Die Häuser der Maximilian-Kolbe-Allee 8 bis 12 in Neuperlach Süd werden derzeit um zwei bzw. drei auf einheitlich sechs Geschosse aufgestockt. Es entstehen 43 zusätzliche Wohnungen.
Die Allianz-Versicherung hat Neuperlach verlassen. Das Unternehmen hatte den bis Ende 2020 laufenden Mietvertrag für das Bürogebäude an der Fritz-Schäffer-Straße 9 nicht verlängert. Die Mitarbeiter sind in die Allianz-Zentrale in Unterföhring umgezogen.
Nach ersten Planungen sollten beide Bauten abgerissen werden, obwohl der Neubau (das weiße Gebäude) erst im April 1996 fertiggestellt worden war, der dunklere Altbau im April 1982 (Quelle für die beiden Zeitpunkte: Dokument „Städtebauliche Entwicklung des neuen Stadtteils Neuperlach in München“, Sigrid Bretzel, München).
Nun wird der Neubau nicht nur erhalten und saniert, sondern auch aufgestockt. Die Bruttogrundfläche steigt von 32.000 auf 40.000 qm. Dabei erhalten sowohl die Rotunde (in den Fotos weiter unten ist bereits das Wachstum zu sehen) als auch weitere Gebäudeteile zwei zusätzliche Geschosse. Anfang 2023 soll der Bau wiedereröffnet werden. Wie das mal aussehen wird, wird hier gezeigt: Fritz Neu(n) wird Aer. Das Gebäude erhält also mit „Aer“ einen neuen Namen.
Geschichte und Privates
Meine Mutter hat dort viele Jahre gearbeitet, daher habe ich einen Bezug zu dem Bau. Anfangs hieß der Konzern noch „Vereinte Versicherung“. Am 1. Mai 1995 wurde das Unternehmen an die Allianz Aktiengesellschaft (heute Allianz SE) verkauft. Am 8. November 2002 ging die Marke „Vereinte Versicherung“ schließlich in der Allianz auf.
P: Der Parkplatz wird bebaut. Die beiden anderen Häuser im eingekreisten Bereich werden um ein Geschoss aufgestockt. Quelle: OpenStreetMap, Lizenz: Open Database License 1.0
Am Oskar-Maria-Graf-Ring/Ecke Karl-Marx-Ring wird nachverdichtet. Zur Orientierung: Der Aldi ist hier ganz in der Nähe (vgl. auch Karte). Dabei wird der Parkplatz direkt am Eck Oskar-Maria-Graf-Ring/Karl-Marx-Ring mit einem fünfgeschossigen Wohnhaus bebaut. Eine Tiefgarage ist vorgesehen, ins Parterre wird eine Kinderkrippe einziehen. Die beiden nebenliegenden Häuser (Oskar-Maria-Graf-Ring 3 und 5) werden saniert und bemerkenswerterweise auch um jeweils ein Geschoss aufgestockt. Bauherr ist die GWG AG.
Bei den aufgestockten Häusern wurden die neuen Balkone montiert, die zwar jetzt nicht mehr ums Eck gehen, aber dafür teilweise erheblich tiefer ausgefallen sind als früher. Stellenweise wird noch an der Fassade gearbeitet.
Nach langer Zeit der Vorbereitungen und auch des Wartens scheint es nun endlich loszugehen mit den eigentlichen Bauarbeiten – beginnend mit dem Kelleraushub. Entsprechendes Gerät zum Setzen von Spundwänden wurde angeliefert, wie die Fotos von heute zeigen.
Derzeit werden an den Begrenzungen der späteren Baugrube im engen Abstand Löcher gebohrt und Stahlträger in den Boden gelassen. Daraus werden später Spundwände entstehen, welche die Baugrube stabilisieren und u.a. ein Abrutschen der umliegenden Häuser verhindern. Die beiden Häuser, die aufgestockt wurden, wurden bereits vor einiger Zeit eingerüstet.
13./14.05.2020: Ratatazong, ratatazong. Weg ist der Balkon!
Bei den beiden zu sanierenden und aufzustockenden Häusern werden gerade die Balkone abgefräst. Die Architektenpläne zeigen die sanierten/aufgestockten Häuser mit Balkonen, gehen wir also davon aus, dass wieder Balkone kommen. Die ersten drei Fotos stammen von Harry Weber. Vielen Dank, dass ich die Fotos zeigen darf!
