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Luftschutzbau Nr. 7

Luftschutzbau Nr. 7
Luftschutzbau Nr. 7 (06.02.2013) © Thomas Irlbeck
Luftschutzbau Nr. 7
Luftschutzbau Nr. 7 (06.02.2013) © Thomas Irlbeck
Luftschutzbau Nr. 7
Luftschutzbau Nr. 7 (06.02.2013) © Thomas Irlbeck

Ein Bunker hat aufgrund seiner enormen Festigkeit etwas Bewahrendes, Schützendes, etwas Ewiges. Gleichzeitig tangiert er aber immer auch das Endliche, denn er ist unauflöslich mit den Schrecken des Krieges verbunden, mit dem Vergänglichen, dem Tod. Speziell Hochbunker alter Bauart verkörpern etwas Geheimnisvolles, Mystisches. Kaum mehr als einen Steinwurf von Neuperlach entfernt steht er, der Hochbunker an der Sonnwendjochstraße, Ecke Waldstraße. Die offizielle Adresse lautet Sonnwendjochstraße 54c. Vom Bunker blickt man auf die Heinrich-Wieland-Straße, den Ostpark. Der Standort indes gehört zum Stadtteil Josephsburg und damit zu Berg am Laim.

1941 wurde der Bunker als „Luftschutzbau Nr. 7“ (im Folgenden kurz als „Nr. 7“ bezeichnet) nach Plänen von Karl Meitinger (* 1882; † 1970) errichtet, einem Münchener Architekten und Baubeamten, der sich für weitere Hochbunker wie den bekannten Hochbunker an der Blumenstraße, aber auch für diverse Schwimmbäder (Städtisches Männerfreibad in der Schyrenstraße, Frauenfreibad in den Isarauen, Nordbad …) und völlig andere Arten von Bauten, etwa Wohnanlagen, verantwortlich zeichnet.

Luftschutzbau Nr. 7
Luftschutzbau Nr. 7 (06.02.2013) © Thomas Irlbeck

Markant ist der achteckige Grundriss von Nr. 7, ebenso die monumentale Freitreppe. Der Stil folgt der Tradition des spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Wehrbaus. Vier Geschosse hat der turmähnliche Bau, die mit einem Zeltdach abschließen. Inzwischen steht Nr. 7 unter Denkmalschutz. Der Hochbunker ist derzeit nahezu leer und für die Allgemeinheit nicht zugänglich.

Luftschutzbau Nr. 7
Luftschutzbau Nr. 7 (06.02.2013) © Thomas Irlbeck
Luftschutzbau Nr. 7
Luftschutzbau Nr. 7 (06.02.2013) © Thomas Irlbeck

Es gibt noch zahlreiche weitere Hochbunker in München. Wikipedia listet 25 noch existierende Bauten auf. 3 Hochbunker wurden abgerissen. Die meisten stehen einfach leer, so wie auch Nr. 7. Manche Hochbunker werden für kulturelle Zwecke genutzt, etwa Kunstausstellungen oder als Musik- und Theaterschule. Der Hochbunker an der Claude-Lorrain-Straße in Giesing wurde gar zu einem Wohnhaus umgebaut. Wohnen hinter 2,40 Meter dicken Wänden (das ist normalerweise die Raumhöhe!), das gibt es. Der Hochbunker an der Ungererstraße wurde umgebaut – und ist jetzt ein achtgeschossiges Wohn- und Geschäftshaus mit ca. 1.000 m² Wohn- und Nutzfläche. Nur zwei Hochbunker sind noch als Schutzbauten (in der Schleißheimerstraße und in der Blumenstraße) vorgesehen, eine Rolle, die sie hoffentlich nie mehr ausfüllen müssen.

Luftschutzbau Nr. 7
Luftschutzbau Nr. 7 (06.02.2013) © Thomas Irlbeck

Mit dem ÖPNV erreicht man den Hochbunker am besten per Tram 21 oder Autobus 195 an der Haltestelle St.-Veit-Straße.

Die GPS-Koordinaten des Hochbunkers lauten 48.120833 11.645278.