohner nicht am eigenen Fenster stehen, verständlich, weil es im späteren Film ja reichlich seltsam aussehen würde, wenn eine Menge Leute aus dem Fenster schauen.
Einige Bewohner wollten so etwas kein weiteres Mal erleben. Als dann noch bekannt wurde, dass man von der Produktionsgesellschaft laut Aussage der Hausverwalterin kein Honorar als Entschädigung für die Unannehmlichkeiten bekommen habe, kochte bei einigen die Wut hoch. Schlimmer: Einige glaubten der Verwalterin nicht und vermuteten, sie habe das Geld in die eigene Tasche gesteckt. Beweise dafür gibt es keine.
„Ich schwöre …“ – Eid beim Amtsgericht und das ist kein Film …
Mit einem Antrag auf der Eigentümerversammlung sollte zweierlei erreicht werden: Erstens: Es soll nie wieder Dreharbeiten in der Wohnanlage geben – unabhängig davon, ob mit oder ohne Honorar. Zweitens: Die Verwalterin legt auf eigene Kosten einen Eid beim Amtsgericht München ab, dass sie kein Honorar erhalten habe.
Zu meinem Erstaunen wurde der Antrag in allen Bestandteilen zugelassen, also auch der Eid beim Amtsgericht. Die Verwalterin wagte die Flucht nach vorne. Sie habe sich nichts vorzuwerfen, also könne sie das auch unter Eid aussagen. Bei der Abstimmung erhielt der Antrag dann eine große Mehrheit. Das ewige Drehverbot und auch der abzuleistende Eid wurden als Gesamtpaket durchgewunken.
Ich finde so etwas spießig. Natürlich gibt es bei Dreharbeiten immer Einschränkungen und es entstehen auch Schäden, für deren Beseitigung das Honorar kaum ausreicht. Aber ich habe dennoch als einer der wenigen gegen den Antrag gestimmt. Wenn in Zukunft Honorare gezahlt würden, hätte ich mir durchaus erneute Dreharbeiten vorstellen können. Schon einmal, weil es mir Freude macht, meine Wohnanlage später in einem Spielfilm zu sehen.
Der Film
Finsterworld, eine deutsche Produktion, kommt zunächst als typischer Episodenfilm daher. Man sieht in wechselnden Szenen Menschen, die an verschiedenen Plätzen leben und arbeiten. Ein Fußpfleger, ein Polizist, Schüler einer Privatschule, eine Regisseurin, eine alte Dame im Altenheim, ein Einsiedler, um nur einige zu nennen. Erst nach und nach kristallisiert sich heraus, dass die Leute miteinander verbunden sind – weil sie eng verwandt sind oder anderweitig zusammengehören.
Das Faszinierende aber ist, dass hinter der spießigen Fassade gewaltige menschliche Abgründe und Perversionen stecken, die dem Zuschauer in einem dramaturgischen Spannungsablauf mit bitterbösen Szenen präsentiert werden. Manchmal ist der Film absolut und fast enttäuschend vorhersehbar, oft wird der Zuschauer aber mit höchst überraschenden Wendungen konfrontiert. Die meisten Gags sind so gelungen, dass es unangemessen wäre, sie hier zu verraten. Nur eines soll gesagt werden: Die unrühmliche deutsche Geschichte unter Adolf Nazi und typische deutsche Klischees spielen eine zentrale Rolle. Einige der vorgetragenen Thesen sind geradezu köstlich und wie immer steckt in jeder Satire auch eine dynamisch große Portion Wahrheit.
Negativ ist mir aufgefallen, dass im Film laufend geraucht wird. Rauchen wird als Normalität dargestellt, auch die Schüler qualmen wie Schlöte und erhalten sogar von Erwachsenen Zigaretten angeboten. In einer Szene in einer Tankstelle gibt es ein riesiges überbreites Regal, in dem klar erkennbar Zigaretten fast nur einer Marke zu sehen sind. Offenbar wurde hier massives Product Placement betrieben.
Finsterworld ist inzwischen als DVD, Blu-ray und als Streaming erhältlich.
Infos kompakt
Produktionsjahr: 2013 Regie: Frauke Finsterwalder Drehbuch: Christian Krach Darsteller: Ronald Zehrfeld, Sandra Hüller, Michael Maertens, Margit Carstensen, Corinna Harfouch Spieldauer: 91 Minuten FSK 12
Wie bereits kurz berichtet, wird das Bürohaus am Peschelanger 3, in dem sich derzeit noch die Münchner Bank befindet, abgerissen und durch ein Studentenwohnheim mit 141 Appartements ersetzt, das die wob Immobilien errichtet. Einen Namen hat das Haus auch schon: Home Base – Dein Zuhause in München und auch eine eigene Website: http://www.homebase-muenchen.de.