Zwei Neubauten? Oder doch nicht? (Update 15.05.2021)
Die Sanierung und Aufstockung sind bald abgeschlossen. Die beiden Häuser sind nicht wiederzuerkennen. Man glaubt, Neubauten vor sich zu haben. Zusammen mit dem wirklich Neubau glaubt man drei neue Häuser vor sich stehen zu haben. Ein Vergleichsfoto zeigt, wie es früher aussah. Das zweite Foto (von heute) und das dritte Foto (2018) sind vom etwa selben Standpunkt entstanden.
Bei den aufgestockten Häusern wurden die neuen Balkone montiert, die zwar jetzt nicht mehr ums Eck gehen, aber dafür teilweise erheblich tiefer ausgefallen sind als früher. Stellenweise wird noch an der Fassade gearbeitet.
Bei Sanierungen kann man meist auf einen Kran verzichten. Doch in Neuperlach Ost ist von weitem schon ein Kran zu sehen. Es scheint sich also um etwas Größeres zu handeln. Nein, es ist kein Neubau. Vielmehr werden in der Kafkastraße, Höhe Tucholsykstraße, gegenüber der Kirche St. Philipp Neri, zwei derzeit achtstöckige Wohnhäuser (Baujahr 1972) um ein Geschoss aufgestockt. Es entstehen insgesamt vier zusätzliche Dachterrassenwohnungen mit jeweils rund 100 m² in gemischter Ziegel- und Betonbauweise. Es gibt dabei auch eine soziale Komponente. Mit der vereinbarten Mietpreisgarantie müssen die Bewohner keine unerwarteten, drastischen Mieterhöhungen befürchten.
Man darf sich fragen, ob der enorme Aufwand der Aufstockung für nur vier zusätzliche Wohnungen gerechtfertigt ist. Aber da das Dach ohnehin undicht und damit sanierungsbedürftig war, entstand die Idee, die Gelegenheit zu nutzen und noch ein Geschoss aufzusetzen. Schließlich ist der Bedarf an Wohnraum enorm. Da die beiden Häuser damit zu echten Hochhäusern werden (bei der üblichen Neuperlacher Geschosshöhe ist die Grenze in der Regel mit dem 9. Stockwerk, also dem 10. Geschoss, überschritten), sind verschärfte Vorschriften insbesondere beim Brandschutz zu beachten. Auch gibt es inzwischen bei der Wärmedämmung erhöhte Anforderungen. Dies alles bedeutete sehr intensive Verhandlungen. Oft scheitern solche Projekte am Widerstand von Eigentümern, Bewohnern, Nachbarn und Behörden. Doch hier hat es geklappt. Damit findet nun eine der ganz wenigen Aufstockungen statt, die es bislang in Neuperlach gegeben hat.
Das Projekt ist so spannend, dass ich mir das vor Ort mal anschaue. Der Projektleiter der ausführenden Planungsgruppe Hochbau empfängt mich. Auf dem Rasen liegen vormontierte Platten aus Ziegeln. Sie sehen aus wie Wände, doch ich werde aufgeklärt, dass diese der neue Boden des zusätzlichen Geschosses werden.
Mit dem Behelfslift am Gerüst geht es auf das Dach. Die oberste Schicht des alten Daches wurde abgetragen. Das Dach war wie erwähnt undicht und war bereits mehrfach notdürftig geflickt worden. Tragfähig für ein zusätzliches Geschoss wäre es ohnehin nicht gewesen.
Die Umrisse der Wohnungen sind bereits zu sehen. In die Aussparungen wird schwarzes Dämmmaterial, das an Kohle erinnert, eingefüllt. Tatsächlich handelt es sich um Foamglas (Schaumglas), das extrem leicht ist. Die neuen Böden werden dann darauf gesetzt und mit Beton vergossen. An einigen Stellen ist es bereits passiert, wie die Bilder zeigen. Die bestehende Attika als Abschluss der entstehenden Dachterrassen muss erhöht werden, die Vorschriften wollen das so.
