
Es ist eine Zeit gekommen, da steht die Sonne tiefer, die Schatten werden länger. Das führt dazu, dass der Fotograf sich schnell mal selbst aufnimmt (Foto 1), wenngleich es nur ein Schatten seiner selbst ist.
Nicht länger, sondern kürzer und vor allem weniger gefährlich soll der Übergang hier vor dem Einkaufszentrum Life werden. Wer sein Paket im Life abholt oder aufgibt (die meisten Neuperlacher werden dieses Vergnügen haben), wer Postbank-Kunde ist oder im Life einkauft, dem dürfte diese Kreuzung bekannt sein, und zwar im negativen Sinn, denn die Kreuzung ist nicht ungefährlich. Nun wird die Kreuzung Albert-Schweitzer-Straße/Siegfried-Mollier-Straße endlich umgebaut, die Arbeiten sind schon weit fortgeschritten.
Mehrere Maßnahmen für mehr Sicherheit und mehr Komfort
Der Fußgängerübergang wird im Nordbereich der Kreuzung durch einen neu angelegten, aufgepflastertem Bereich mit abgesenkter Bordsteinkante auf einem ehemaligen Teil des Parkstreifens verbessert, wie Foto 1 zeigt. Laut eines älteren Zeitungsberichtes soll auch eine Fußgängerampel installiert werden, die meines Erachtens dringend erforderlich ist. Denn die Kreuzung ist wegen des hohen Verkehrsaufkommens und der unzähligen Abbiegemöglichkeiten für den motorisierten Verkehr (man beachte die ganzen Ein- und Ausfahrten vor dem Life und dem Parkplatz vor dem Bürohaus an der Albert-Schweitzer-Straße, dazu die Tiefgaragenzufahrt in der Siegfried-Mollier-Straße) nicht nur für ältere und Kinderwagen schiebende Menschen ein Ärgernis. Immer wieder kommt es zu gefährlichen Situationen und Fast-Unfällen. Man kann daher nur hoffen, dass die Ampel nun auch wirklich kommt.
Die Haltestellenbereiche (Haltestelle „Siegfried-Mollier-Straße“; Buslinien 139, 192, 199, N79) werden auch neu gestaltet. In Zukunft steigt man als Busfahrgast nicht mehr auf dem Radweg ein und aus, sondern auf einem aufgepflastertem Streifen zwischen Radweg und Fahrbahn (Bild 2 und 3), der aber sehr schmal ausfällt. Wer mit Rollator ein- oder aussteigt, dürfte halb auf dem Radweg stehen. Konflikte zwischen Radfahrern und Fahrgästen sind entsprechend weiter vorprogrammiert. Radfahrer müssen natürlich warten, wenn der Bus hält und Fahrgäste ein- oder aussteigen möchten, aber das steht leider nur auf dem Papier.


Wie es aussieht, wird sich zumindest im Südbereich der Kreuzung an der eigentlichen Verkehrsführung und der Anzahl der Fahrspuren nichts ändern (Bild 4). Wer auf der Höhe des Life die Albert-Schweitzer-Straße passiert, um die stadteinwärtige Bushaltestelle zu erreichen will, dürfte weiter gefährlich leben. Hier sollte jeder den kleinen Umweg über den Nordbereich in Kauf nehmen. Auch die U-Bahn-Unterführung Quiddestraße noch ein Stück weiter nördlich ist eine gute und sichere Passiermöglichkeit, wenngleich sie halt noch ein paar Meter mehr bedeutet – und auch ein Treppensteigen, was mit Kinderwagen oder Rollator kaum zumutbar ist.

Fazit: Die Verkehrssituation vor dem Life wird für Fußgänger und Radfahrer verbessert, aber wird wohl nicht wirklich optimal werden.
Kommentar zu einem ehemals vorbildlichen Verkehrssystem: Neuperlach wurde als Auto- und Fußgänger-/Fahrradfahrer-/Kinder-freundliche „Stadt in der Stadt“ geplant und gebaut. Der Autoverkehr und der Fußgängerverkehr wurden getrennt, das geschaffene Fußwegsystem mit seinen vielen Brücken und Unterführungen ist (war) vorbildlich. Nach dem Abriss des Plett-Zentrum wurde das Fußwegsystem leider unterbrochen und nie wieder ganz hergestellt. Im Gegenteil: Die Kreuzung vor dem Life wurde zur wohl verkehrsmäßig gefährlichsten Stelle – nicht nur wegen des gestiegenen Verkehrsaufkommens, sondern da man auch noch einige zusätzliche Ein- und Ausfahrten hinzugebaut hat. Entsprechend ist die Kreuzung sehr unübersichtlich geworden, es wird in alle möglichen Richtungen (nicht immer ganz legal) abgebogen, irgendwo dazwischen stehen die Fußgänger, die da auch rüber möchten. Jetzt endlich wird nachgebessert. Aber es wird nicht alles korrigiert werden. Der alte, großzügige Fußweg zwischen Life und LAO fehlt weiterhin, es bleibt nur die Nutzung des Parkplatzes (mit der Thermometer-Uhr), der neue, aber schmale Fußweg am Life entlang oder die viel zu schmale Passage längs des Bürohauses an der Albert-Schweitzer-Straße.
Update 18./19.12.2017
Die Arbeiten wurden nun weitgehend abgeschlossen. Leider wurde keine Fußgängerampel realisiert. Das Überqueren der Albert-Schweitzer-Straße wird durch die Aufpflasterungen auf den Parkstreifen etwas vereinfacht (Foto). Es müssen aber weiterhin drei Fahrstreifen überquert werden. Im dichten Verkehr ist es aber nicht immer ganz einfach, eine Lücke zu finden. Da wäre mehr drin gewesen!

Der Blick Richtung Bushaltestellen. Neu ist, man darf auch von dem Parkplatz des Bürohauses Albert-Schweitzer-Straße nicht mehr nach links abbiegen, siehe durchgezogene Linie. Mal sehen, wie viele sich daran halten und ob dies wirklich zu einer Entschärfung der Kreuzung beiträgt. Heute war das Ergebnis jedoch nüchtern. Vier Autos fuhren aus dem Bürohaus-Parkplatz raus und alle bogen verbotswidrig nach links ab und fuhren über die durchgezogene Linie.