Home Base wird über acht Geschosse verfügen und aus zwei Flügeln bestehen, von denen der größere terrassenförmig angelegt ist. Eine Besonderheit sind die beiden großen Dachterrassen, die über die gesamte Dachfläche reichen und begrünte Aufenthaltsflächen bieten.
Fast schon spektakulär ist ein auf der Dachterrasse integrierter Multifunktions-Sportplatz (folgendes Bild) auf dem zweiten, niedrigeren Flügel. Ein hoher Zaun verhindert, dass allzu viele Bälle verlorengehen. Die Dachterrassen und der Sportplatz werden allen Home Base-Bewohnern zugänglich sein. Der Innenhof von Home Base wird als Gartenanlage ausgeführt, im Erdgeschoss ist zusätzlich ein Kindergarten vorgesehen. Auch die Münchner Bank kehrt ins neue Gebäude zurück.
Der Abriss des Bürohauses soll bereits Anfang bis Mitte September 2014 beginnen. Home Base könnte dann schätzungsweise 2016 bezugsfertig sein.
Knapper Wohnraum in München – gerade für Studierende
In München fehlt Wohnraum wie in keiner anderen Stadt. Daher ist der Gedanke, ganz oder weitgehend leer stehende Bürogebäude durch Wohngebäude zu ersetzen, naheliegend. Speziell für Studierende ist es sehr schwer, eine bezahlbare Unterkunft zu finden.
Die Appartements werden zwischen 21 m² und 27 m² groß sein. Dass in München die Immobilienblase platzt, gilt in den nächsten 20 Jahren fast ausgeschlossen, zumal die Einwohnerzahlen Münchens weiter beständig nach oben gehen werden. Investoren müssen also nicht fürchten, dass sie keine Mieter finden.
Lage
Ich wurde bereits mehrfach darauf angesprochen, ein Studentenwohnheim wäre in Neuperlach doch wenig sinnvoll, da die Universitäten und Hochschulen ja in der Stadtmitte oder noch weiter entfernt seien. Letzteres ist zwar richtig, aber die U-Bahnstation Quiddestraße ist nur rund zehn Gehminuten entfernt. In knapp 15 Minuten ist man mit der Unterirdischen in der Stadtmitte. Damit lässt sich etwa die Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) in rund einer halben Stunde erreichen, von Haustür zu Haustür versteht sich. Bei einer Vielzahl alternativer Unterkünfte dürfte das nicht so schnell gehen, selbst wenn sie zentraler liegen.
Jeder Neuperlacher weiß, dass sein Stadtteil besser als sein Ruf ist, und so lebt es sich hier sehr gut. Zum Fahrradfahren ist sehr viel Platz, es gibt sehr viele Grünflächen, der Truderinger Wald ist gleich um die Ecke, das beliebte Einkaufszentrum pep ist in ca. 15 Gehminuten zu erreichen (mit dem Rad oder der Ringbuslinie 197 geht es noch schneller), ebenso der Ostpark. Waren für den täglichen Gebrauch finden sich im Marx-Zentrum, einem Ladenzentrum, das direkt angrenzt. Zwei Supermärkte (Rewe und Penny), das Minikaufhaus Woolworth, ein Bäcker und weitere Läden machen so manchen Weg zum pep überflüssig.
Architektur und Ausstattung
Das Haus ist einem mediterranen Terrassenhang nachempfunden und schließt damit vom Stil her an die progressiveren Bauten an, die sich in Neuperlach Ost befinden. Die stufenförmige Anordnung und weitere Abstufungen, die mit der strengen Quaderform des ursprünglichen Neuperlach Nord brechen, lassen den Bau nicht so hoch und mächtig erscheinen, obwohl er ja auch auf immerhin acht Geschosse (also sieben Stockwerke) kommt.
Alle Fenster sind dreifachverglast und verfügen über Rollläden. Es wird eine sehr gute Energieeffizienz erreicht (KfW-Effizienzhaus 70 nach EnEV 2014).
Neben den erwähnten beiden Gemeinschaftsdachterrassen sind noch weitere Terrassen vorgesehen. Ein Highlight: In jedem Apartment ist eine eigene Loggia integriert.
Die Küchen sind standardmäßig bereits mit Elektrogeräten und Granitarbeitsplatten ausgestattet.
Die Bäder verfügen über bodengleiche Duschen oder niedrige Duschtassen und Handtuchheizkörper. Die Böden des Wohnbereichs sind in Holzoptik ausgeführt.
Ein absperrbarer Spind und ein Radstellplatz (jeweils im Keller) sind auch inklusive.
Es gibt drei Appartement-Typen: A, B und C (siehe Abbildungen), wobei Typ B barrierefrei ist.