Die Aufzüge werden bis ins neue oberste 9. Stockwerk fahren. Heutige Aufzüge benötigen keinen Maschinenraum mehr, der ein Geschoss über das Dach hinaussteht. Daher muss der bestehende Maschinenraum nur minimal erhöht werden, um ein zusätzliches Geschoss zu bedienen.
Bewohner profitieren: Neuer Aufzug schneller und halbe Treppe im Erdgeschoss entfällt
Bild 7: Blick auf das Marx-Zentrum (19.06.2017) Thomas Irlbeck
Für die bestehenden Bewohner hat der Umbau Vorteile: Denn es wird ein neuer, schnellerer Lift eingebaut. Und nicht nur das: Bislang musste man im Erdgeschoss ein halbe Treppe nach oben steigen. Erst von dort – im Hochparterre – startete der Lift. Nun wird er auch auf Straßenniveau halten. Gerade für Ältere, Familien mit kleinen Kindern und Menschen mit körperlichen Einschränkungen ist das eine erhebliche Verbesserung.
Wenn man derzeit das Haus betritt, steht man zunächst vor dem Aufzugschacht, aber letztlich nur vor einer Wand. Man muss erst ein paar Stufen raufsteigen und steigt dann von der gegenüberliegenden Seite in den Lift.
Das bedeutet aber, dass der bestehende Aufzugsschacht wie gemacht ist für einen Umbau, so als hätte der Architekt Visionen gehabt. Man fräst vorne – auf Straßenniveau – eine zusätzliche Türe rein. Ganz so einfach ist es natürlich nicht, da an dieser Wand das Gegengewicht der Fahrstuhlkabine läuft. Niemand möchte von so etwas geköpft werden. Daher muss das Gegengewicht an die Seite verlegt werden. Die Fahrstuhlkabine bekommt logischerweise zwei gegenüberliegende Türen, die zusätzliche ist dann für den neuen Halt im Erdgeschoss (Straßenniveau) vorgesehen.
Unser heutiges Objekt in Neuperlach Mitte an der Heinrich-Lübke-Straße 25, Ecke Schumacherring, wurde von der Deutschen Bundespost errichtet. Der Telekommunikationsbereich firmiert ja heute bekanntlich unter „Deutsche Telekom“. Das Halteverbotsschild mit Ausnahmen für Fahrzeuge der Deutschen Telekom bestätigt dies. Der Bau wurde einmal um ein Geschoss aufgestockt, wohl in den 1980er-Jahren. Daneben liegt die BLM (Bayerische Landeszentrale für neue Medien) und der Telekom-Funkmast.
Die einzige Erwähnenswerte des Quaderbaus scheint die Waschbeton-Fassade zu sein). Irgendwelche architektonischen Spielereien hielt man bei Gewerbebauten offenbar nicht für angebracht.
Bei Waschbeton handelt es sich um Beton, dessen Gesteinskörnung durch eine besondere Oberflächenbehandlung erzeugt wird. Er wird vor allem als dekoratives Element für Fassaden eingesetzt. Die Bezeichnung kommt daher, dass nach Entfernung der Gussform die Zementschlämme mit einem starken Wasserstrahl ausgewaschen werden. Die Herstellung ist genauer auf Wikipedia beschrieben.
Nur auf den ersten Blick Langeweile
Ein genauerer Blick zeigt jedoch Außentüren im ersten und zweiten Stockwerk, die offenbar in den Abgrund führen, haben sie doch sogar eindeutig Außengriffe.
Die niedrigen Fenster lassen auf ein Betriebsgebäude mit technischen Telekommunikationseinrichtungen schließen, weniger auf Büros. Die Außentüren wurden sehr wahrscheinlich dafür vorgesehen, Telekommunikations-Komponenten im Falle von Defekten oder bei Austausch durch leistungsstärkere Versionen auf einfache Weise – mithilfe eines mobilen Lkw-Krans – an- bzw. abliefern zu können. Das Schild mit der Warnung vor schwebenden Lasten weist darauf hin. Ein fest installierter Kran ist nicht vorhanden, auch zeigt Google Maps keine Reste einer solchen Einrichtung auf dem Dach. Aber für das unterste Stockwerk, für das auch ein paar Zentimeter Höhenunterschied zu bewältigen sind, wurde eine Hebebühne im Boden vor dem Gebäude eingelassen. Dort ist auch die allgemeine Anlieferung.