Noch ein Hinweis: Alle Angaben zum Bau sind unter Vorbehalt, es kann – wie üblich – noch Änderungen geben.
Ansonsten kann es heißen: Ich freue mich auf die Studierenden, die hoffentlich auch den Stadtteil Neuperlach zu schätzen lernen werden!
Abschied vom alten Bürohaus am Peschelanger 3
Es ist ein Novum, denn noch die wurde in Neuperlach Nordost ein Gebäude abgerissen, sieht man einmal von dem Fertighaus-Flachbau Sechseck am Friedrich-Engels-Bogen ab, das bis 2009 durch ein Pflegeheim ersetzt wurde. Es ist schade um den nicht uneleganten fünfgeschossigen Bau, der mit seiner einheitlichen braunen Fassade und den umlaufenden Balkonen durchaus ein Blickfang war.
Früher waren hier einmal ein Rechenzentrum untergebracht, lange Zeit auch die Deutschland-Zentrale von Burger King. Die Zugspitz-Apotheke war von Beginn an eine feste Einrichtung in dem Haus. Sie schloss bereits zum 1. Januar 2014 ihre Pforten. Ebenso gehörte zum Haus immer ein Geldinstitut. Erst war es die Raiffeisenbank, später die Münchner Bank, die aktuell noch geöffnet hat.
2008 gab es noch einen Wiederbelebungsversuch des Gebäudes, bei dem eine Innenraumsanierung durchgeführt wurde. Der Erfolg blieb aus. Inzwischen sind die Außenbereiche total heruntergekommen (siehe Bilder).
Die Münchner Bank zieht während der Bauzeit in die Mittelinsel des Marx-Zentrum – in die ehemaligen Räume der Bubbletea-Bar Chibabu, die im Oktober 2012 schloss.
Bereits letztes Jahr kam ich bei einer Radtour an diesem seltsam erscheinenden Objekt vorbei, das sich unweit von Moosach bei Grafing befindet. Es sind aufrechte Holzpfähle und Holzstücke, teilweise mit länglichen Metallplatten verbunden, die in einem riesigen Kreis angeordnet sind. Was soll dies darstellen? Eine Kultstätte? Ein Kunstwerk? Ich kam nicht darauf, aber schoss ein Foto.
Vermutlich lässt sich das Rätsel durch Kombinieren und Überlegen alleine nicht lösen. Erfreulicherweise hat man nun zwei Infotafeln aufgestellt, welche die Fragen beantworten.
Es handelt sich bei diesem Objekt um ein Naturdenkmal auf der Flur Breitwiese. Es entstand 2012 und erinnert an die mächtige Maximilians- oder Königseiche, einer Stieleiche, die rund 1.000 Jahre alt gewesen ist und am 7. April 1988 exakt an dieser Stelle Opfer der Osterstürme wurde. Der Kreis des Naturdenkmals bildet den enormen Stammumfang ab, der stolze 13 Meter betrug. Mit integriert wurden die letzten noch enthaltenen Stammreste der Königseiche sowie fünf Sitzsteinblöcke aus heimischem Nagelfluh. Wenige Meter entfernt (im ersten Bild ganz rechts) wurde – ebenso 2012 – eine neue Stieleiche gepflanzt.
Frühe urkundliche Erwähnung
Bereits in einer Urkunde aus dem 13. Jahrhundert wurde die Königseiche als „alter und großer Baum“ erwähnt.
Namensherkunft Königs-/Maximilianseiche
König Ludwig I. kaufte die Eiche 1846 von Kaspar Maier ab, dem Bauern am nahe gelegenen Schartlhof, und zahlte ihm 70 Gulden, um den Baum vor Abholzung zu schützen und der Nachwelt zu erhalten. Dennoch wurde die Eiche Maximilianseiche und nicht etwa Ludwigseiche genannt. Eine Erklärung könnte eine Namensverwechslung sein. Auf dem an der Eiche angebrachten Schild stand fälschlicherweise „Diese mehr als tausendjährige Eiche wurde von weiland Maximilian II. König von Bayern, dem Unvergeßlichen, gekauft, um sie vor Vernichtung durch die Axt zu bewahren (gestiftet von Bürgern Haidhausens 1882, renov. 1892 und 1898)“. Erst 1952 wurde der Fehler in einem neuen Schild korrigiert.
Die 1.000-jährige Königseiche – Ausflugsziel und Kraftplatz
Eine historische Aufnahme von 1909 lässt erahnen, wie mächtig der Baum war. Schon damals war die Eiche längst zu einem beliebten Ausflugsziel geworden. Die Besucher schätzten den Ort als Kraftzentrum.
Rettungsversuche
Die Eiche wurde keinesfalls ihrem Schicksal überlassen. Bereits 1949 wurden Sanierungen an dem altersschwachen Baum durchgeführt. Dabei wurde im Inneren des Baumes ein Gerüst aus Eichenpfählen installiert und mit 12 Kubikmetern Beton aufgefüllt. Herausbrechende Teile des Baumes konnten auf diese Weise durch starke Verschraubungen an dem Gerüst wieder fixiert werden. Mit einer 25 Meter langen Eisenkette, mehrere Zentner schwer, wurde der Baum zusammengeschnürt. Derartige Reparaturen unter Einsatz von Beton werden heute nicht mehr durchgeführt, da sie dem Baum mehr schaden als nützen. Denn die sich dort festsetzende Feuchtigkeit führt zu Pilzbefall. Auch geht die Sicherheit vor, gerade wenn Bäume nahe an Straßen stehen. Bäume, die ein Risiko darstellen, werden gefällt. Alleebäume werden heutzutage kaum mehr als 80 bis 100 Jahre alt.
Bei der Sanierung von 1949 wurden auch drei Ruhebänke aufgestellt und eine Treppe errichtet, um den Zugang von der Straße zu erleichtern. Ebenso wurde das Alter der Eiche näher bestimmt. Bei eine Zählung der Jahresringe an einem herausgebrochenen Stammstück kommt der Heimatkundler Ludwig Aicher zu dem Ergebnis, dass der Baum mehr als 1.000 Jahre alt ist.
Das Ende – und ein Weiterleben als Denkmal und Madonnenskulptur
Ab 1960 verfällt der Baum zusehends. Schuld an dem Niedergang soll auch der Fichtenaufwuchs gehabt haben, der dem Baum Licht entzog. Denn Eichen brauchen viel Licht. Pläne, die Fichten zu entfernen, konnten nicht umgesetzt werden, da Verhandlungen der Behörden scheiterten.
1988 kam dann, wie schon erwähnt, das Ende. Der Baum konnte den Osterstürmen nichts mehr entgegensetzen und stürzte um. Der Platz mit den Resten der Königseiche (Foto) wurde abgesichert. Aus den vermodernden Resten des Baumes wird 2000 ein großer Ast geborgen, aus dem der Ebersberger Bildhauer German Larasser eine lebensgroße Madonnenskulptur mit Christuskind schnitzte, die in de Kapelle des Schartlhofes angebracht wurde. Der Baum ist damit nicht nur durch sein Naturdenkmal unsterblich geworden, sondern lebt auch in dieser Madonnenskulptur weiter.
Das Naturdenkmal
Die aktuellen Fotos vom 18. Juli 2014 zeigen das Naturdenkmal. Deutlich sind die alten Stammreste zu erkennen. Eine der beiden Infotafeln wurde in die Mitte des eigentlichen Denkmals gesetzt und die andere neben der Neupflanzung platziert (letztes Foto). Die neu geschaffene Lichtung soll dauerhaft freigehalten, also Wildwuchs regelmäßig entfernt werden, damit die neue Eiche genug Licht erhält. Dazu hat der Landkreis Ebersberg eigens einen 903 Quadratmeter großen Bereich um das Naturdenkmal herum erworben. Dennoch erscheint es eher unwahrscheinlich, dass die Nachfolger-Eiche auch eines Tages 1.000-Jähriges feiern darf.
Trivia
Blitzableiter
Der Baum verfügte über einen Blitzableiter. Auch wenn das jetzt kurios erscheinen mag, bei Mammutbäumen ist eine solche Einrichtung nicht unüblich.
Verschwundene Neupflanzung
Laut einem Bericht des Münchner Merkur wurde bereits 1990 eine neue Eiche gepflanzt und eine Gedenktafel angebracht. Im Frühjahr 2011 stellte man dann fest, dass der Baum verschwunden ist. Es wird vermutet, dass ein Arbeitstrupp den Baum versehentlich beseitigt hat.
Wie sicherlich das eine oder andere Mal erwähnt, habe ich mit der Kirche als Institution weniger als wenig am Hut. Aber Kirchenarchitektur kann mich durchaus begeistern. Dabei zieht mich hier vor allem klassische Kirchenarchitektur an. Moderne Kirchenbauten gibt es nur sehr wenige, die mir gefallen.
Der heutige mystische Ort ist die katholische St.-Augustinus-Kirche in Trudering, die folgerichtig an der St.-Augustinus-Straße liegt. Die Kreuzung zur Bajuwarenstraße ist hier ganz in der Nähe, und – wen wundert es – an dieser befindet sich auch die Augustinus-Apotheke. Räumlich sind wir zwar ein Stückchen von Neuperlach entfernt. Doch das Ziel, endlich einen mystischen Ort in Neuperlach zu finden, kommen wir heute vielleicht näher denn je.