Über eine heute abweichende Nutzung ist nichts Näheres bekannt. Laut Werbeplakat am Gebäude sind in dem Gebäude Büros/Gewerbeflächen, die alle vermietet sind.
Die Wohnungsnot ist in München so groß wie noch nie, vor allem fehlt bezahlbarer Wohnraum. Da sind die Gewofag-Mietwohnungen, die derzeit in Neuperlach Süd an der Carl-Wery-Straße, Höhe Therese-Giehse-Allee, gegenüber dem Leonardo Hotel, entstehen, eine Bereicherung. Die 438 Wohnungen werden sozial gefördert, wobei verschiedene Fördermodelle zum Einsatz kommen. Der größte Teil der Teil der Wohnungen fällt unter den KMB (Konzeptioneller Mietwohnungs-Bau), ein weiterer Teil der Wohnungen basiert auf dem Modell München-Modell-Miete und beim Rest kommt eine einkommensorientierte Förderung zum Tragen. Bei den KMB-Wohnungen gelten keine Einkommensgrenzen, sodass sie für alle Münchner interessant sind, dennoch werden diese Wohnungen über 60 Jahre verhältnismäßig günstig vermietet. Denn in dieser Zeit ist garantiert, dass die Miete nur im Rahmen der Anpassung an den Verbraucherpreisindex erhöht wird.
Doch leider gibt es mit dem Bauvorhaben derzeit mächtig Ärger. Wie die Abendzeitung berichtete, darf der südliche Gebäudekomplex (WA2) vorerst nicht weitergebaut werden. Nachbarn hatten geklagt, weil die Stadt die Gebäude nicht wie ursprünglich geplant bei sechs Geschossen belassen, sondern teilweise auf acht Geschosse aufgestockt hatte. Dabei seien laut Gericht unter anderem Mindestabstände überschritten worden. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) wehrt sich gegen Kritik seitens der CSU, berichtete die Süddeutsche Zeitung. Reiter bringt dabei unter anderem vor, dass die Aufstockung der beiden Gebäude von sechs auf acht Geschosse auch von den CSU-Stadträten im Gewofag-Aufsichtsrat beschlossen worden sei.
Der Komplex WA1 (nördlich) ist nicht betroffen. Hier gehen die Bauarbeiten weiter und es bleibt entsprechend bei acht Geschossen.
Hoffen wir einmal, dass der teilweise Baustopp bald aufgehoben werden kann, aber erfahrungsgemäß ziehen sich solche Umplanungen oft stark in die Länge. Etwaige weitere Gerichtsverfahren könnten weiter auf die Bremse treten. Eine etwaig geänderte Planung soll so erfolgen, dass auch der südliche Komplex WA2 mit acht Geschossen errichtet werden kann. Die Fotos zeigen die Baustelle und sind gestern, am Sonntag, den 26.02.2017, entstanden.
Update (24.06.2017)
Es soll nun einen Kompromiss mit gestaffelter Höhe geben. Der Nordbau soll sechs bis acht Geschosse erhalten, der Südbau zwischen zwei und sieben. Es sollen 376 Wohnungen entstehen statt 422 (anderen Quellen zufolge waren es 438). In den ältesten Planungen mit sechsgeschossiger Bauweise waren es noch 327 Wohnungen. Das Ziegelrot verschwindet zugunsten eines weißen Anstriches, damit der Bau nicht so dominant wirkt.
Die beiden Wohnblöcke nähern sich der Fertigstellung. Auf der Südwestseite ist die Fassade schon sehr weit fortgeschritten. Auch die Frage, die jüngst an mich herangetragen wurde, ob es Balkone geben werde, wird beantwortet: Ja, es gibt welche, genau genommen sind es sogar Loggien, die nach meinem Empfinden aber ruhig noch etwas breiter hätten ausfallen können.
Nun ist auch die Vorderseite so weit fertiggestellt (zur Rückseite siehe weiter oben, dass das Gerüst abgebaut werden kann. Mächtig und wie eine Wand wirkt der Bau, sodass ihn manche schon als neue Chinesische Mauer bezeichnen. Hat der Bau dieses eher nicht nett gemeinte Attribut verdient?
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