Der Neuperlach-Faktor liegt in der Architektur. Die Kirche ist kein klassischer, aber auch kein typisch moderner Bau. Es ist 1950er-Jahre Architektur, so gesehen also der Nachkriegsmoderne zuzuordnen. Genauer wurde die Kirche 1952 bis 1955 geplant und gebaut. Am 28. August 1955 zum Fest des heiligen Augustinus wurde sie geweiht.
Ungewöhnlich: Die Form des Turmes ist die eines „angeschrägten“ Quaders
Das Neuperlachige ist die Form des Turmes, der 26 Meter Höhe misst bei einem Grundriss von 7 × 9 Metern. Dieser sieht wie ein Quader aus und hat auch das in Neuperlach obligatorische Flachdach. Damit ähnelt der Turm von der Optik einem Hochhausblock, wobei es hier doch zwei Unterschiede gibt. Erstens: Das Flachdach ist weit auskragend. Zweitens: Der Quader ist bei strengerer Betrachtung keiner, der Turm verjüngt sich nach oben hin zumindest leicht. Das Besondere ist, dass die Schräge nur auf der Nordseite vorhanden ist, im Bild ist das rechts. Das Foto kann diesen Effekt nur begrenzt zeigen – siehe weiter unten unter Nicht objektiv, sondern eine Sache der Perspektive.
Glocken
Im Turm befinden sich sieben Glocken, die 1955 auf Basis einer zinnfreien Bronzelegierung in Erding gegossen wurden. Die Töne der Glocken lauten von unten nach oben: As – c’ – es’ – f’ – as’ – b’ – c’’
Kirchenschiff und Orgel
Das Kirchenschiff misst 15 Meter in der Höhe, ist 45 Meter lang und 22 Meter breit. Es verfügt über ein übliches Satteldach. Verspätung gab es bei der Kirchenorgel. Diese wurde erst 1965 von der Firma Carl Schuster und Sohn erbaut und in Betrieb genommen. Die 41 Register sind auf Hauptwerk, Positiv, Schwellwerk und Pedal verteilt.
Kirchturm ohne Kreuz – der Flughafen Riem war schuld
Der Flughafen Riem, 1939 eröffnet, sorgte für ein Kuriosum. Aus Sicherheitsgründen galten in der Einflugschneisen des Stadtgebiets strenge Bauhöhenbegrenzungen. Diese kann man heute noch in Neuperlach sehen. An der Haupteinflugschneise war eine Begrenzung auf 25 Meter vorgeschrieben (was acht Stockwerke ermöglichte), wobei man bei Dachaufbauten manchmal großzügig waren, sodass manche Häuser doch zumindest punktweise auf rund 26 Meter kamen. Außerhalb der Haupteinflugschneise – bereits das Marx-Zentrum lag ein paar Meter von dieser entfernt – gab es weniger strenge Limitierungen. So waren für die Häuser im Marx-Zentrum bis zu 35 Meter erlaubt, was sich in bis zu 14 Stockwerken (zuzüglich teilweise mehrstöckiger Dachaufbauten) widerspiegelt.
Genau diesr Bauhöhenbegrenzung war verantwortlich dafür, dass die St.-Augustinus-Kirche kein Kreuz auf dem Turm tragen durfte. Mit 26 Meter Höhe des Turmes war offenbar schon alles ausgeschöpft. Als Ersatz war aber aber ein kleines Kreuz auf dem Dach des Kirchenschiffs ganz vorne am Haupteingang (Westseite) aufgesetzt worden. 1992 wurde der Flughafen Riem stillgelegt, doch erst 2002 bekam der Kirchturm sein Kreuz. Im Rahmen einer umfassenden Sanierung wurde an der Nordseite des Turms ein zwölf Meter langes vergoldetes Kreuz angebracht, das sechs Meter über das Flachdach hinausragt, und das alte Kreuz auf dem Satteldach entfernt. Obwohl gerade diese Nordseite nicht senkrecht, sondern schräg läuft, steht das Kreuz selbst exakt vertikal. Wenn man genau hinsieht, erkennt man, dass dies durch zwei unterschiedlich lange waagrechte Halterungen erzielt wird (die Abbildung zeigt es, diese anklicken, um zu vergrößern). Der Abstand des Turms zum Kreuz wird nach oben hin größer. Aber auch bei den Fenstern am rechten Rand des Turmes (Abbildung am Artikelanfang) sieht man, dass deren Abstand zur rechten Turmwand nach oben hin kleiner wird.
Nicht objektiv, sondern eine Sache der Perspektive
Ein Objektiv ist nur dem Begriff nach objektiv. In der Realität gibt es starke Verzerrungen, je weitwinkiger, desto größer werden sie. Objekte laufen dann auf einmal spitz nach oben oder unten zu, Hochhäuser und Türme, speziell am Bildrand, drohen umzustürzen. Diese stürzenden Linien lassen sich per Bildbearbeitung automatisch oder manuell aufrichten. Hat man ein Gebäude vor sich, bei dem die Kanten wirklich senkrecht laufen, lässt sich auf diese Weise ein gutes Ergebnis erzielen und ein Schiefer Turm von Pisa vermeiden. Besitzt ein Gebäude aber keine oder nicht durchgehend senkrechte Kanten, da es sich tatsächlich verjüngt, wird es schwieriger, da es weniger oder keine Anhaltspunkte gibt. Eine normale Entzerrung stürzender Linien würde hier ein Ergebnis erzielen, das an der Realität vorbeigeht. Daher wurde hier die Entzerrung behutsam eingesetzt. Dabei wurde darauf geachtet, dass alle senkrechten Kanten inklusive des Kreuzes möglichst vertikal verlaufen. Die einzige Schräge ist damit die Turmnordseite, die aber hier im Ergebnis möglicherweise subjektiv zu stark ausfällt. Es muss klar sein, dass dies nur ein Kompromiss sein kann. Keine Aufnahme, ganz speziell in diesem Fall, kann eine Betrachtung vor Ort ersetzen.
Der heilige Augustinus
Augustinus von Hippo (* 13. November 354 in in Tagaste, auch: Thagaste, in Numidien, heute Souk Ahras in Algerien; † 28. August 430 in Hippo Regius, heute Annaba in Algerien) war „einer der vier lateinischen Kirchenlehrer der Spätantike und ein wichtiger Philosoph an der Epochenschwelle zwischen Antike und Mittelalter“ (Quelle: Wikipedia). Von den Westkirchen wird Augustinus als Heiliger verehrt.
An der Westseite der Kirche mit dem Haupteingang befindet sich ein Relief des heiligen Augustinus (siehe Abbildung). Der Künstler Siegfried Moroder meißelte dieses 1958 aus den Sandsteinblöcken heraus, die bereits beim Bau der Kirche eingefügt worden waren.
Umgebungskarte
Per ÖPNV erreicht man die Kirche am besten so: Bus 195, N49: Gnadenwaldplatz oder Bus 139, 195, N49: St.-Augustinus-Straße
Quellen
Offizielle Website der St.-Augustinus-Kirche, Trudering (nicht mehr verfügbar)
Ein harter Kontrast zu unserer Neuperlacher Architektur. Der Bau liegt an der Kreuzung Bajuwarenstraße / Truderinger Straße und damit nur unweit von Neuperlach. Gar nicht so schlecht passt die blaue Verkleidung im Erdgeschoss, da dort ein Schwimmbad- und Saunafachhandel untergebracht ist.
Solche herrlichen Gebäude mit Spitzhelm-Türmchen gibt es leider immer weniger, sie werden immer mehr für Einheitsarchitektur geopfert, da sich damit mehr Kasse machen lässt (siehe abgerissene Michaeliburg). Auch dieses Gebäude ist offenbar nicht denkmalgeschützt, in den offiziellen Verzeichnissen der Baudenkmäler ist es jedenfalls nicht gelistet.
Schon 2012 habe ich dieses herrliche Fahrzeug fotografiert – mit dem Smartphone. Nun steht dieses Automobil immer noch auf einem Parkplatz einer imposanten Wohnanlage in Neuperlach Ost. Da musste ich natürlich noch mal mit dem richtigen Fotoapparat ran.
Die Benennung einer Bus- oder Trambahnhaltestelle ist eine Kunst. Der Name sollte so gewählt werden, dass er die Verbindung zwischen dem Namen und dem, was dort zu finden ist und von den Fahrgästen typischerweise aufgesucht wird, bestmöglich herstellt. Sicherlich nicht nur in München wird als Name für die Haltestellen häufig die Querstraße herangezogen. Die Vorteile sind klar: Denn auf diese Weise werden die tatsächlichen Haltestellenpositionen gerade auf längeren, gar kilometerlangen Straßen gut markiert.
Wer heute in das Marx-Zentrum will, etwa zu einem Facharzt des renommierten Ärztehauses am Peschelanger, fährt folglich mit dem Bus (es ist die Ringlinie 197; früher verkehrte hier die Linie 97, zeitweise auch die Linie 39) bis zur Haltestelle „Peschelanger“. Der Bus rollt den gesamten Karl-Marx-Ring entlang, ergo ist der (kurze) Peschelanger ein durchaus sinnvoller Namensgeber, zumal ja Patienten des Ärztehauses, die ortsfremd sind, gezielt nach der Ärztehausadresse – es ist Peschelanger 11 – Ausschau halten.
Doch früher hieß die Haltestelle „Schweigerweg“. Äh, Schweiger… wie bitte? Es gibt aber überhaupt keine postalische Adresse „Schweigerweg“, somit wohnt kein Münchner am Schweigerweg. Jetzt könnte man zumindest damit argumentieren, dass die heutige Haltestelle „Peschelanger“ gar nicht direkt am Peschelanger liegt, der ist nämlich noch ein schönes Stück davon entfernt. Dann sollte aber an der Haltestelle der Schweigerweg als Querstraße (oder Querweg) zu finden sein, denn irgendeine Bedeutung muss der Haltestellenname ja haben. So etwas wäre nicht untypisch. So gibt es z.B. in Neuperlach die Siegfried-Mollier-Straße, die auch keine postalische Adresse darstellt, aber nach der die Bushaltestelle vor dem Einkaufszentrum Life benannt ist. (Der Name ist so gesehen auch nicht glücklich, denn die Siegfried-Mollier-Straße ist nicht des Fahrgastes Objekt der Begierde.)
Wenn man heute die Gegend an er Haltestelle „Peschelanger“ absucht, wird man sehr wahrscheinlich nirgends ein Straßenschild mit dem Namen „Schweigerweg“ finden. Vermutlich ist der breite Fußweg von der Haltestelle Richtung Kirche St. Monika der Schweigerweg oder der Fußweg in die entgegengesetzte Richtung, also Richtung Zehntfeldstraße. Oder beide gleichzeitig. Oder einer der anderen Wege in der Gegend, die so zu finden sind (siehe Umgebungskarte). Eine Erklärung könnte sein, dass nur die Schilder verschwunden sind, nicht aber der Weg. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, ob ich als Kind damals ein Straßenschild „Schweigerweg“ gesehen habe. Vermutlich ja, aber ich habe keine Gewissheit.
Ein Neuperlach.org-Leser hatte noch die interessante Idee, dass der Schweigerweg eine ehemalige Straße gewesen sein könnte, die an dieser Stelle über das spätere Neuperlacher Gebiet führte. Alte Stadtpläne sprechen allerdings eher dagegen, wenngleich dort einige kleinere Wege nicht mit ihren Namen eingezeichnet sind. Ganz ausgeschlossen ist diese Erklärung also nicht, da tatsächlich eine Reihe von Straßen heute nicht mehr existieren bzw. nur noch als kurzer Stummel vorhanden sind. So etwa ist von der Corinthstraße nur noch ein kurzes Stück in der Nähe der Michaelikapelle (Kreuzung Heinrich-Wieland-Straße) übrig geblieben. Früher führte die Corinthstraße als Landstraße von dort weiter fast bis Perlach (gemeint ist quasi Alt-Perlach). Damals (bis Ende der 1960er-Jahre) gab es dort nur Felder und so gut wie keine Bebauung.
Es stellt sich aber auch noch die nicht ganz unwichtige Frage, welcher Herr oder welche Frau Schweiger mit dem Schweigerweg geehrt wurde, der Nachname kommt ja nicht gerade selten vor.
Was den Haltestellennamen angeht, hatten 1987 die Verantwortlichen endlich ein Einsehen. Vermutlich hat sich ein Verband eingesetzt, die Haltestelle umzubenennen, da die meisten Fahrgäste zum Peschelanger oder zumindest zu einer Straße in der Nähe möchten, die auch im Stadtplan verzeichnet ist. Da hilft der Name „Schweigerweg“ nur denjenigen, die maximale Irritation bevorzugen. Ab dem Sommerfahrplan 1987 heißt die Haltestelle nun „Peschelanger“ (vielen Dank an Spirit of ChristianMUC aus dem Eisenbahnforum für die Recherche).
Jetzt aber die Frage aller Fragen: Wer hilft, das Rätsel ganz zu lösen?
Verlegung der Haltestelle und die Posse um das Wartehäuschen
2019 wurde die Haltestelle einige Meter verlegt – direkt vor die Fußgängerampel. Zwei Stellen, an den gebremst werden muss, werden vereint zu einer. Das soll die Linie beschleunigen. Die Haltestellenbereiche wurden zudem für die neuen Buszüge verlängert. Doch der Weg vom Innenring zum Marx-Zentrum ist ein Stückchen länger geworden, sodass nicht alle zufrieden sind. Schlimmer ist, dass am Innenring kein Wartehäuschen mehr aufgestellt wurde. Das lag daran, dass Platz nur noch auf Privatgrund vorhanden war. Also musste verhandelt werden. Was lange währt, wird endlich gut! Nach 3 Jahren Warten wird endlich ein Wartehäuschen aufgebaut. Ein Dank an alle, die sich für das Wartehäuschen stark gemacht haben und die nicht lockergelassen haben!
14.04.2023
Nach einem Stillstand von fast zwei Monaten wurden nun endlich das Dach und weitere Elemente montiert. Sinnvoll benutzbar ist das Wartehäuschen aber immer noch nicht, da die Wetterschutzscheibe noch fehlt. Hoffen wir, dass die Arbeiten nun bald zu Ende geführt werden!
20.04.2023 – Fertig!
Heute die Rückwand montiert, sodass wir endlich sagen können – mit einer leicht abgewandelten Redensart: „Was lange währt, fährt endlich gut!“
Allenfalls dem Begriff nach bedeutet Ausstellung, etwas ins Aus zu stellen. Doch wer sich den Ort anschaut, an dem der Graffiti- und Streetart-Künstler Jan Deichmann alias CAZ132 (zur Website von CAZ132) sein neues Atelier hinverlagert hat, der findet mit dem Quidde-Zentrum ein schrecklich heruntergekommenes Ladenzentrum, das schon vor Jahren hätte abgerissen werden sollen, aber irgendwie von den Verantwortlichen bislang vergessen wurde. Einst war es der Stolz Neuperlachs mit Supermärkten, Schreibwarengeschäft, Apotheke, Wienerwald und Stadtsparkasse, später dann auch mit der legendären Stadtteilbibliothek. Läden im eigentlichen Sinn gibt es dort nicht mehr, heute kann man einen Teil der Räume nicht einmal mehr mieten, weil sie nicht mehr „verkehrssicher“ sind oder ein undichtes Dach haben.
Ein total marodes Zentrum mit „Einstürzende Neubauten“-Flair ist aber eine Chance für Kunst und Kultur fernab vom Mainstream, weil eben einige Räume doch noch zu haben und auch entsprechend günstig sind. Entsprechend hat CAZ132 hier ins Schwarze getroffen. Seine Räume gehören zu den besseren, da diese vor kurzem noch ein Café und eine Bar beherbergten und somit nicht einfach verfielen. Etwas Laufkundschaft ist hier auch zu finden, da das Quidde-Zentrum auf dem Neuperlacher Fußwegsystem liegt. Heute – zufälligerweise hat Neuperlach Geburtstag und ist stolze 46 geworden (Grundsteinlegung Neuperlach 11. Mai 1967), wir gratulieren –, ist offiziell Eröffnung des neuen Ateliers. Neues und Altes – Totes und Lebendiges –, die Gegensätze könnten kaum größer sein.
Heute ging es nicht darum, Werke zu verkaufen – Preise waren entsprechend auch keine auf den Werken angebracht –, sondern mit interessierten Bürgern, mit Kunstliebhabern, Presse und einfach mit Menschen von nebenan ins Gespräch zu kommen und neue Kontakte zu knüpfen. Entsprechend kam quasi Hinz und Kunst (o.k., Kunz) in die neuen Räume – zum Staunen und Plaudern. Tatsächlich war neben dem Fachpublikum auch die nette, liebe Familie aus dem Nachbarblock zum Schauen da. Immer wieder treffen neue Gäste ein.
Ich erfahre einiges. Da wird die Wohnungsbaugesellschaft WSB auch schon einmal lobend erwähnt, weil sie Stellen im Stadtteil, die in der Vergangenheit immer wieder mit Schmierereien verunstaltet wurden, nun von Künstlern verschönern lässt. Das Konzept geht auf: Mehrere von CAZ132 neu gestaltete Flächen sind seit Jahren kein Opfer von Vandalismus mehr geworden. Auch über den Verfall Neuperlachs wird gesprochen, über neue Tendenzen und über das hässliche Wort Nachverdichtung. Bis in alle Unendlichkeit wird auch das Quidde-Zentrum nicht mehr stehen. Ein Jahr könnte es durchaus noch so weitergehen, dann oder auch etwas später aber kommt der Neubau. Neben Läden (genauer darüber) wird es viele, viele Wohnungen geben, die ach so dringend gebraucht werden. Bis dahin wird vor allem eines hier zu Hause sein: die Kreativität.
Was Sie schon immer wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten: Was bedeutet NPL83? Wohl jeder Neuperlacher ist schon mal auf den Begriff NPL83 gestoßen. Doch was steckt dahinter? NPL83 ist eine Künstlervereinigung, die von Hakan K., Grosses K, ENZ und eben CAZ132 gegründet wurde. Schwerpunkte sind Musik und bildende Kunst.
NPL steht keinesfalls für Neurolinguistisches Programmieren, das wäre dann ja NLP, sondern schlicht für Neuperlach. Die 83 ist nicht das Gründungsjahr, sondern der alte Postleitzahlzusatz für Neuperlach (8000 München 83). Gegründet wurde NPL83 auch „erst“ 1986.
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